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USCC: Vorschau Road America 2014

von DonDahlmann
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Die USCC macht Halt in Road America, einer der schönsten Strecken, die man in den USA finden kann. Die Machtverteilung auf dem Kurs sollte allerdings klar sein.

imsa_27603308Die IMSA hat die Balance of Performance gegenüber dem letzten Rennen nicht verändert, sieht man mal von minimalen Veränderungen am Ladedruck der Ford und des Honda ab. Honda? Ja, denn HPD hat an diesem Wochenende nicht nur die beiden ESM-LMP2 am Start, sondern auch einen DP von Starworks, in dem der Turbomotor von Honda steckt und ein Riley-Chassis antreibt. Es ist nicht das erste Mal, dass Honda den 3.5 Liter Twin-Turbo in einen Daytona Prototypen steckt. Schon in Sebring wagte man einen Versuch, der aber scheiterte, da die Kühlung nicht so recht funktionieren wollte. Nach etlichen Testläufen scheint man sich sicher zu sein, dass es nun besser laufen sollte als noch in Sebring. Am Steuer werden Scott Meyer und James Hinchcliff. Aber viel sollte man vom Neuzugang nicht erwarten, wie man mehrfach in der USCC sehen konnte, ist es an der Spitze eng und man braucht viel Zeit, um da hin zu kommen. Aber ein interessanter Neuzugang ist es allemal.

Auch mal wieder dabei ist der Delta-Wing, den man ja auch länger nicht mehr gesehen hat. Grund dafür war der weiter vor sich hin kränkelnde Elan-Motor, den man einfach nicht standfest bekommt. Auch das Getriebe hat bei den letzten Einsätzen immer wieder Probleme bereitet. Die Hoffnung, dass man die Technik endlich im Griff hat, ist eher schmal.

imsa_27629713In Road America sollten die DPs einen sichtbaren Vorteil haben. Sie sind in Sachen Leistung und Hubraum den LMP2 von OAK und ESM überlegen und gerade auf der Berg- und Talbahn sollte sich das bemerkbar machen. Die P2 sind zwar in Sachen Topspeed nicht schlechter aufgestellt, aber sie brauchen einen Moment länger, um diese zu erreichen. Die DPs werden an Kurvenausgängen schnell ein paar Meter gewinnen und wegziehen. Zwar bremsen sich die P2 immer wieder heran, aber die Strecke von Road America bietet halt mehr schnelle Passagen als winkelige Ecken. Nur der Streckenteil um das „Karusell“ herum wird den LMP2 etwas besser liegen. Allerdings auch nur am Eingang, gegen Ende der Kurve wird der Diffusor der DP für den nötigen Antriebsdruck sorgen.

Man kann sich also auf den Kampf der DPs konzentrieren, während die LMP2 in der Meisterschaft um Schadensbegrenzung bemüht sein werden. In der Meisterschaft sieht es im Moment so aus:

Barbosa/Fittipaldi (Action Express) 249 Punkte
Taylor/Taylor (Taylor Racing) 247 Punkte
Valliante/Westbrook (Visit Florida) 238 Punkte
Yacaman (OAK) 232 Punkte
Pruett (Ganassi) 225 Punkte

Man kann pro Rennen bis zu 36 Punkte holen, aber für Scott Pruett und Chip Ganassi sieht es im Moment nicht so aus, als könne man in der Meisterschaft noch etwas holen. Bei nur noch vier Rennen müssten sich die Gegner schon reihenweise gegenseitig eliminieren, damit man eine Chance hat. Auch für OAK sieht es nach einem eher schweren Unterfangen aus, denn damit der OAK vorne eingreifen kann, müsste die IMSA noch mal sehr kräftig an der BoP-Schraube drehen, was wohl niemand erwartet. Und auch nicht, dass die IMSA etwas anderes als einen DP vorne sehen will.

Das könnte sich allerdings nächstes Jahr etwas ändern. Mit großem Interesse verfolgt man die Entwicklung der neuen LMP2-Prototypen, wie den Ligier und den neuen HDP ARX. Deren geschlossene Coupé bringen einen deutlichen aerodynamischen Vorteil, dazu kommt, dass die Chassis grundsätzlich noch effizienter in Sachen Luftwiderstand geworden sind. Man munkelt von knapp 30%. Wie die IMSA das dann 2015 in den Griff bekommen will, dürfte interessant sein. Ambitionen auf einen LMP2 sagt man im Moment Starworks, Ganassi und Penske nach. OAK hat auch angedeutet, dass man das Engagement fortsetzen will.

Nicht vergessen, zumindest nicht für 2015, sollte man die Mazda mit dem Diesel-Motor. Die fahren zwar weiter rettungslos hinterher und werden meist von den GTLM aufgeschnupft, aber Mazda ist da sehr entspannt. Man habe einen 5-Jahres-Plan, hieß es noch in Indianapolis, und man sei stramm auf Kurs.

GTLM

imsa_27605123In der GTE-Variante der USCC sollten in Road America die Hubraum-Riesen im Vorteil sein. Die Corvette und die Viper befinden sich sowieso an der Spitze der Tabelle. Da liegen Garcia/Magnussen (219 Punke) vor Bomarito/Wittmer (206 Punkte) vor der BMW-Mannschaft Auberlen/Priaulx (197). Danach folgt die zweite Viper mit Franbacher/Goosens (195). Den ersten Porsche-Fahrer findet man auf P6 (Christensen/Long, 188). Das ist ein wenig überraschend, sollten die Werks-Porsche doch eigentlich allein in Sachen Budget etwas weiter vorne liegen. Aber die USCC hatte die 911er von Anfang an mittels BoP kräftig eingebremst. Dazu kam der Ausfall im letzten Rennen. Aber – in Road America werden die Porsche mit einer neuer BoP an den Start gehen (weniger Gewicht, größerer Air-Restrictor), die man in Indianapolis nicht gefahren ist. Dazu kommt ein Update, das man seit dem letzten Rennen auf dem Auto hat. Könnte also gut sein, dass die Porsche für eine Überraschung gut sind.

Die Ferrari gehen seit der letzten BoP-Änderungen wieder wie die Hölle, haben aber Probleme mit der Fahrbarkeit. Seitdem man die Aerodynamik anpassen durfte, zickt der F458 auf der Bremse. Wenn Weltklassefahrer wie Fisichella und Kaffer in Indianapolis gleich mehrfach in einer Anbremszone das Auto verlieren, dann wird es wohl nicht am Talent liegen. Im Grunde bietet der F458 für Road America die beste Kombination: schnell, aber so viel Abtrieb, dass man beim Setup die Flügel flacher stellen kann. Dennoch wäre es eine Überraschung, wenn man die Risi-Mannschaft vorne sehen würde.

Chancenlos dürften die BMW Z4 sein. Die Strecke ist nicht gerade für einen Wagen mit sehr viel Abtrieb gemacht. Man verliert auf den Geraden zu viel Zeit, aber es kommen ja noch andere Strecken.

Ebenfalls mit dabei: Die LMPC und die GTDaytona. Gerade die PC stehen ja weiter in der Kritik, weil die Fahrer manchmal etwas überfordert wirken. Mal sehen wie das am Wochenende ausgeht.

Das Rennen ist leider parallel zum NASCAR-Rennen in Watkins Glen und startet am Sonntag um 19:15 Uhr.

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