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V8 Supercars: Analyse Sydney 500 2014

von ThomasB
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„Land unter“ hieß es am vergangenen Wochenende beim Saisonfinale der V8 Supercars in Sydney. Heftige Regenfälle am Samstag und Sonntag sorgten dafür, dass am Ende nur eines der drei Rennen über die volle Distanz laufen konnte.

SYD-Logo-mobileBereits die gesamte letzte Woche ergossen sich jeden Nachmittag sintflutartige Regenfälle über der Stadt, sodass man sich nicht mehr die Frage stellte, ob es regnen würde, sondern wann. Glücklicherweise konnten alle Trainings- und Qualifikations-Sessions im Trockenen abgehalten werden, doch auch ohne Regen gingen diese nicht ganz ohne Zwischenfälle über die Bühne. In der Qualifikation zu Rennen 1 setzte erst Marcos Ambrose (DJR), der nach zehn Jahren in der NASCAR per Wildcard sein Comeback feierte, sein Auto in die Mauer. Nur wenige Minuten später bekam er dann Gesellschaft von Craig Lowndes (RBR), der ebenfalls mit der Mauer kollidierte und gleichzeitig für den vorzeitigen Abbruch der Session sorgte. Die Leidtragenden waren James Courtney und Garth Tander von HRT, die in Richtung erster Startreihe unterwegs waren, ihre Runden aber wegen der roten Flagge abbrechen mussten. Und so fiel die Pole Position Will Davison zu – die erste für sein Erebus-Mercedes-Team. Hinter ihm reihten sich Jamie Whincup (RBR) und David Reynolds (Rod-Nash-Ford) ein. Von den Plätzen vier und fünf gingen, etwas überraschend, Tim Slade (Walkinshaw) und David Wall (DJR) ins Rennen. Scott McLaughlin (Polestar-GRM) landete auf Startplatz sechs.

Rennen 1

Whincup kam beim Start am besten weg und konnte sich sofort vor Will Davison setzen. Dort blieb der alte und neue Meister dann auch die ersten zehn Runden, bis das Safety Car seinen ersten Einsatz hatte. Mark Winterbottom (FPR), der von Platz acht gestartet war, war in Turn 1 in den Reifenstapel gerutscht und hing zunächst dort fest. Durch dieses Missgeschick verlor er nicht nur vier Runden auf den Rest des Feldes, sondern auch wichtige Punkte auf Shane van Gisbergen (Tekno), der ihm noch den Vizetitel streitig machen konnte. Für Frosty reichte es am Ende nur zu Platz 23.

In der Gelbphase kamen dann auch einige Piloten zu ihren Pitstops, wobei Tim Slade einer der letzten war, die die Boxen aufsuchten. So schaffte er es, sich an Reynolds, Davison und Whincup vorbei auf den ersten Platz zu schieben.

Beim Restart konnte Slade dann auch Whincup hinter sich halten, der allerdings auch nicht sehr entschlossen versuchte, Slade zu überholen. Auch nach der zweiten Caution (Kollision Scott Pye (DJR) und Todd Kelly (Nissan)) übte er sich zunächst in Geduld, anstatt sofort zu attackieren. Erst in Runde 26 zog Whincup an Slade vorbei und entschied so das Rennen für sich.

Dritter wurde schließlich David Reynolds, gefolgt von Scott McLaughlin und Rick Kelly (Nissan). Shane van Gisbergen wurde starker Sechster, nachdem er sich von Startplatz 18 nach vorne arbeitete.

Highlights Rennen 1:

Ergebnis Rennen 1


Rennen 2

Vom zweiten Rennen des Tages gab es da schon weniger zu berichten. Jason Bright (BJR) hatte sich dafür die Pole gesichert, hinter ihm folgten van Gisbergen, McLaughlin und Whincup. Mark Winterbottom ging vom sechsten Platz ins Rennen.

Der Start war dann auch schon die aufregendste Szene des Rennens, denn Whincup schaffte es, sich von Platz vier aus noch in der ersten Kurve an die Spitze zu setzen. Weiter hinten gab es noch einen Dreher von Ambrose, aber das war es dann auch schon.

Je länger das Rennen dauerte, umso dunkler wurde es, und es schien, als ob alle auf den Regen warteten. Der kam schließlich in Runde 15, und zwar mit aller Kraft. Innerhalb kürzester Zeit stand das Wasser auf der Strecke und wer sich nicht sofort die Regenreifen hatte aufziehen lassen, hatte keine Chance, das Auto auf der Strecke zu halten. Zu spüren bekam dies David Wall, der als einziger draußen geblieben war und von der Strecke gespült wurde.

Die Rennleitung schickte nun erst das Safety Car raus, doch als die Sicht immer schlechter wurde und die Fahrer Mühe hatten, dem Safety Car zu folgen, unterbrach man in Runde 18 das Rennen für einige Minuten. Man versuchte dann nochmal einen Neustart, aber wohl nur um noch ein paar Runden mehr abzuspulen, damit man volle Punkte verteilen konnte.

Nach insgesamt 23 Runden (von eigentlich 37) hieß der Sieger abermals Jamie Whincup. Ebenfalls aufs Podest schafften es die beiden Kiwis van Gisbergen und McLaughlin. Bright und Winterbottom komplettierten die Top fünf.

Highlights Rennen 2:

Ergebnis Rennen 2


Rennen 3

Scott McLaughlin und Garth Tander konnten sich in der Quali vor dem letzen Rennen des Wochenendes in die erste Startreihe setzen. Hinter ihnen von den Plätzen drei und vier starteten Shane van Gisbergen und James Courtney. Es folgten Mark Winterbottom und Rick Kelly. Jamie Whincup musste sich mit Startplatz neun begnügen.

