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Formel 1: Analyse GP Spanien 2011: Es wird eng

von Chaos
6 Kommentare

Vettel siegt und siegt und siegt. In einem guten Rennen auf dem Circuit de Catalunya konnte er sich den 4. Sieg im 5. Saisonrennen sichern. Aber McLaren ist am Rennspeed der RedBull-Autos dran.

Grundsätzlich lief das Wochenende ja ganz gut für RedBull. Vettel auf 1 und Webber auf 4 ist sicherlich ein gutes Ergebnis. Aber im „Detail“ gab es wieder Probleme. Vettel’s KERS funktioniert Mal, dann wieder nicht, dann funktionierte es wieder. Trotzdem schaffte Vettel es im letzten  Drittel des Rennens in einem sehr sehenswerten Duell den starken Hamilton hinter sich zu halten, doch der Reihe nach

Die RedBulls hatten auch wieder einen eher schlechten Start, als Alonso sowohl Webber wie Vettel überholen konnte. Da Vettel mittlerweile an 2 liegend, es nicht schaffte Alonso zu überholen, entschied man sich schon in der 9 von 66 Runden den ersten Boxenstopp einzulegen. Doch bei Ferrari reagierte man schnell und holte Alonso in der nächsten Runde rein, was reichte um die Führung zu behalten. Erst beim zweiten Boxenstopp in Runde 20 schaffte Vettel es an Alonso vorbei zu gehen. Webber hingegen fiel hinter Alonso zurück und schaffte es zunächst im Rennen nicht trotz schnellerem Auto den Spanier zu überholen. Am Ende klagte Webber über den Reifenverschleiß hinter Alonso, der ihm schließlich kein besseres Ergebnis als den 4. Platz bescherte.

Hamilton kam indessen nach einem auch eher mäßigem Start bei dem er aber keine Plätze verlor durch eine gute Strategie beim zweiten Boxenstopp, als er 4 Runden länger als die anderern draußen blieb in etwa 3 Sekunden hinter Vettel zurück auf die Strecke und „überholte“ so in der Box Alonso und Webber. Im späteren Verlauf des Rennens kam er immer wieder nah an Hamilton ran, konnte aber keinen ernsthaften Angriff setzen. Dennoch ging der McLaren speziell mit den harten Reifen besser als der RedBull und Vettel „rettete“ neben einer sehr guten fahrerischen Leistung der Streckencharakter von Barcelona, welcher viel Abtrieb verlangt. Hamilton’s Teamkollege Button hingegen erwischte einen richtig schlechten Start als er von 5 auf 10 zurückfiel, machte seinem Ruf als Reifenflüsterer aber alle Ehre und fuhr mit einer 3-Stoppstrategie fast sensationell noch auf Platz 3.

Ferrari hatte hingegen, abgesehen von den ersten 20 Runden ein ziemlich schlechtes Rennen. Dadurch, dass man im Qualifying so viele weiche Sätze brauchte musste man im Rennen zwingend zwei Mal die harte Mischung benutzen. Die harten Reifen stellten sich als Katastrophe heraus. Die Ferraris funktionierten damit überhaupt nicht mehr, Alonso wurde überrundet und schleppte sich als 5. ins Ziel während Massa das ganze mit einem Dreher und späterem Ausfall mit Getriebeschaden abrundete.

Mercedes hatte hingegen ein sehr unspektakuläres Rennen. Schumacher erwischte wie immer  einen sehr guten Start und konnte sich Rosberg schnappen, das war dann aber auch alles. Die beiden kamen sich zur Rennmitte einmal etwas näher, danach fuhren sie brav hintereinander auf 6 und 7 ins Ziel. Bei Rosberg ging dann auch während des Rennens noch so ziemlich alles „Nicht-Lebenswichtige“ bis auf KERS kaputt nämlich der Funk, die Trinkflasche und das DRS-System. KERS funktionierte dafür bei Schumacher am Samstag in der 3 Qualisession nicht, weswegen er dort keine weichen Reifen benutzte um bessere Karten für das Rennen zu haben. Ein kleines Erfolgserlebnis für Schumacher war allerdings , dass er die Zielflagge vor Rosberg sah. Der Rennspeed war eigentlich wie immer nicht grottig, aber auch nicht super. Allerdings kommt wohl auch der Mercedes mit den harten Reifen nicht gut klar.

Einen richtig guten Tag erwische überraschenderweise Nick Heidfeld im Renault. Im 3 freien Training brannte das Auto halb ab, was in der Startposition 24 resultierte, aber auch in vielen neuen weichen Reifensätzen. Diese und eine leidenschaftliche Fahrweise brachte ihm am Ende Platz 8 ein. Wäre das Rennen 1-2 Runden länger gewesen, hätte er eventuell sich sogar noch Rosberg und Schumacher schnappen können, auf die er am Ende sehr schnell aufschloss. Ein eher schlechtes Rennen erwischte allerdings Teamkollege Petrov, der zwar als 6. startete, aber im Lauf des Rennens immer weiter zurückfiel und schließlich auf dem undankbarem 11. Platz ins Ziel kam.

