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Formel Eins: Testfahrten Jerez 2015 Tag 1 & 2

von DonDahlmann
3 Kommentare

Mit den Testfahrten in Jerez startet die F1 in ihre neue Saison. Wie üblich kann man aus den Testzeiten wenig herauslesen, aber ein paar Dinge sind uns doch aufgefallen.

Motorsports: FIA Formula One World Championship 2015, Test in JerezBei Mercedes ist man zufrieden. Am ersten Tag konnte Rosberg 157 Runden absolvieren, Hamilton gelangen am zweiten Tag 97 Runden. Und das, obwohl er kurz nach Mittag den Wagen abstellen musste. Ein Wasserleck in der Kühlung sorgte dafür, dass der W06 in die Garage musste. Aber für derartige Ausfälle sind die Tests ja da. Die Rundenzeiten sind vernachlässigenswert, aber die GP-Simulationen brachten gute Rundenzeiten und wenig Probleme. Erwähnenswert ist dabei noch, dass Mercedes auch die „Winter“-Reifen von Pirelli ausprobierte. Es ist eine neue, harte Mischung, die sich aber schneller aufheizen soll. Eingesetzt werden diese Reifen aber nicht in dieser Saison. Bleibt zu vermelden, dass der W06 vom ersten Tag an (fast) wie ein Uhrwerk läuft, was die Konkurrenz vermutlich mit Sorge sieht. Dazu kam noch das Gerücht, dass Mercedes bisher nicht mal die volle Motorleistung genutzt hat. Bekannt ist ja, dass sie ihre Entwicklungstokens erst während der Saison nutzen wollen, während Renault seine schon teilweise genutzt hat.

Bei den Franzosen läuft es in diesem Jahr etwas besser, wobei man sagen muss, dass bisher ja nur Red Bull und Toro Rosso unterwegs waren. Bei Red Bull verlor man heute sehr viel Zeit, weil Kyvatt den einzigen Frontflügel demolierte. Man fuhr dann ein paar Runden ohne Frontflügel, was zu allerlei Spekulationen führte. Aber man teste so nur ein paar mechanische Komponenten. Insgesamt kam man gerade mal auf 18 Runden, also ein verlorener Tag. Bei Toro Rosso lief es besser, Max Verstappen hielt den Wagen auf der Strecke und man klickte 73 Runden runter.

F1_Tests_Jerez1_2015_19Ebenfalls gut unterwegs war Ferrari. Vettel schaffte 60 Runden am ersten und 88 Runden am zweiten Tag. Der neue Ferrari-Motor scheint gut zu laufen, jedenfalls konnte er die schnellsten Runden drehen und auch vernünftige Long Runs fahren. Zumindest macht der SF15-T bei seinem ersten Auftritt einen deutlich besseren Eindruck als noch sein Vorgänger. Vettel fuhr eine 1.20.984 min. Die Bestzeit aus dem letzten Jahr lag bei 1.23.1 min. Ist aber schwer vergleichbar, weil letztes Jahr alle im „Entdeckungsmodus“ waren, weil die Autos ja ihre ersten Runden drehten. Man ließ es also langsamer angehen als in diesem Jahr, wo man die Technik kennt.

F1_Tests_Jerez1_2015_03Das gilt auch für den Sauber, wo Fahrer Markus Ericsson erstaunlich gut unterwegs war. Allerdings weiß man von Sauber, dass die im Winter immer mit etwas weniger Sprit unterwegs sind, daher sollte man auch hier nicht viel auf die Rundenzeiten geben. Aber der Wagen läuft genauso problemlos wie die Williams, die mit einer eher konservativen Teststrategie unterwegs sind. Massa rapportierte, dass der FW37 ein deutlicher Schritt nach vorne sei. Vor allem das im letzten Jahr etwas nervöse Heck, das auch für höhere Verschleißwerte an der Hinterachse sorgte, ist besser geworden. Da wird man aber unter echten Rennbedingungen sehen müssen, ob Williams da nur ein Kompromiss oder ein echter Schritt nach vorne gelungen ist.

Überhaupt gar nicht läuft es für McLaren-Honda. Ganze zwölf Runden schafften Alonso und Button in zwei Tagen. Dass der McLaren am ersten Tag oft stehen würde, hatte man erwartet, aber dass man auch den zweiten Testtag verlor, ist schon bemerkenswert. Wo genau die Probleme liegen, sagte McLaren natürlich nicht, aber die Mechaniker wurden oft dabei beobachtet, wie sie im Bereich des Motors arbeiteten. Schon beim ersten Test in Abu Dhabi gab es massive Probleme mit der Elektrik, das scheint auch weiter eine Sorge zu sein.

F1_Tests_Jerez1_2015_16Nebenbei sorgte Ron Dennis für etwas Aufsehen. Zum einen kündigte er an, dass die ja etwas langweilige Lackierung seiner Autos, sich noch verändern würde. Wenn sich denn ein Sponsor finde lasse würde. Generell habe man intern auch viel darüber diskutiert, wie die Lackierung denn aussehen solle. Das klassische Orange käme nicht in Frage, man wolle ja nach vorne blicken, nicht nach hinten. Und dann meinte er noch sinngemäß, dass man mit Schönheit den Wagen auch nicht schneller machen würde.

Eine etwas merkwürdige Aussage ausgerechnet von Ron Dennis, der immer darauf achtet, dass alles picobello aussieht und die Bügelfalten an den Hemden seiner Mitarbeitet auch hübsch ausgerichtet sind. Gleichzeitig symbolisiert seine Aussage aber auch die Probleme der Formel Eins, die sich zu viel Gedanken um die Technik und zu wenig darum macht, dass so ein Auto auch gut aussieht.

Lügen straft Ron Dennis ausgerechnet Red Bull, die mit einer sehr auffälligen Lackierung auf sich aufmerksam machen. Christian Horner kündigte schon an, dass die Lackierung für die Rennen ebenfalls ziemlich ausgefallen sein wird. Und so macht man es auch richtig, denn mit der Lackierung werden ja auch die Sponsoren präsentiert. Gulf, Martini, John Player, Marlboro, Castrol – alles Marken, die jetzt nicht zwingend immer wegen der guten Leistungen der Fahrzeuge berühmt wurden, sondern auch wegen ihrer Lackierung. Vielleicht erinnert jemand mal Ron Dennis daran, dass man mit einer hübschen Farbwahl auch potentielle Sponsoren ansprechen kann.

Bilder: Daimler AG, Red Bull Mediahouse, Toro Rosso, Sauber F1, Williams F1, Ferrari, McLaren

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3 Kommentare

rscsr 2 Februar, 2015 - 21:12

Zu den McLaren Problemen. Zumindest gestern haben ein paar Sensoren im Motor gestreikt, und sie haben gemeint, dass sie zwar fahren könnten, das aber ohne Sensoren keinen Sinn machen würde.

DonDahlmann 2 Februar, 2015 - 22:31

Klar, aber ein wenig erstaunlich ist es schon. War in Abu Dhabi ja nicht anders. Scheint eine sehr komplexe Sache bei Honda zu sein.

Am 2. Februar 2015 gefunden … | wABss 3 Februar, 2015 - 02:59

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