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NASCAR: Analyse Texas November / Vorschau Phoenix November 2016

von KristianStooss
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Carl Edwards war in Texas zur Stelle und sicherte sich im ungeplanten (und hoffentlich wirklich) letzten Nachtrennen der Saison den Einzug in die Finalrunde von Homestead. Um die beiden verbleibenden Plätze in den Championship-Four wird in Phoenix ein extrem enger Kampf stattfinden. Vier Piloten liegen innerhalb von zwei Punkten.

Analyse Texas November 2016

tms_110616_14„Unverhofft kommt oft“, könnte man zu diesem texanischen Abend wohl auch sagen. Denn wer dachte, dass wir in Charlotte das letzte Nachtrennen der Saison erleben, wurde nicht nur vor wenigen Wochen enttäuscht, sondern ebenfalls am vergangenen Sonntag. Aufgrund von Regenfällen pünktlich zum Command und widrigen Bedingungen bei der Streckentrocknung, musste schließlich die Flutlichtanlage herhalten. Die NASCAR strapazierte über fünf Stunden lang die Geduld der Zuschauer und hatte den Texas Motor Speedway erst gegen 2 Uhr nachts deutscher Zeit rennfertig. Eine Verschiebung kam wegen der langen Anreise nach Phoenix am kommenden Wochenende nicht wirklich in Frage, zumal die Wetteraussichten für den Montag nicht besser gewesen wären.

Richtig gemein wurde es dann, als die Fahrzeuge zwar bereits auf der Strecke hinter dem Pacecar herumgondelten, aber gefühlt eine halbe Stunde lang nicht im Rennspeed durchstarten durften, da noch letzte nasse Flecke zu beseitigen waren. Warum die Offiziellen dann erst extrem spät auf die Idee kamen, mit der gelben und der grünen Flagge das Rennen hinter dem Pacecar zu starten, muss ich nicht verstehen. Als es dann endlich passierte, blieben noch sechs Caution-Laps bis zur Green-Flag über und gerade im Hinblick auf das Rennende hätte man diese Zeit echt besser ausnutzen können – doch dazu gleich mehr.

Nach dem langersehnten Restart bestimmte Joey Logano von der Outside-Pole kommend sofort das Rennen und ließ sich erst in Runde 189 von Martin Truex Jr. verdrängen. Diese erste Rennhälfte sah zwar fünf Gelbphasen (Start unter gelber Flagge, Competition-Caution, Dreher von Brian Scott, Debris und Dreher von Paul Menard), verlief aber gefühlt trotzdem größtenteils ereignislos. Truex ließ sich anschließend 66 Führungsrunden gutschreiben und konnte die Spitzenposition mit Ausnahme der folgenden Green-Flag-Pitstops bis zur sechsten Caution in Umlauf 258 verteidigen. Austin Dillon und David Ragan waren hier in einen Unfall in Turn 3 verwickelt und kurz danach übernahm Carl Edwards in der Boxengasse das Ruder, das der bis zum Rennende nicht mehr abgeben sollte.

Caution #7 präsentierte sich nur wenigen Runden später zwar äußerst spektakulär, hatte aber mit dem Ausgang des Rennens nichts mehr zu tun. Austin Dillon zeichnete auch hier zumindest mitverantwortlich und touchierte im Infight mit Kevin Harvick hart die Außenmauer auf der Frontstretch. Dahinter wurde Casey Mears aus dem Rennen genommen und auch Brian Scott in einen Dreher gezwungen. Nachdem Carl Edwards auch den folgenden Restart überstanden hatte, näherte sich wieder ein Regenschauer der Strecke. Nach 293 von eigentlich 334 geplanten Runden holte die NASCAR schließlich die rote Flagge heraus, zuvor wurden noch zwei Umläufe hinter dem Pacecar absolviert. Auf einen Call der Rennleitung musste man anschließend zum Glück nur wenige Minuten warten.

Carl Edwards gewann somit das regenverkürzte Texas-Chase-Rennen vor Joey Logano, Martin Truex Jr., Chase Elliott und Kyle Busch. In den Top-10 versammelten sich unter Kevin Harvick, Matt Kenseth, Kasey Kahne, Denny Hamlin und Ryan Newman noch drei weitere Playoff-Piloten, gefolgt von Jimmie Johnson. Bei der #48 holte man während der Regen-Caution noch einmal neue Reifen und pokerte vergeblich auf eine Fortsetzung – zu verlieren hatte man nach dem Sieg in Martinsville natürlich nichts. Kevin Harvick hatte mit seinem sechsten Platz noch enorm viel Glück, da er früh in Schwierigkeiten mit dem Boxenfunk geriet. Das Team musste während der Competition-Caution die Antenne am Auto mit der #4 wechseln. Einen schlechten Tag, auch im Hinblick auf eine mögliche Finalteilnahme, erwischte Kurt Busch, der nach Problemen mit dem Handling nur auf Rang 20 ins Ziel kam.

