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USCC: Vorschau Petit Le Mans Road Atlanta 2014

von DonDahlmann
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Die letzte Runde der amerikanischen Prototypen-Meisterschaft findet auch nach dem Ende der ALMS wieder in Road Atlanta statt. Das 10-Stunden-Rennen wird in allen Klassen über die Meisterschaft entscheiden.

imsa_28062853Das Petit Le Mans gehört zu den „neuen“ Klassikern in der Motorsportsaison, mit denen die US-Prototypen ihre Saison abschließen. Zehn Stunden geht es rund um den hügeligen und engen Kurs von Road Atlanta auch in diesem Jahr wieder um die Entscheidung in der Meisterschaft. Weil das Rennen so lang ist, haben sich alle Teams mit einem dritten Einsatzfahrer verstärkt, und bei den Namen gibt es die eine oder andere Überraschung. Aber zunächst mal zum Stand in den verschiedenen Meisterschaften:

DP/LMP2
In der langen Saison gab es vor allem drei Teams, die sich an der Spitze abwechselten und die nun auch noch um den ersten Titel der USCC kämpfen.

Christian Fittipaldi / Joao Barbosa – Action Express – 316 Punkte
Jordan & Ricky Taylor – Wayne Taylor Racing – 294 Punkte
Richard Westbrook / Michael Valliente – VisitFlorida – 293 Punkte

Zwischen diesen drei Corvette-DPs wird sich in diesem Jahr die Meisterschaft entscheiden, wobei der Vorteil klar bei Action Express liegt. Zwar kann man 36 Punkte mit einem Sieg einfahren, aber es müsste schon eine Menge passieren, wenn die weiter hinter liegenden Fahrer und Teams noch eine Chance auf die Meisterschaft haben sollten. Scott Pruett im Riley-Ford von Ganassi hat ebenso 286 Punkte wie Gustavo Jacaman con OAK.

imsa_28062968OAK bringt auch in Road Atlanta den brandneuen Ligier LMP2 an den Start, der beim letzten Rennen in Austin schon für Aufsehen gesorgt hat. Der brandneue Chassis von Ligier zeigte in diesem Jahr schon in Europa, dass es den, mittlerweile etwas betagten HPDs und Oreca überlegen ist. Und in Austin fuhr OAK mit dem neuen Auto den DPs vor allem in den Kurvenpassagen regelrecht um die Ohren. Die IMSA hat den Ligier mit 940kg eingestuft, beim Motor liegt man auf einer Stufe mit dem anderen HPD Motor bei Extreme Motorsport. Die ersten Tests in Atlanta zeigten, dass der Ligier das Auto ist, das man am Wochenende schlagen muss. Die DPs sind zwar weiter auf den Geraden schneller, verlieren aber in Atlanta in dem Geschlängel nach der ersten Kurve. Und dank der besseren Aerodynamik ist der Ligier auf der Geraden auch nicht mehr so viel langsamer. Interessanterweise hat die IMSA die BoP für Atlanta auch nicht mehr geändert. Jacaman teilt sich den Ligier wie immer mit Alex Brundle, dazu kommt der schnelle Ho-Ping-Tung aus China.

imsa_28063248Fittipaldi und Barbosa wollen auch nichts anbrennen lassen. Gewinnen müssen sie ja nicht zwingend, es reicht, wenn sie sich im Bereich der Top 4 aufhalten. Doch es sieht eher danach aus, als würden sie das Podium anstreben, denn mit Sebastian Bourdais hat man einen sehr schnellen Mann als dritten Fahrer gefunden. Die Familie Taylor setzt als dritten Fahrer, wie immer, auf den erfahrenen Max Angelelli und hofft darauf, dass die Action-Express-Mannschaft Probleme bekommt. Westbrook und Valliente bekommen eine etwas überraschende Unterstützung in Form von Mike Rockenfeller. Der war schon beim Saisonstart in Daytona in der „Spirit of Daytona“ unterwegs und kennt sich durchaus mit dem DP aus. Chip Ganassi setzt derweil auf die bewährte Kombination aus Scott Pruett, Memo Rojas und Scott Dixon.

