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NASCAR: Analyse Pocono August 2014

von Steffen Nobis
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Junior! Junior! Junior! Der Publikumsliebling schlechthin schaffte eine wahre Rarität und entschied auch das zweite Rennen in Pocono für sich, trotz langer Abstinenz von der absoluten Spitze während des Laufes.

Pocono_080314_BurnoutEs war wieder ein Tag zum Feiern für die Junior-Nation, denn Dale Earnhardt Jr. konnte auch das zweite Saisonrennen in Pocono für sich entscheiden. Während vor wenigen Wochen noch ein Fehler von Brad Keselowski der #88 zum Sieg verhalf, schaffte es Junior dieses Mal dank einer überragenden Strategie und beherzter Fahrweise, die Ziellinie als Erster zu überqueren. Damit darf er sich nun den dritten „Winner“-Sticker auf seinen Chevrolet kleben und mit einer breiten Brust Richtung Chase blicken. Vielleicht gelingt ihm ausgerechnet im letzten Jahr mit seinem Crew Chief Steve Letarte doch noch der Durchbruch, bevor der Chefposten nächste Saison von Greg Ives übernommen wird. Eines ist sicher, die Junior-Fans dürfen dieses Jahr so oft jubeln wie schon seit Ewigkeiten nicht mehr und gehen mit großen Erwartungen in das letzte Saisondrittel.

Eher gedämpft dürfte die Stimmung bei den Fans des sechsmaligen Champions Jimmie Johnson sein, denn dieser war auch in Pocono nicht gerade vom Glück verfolgt. Bereits nach neun Runden streifte Johnson die Mauer und sorgte damit für seinen ersten platten Reifen. Anschließend konnte er sich als Profiteur von Reifenschäden anderer Piloten wieder in Richtung Top Ten nach vorne arbeiten, ehe ein weiterer Reifenplatzer das jähe Ende für die #48 bedeutete. Dieses Mal schoss Johnson aufgrund seines luftlosen schwarzen Goldes an der rechten Vorderseite in die Mauer von Kurve zwei und damit auch in seinen Feierabend. Auch andere Fahrer hatten mit platten Pneus zu kämpfen, die allerdings in aller Regel durch vorherige Mauerkontakte hervorgerufen wurden. So setzte z.B. auch Danica Patrick ein aussichtsreiches Ergebnis sprichwörtlich in die Wand.

Nachdem die frühen Cautions abgearbeitet waren, wurden die Fans mit einem für Pocono typischen langen Stint unter Grün versorgt, bei dem zum ersten Mal die Taktiker auf den Programmplan gerufen wurden. Hierbei wechselten sich aufgrund verschiedener Boxenstoppsequenzen Kurt Busch und der erneut sehr starke Tabellenführer Jeff Gordon an der Spitze ab. Doch in der entscheidenden, von Cautions gefüllten, Schlussphase hatten beide die falsche Strategie gewählt und mussten sich weiter hinten einordnen. Durch einen Big One gut 40 Runden vor Schluss wurde das Rennen nochmal komplett auf den Kopf gestellt, nicht nur für die involvierten Piloten wie Danny Hamlin, Brian Vickers oder Matt Kenseth.

Während dieser Unterbrechung entschieden sich einige Fahrer dazu, die Box zu ihrem finalen Full Service anzusteuern, so auch Dale Earnhardt Jr. Dabei hofften manche Teams auf weitere Gelbphasen, denn mit verbleibenden 34 Runden beim Restart befand man sich nur wenige Umläufe über dem Fuel Window von circa 31 Runden. Die Spitzenreiter wie Jeff Gordon und Kurt Busch entschlossen sich für eine andere Strategie und gingen kurz nach der Wiederaufnahme des Rennens für einen kompletten Service an die Box. Diese Strategie sollte nicht aufgehen, denn Gordon verlor aufgrund der langen Standzeit wertvolle Positionen und fand sich im Mittelfeld wieder, während Kurt Busch sein Fahrzeug in die Mauer setzte. Dale Earnhardt Jr. konnte sich stattdessen mit seinen ebenfalls jungen Reifen und der Gewissheit, dass der Sprit nach einem kurzen Splash ’n‘ Dash reichte, an der Spitze behaupten. In den letzten Runden übte der vorher im Big One involvierte Kevin Harvick nochmals Druck auf die #88 aus, fand aber an dieser keinen Weg mehr vorbei. So sicherte sich Dale Earnhardt Jr. seinen dritten Saisonsieg und den Pocono-Sweep.

Langsam wird es auch Zeit, an den Chase zu denken, schließlich verbleiben nur noch fünf Rennen, bis die Ausscheidungsrunde für diese Saison beginnt. Eines vorweg, alle Fahrer, die bereits mindestens einen Sieg in dieser Saison für sich verbuchen konnten, stehen sicher im Chase. Aktuell gibt es elf verschiedene Sieger, die wiederum fünf Plätze im Chase für Piloten ohne Saisonsieg hinterlassen. Diese letzten Chase-Plätze belegen aktuell Matt Kenseth, Ryan Newman, Clint Bowyer, Kyle Larson und Greg Biffle. Kenseth und Newman haben bereits über 50 Punkte Vorsprung auf Platz 17 und können sich damit zumindest etwas zurücklehnen, wenngleich sich das mit einem Ausfall schlagartig ändern kann. Hingegen ist die Situation für Bowyer, Larson und Biffle höchst angespannt, denn sie werden direkt von Kasey Kahne und Austin Dillon verfolgt. Zwischen Larson auf Platz 14 der Chase-Wertung und Austin Dillon auf Position 18 liegen gerade einmal sieben Punkte, womit am kommenden Wochenende in Watkins Glen jede Position über den Einzug in den Chase entscheiden kann. Wir dürfen uns wahrlich auf fünf spannende Rennen freuen, bevor es in die Playoff-Runde geht.

Zum Abschluss bleibt mir noch der Verweis auf das Endergebnis des GoBownling.com 400 und auf die aktuellen Tabellen der Fahrer- und Ownerwertung, ehe es diese Woche auf den berüchtigten Road-Course von Watkins Glen geht.

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