Home GT-Serien Vorschau Macao 2014: FIA WTCC & Macau GT Cup – Das asiatische Rennfestival

Vorschau Macao 2014: FIA WTCC & Macau GT Cup – Das asiatische Rennfestival

von Max Albrecht
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Dieses Wochenende endet die FIA WTCC Saison 2014 und langsam gibt es auch die ersten Nachrichten für die Saison 2015. Doch diese sind nicht sehr positiv.. AUTO - WTCC MACAU 2014
Das diesjährige Finale in Macao wird sehr wahrscheinlich das letzte Rennen der FIA WTCC in der ehemaligen portugiesischen Kolonie sein, denn ab nächster Saison wird das Saisonfinale auf einer anderen Rennstrecke im asiatisch oder arabischen Raum stattfinden. Stattdessen wird die neu geschaffene „Internationale-TC3-Serie“ ihr Saisonfinale wahrscheinlich in Macao abhalten. Ähnlich wie das Saisonfinale könnte auch das Engstler-Team in die TC3 abwandern, da man nicht mit einem TC1 in der Weltmeisterschaft weitermachen wird und sich erstmal auf die ETCC konzentriert. Jedoch hat man nicht ausgeschlossen, auch in der TC3 ein Fahrzeug an den Start zu bringen.

Die von Marcello Lotti (ehemaliger Promoter der FIA WTCC) geschaffene TC3-International-Series dürfte im nächsten Jahr eine Konkurrenz für die FIA WTCC werden. Die Fahrzeuge sollen weniger als 100.000€ kosten und damit wären sie schon günstiger als die ehemaligen TC2. Man kann jedoch, wenn es um die TC3-International-Series geht, absolut mit den aktuellen TC1-Fahrzeugen mithalten. Auch der Kalender ist mindestens dem der FIA WTCC ebenbürtig. Wahrscheinlich ist er sogar attraktiver für viele Teams, da man auch dreimal im Rahmen der Formel 1 fährt. Momentan haben sich schon vier Teams angekündigt und man darf gespannt sein, wi eviele Fahrzeuge zum Saisonauftakt in Malaysia auf dem Grid stehen. Es fehlt momentan zwar noch an einem Fernsehpartner, doch man wird sich sicherlich mit MotorsTV oder Eurosport einig.

Doch dieses Wochenende steht erstmal die FIA WTCC im Vordergrund und die Strecke in Macao. Dafür übernehme ich einfach mal den Text von Chaos aus dem Jahr 2011

Zur Strecke muss man nicht viele Worte verlieren. Selbst für einen Stadtkurs ist Macao sehr eng und schnell. Es gibt zwei, sofern man sie so nennen mag, Überholstellen. Eine nach der langen Geraden und eine vor der Haarnadel, dafür muss man aber schon sehr mutig sein und darauf hoffen, dass der Gegner mitspielt, sonst findet man sich schnell in den zahlreichen Reifenstapeln wieder. Hier gibt es eine Onboardrunde zu sehen: http://www.youtube.com/watch?v=xSI292N3AUU .

Es kommt aufgrund der Streckencharakteristik immer wieder zu schweren Unfällen in Macao, leider auch mit Verletzten und Toten, 2005 verstarb ein französischer Motorradfahrer. Vorletztes Jahr brach sich Franz Engstler das Schlüsselbein und den Oberschenkelknochen. Es bleibt nur zu hoffen, dass wir dieses Wochenende von solch schlimmen Bildern und Nachrichten verschont bleiben. Deswegen gibt es auch immer wieder Diskussionen, ob Macao denn in der heutigen Zeit überhaupt noch zu verantworten sei.

Ach ja, wie man im Onboardvideo sieht, fahren natürlich auch Motorräder auf der Strecke, was in allen anderen Teilen dieser Welt auf Stadtkursen wohl strengstens verboten sein dürfte, nicht so in Macao. Desweiteren besitzt das Rennen ein supervolles Rahmenprogramm: Einen GT3-Cup mit Lamborghinis, Audis, Ferraris, Porsches und Aston Martins; desweiteren mehrere lokale Tourenwagenserien und eben die erwähnten Motorräder. Wer einen Stream findet, sollte auf alle Fälle mal reinschauen, außer es tut einem zu sehr weh, wenn die ganzen die schönen Autos auf der Strecke kaputt gefahren werden.

Die Favoriten dieses Wochenende sind für mich die vier Honda-Fahrer. In den freien Trainings konnte man bisher die schnellsten Zeiten fahren und auch der Motor scheint sehr konkurrenzfähig zu sein. Persönlich würde ich Norbert Michelisz die Daumen drücken, da er momentan nur fünf Punkte hinter Tiago Monteiro liegt. Bei zwei guten Resultaten könnte er bester Honda in der Gesamtwertung werden und das Honda-Werksteam würde sich sicher ärgern. Jedoch sehe ich in Macau Gabriele Tarquini als stärksten der Honda-Piloten und es würde mich überraschen, wenn er nicht in die Top 5 kommt bei zumindest einem Rennen.