Race-Results
Driver-Standings
Owner-Standings

Vorschau Phoenix November 2016

321451Auf dem Phoenix International Raceway steht nun das finale Qualifikationsrennen für die Championship-Four in Homestead auf dem Programm und hier sollte aufgrund der Situation in der Fahrerwertung einige Spannung geboten sein. Dazu bietet die Konfiguration des etwas ungewöhnlichen 1-Meilen-Ovals mit Knick auf der Gegengeraden meist gute Rennaction, da die Kurven sehr unterschiedlich sind: Turn 1 und 2 bieten genauso wie der charakteristische „Dogleg“ ein variables Banking von 10 bis 11 Grad. Danach flacht die Strecke etwas ab und führt mit 8 bis 9 Grad, dafür aber etwas weiter gefasst, auf Start und Ziel zurück. Im Dogleg gehen die Piloten gerne mal an die Grenzen des Fahrverhaltens und kürzen über den komplett flachen Apron ab, was nicht ungefährlich ist.

Jimmie Johnson und Carl Edwards stehen nach ihren Siegen in Martinsville respektive Texas bereits fest unter den Championship-Four beim Finalrennen in Homestead eine Woche später. Die beiden fehlenden Fahrer werden aus einem teilweise extrem engen Pulk von sechs Piloten ermittelt: Joey Logano (+1), Kyle Busch (+1), Matt Kenseth (-1) und Denny Hamlin (-2) trennen dabei nämlich nur zwei winzige Pünktchen. Im Normalfall könnte also jede einzige Platzierung über die verbleibenden Chancen in der Meisterschaft entscheiden. Dazu kommen mit Kevin Harvick (-18) und Kurt Busch (-34) die unberechenbaren Teamkollegen von Stewart-Haas Racing, die allerdings schon in Phoenix gewinnen müssen, um sich noch eine Teilnahme am Finale zu ermöglichen – zu viel ist in den vergangenen beiden Wochen bei der #4 und der #41 schiefgegangen.

Der größte Favorit auf einen Sieg am Wochenende lautet definitiv Kevin Harvick, der für zwei verschiedene Teams von den letzten acht Ausgaben seit Ende 2012 satte sechs gewinnen konnte. Eine ähnliche Serie kennt man sonst nur von Jimmie Johnson und Denny Hamlin in Martinsville. Sollte Harvick tatsächlich nach seinem Erfolg im Frühlingsrennen dieses Jahr ein weiteres Mal in die Victory-Lane von Phoenix vorstoßen, wird die Luft für das eingangs erwähnte Quartett Logano-Busch-Kenseth-Hamlin extrem dünn. Die besten Chancen sollte auf jeden Fall Chevrolet besitzen, denn Ford– und Toyota-Erfolge liegen auf dieser Strecke mindestens drei Jahre in der Vergangenheit. An dieser Tatsache konnte auch die jüngste Erfolgswelle von Joe Gibbs Racing nichts ändern.

Entry-List

Zeitplan & TV-Programm:

Freitag, 11.11.
17:30 Uhr, Truck Series Practice, FS2
18:30 Uhr, XFINITY Series Practice, NBCSN
19:30 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
21:00 Uhr, Truck Series Final Practice, FS2
22:30 Uhr, XFINITY Series Final Practice, NBCSN
00:30 Uhr, Sprint Cup Series Qualifying, NBCSN
02:30 Uhr, Truck Series Qualifying, FS2
04:00 Uhr, Truck Series Rennen (Lucas Oil 150), FS1 ab 03:30 Uhr

Samstag, 12.11.
21:00 Uhr, Sprint Cup Series Practice, NBCSN
22:00 Uhr, XFINITY Series Qualifying, NBCSN
00:00 Uhr, Sprint Cup Series Final Practice, NBCSN
01:30 Uhr, XFINITY Series Rennen (Ticket Galaxy 200), NBCSN ab 1 Uhr

Sonntag, 13.11.
20:30 Uhr, Sprint Cup Series Rennen (Can-Am 500), NBC & Motorvision TV ab 20 Uhr

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