Das Rennen begann noch im Nassen, was zu einer turbulenten Anfangsphase führte. Tander konnte sich beim Start gegen McLaughlin durchsetzen, der mit der rutschigen Strecke zu kämpfen hatte und kurz darauf auch van Gisbergen ziehen lassen musste. Auch Winterbottom und Lowndes hatten so ihre Probleme und mussten nach Ausrutschern dem Feld hinterherfahren. Für Winterbottom waren somit die Chancen auf den zweiten Platz in der Meisterschaft dahin.

Denn sein Rivale van Gisbergen schien, wie auch schon bei den verregneten Rennen in Eastern Creek im August, überhaupt keine Schwierigkeiten unter diesen Bedingungen zu haben und schnappte sich nach wenigen Runden auch den in Führung liegenden Tander.

Nach vier Runden trocknete die Strecke zusehends ab und Tim Slade war der erste, der sich Slicks aufziehen ließ. Aber auch nach den Stopps hatte sich das Bild an der Spitze nicht verändert. Es führte weiterhin van Gisbergen vor Tander und Courtney.

Danach fiel das Rennen wieder in eine ruhigere Phase und wieder schienen alle abzuwarten, wann der Regen kommen würde. Als der dann einsetzte, ging alles ganz schnell. In Runde 37 meldeten die Fahrer erste Regentropfen und nur wenige Augenblicke später stand das Wasser auf der Start-Ziel-Geraden so hoch, dass die Fahrer mit Aquaplaning zu kämpfen hatten.

An den Boxen herrschte natürlich Hochbetrieb und es schien, als ob Tander mit einem schnelleren Stopp an van Gisbergen vorbeiziehen konnte. Doch nur wenige Sekunden bevor das Safety Car herausgeschickt wurde, rutschte Tander in Turn 1 in die Auslaufzone und schmiss somit den fast schon sicher geglaubten Sieg weg.

Die Rennleitung schaute sich das Geschehen hinter dem Safety Car noch einige Zeit an, der Regen wurde aber immer schlimmer, und da rund um die Strecke auch noch Blitze einschlugen, entschied man sich nach 45 Runden, das Rennen zur Sicherheit aller Beteiligten vorzeitig abzubrechen.

Shane van Gisbergen gewann also das letzte Rennen des Jahres und sicherte sich somit Platz zwei in der Gesamtwertung vor Mark Winterbottom. Hinter dem Neuseeländer kamen Garth Tander und James Courtney ins Ziel. Jamie Whincup wurde Vierter, vor Chaz Mostert (FPR) und Tim Slade. Marcos Ambrose, der mit jeder Minute im Auto immer besser zurechtkam, schaffte mit Platz 16 sein bestes Ergebnis am Wochenende. Eine durchaus beachtliche Leistung, wenn man bedenkt, dass er in einem im Prinzip unbekannten Auto auf einer für ihn neuen Strecke fuhr. Das sollte Mut machen für das kommende Jahr.

Highlights Rennen 3:

Ergebnis Rennen 3

Zum Abschluss gibt es an dieser Stelle wie immer die Links zur Fahrer- und Teamwertung von den Kollegen von V8Dailydump, sowie die Stewards Summary der V8 Supercars.

Damit wäre dann auch die Saison 2014 Geschichte. Ich bedanke mich bei allen Lesern und Nachtschwärmern, die sich an den Wochenenden regelmäßig aus dem Bett gequält haben, um sich die Rennen anzuschauen – oder es zumindest vorhatten… Aber ich denke doch, dass man in diesem Jahr mit großartigem Racing belohnt wurde. Gerade, wenn man sich an die Rennen in Adelaide, Pukekohe oder ans Bathurst 1000 erinnert.

Im nächsten Jahr wartet zunächst der Pre-Season-Test, den die V8 Supercars in ihrer unendlichen Weisheit auf den 7. und 8. Februar gelegt haben, dem Wochenende der 12h von Bathurst. Damit auch ja keine V8-Fahrer auf die Idee kommen, wie in den vergangenen Jahren dort teilzunehmen, erklärte man den Test kurzum zum Pflichttermin. Wohl auch, weil es Druck von Channel Ten / FOXTEL gab, die die neuen Besitzer der TV-Rechte der V8 Supercars sind. Kann ja nicht angehen, dass Fahrer aus der V8 erst bei den Bathurst-12h auf Seven zu sehen sind und dann auf einmal bei Ten bei den V8 Supercars. Den Test einfach um sieben Tage nach vorne oder nach hinten zu schieben wäre vielleicht auch zu einfach gewesen.

Dass Fahrer wie Shane van Gisbergen, Craig Lowndes oder Garth Tander an den 12 Stunden teilnehmen konnten, hat auch zur Popularität des Rennens beigetragen. Aber so ist das Gehabe der Verantwortlichen der V8 Supercars und der Rechteinhaber einfach armselig und arrogant, und man schadet nicht nur sich selbst sondern vor allem auch dem Sport. Hoffentlich lernt wenigstens einer etwas daraus, aber das mit dem Dazulernen ist ja auch eine Sache für sich…

Naja, sei’s drum. Wir lesen uns hoffentlich spätestens 2015 wieder. Bis dahin, und an dieser Stelle schon mal einen guten Rutsch und schöne Feiertage.

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Am 10. Dezember 2014 gefunden … – wABss 11 Dezember, 2014 - 03:19

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