Home Motorsport FIA WTCC: Analyse Shanghai 2014 – Team- und TC2-Meisterschaft sind entschieden

FIA WTCC: Analyse Shanghai 2014 – Team- und TC2-Meisterschaft sind entschieden

von Max Albrecht
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Nachdem man schon in Peking ganz ansehnliche Rennen gezeigt hat, ging es in Shanghai mit zwei guten Rennen weiter. Dabei gab es einen Honda-Sieg und zwei Meisterschaftsentscheidungen.
AUTO - WTCC SHANGHAI 2014
Der frühe Gewinn der Teammeisterschaft ist nur die Konsequenz des Aufwands, den Citroen seit 2013 betreibt. Während man bei Honda, RML und Lada erst dieses Jahr das TC1-Fahrzeug fertig hatte, konnte Citroen schon letzten Sommer das Fahrzeug testen, und so war es fast schon klar, dass man diese Saison die meisten Rennen gewinnen würde. Auch hat man bei Honda erst seit einigen Monaten ein Testteam und bei RML müssen die Teams selber testen. Bei Citroen hingegen dürfte kaum ein Tag vergangen sein, an dem man nicht am Fahrzeug weiterentwickelt hat. Insgesamt darf man sich bei Honda fragen, ob man mit JAS das richtige Einsatzteam hat und es nicht schlau gewesen wäre, auf ein bewährtes WTCC-Team zurückzugreifen. Ähnlich klar war, dass der Gewinn der Yokohama Trophy nur über Franz Engstler gehen würde. Mit John Filippi hatte er nur einen Konkurrenten und dieser war zudem noch ein Rookie.

Rennen 1
Wenig überraschend konnte sich Jose Maria Lopez die Pole für das erste Rennen sichern. Hinter ihm gingen mit Ma und Yvan Muller zwei weitere Citroens ins Rennen. Erst dahinter konnte sich mit Norbert Michelisz der beste Honda platzieren, bevor dann Loeb kam, gefolgt von den beiden Werks-Hondas. Extremes Pech ereilte James Thompson, der schon aufgeben musste, bevor das Rennen überhaupt los ging. Einer seiner Reifen war locker und so musste er nach der Einführungsrunde in die Box. Nach dem Start konnten sich die drei Citroens vorne halten, jedoch musste Sebastian Loeb seinen Platz an die Werks-Hondas vorübergehend abgeben. Jedoch konnte er in der zweiten Runde und fünften Runde die Plätze wieder holen.

In der dritten Runde ereilte Tom Chilton ein ähnliches Schicksal wie James Thompson. Auch er verlor einfach so einen Reifen und musste das Rennen vorzeitig aufgeben. An der Spitze musste sich zudem Lopez gegen die Angriffe von Ma verteidigen, der dabei allerdings seine Reifen etwas zu aggressiv einsetzte und deswegen schon einige Runden vor Schluss den Kontakt zu Lopez verlor. Überraschend war jedoch, dass Yvan Muller zu keinem Zeitpunkt die Chance, hatte mit Muller und Ma mitzuhalten. Später musste er sich dann sogar noch gegen Sebastian Loeb verteidigen, der schon mehrere Sekunden Abstand hatte.

In der siebten Runde kam es dann zu einer längeren lokalen Gelphase, da der Gaststarter Lok sein Fahrzeug bei der Anfahrt zu Start-Ziel verlor und dann im Kiesbett stand. Ein weiterer Lada-Fahrer, der mit Problemen kämpfen musste, war Michail Koslowski. Er musste nach sechs Runden sein Fahrzeug in der Box abstellen. Auch Rob Huff musste eine Runde vor Schluss sein Fahrzeug in der Box abstellen. Hinter der Vierfachführung von Citroen musste sich noch Norbert Michelisz gegen Gabriele Tarquini verteidigen. Dies schaffte er auch erfolgreich und zeigte damit mal wieder, dass ein Honda-Privatteam gegen das Honda-Werksteam bestehen kann. In der TC2 ging der Sieg mal wieder an Franz Engstler. Der beste RML-Chevrolet kam mit Tom Coronel sogar nur auf den achten Platz

Rennen 2
So wie das erste Rennen aufhörte, ging es für Tom Chilton im zweiten weiter. Er wäre eigentlich von Platz 3 aus ins Rennen gegangen, musste aber aufgrund von technischen Problemen aus der Box starten. Von der Pole ging Mehdi Bennani ins Rennen, der dann sogar einen Start-Ziel-Sieg einfahren konnte. Hinter ihm gingen Hugo Valente und die beiden Werks-Hondas ins Rennen, bevor dann mit Sebastian Loeb auf Platz 5 der bestplatzierte Citroen kam. Während der Start friedlich verlief, gab es in der zweiten Runde eine Kollision zwischen Sebastian Loeb und Yvan Muller, bei der die Hinterradaufhängung von Muller stark beschädigt wurde. Er muss das Rennen danach aufgeben. Ähnlich blöd lief es für Sebastian Loeb. Durch eine 30-Sekunden-Strafe fiel er am Ende von Platz vier auf den zwölften Gesamtrang.

Während sich an der Spitze danach die Hondas absetzen konnten, mussten Lopez und Ma gegen Hugo Valente kämpfen. Diesen besiegte Lopez auch in der fünften Runde und konnte sich dann an die Verfolgung der Hondas machen. Mit Gabriele Tarquini musste er sich nicht außeinandersetzen, da dieser schon mit technichen Problemen in der sechsten Runde an die Box musste. Auch Rob Huff musste sein Fahrzeug am Streckenrand abstellen und erlebte damit nach dem Sieg in Peking ein extrem enttäuschendes Wochenende. Lopez kam zwar immer näher an die Hondas ran, doch Ma musste sich eher nach hinten orientieren. Auch hier könnte es gut sein, dass er sich die Reifen zuvor überfahren hatte.

An der Spitze kam Jose Maria Lopez nicht mehr an Mehdi Bennani und Tiago Monteiro ran und musste sich so mit dem dritten Platz zufrieden geben. Insgesamt war es jedoch ein erfolgreiches Wochenende für ihn, da Muller nicht ins Ziel kam und er so sich einen guten Vorsprung in der Meisterschaft erarbeitet hat. Für Ma wurde es am Ende noch fünfter Platz und man darf gespannt sein, ob man ihn nächstes Jahr wieder in der WTCC sitzt. Die beiden verbleibenden Runden in Japan und Macao wird er nicht bestreiten.

Für das Honda-Werksteam dürfte es etwas deprimierend sein, dass mit Mehdi Bennani ein Privatier den ersten Honda-Sieg dieses Jahr erreicht hat und dieser im Rennen sogar konstant schneller war als Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini. Man wird wahrscheinlich im Winter ordentlich Test fahren müssen, damit man nächste Saison Siege erreichen kann und damit den Werkseinsatz rechtfertigt.

In der Meisterschaft liegt Jose Maria Lopez jetzt 93 Punkte vor Yvan Muller, und bei etwas mehr als 100 zu vergebenen Punkte sollte er die Meisterschaft bei den nächsten Rennen in Japan gewinnen. Dort geht in zwei Wochen weiter auf der Grand Prix Variante des Suzuka Circuit.

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