Auf Platz 9 und 10 kamen solide die beiden Sauber ins Ziel. Auf den ersten Blick mag es verwundern. dass Perez vor Kobayashi ins Ziel kamen, doch fuhr dieser ein solides Rennen, in dem er seine ersten Punkte holte und Kobayashi musste in der ersten Runde nach einer Berührung zum Reifenwechseln kommen und sich erst wieder nach vorne kämpfen, Insofern ein gutes Wochenende für Sauber.

Sonst so :

-Paul di Resta konnte wieder Sutil im Rennen schlagen, auch wenn die beiden auf den Plätzen 12 und 13 keine Punkte bekommen. Der Force India ist für Top 10 Resultate einfach immer noch zu langsam, obwohl man bei Force India zufrieden sein dürfte, da die „Reifensaparstrategie“ vom Samstag aufgegangen ist. Für Toro Rosso war es auch eher ein mittelmäßiges Rennen. Buemi erwischte zwar einen guten Start fiel dann aber schnell zurück. Letzlich sprang Platz 14 für ihn und Platz 16 für seinen Teamkollegen Alguersuari herraus. Erneut wenig lief bei Williams zusammen, auch wenn man selber sagt, dass man sich leicht verbessert hätte. Maldonado kam auf 15 und Barichello als 17 ins Ziel.

-Für Lotus war es ein erfolgreiches Wochenende trotz Crash von Kovalainen, der sein Auto im letzten Renndrittel in Kurve 4 verlor und leicht in den Reifenstafel einschlug. Nachdem Rennen gab es übrigens eine Untersuchung gegen Hamilton, Button und Webber wegen Nichtbeachtung der gelben Flaggen des Crashes, es wurden aber nur Verwarnungen ausgesprochen. Im Endeffekt ist Lotus fast am Mittelfeld dran, auch wenn „nur“ die Plätze 18 und 23 herraussprangen. Dahinter schafften es die Virgin immerhin deutlich die HRT zu schlagen, Liuzzi schied sogar mit technischen Problemen aus. Glock wurde 19., D’Ambrosio 20. und  Karthikeyan 21.

DRS spielte keine große Rolle in Barcelona, viel mehr waren es die Reifen, die den entscheidenen Faktor bei den vielen Überholmanövern bildeten. Das war auch besser so, denn in der Türkei wirkte DRS leider schon fast lächerlich, weil es so leicht war damit zu überholen und der Vordermann manchmal praktisch keine Chance hatte sich zu wehren. Dies war gestern ganz klar anders.

HRT wollte eigentlich erst in Barcelona gegen die Teams ,die die neuen „blown diffusor“ benutzen. Protest einlegen. Letzendlich entschied man sich aber doch dagegen, fordert aber von der FIA die Angelegenheit nicht wie geplant am 16. Juni sondern vor Monaco zu entscheiden, sonst würde man protestieren, da das System illegal sei.

-Weiter geht es schon nächste Woche mit DEM Saisonhighlight: Monaco

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6 Kommentare

anonym 23 Mai, 2011 - 21:49

zum Ferrari-Absatz: bei 4 Stops muss man zwangsweise 2x prime fahren bei je 3 Reifensätzen prime und option

Chaos 23 Mai, 2011 - 22:20

Hallo,

ist natürlich richtig mein Denkfehler, sorry :) Danke für den Hinsweis :)

Mfg

Chaos

Alex 23 Mai, 2011 - 22:34

Kein Grund zum Grämen. Das haben selbst Brundle und Coulthard während ihres Live-Kommentars durcheinander gebracht ;-)

Chaos 23 Mai, 2011 - 22:35

:) Ja, dass ist aber auch nicht einfach da so den Überblick zu behalten, die Tv-Kommentatoren tun mir echt leid, die müssen sich das ja live im Rennen alles merken bzw. aufschreiben und den Übebrlick behalten…

Mfg

Chaos

toba 25 Mai, 2011 - 01:53

@chaos: du schreibst da vom streckencharaktet von Istanbul. kleiner fehler?

ansonsten find ich es bemerkenswert wie schlecht die bildregie bei dem rennen war. da wurde vom überholmaneuver zum boxenstopp geschalten, Zeitlupen von überrundungen gezeigt während Hamilton und vettel sich matchten und von den Unfällen war gar nichts zu sehen. hab mich selten bei einem rennen so aufgeregt ;)

Chaos 25 Mai, 2011 - 20:15

@ toba:

Yup, danke korrigiert :)

Ja die Bildregie hat Mal wieder nicht die beste Figur gemacht ;)

Mfg

Chaos

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