Home IMSA USCC: Vorschau Petit Le Mans 2016

USCC: Vorschau Petit Le Mans 2016

von DonDahlmann
0 Kommentare

Es heißt Abschied nehmen in der US-Prototypen-Serie. Mit dem letzten Rennen der Saison 2016 verabschieden sich auch die Daytona Prototypen.

2016 WeatherTech SportsCar Championship MosportEin letztes Mal dürfen die Daytona Prototypen um den Sieg fahren. Nach rund 13 Jahren ist Schluss für die Chassis, die technisch schon seit langem ins Museum gehören. Die Riley- und Dallara-Chassis waren bis 2012 jetzt auch nicht die schönsten Autos (Stichwort: Badewanne), das änderte sich aber dann mit der dritten Generation und dem Bodykit von Chevrolet, das ja heute ausschließlich gefahren wird. Aber in Sachen Sicherheit gehören die Prototypen wirklich ins Museum, denn ohne Kohlefaser-Sicherheitszelle sind sie schon lange nicht mehr zeitgemäß. Die zehn Stunden des Petit Le Mans sind also die letzte Gelegenheit, die DPs noch einmal in Action zu sehen.

Immerhin machen die DP-Teams in diesem Jahr noch mal die Meisterschaft unter sich aus. Und es ist eng. Die beiden Action Express-Teams sind nur durch einen Punkt getrennt, was die Sache natürlich extrem spannend macht. Aber auch die Taylor-Brüder haben durchaus noch Chancen. Zwar liegen sie sieben Punkte hinter Cameron/Curran (die im Rennen von IndyCar-Meister Simon Pagenaud unterstützt werden), was die Sache etwas schwieriger macht, aber raus aus dem Meisterschaftsrennen sind sie nicht. In zehn Stunden kann viel passieren, auch eine Kollision unter Teamkollegen. Das haben beiden Action Express-Teams dieses Jahr schon mal hinbekommen. Wayne Taylor Racing wird also auf einen ungewöhnlichen Rennverlauf hoffen. Und erfahrungsgemäß passiert beim Petit Le Mans immer eine ganze Menge.

2016 WeatherTech SportsCar Championship MosportDas fängt dieses Jahr schon mal damit an, dass es der Shanks-Ligier auf die Pole geschafft hat. Gastfahrer Olivier Pla hat dem Team eine letzte Pole geschenkt, denn ab nächstem Jahr wird man den Ligier von Michael Shanks nicht mehr sehen. Das Team wechselt in die GTD und setzt dort die brandneuen Lexus GT3 ein. Für die #31 von Action Express sieht es nicht schlecht aus, startet man doch von P3. Die direkten Konkurrenz in der #5 startet allerdings nicht weit zurück von P5. Und Startpositionen bei einem so langem Rennen sind ja eher nebensächlich.

Abschied nehmen heißt es auch von den Lola-Chassis der Mazda, denn auch das passt nicht mehr in die neuen Regeln. Speedsource wird wohl auf ein neues Riley MK 30 Chassis zurückgreifen, aber weiter mit eigenen Motoren unterwegs sein. Die Mazda haben in diesem Jahr mehrfach einen Sieg knapp verpasst, was meist an der Antriebseinheit lag. So viele Probleme hat man bei keinem anderen Team gesehen. Die Chance, dass die Mazda dann gleich zehn Stunden durchhalten, sind also eher gering.

Zum letzten Mal wird man vermutlich auch das Visit-Florida-Team sehen, wobei hier die letzte Entscheidung noch nicht getroffen wurde. Für das Team lief es in diesem Jahr ziemlich schlecht, man überlegt nun, ob man einen Gibson LMP2 einsetzt oder ob man die Klasse wechselt.

Für den Delta-Wing sollte es eigentlich auch der letzte Einsatz beim Petit Le Mans sein, aber Don Panoz hat die IMSA-Verantwortlichen irgendwie davon überzeugen können, dass man den Delta-Wing noch mal bei den 24 von Daytona im kommenden Jahr einsetzen darf. Was das Team danach macht, ist noch nicht klar. Es gibt Gerüchte, dass man einen eigenen GT3 entwickelt.

GTLM

2016 WeatherTech SportsCar Championship MosportAuch in der GTLM wird sich die Meisterschaft erst am Ende des Rennens entschieden haben. Chancen haben vor allem die Corvette-Piloten Gavin/Milner in der #4, die 11 Punkte vor den Ford #67 mit Briscoe/Westbrook liegen. Die werden in Road Atlanta von Scott Dixon unterstützt, während in der Corvette Marcel Fässler ins Steuer greift. Die Chance für die Corvette ist relativ groß, sie muss eigentlich nur in der Nähe des Ford bleiben und kann die Taktik der Konkurrenz anpassen. Die hat aber immerhin schon mal die Pole geholt, was etwas überraschend ist, hatte man den Ford auf der Strecke nicht so stark eingeschätzt.

Wenn es um den Sieg geht, lautet der Tipp eigentlich Porsche, die im Regenchaos des letzten Jahrs sogar den Gesamtsieg holen konnten. Nach dem Erfolg in Austin muss man mit den Porsche eigentlich auch beim Petit Le Mans rechnen. Aber in der Quali lief es überhaupt nicht und man reihte sich mit den BMW in den letzten Reihen ein.

Die Ferrari sollte man natürlich auch nicht vergessen. Die erste Saison mit dem neuen F488 lief zäher, als man sich das gewünscht hat. Vor allem Probleme in der Elektronik sorgten immer wieder für Ärger und Unterbrechungen im Rennverlauf. So kommt es dann auch, dass die Ferrari dieses Jahr nicht mehr um den Titel fahren. Auf der anderen Seite kann Risi ziemlich entspannt das Rennen angehen.

Auch wenn die BMW in der Quali nicht so gut unterwegs waren, im Rennen erwartet man den M6 deutlich stärker. Über die Distanz sollte man gute Chancen haben. Vielleicht nicht auf den Sieg, aber ein Podium ist je nach Strategie durchaus drin

GTD

Auch in der GT3 ist der Titel nicht vergeben, aber die Führenden, Alessandro Balzan und Christina Nielsen, müssen ihren Ferrari eigentlich nur ins Ziel bringen. Sie führen mit 32 Punkten vor der Viper von Keating/Bleekemolen. Auch die Viper wird man in Road Atlanta zum letzten Mal sehen. Das Auto ist für 2017 nicht mehr homologiert, das Team um Ben Keating wird vermutlich in die Prototypen-Klasse wechseln. Doch bevor die Viper ins Museum geschoben wird, hat man das Auto für das Rennen noch mal auf die Pole gestellt.

Wie immer wird das Rennen in der GT3 sehr eng werden. Einen Favoriten in den zehn Stunden auszumachen, ist unmöglich. Gewinnen kann hier eigentlich fast jeder und jede Marke.

Los geht es am Samstag um 17:00 Uhr.

Das könnte Dir auch gefallen