Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau MAVTV 500 – das große Finale

IndyCar: Vorschau MAVTV 500 – das große Finale

von Rainer
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Zum dritten Mal trägt die IndyCar Series ihr Saisonfinale auf dem Auto Club Speedway aus. Da es ein Rennen über 500 Meilen ist, wird die doppelte Anzahl an Punkten für die Platzierungen verteilt.

Auto Club Speedway (c) Chirs Owens/IndyCar Media

Auto Club Speedway
(c) Chris Owens/IndyCar Media

Die Idee der doppelten Punkte beim Finale von Bernie Ecclestone, die die IndyCar Series aufgegriffen und etwas modifiziert hat, zahlt sich hinsichtlich der Spannung für die Meisterschaftsentscheidung aus. Gäbe es nur die einfache Anzahl an Punkten hätte Will Power mit Platz 10 in Sonoma am Sonntag schon (fast) die Meisterschaft gefeiert. Ein letzter Platz (Punktesystem der IndyCar Series) in Fontana hätte ihm ausgereicht. Jetzt muss er sich aber gegen seinen Teamkollegen Helio Castroneves und Simon Pagenaud durchsetzen. Durch die 16 Punkte für Platz 22 sind Ryan Hunter-Reay und Scott Dixon aus dem Rennen:

Platz Name Team Punkte Rückstand auf Platz 1
1 Will Power Team Penske 626
2 Helio Castroneves Team Penske 575 51
3 Simon Pagenaud Schmidt Peterson Motorsport 545 81
4 Ryan Hunter-Reay Andretti Autosport 534 92
5 Scott Dixon Chip Ganassi Racing 523 103

Diese 16 sicheren Punkte für Power bedeuten aber auch, dass Pagenaud zwingend das Rennen gewinnen muss, da es für Platz 2 nur maximal 84 Punkte gibt. Gleichzeitig reicht Will Power Platz 18 (24 Punkte), um auf jeden Fall vor dem Franzosen zu bleiben. Simon Pagenauds Chancen auf den Titel sind also sehr gering.

Etwas anders sieht es für Helio Castroneves aus. Zum einem ist ihm ein Sieg auf dem schnellen Oval eher zuzutrauen als Pagenaud, der noch auf keinem Oval siegen konnte, zum anderen fehlen ihm nur 51 Punkte auf Will Power. NBC Sports Network wird uns während des Rennens sicherlich auf dem Laufenden halten, wer gerade virtuell Meister ist. Deshalb will ich mich hier auf zwei Möglichkeiten konzentrieren: Will Power ist Meister, wenn er mindestens auf Platz 6 ins Ziel kommt oder wenn Helio Castroneves Platz 3 nicht erreicht und Simon Pagenaud nicht gewinnt.

Am Mittwoch fanden in Fontana die letzten Testfahrten der Saison statt. Natürlich haben alle Teams die Chance zur Vorbereitung auf das Finale genutzt. Die schnellsten Runden absolvierten Scott Dixon, Juan Pablo Montoya und Ed Carpenter. Die drei Meisterschaftskandidaten belegten die Plätze 5 (Castroneves), 9 (Power) und 16 (Pagenaud). Überraschend gut unterwegs war Graham Rahal auf Platz 4. Vielleicht kann er nach der Enttäuschung in Sonoma die Saison doch noch mit einem freudigen Ergebnis abschließen.

Strecke

Im Jahr 1997 trat das zwei Meilen lange Oval mit typischer D-Form in Fontana die Nachfolge des Ontario Motor Speedway an, der von 1970 bis 1980 Austragungsort der USAC beziehungsweise der CART in Kalifornien gewesen war. Der Auto Club Speedway hat ein Banking von nur 14 Grad, was für die NASCAR-Wagen etwas zu wenig ist. Für die IndyCar-Wagen erlaubt es aber so gerade noch akzeptable Geschwindigkeiten. Den Rundenrekord hält Gil de Ferran in einem Penske Racing Reynard mit 241 mph (388 km/h). Mit den aktuellen DW12 Dallara mit Indianapolis-Aerodynamikpaket müssen die Fahrer aber vor den Kurven deutlich die Geschwindigkeit verringern. Scott Dixon erreichte beim Test am Mittwoch einen Schnitt von 219.462 mph (353 km/h) pro Runde. Zum Vergleich: Auf dem Indianapolis Motor Speedway hat man im Mai an der 225-mph-Marke gekratzt.