Das Citroen-Werksteam wird dieses Wochenende wieder von Ma Quing Hua unterstützt. Jedoch wird er wahrscheinlich wie üblich nicht mit den anderen Citroen-Werksfahrern mithalten können. Wie so oft dürfte Jose Maria Lopez als Favorit in das Wochenende gehen, auch wenn er bisher keine Erfahrung auf der Strecke hat. Ähnlich stark wie er wird Yvan Muller sein. Jedoch sehe ich den Citroen momentan etwas hinter dem Honda Civic.

Schwierig dürfte es für alle RML/Chevrolet-Teams am Wochenende werden. Man hat für das Rennen nochmal 10 kg Zusatzgewicht bekommen und auch der Motor ist etwas schwächer als der von Citroen und Honda. Daher wird wohl die Rückkehr von Pepe Oriola bei Campos Racing eher unspektakulär verlaufen. Dort ersetzt er Dusan Borkovic, welcher eine Handverletzung auskurieren muss. Tom Coronel feiert dieses Jahr 25 Jahre Motorsport, doch auch hier wird es wohl eher die Grenze der Top 5.

Bei LADA verabschiedet man den Granta und man wird wohl um einen Platz in den Top 10 kämpfen müssen. Jedoch könnte es im zweiten Rennen wieder für eine Top-5-Platzierung für Rob Huff oder James Thompson reichen.

In der TC2 wird sich wohl Franz Engstler zum Abschied den Sieg schnappen. Die Konkurrenz ist auch nicht besonders groß, da kaum ein Gaststarter Lust hat, in der TC2 um die goldene Ananas zu fahren.

Eurosport wird ab 4 Uhr am Sonntag die beiden Rennen live übertragen.

Macau GT Cup
Inzwischen gehört auch ein GT3-Rennen zum Rahmenprogramm des Macau Grand Prix und das Starterfeld gehört zu einem der besseren. So werden am Sonntag nicht nur GT3-Profis in den Fahrzeugen sitzen sondern auch einige (ehemalige) DTM-Fahrer.

Der absolute Favorit ist Edoardo MORTARA, welcher schon die letzten beiden Jahre das Rennen gewonnen hat. Er wird standesgemäß mit einem Audi R8 LMS Ultra von der Audi Race Experience starten. Sein Teamkollege ist Laurens Vanthoor. Auch er wird sicherlich am Sonntag weit vorne sein, doch an einen Sieg glaube ich nicht.

Für Bentley greift Jean-Karl Vernay ins Lenkrad. In den Trainings lief es bisher ganz gut, aber auch er hatte noch nicht das Tempo der Spitze. Zudem ist er noch relativ neu in der GT-Szene, sodass er am Wochenende wohl nicht auf das Podium kommt.

Untypischerweise bringt auch Mercedes-Benz zwei Werksautos nach Macao. Diese werden von Maro Engel und Renger van der Zande bewegt. Beide sind extrem gut bisher in den Trainings gefahren und sie haben Siegchancen. Zusammen mit Edoardo Mortara sind sie für mich am Wochenende die absoluten Topfavoriten.

Ein Nissan GT-R Nismo GT3 wird von B-Max Racing Team eingesetzt mit dem Nissan-Werksfahrer Katsumasa Chiyo. In den Trainings lief es bisher ganz gut, aber noch nicht überragend. Wahrscheinlich wird es auf einen Platz in den Top 10 hinauslaufen. Mit einem Fahrzeug tritt auch United Autosports an. Dort wird Danny Watts einen McLaren
MP4-12C GT3 fahren und auch ihn sehe ich in den Top 10. Für einen Sieg wird es aber wohl auch hier nicht reichen.

Craft-Bamboo AMR setzt am Wochenende Darryl O´Young in den Aston Martin Vantage GT3. Jedoch dürfte diese Kombination auch nicht siegfähig sein. Anders sieht es bei Earl Bamber aus, der den Porsche Supercup diese Saison gewonnen hat. Er tritt für LKM Racing mit einem Porsche GT3 R an und ist nach der starken Saison einer der Topfavoriten.

Team AAI lässt mit Unterstützung von BMW Motorsport zwei DTM-Fahrer am Wochenende ins Lenkrad greifen. Der aktuellen DTM-Meister Marco Wittmann wird fahren und in den Trainings war er einer der schnellsten. Den anderen BMW von AAI Motorsport wird Augusto Farfus bewegen und dank seiner FIA-WTCC-Erfahrung, kennt er auch schon die Strecke. Der BMW Z4 GT3 könnte jedoch auf der langen Geraden relativ leicht von der Konkurrenz überholt werden.

Das Rennen findet um 2 Uhr am Sonntag statt. Man muss hoffen, dass es zu keinen Unfällen kommt, da die GT3-Fahrzeuge extrem schnell in Macau sind.

Florent Gooden / DPPI.

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