Nicht dabei sind beide ESM HPD. Scott Sharp hat sich dazu entschlossen, beide ESM HPD beim 6-Stunden-Rennen in Shanghai in ein paar Wochen einzusetzen. Das ist schon überraschend, aber offenbar gab es ein durchaus interessantes Angebot seitens der FIA, damit die vor sich hin darbende LMP2-Klasse in der WEC etwas aufgefüllt wird. Das bedeutet aber auch, dass der OAK, neben den chancenlosen Mazda, der einzige LMP2 sein wird. Wie es mit der P2 in der USCC weitergehen wird, ist auch unklar. Es gibt diverse Gerüchte, dass verschiedene Teams 2015 auf einen P2 setzen wollen, bestätigt ist aber wie immer nichts.

Das Rennen in der Prototypen-Klasse dürfte sich interessant entwickeln. Da die Taylor-Mannschaft ebenso wie OAK nichts zu verlieren hat, werden sie versuchen, vorne weg zu fahren, wobei sie sich dann aber auf ein Sprintrennen einlassen. Die DPs sind standfest, das Problem in Road Atlanta ist aber schon immer der Verkehr gewesen. Auf der engen Strecke kann man nur schwer überrunden, und da am Wochenende alle Klassen unterwegs sind, wird es richtig eng. Das bedeutet auch, dass die Chance für mehrere lange Cautions sehr hoch ist, was wiederum die Strategie stark beeinflussen wird. Wenn es eine späte Caution rund um die letzte Stunde gibt, dann könnte aus dem 10-Stunden-Rennen am Ende ein Benzinkrimi werden.

GTLM
imsa_28062858Auch in der GT-Klasse geht es noch um die Entscheidung um den Titel, wobei hier nur die Viper mit Wittmer/Bomarito (300 Punkte), Anthony Gracia (293) mit der Corvette und die zweite Viper mit Farnbacher/Goosens (283) noch echte Chancen auf den Titel haben. Außenseiterchancen besitzen Bill Auberlen und Andy Priaulx mit dem Z4, die jeweils 276 Punkte haben. Doch es ist kaum davon auszugehen, dass BMW in diesem Jahr eine Chance haben wird. Dank der BoP gehört der Z4 zu den schwersten Autos im Feld und gleichzeitig weiß man um die Topspeed-Probleme des Wagens. Hier wird man auf der langen Geraden gegen den Rest des Feldes verlieren. Vermutlich ist es der USCC auch gar nicht mal so unangenehm, dass ein US-Hersteller in Debütjahr der Serie den Titel holt.

Porsche, die immerhin mit einem Werkseinsatz in der USCC starten, waren in diesem Jahr mehr oder weniger chancenlos. Die IMSA hat aus der BoP teilweise einen „Lex Anti-Porsche“ gemacht. Es ist ein wenig unverständlich, warum der 911er in den USA gegen die Viper verlieren sollte. Jedenfalls kam Porsche in diesem Jahr auf keinen grünen Zweig. Zwar hat man die BoP vor dem Rennen in Indianapolis etwas zugunsten der 911er verändert und Porsche hat auch neue Aero-Teile entwickelt, was in Austin auch schon sichtbar bessere Erfolge während des Rennens gebracht hat. Doch gleichzeitig werden die Wagen weiter von Zuverlässigkeitsproblemen geplagt. Es ist auch nicht zu erwarten, dass Road Atlanta den Porsche gut liegen wird.

Favoriten, wenn auch nicht auf den Titel, sind die Risi-Ferrari. Nach der letzten BoP-Änderung hat man ausgerechnet dem schnellten Auto auch noch 30 Kilo aus dem Auto genommen. Zwar hat man mit 84 Litern den kleinsten Tank, was die Strategie schwieriger macht, aber bisher konnte Ferrari aus dem höheren Speed immer wieder die größeren Vorteile ziehen.

Die beiden anderen Klassen (PC & GTD) spare ich mir dann an der Stelle, den Stand in der Meisterschaft findet man hier, die Entrylist hier.

Wie immer wird es einen Stream geben, den man über die imsa.com Seite erreichen kann. Den genauen Link gibt es in den TV-Terminen.

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