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#RaceitLike Maro Engel (Episode 5)

von Felix
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maroengel_profilbildMaro Engel kann auf ereignisreiche Wochen zurückblicken. Bereits in seinem ersten Formel E-Rennen in Hongkong war er in der Lage, zwei Punkte für sich und Venturi herauszufahren. Obwohl er das zweite Rennen in Marrakesch aufgrund technischer Probleme nicht beenden sollte, kann der Mercedes-Werksfahrer mit einem guten Gefühl in die „Winterpause“ der elektrischen Serie gehen. Auch im GT3-Bereich gab es neue Erfolgserlebnisse. Vor etwa zehn Tagen konnte er trotz Balance of Performance-Schwierigkeiten einen verdienten dritten Platz im Hauptrennen des FIA GT World Cups in Macau verbuchen. In der fünften Episode von #RaceitLike erklärt uns der Sieger der diesjährigen 24 Stunden auf dem Nürburgring seine Sicht der Dinge.

Racingblog: Das wahrscheinlich spannendste Rennjahr Deines Lebens hatte noch ein großes Highlight zu bieten: der FIA GT World Cup in den Straßen von Macau. Dort konntest Du das Hauptrennen mit einem dritten Platz erfolgreich gestalten. Der Guia Circuit meint es meistens gut mir Dir, wenn nicht ein Reifenschaden die Führung zerstört wie im Jahr 2013. Woher kommt diese Stärke auf dem brutalsten Stadtkurs der Welt?
Engel: Macau ist ein riesiges Highlight im Rennkalender. Es ist einfach eine Strecke, die ich liebe. Die Herausforderung ist wohl nirgends auf der Welt so hoch wie dort – außer vielleicht noch auf der Nordschleife oder in Bathurst. Ich fühle mich dort in der Tat sehr wohl, aber es ist jedes Jahr aufs Neue eine Strecke und ein Event, das einem alles abverlangt. Ich würde das Rennen aber um nichts in der Welt missen wollen.

Racingblog: Du bist 2008 aus der Formel 3 direkt in die DTM aufgestiegen, in der damals noch Vorjahreswagen genutzt wurden. Bis 2011 hast Du durch diese Klassengesellschaft gegen Windmühlen gekämpft. Bist Du froh, dass dieses Intermezzo vorbei ist, oder würdest Du Dich nochmal auf Augenhöhe mit den Tourenwagen-Kollegen messen wollen?
Engel: Ich schaue auf meine Zeit in der DTM zurück als eine Zeit, in der ich wahnsinnig viel gelernt habe und mich als Fahrer weiterentwickelt habe. Leider bekam ich nie die Möglichkeit, mit aktuellem Material an den Start zu gehen und zu zeigen, was damit möglich gewesen wäre. Trotzdem schaue ich sehr positiv auf meine Zeit dort zurück. Ein DTM-Auto zu fahren ist auch nach wie vor ein unglaubliches Gefühl, was mir viel Spaß macht.

Racingblog: Im Jahr 2013 hast Du eine volle Saison in der V8 Supercars-Serie absolviert. Du hast erleben müssen, wie extrem hart der Wettbewerb in Down Under sein kann. Gibt es dort „unfinished business“? Können wir Dich vielleicht im Enduro Cup sehen in der näheren Zukunft?
Engel: 2013 war in der Tat ein sehr hartes Jahr. Trotzdem bin ich mit meiner persönlichen Leistung in dem Jahr sehr zufrieden, denn kein anderer Europäer hat es in seinem ersten Jahr geschafft, seine Teamkollegen so oft zu schlagen. Jedoch waren wir alle Drei mit dem Auto stark gehandicapt. Fest steht, dass die Serie unglaublich hart ist und auch riesigen Spaß macht. Leider war unser Auto nicht so konkurrenzfähig, wie wir uns das erhofft hatten. Ich fahre wahnsinnig gerne die 12 Stunden von Bathurst und habe mit meiner Pole im Jahr 2014 – denke ich – auch gezeigt, dass ich auch dort schnell bin. Jedoch gibt es aktuell keine Pläne, in der Supercars-Serie die Enduros zu fahren. Man soll niemals nie sagen, aber aktuell ist es kein Thema.

Racingblog: Als wir uns nach Deinem dominanten Auftritt beim diesjährigen 24 Stunden-Rennen auf dem Nürburgring unterhalten haben, überwog der Eindruck, dass Du in der GT3-Szene Deine dauerhafte Heimat gefunden hast. Doch nur zwei Monate später wurde Dein Formel E-Engagement verkündet. Wie kam es dazu und welche Rolle spielte dabei der Einstieg von Mercedes im Jahr 2018?
Engel: Absolut, ich fühle mich bei AMG im Mercedes-AMG GT3 wirklich sehr wohl und würde die großen GT3-Rennen auf keinen Fall missen wollen. Das sind unglaubliche Rennen mit hohem Level und es macht riesig Spaß mit dem Team und Teamkollegen alles aus dem Paket herauszuholen. Was die Formel E angeht, bin ich sehr glücklich, dass Mercedes-AMG mir die Freigabe erteilt hat und Venturi mir das Vertrauen geschenkt hat, diese spannende neue Aufgabe anzugehen. Es ist zweifelsohne schon jetzt eine der härtest-umkämpften Serien weltweit und wird sicher nur noch stärker werden. Zudem macht es mir viel Spaß, wieder im Formel-Auto zu sitzen und das vor allem auf Stadtkursen. Zu dem potenziellen Mercedes-Einstieg kann ich wenig sagen, denn mein Engagement in der Serie ist davon komplett losgelöst.

Racingblog: Drei Gründe, warum die Formel E genau das ist, was der Motorsport nun braucht:
Engel: Elektromobilität ist zweifelsohne ein großer Teil unserer automobilen Zukunft. Motorsport zu den Zuschauern, vor die Haustüre, zu bringen, halte ich ebenfalls für einen großen Pluspunkt der Formel E; und das in Locations, die einfach unglaublich sind wie Hongkong, New York, Berlin oder Paris. Und letztens, weil das Level in dieser Serie einfach mega hoch ist und die Fahrer richtig gefordert sind in allen Bereichen.

Racingblog: Die bisherigen Fragen zeigen, dass Du schon vieles in Deiner Motorsportkarriere probiert hast. Gibt es Serien oder Strecken, die Dich noch reizen?
Engel: Da gibt es sicher noch einiges, zum Beispiel würde ich gerne auch mal in Le Mans an den Start gehen. Aber aktuell bin ich sehr zufrieden mit meinem Programm und fokussiert darauf, das Beste daraus zu machen.

Wir wünschen dem sympathischen Allrounder eine gute Weihnachtspause und sind gespannt, wie er mit wachsender Formel E-Erfahrung agieren wird und ob er den N24h-Titel im kommenden Jahr verteidigen kann.

#RaceitLike Maro Engel!

Bilderquelle / Copyright: Formula E; Maro Engel

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