Home HerstellerAMG DTM: Zandvoort Analyse 2014 – Vier Safety Cars für ein Halleluja

DTM: Zandvoort Analyse 2014 – Vier Safety Cars für ein Halleluja

von Max Albrecht
1 Kommentare

Das Rennen in Zandvoort war eigentlich nur eine Notlösung für die DTM, da man nicht in China starten konnte, doch am Ende wurde es das beste Rennen der Saison.Motorsports / DTM 9. race Zandvoort Überraschenderweise waren es die Pflichtboxenstopps, die der DTM ein wirklich sehr gutes Rennen gebracht haben, dies konnte allerdings auch nur passieren, da es vier Safety-Car-Phasen gab, die das Feld immer wieder zusammenführten, sodass die Fahrer mit den weichen Reifen noch in Schlagdistanz waren nach den Boxenstopps. Man darf allerdings auch der Strecke in Zandvoort danken, da auf dieser „normale“ Zweikämpfe spektakulär aussehen und es kaum Auslaufzonen gibt und dementsprechend Fehler bestraft werden. Dies belegen auch zwei der vier Safety-Car-Phasen, die durch leichtes Abkommen von der Strecke ausgelöst wurden. Wenn man jedoch in Zandvoort von der Strecke abkommt, befindet man sich auch schnell in der Mauer.

Schon im Qualifying merkte man, dass es ein gutes Rennen für Audi werden könnte. Man konnte verhältnismäßig viele Fahrzeuge in die Top 10 bringen und mit Mike Rockenfeller auch den Fahrer auf der Pole Position stellen. Hinter ihm ging der aktuelle Meister Marco Wittmann in das Rennen. Am Start konnte jedoch Wittmann direkt vorbei, auch wenn er die schlechtere Reaktionszeit hatte. Ansonsten ist in der Startphase relativ wenig passiert, bis Adrien Tambay in Runde 4 auf einen Grünstreifen kam und sein Wagen in die Leitplanke gesetzt hat. Folgerichtig kam das Safety-Car raus für drei Runden. Auch nach der nächsten Safety-Car-Phase konnte sich Marco Wittmann wieder etwas vom Feld absetzen, jedoch blieb Mike Rockenfeller konstant an ihm dran.

Im hinteren Feld drehte António Félix da Costa den Mercedes von Gary Paffet. Paffet musste später das Rennen aufgeben und für Da Costa reichte es auch nur zu einem 13. Platz. In der 16. Runde konnte Mike Rockenfeller an Marco Wittmann vorbeifahren, da dieser sich verbremste und auch die Reifen bei ihm schon stark mitgenommen waren. Dementsprechend kam er am Ende der 16. Runde zusammen mit Martin Tomczyk in die Box, um auf die harten Reifen zu wechseln. In der 18. Runde kam es dann zu einem härteren Unfall von Augusto Farfus nach einem Kontakt mit Daniel Juncadella. Dieser fuhr Farfus hinten ans Heck und schickte ihn somit in die Mauer. Später bekam Juncadella dafür eine 30-Sekunden-Strafe und konnte so nur den 17. Platz belegen. Wieder kam das Safety-Car heraus.

An der Spitze lag zu diesem Zeitpunkt Mike Rockenfeller vor Nico Müller, Jamie Green, Timo Scheider, Antonio Da Costa und Mattias Ekström. Besonders bitter waren für Mike Rockenfeller die Safety-Car-Phasen, da er keine Chance hatte, sich auf seinen weichen Reifen einen Vorsprung herauszufahren und wenn dies mal geschah, der Vorsprung wieder durch das Safety-Car zunichtegemacht wurde. In der 20. Runde kam das Safety-Car wieder rein und als Folge gingen viele Fahrer in die Box, um die Reifen zu wechseln. In Runde 22 waren es u.a. Mattias Ekström und Christian Vietoris, der den neuen Mercedes am Wochenende steuern durfte. Wittmann, der schon früh an der Box war, musste sich etwas durch den Verkehr mit seinen harten Reifen kämpfen, war jedoch zu diesem Zeitpunkt schon wieder auf Platz 8. In Runde 25 war er dann sogar schon auf dem dritten Platz und Rockenfeller lag noch in Führung. In der 25. Runde gab es dann jedoch eine dritte Safety-Car-Phase, da Christian Vietoris Nico Müller in die Wand schickt. Er berührt Müller leicht hinten am Heck und dieser verlor daraufhin sein Fahrzeug.