Favoriten

Von den drei Meisterschaftskandidaten hat Helio Castroneves die besten Siegesaussichten. Er ist ein exzellenter Ovalpilot und sitzt wahrscheinlich auch in einem der besten Wagen, die Freitag zum ersten Training antreten werden. Das gilt auch für Will Power, der sogar im Vorjahr gewonnen hat. Dem Australier reicht aber eine gute Platzierung, sodass er nicht mit Risiko auf den Sieg fahren muss. Simon Pagenaud ist noch ohne Sieg auf einem Oval und auch seine bisherigen Ergebnisse mit den Plätzen 15 und 13 in Fontana sind nicht berauschend. Eine Podiumsplatzierung wäre schon ein großer Erfolg, auch wenn diese nicht für den Titel reichen würde.

Das Finale ist auch für einige Piloten die letzte Chance, eine eher durchwachsene Saison noch mit einem Sieg etwas aufzuwerten. Das gilt vor allem für Tony Kanaan, der nur auf Platz 7 in der Meisterschaftswertung liegt. Er war schon mehrfach kurz vor einem Sieg in dieser Saison und er hätte den Sieg durchaus verdient. Er muss sich aber vorher gegen Scott Dixon durchsetzen, der Mittwoch der schnellste Pilot war und in den letzten Wochen ein Topergebnis noch dem anderen ablieferte.

Aus dem Topteam von Michael Andretti war bisher nur Ryan Hunter-Reay siegreich in dieser Saison. Das ist ein wenig erstaunlich, da das Team auf Ovalen teilweise geschlossen sehr gute Ergebnisse erzielte. Vor allem Carlos Munoz hat noch eine kleine Rechnung mit dem 500-Meilen-Rennen in Fontana offen. Bei seinen bisherigen 500-Meilen-Rennen außerhalb Fontanas belegte er die Plätze 2, 4 und 3. In Fontana reichte es 2013 aber nur zu Platz 23.

Weitere Piloten mit einer eher enttäuschenden Saison sind Justin Wilson, James Hinchcliffe, Takuma Sato, Charlie Kimball und Graham Rahal. Sie standen dann doch im Schatten von aufstrebenden Fahrern wie Carlos Munoz, Josef Newgarden, Jack Hawksworth, Mikhail Aleshin oder auch Carlos Huertas. Neben vielen schlechten Platzierungen hat letzterer immerhin einen Sieg für Dale Coyne Racing in diesem Jahr gesichert.

Großer Fan von Ed Carpenter dürfte am Wochenende auch Will Power sein. Carpenter liebt die Highspeed-Ovale und der Auto Club Speedway ist eines der schnellsten überhaupt. 2012 gewann er das MAVTV 500 und im Vorjahr war er der einzige Fahrer, der Will Power gefährlich werden konnte. Es wäre sein zweiter Saisonsieg nach Texas und der vierte schon für seine Nummer 20.

Zeitplan (times local; MESZ)

Freitag, 29. August

10:00 – 11:00 a.m. (19:00 – 20:00) – Verizon IndyCar Series practice #1
2:15 – 3:30 p.m. (23:15 – 0:30) – Verizon IndyCar Series qualifying for the Verizon P1 Award (Single car/Cumulative time of two laps), NBCSN (Taped, 7 p.m. (ET)
6:15 – 6:45 p.m. (3:15 – 3:45) – Verizon IndyCar Series final practice

Samstag, 30. August

3 p.m. (0:00) – Verizon IndyCar Series systems check
6 p.m. (3:00) – MAVTV 500 pre-race
7:14 p.m. (4:15) – Command to start engines

7:20 p.m. (4:20) – Green flag, MAVTV 500 (250 laps/500 miles), NBCSN (Live)

Ab 3:30 Uhr am Sonntag sind die Vorberichterstattung und das Rennen auch bei Sport1 US zu sehen.

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