Home TourenwagenDTM DTM: Vorschau Spielberg 2014 – Zum Stand der DTM

DTM: Vorschau Spielberg 2014 – Zum Stand der DTM

von Max Albrecht
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Für die DTM geht es dieses Wochenende auf die schnellste Rundstrecke der Saison und trotzdem ist in der Serie das Renngeschehen momentan nebensächlich.

Spielberg Gänge Hinter den Kulissen waren viele DTM-Fahrer schon länger unzufrieden mit der Serie, doch jetzt scheint man sich endlich zusammengefunden zu haben, um eine Fahrergewerkschaft zu gründen. Dabei geht es vor allem darum, dass die Fahrer mehr Fahrzeit auf der Strecke bekommen. Auch wollen die Fahrer wieder mehr Rennen in der Saison, die man wohl wie früher als Doubleheader abhalten würde. Diese zusätzlichen Rennen wären aus meiner Sicht auch nötig, da zehn Rennen zu wenig sind und man eventuell auch komplett neue Rennkonstruktion schaffen könnte.

So könnte man Samstag z.B. ein Qualirennen abhalten und Sonntag ein Hauptrennen oder ein Langstreckenrennen (ca. 2h) und dafür mehr Punkte vergeben. Es gibt genügend Beispiele, bei denen solche Systeme funktionieren und auch wieder mehr Zuschauer an die Strecke kommen. Zudem hat die DTM ein Problem mit einem etwas schwachen Rahmenprogramm und daher auch mit einem Zeitplan, der viele Pausen enthält. Diese Pausen könnte man durch verschiedene Rennlängen verkürzen. Eines der größten Probleme dürfte dabei wohl der Fernsehpartner sein, der eh schon mit einer relativ spärlichen Berichterstattung auffällt.

Passend dazu hatte die Speedweek die Chance, ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky einige Vorschläge von Lesern zu überreichen. Leider hat man das Gefühl, dass die Anliegen nicht ganz ernst genommen werden und das man beim Status quo bleibt. Ob das jedoch bei den momentan fallenden Quoten die richtige Entscheidung ist, wird man sehen. Wesentlich besser hat sich Hans Werner Aufrecht in der Konfrontation mit Kritikpunkten verhalten. Es ist wohl eines seiner bisher besten Interviews und man nimmt ihm ab, dass er die Serie zum Wohle der Zuschauer verbessern will. Auch die klassischen Kritikpunkte wie z.B. ein fehlendes Rennen auf dem Sachsenring kann er wegargumentieren. Es lohnt sich auf jeden Fall, beide Interviews zu lesen.

Für die Streckenvorstellung des Red Bull Rings zitiere ich wohl am besten die Formel-1-Vorschau von Don

Zum Start geht es bergauf, dann in eine enge Rechts, in der es gerne mal kracht. Es folgt eine lange Gerade bis zur Remus-Kurve, auch wieder so eine enge Rechts, dann runter zur Rauch-Kurve, die man durchaus auf verschiedenen Linien anfahren kann. Zumindest rein, raus geht es nur auf einer. Es folgt die Pirelli-Kurve, die leicht nach Außen hängt, und die sehr schnelle Links/Rechts der Würth-Kurven. Die Jochen Rindt Kurve hängt auch leicht nach außen, bevor es über die Red Bull Kurve wieder über Start/Ziel geht. Die ganze Nummer dauert mit einem F1 gerade mal rund 70 Sekunden.

Die Favoritenrolle teilen sich dieses Wochenende Marco Wittmann, Bruno Spengler, Mattias Ekström und Mike Rockenfeller. Bisher haben die BMW-Fahrer es geschafft, alle trockenen Saisonrennen zu gewinnen, und Audi ist bisher der einzige Hersteller ohne Sieg. Jedoch konnten Mattias Ekstörm und Mike Rockenfeller schon aufs Podium fahren und für beide wäre es Zeit für den ersten Saisonsieg. Für Marco Wittmann geht es am Wochenende vor allem darum, die Tabellenführung zu verteidigen und im besten Fall noch den Vorsprung auf 25 Punkte zu vergrößern, sodass er einen Sieg in Führung wäre. Bruno Spengler stand diese Saison auch schon zweimal auf dem Podium, aber er wartet noch auf seinen ersten Saisonsieg.

Für Mercedes-Benz wird es dieses Wochenende wahrscheinlich wieder sehr schwer, da man auch nicht mit starkem Regen rechnen kann und der Wagen in den schnellen Passagen des Kurses verlieren wird. Der Abstand wird jedoch wahrscheinlich kleiner sein, als noch in Russland, da der Wagen auf der Geraden und beim Anbremsen in die langsamen Kurven nicht soviel Zeit auf die Konkurrenz verliert. Insgesamt wäre es dann wohl trotzdem eine Überraschung, wenn ein Mercedes in die Top 5 fahren würde.

Auf jeden Fall dürfen sich die Zuschauer wohl auf eines der besten DTM-Rennen des Jahres freuen. Der Kurs in Österreich hat die letzten zwei Jahre immer sehr gute Rennen mit verhältnismäßig vielen Überholmanövern geboten. Das kommt vor allem durch die langen Geraden und die langsamen Kurven, bei denen es sich anbietet, den Vordermann zu überholen. Zudem könnte es sein, dass die ersten Runden am Sonntag unter leicht nassen Bedingungen gefahren werden und es so zu einer actionreichen Anfangsphase kommt. Neben dem Rennen am Norisring ist es für mich eine Pflichtveranstaltung für jeden DTM-Beobachter.

Ein Neuerung gibt es auch noch im DTM-Kalender. Das vorletzte Saisonrennen wird nicht, wie eigentlich geplant, in China stattfinden, sondern in Zandvoort. Der Lauf wird Ende September stattfinden und der Großteil der Fahrer ist froh, dass man nicht nach China reisen muss, sondern mit dem eigenen Motorhome zum Rennen anreisen kann. Die Verschiebung des 9. Saisonlaufes an die Nordseeküste kam zustande, da man sich in China mit keinem Streckenbetreiber einigen konnte. Es ist nur etwas komisch, dass die ITR vor der Saison sagte, dass die Strecke in Zandvoort zu unsicher ist. Für ein Ersatzrennen scheint sie noch zu reichen.

Der Zeitplan am Wochenende ist etwas schwach und so sollte sich jeder selbst fragen, ob er zu dem Rennen fahren würde. Auch muss man schauen, ob um 18 Uhr am Samstag Abend die Zuschauer noch ihre Zeit an der Strecke verbringen oder nicht lieber schon wieder nach Hause aufgebrochen sind.

Zeitplan
Samstag:
12:00 – 13:00 Uhr DTM Freies Training 1
14:10 – 15:10 Uhr DTM Freies Training 2
18:10 – 19:00 Uhr DTM Qualifying

Sonntag:
13:33 Uhr DTM Rennen

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Felix Da Costa Portrait 2 August, 2014 - 09:31

Bin richtig heiß auf das Rennen in Spielberg. Bin gespannt ob Mercedes Anschluss findet und vor allen Dingen, ob die Teams nun schon mit Stallorder agieren werden. Für BMW hoffe ich, dass nach Martin nun der zweite Rookie mit da Costa auch einmal ein BreakThrough Wochenende hat. Fahrerisch hat er es defintiv drauf

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