In Runde 29 ging es dann weiter und Mike Rockenfeller lag immernoch ohne Boxenstopp in Führung. Währenddessen konnte sich Mattias Ekström mit den weichen Reifen auf dem neunten Platz positionieren. Nach dem Restart probierte Mike Rockenfeller, seine Führung zu behalten, und dadurch staute sich das Feld etwas. Der große Profiteur der Situation war Mattias Ekström, der sich innerhalb von zwei Runden relativ leicht bis auf Platz 3 schieben konnte. Als dann auch noch Mike Rockenfeller in die Box ging in Runde 32 konnte er sich auch an Marco Wittmann ranschieben und diesen überholen und damit die Führung übernehmen. Mike Rockenfeller kam übrigens auf Platz 18 raus und wurde schließlich 15.

In Runde 34 gab es dann die vierte Safety-Car-Phase, da Gary Paffet auf einen Grünstreifen kam und dabei sein Fahrzeug verlor. Nach dem Restart in Runde 36 passierte nicht mehr viel, nur Christian Vietoris konnte sich noch mit den weichen Reifen auf den dritten Platz schieben. Kein schlechtes Ergebnis, wenn man bedankt, dass er von Platz 17 in das Rennen gegangen war. Hier stellt sich die Frage, wie gut der neue Mercedes wirklich ist und das wird man wohl erst am Hockenheimring erfahren. Auf jeden Fall sollte man jetzt auf dem Niveau der anderen Hersteller sein und nächste Saison wieder eine Chance auf den Titel haben.

Für Audi war der Sieg von Mattias Ekström extrem wichtig, da es sonst die erste Saison als Werksteam bzw. Werkshersteller ohne Sieg gewesen wäre. Der Sieg ist nun geschafft und man ist sogar noch im Titelrennen um den Herstellertitel und mehrere Fahrer haben die Chance auf den Vizetitel.

In der DTM gibt es momentan Überlegungen, ob man nächstes Jahr zwei Rennen in Asien abhält. Eines soll in China stattfinden und das andere in Japan, welches man im Rahmen der Super GT austragen könnte. Auf jeden Fall wird man wohl nicht nach Zandvoort zurückkehren und das wäre wirklich sehr schade nach dem guten Rennen dieses Jahr. Aber eventuell geht wieder was schief und man muss auf Zandvoort zurückgreifen. Mehr zu den Themen DTM und Super GT gibt es am Wochenende vom Kollegen Yankee.

Für die DTM geht es in zwei Wochen weiter mit dem Finale am Hockenheimring.

Rennergebniss
Gesamtstände

Das könnte Dir auch gefallen

1 Kommentare

Felix 1 Oktober, 2014 - 15:22

Dieses Rennen war selbst für DTM-Verhältnisse zum Kotzen. Die Safetycars ließen kaum Racing aufkommen, das Ergebnis kam schlussendlich durch Glück zustande, nicht durch können oder Taktik. Wittman kam nur deshalb so gut durch, weil er früh wechseln müsste, nachdem er seine weichen Reifen runtergeschruppt hatte. Selbst Ekström gab nachher zu, dass er nur durch Glück gewonnen hatte, auch wenn seine Überholmanöver sehenswert waren.

In meinen Augen wurde Rocky hier durch die Safetycars um einen verdienten Sieg gebracht, nachdem er mit seinen Reifen hervorragend umging und trotzdem schnell unterwegs war.

Comments are closed.