Home TourenwagenDTM DTM: Analyse Zandvoort 2016 – Wenig Action an der Nordsee

DTM: Analyse Zandvoort 2016 – Wenig Action an der Nordsee

von Max Albrecht
6 Kommentare

Die Strecke in den Dünen von Zandvoort gehört zu den schönsten im Kalender, aber richtig spannende Rennen sollten die Zuschauer am Wochenende nicht zu sehen bekommen.

#3 Paul Di Resta; Mercedes-AMG C 63 DTM

#3 Paul Di Resta; Mercedes-AMG C 63 DTM

Wenn selbst bei der ARD davon gesprochen wird, dass die Rennen eher unspektakulär verlaufen, ist das zumeist kein gutes Zeichen. Die Überholmanöver im ersten Rennen konnte man an einer Hand abzählen und in beiden Rennen wurde der Polesitter auch der Rennsieger. Auch gab es in den Rennen nur wenige Zwischenfälle und wenn überhaupt, sp könnte man sich über die Rennleitung und das DTM-Reglement wundern. So dürfen anscheinend Leute aus dem Team auf der Strecke stehen und die Fahrer auf ihre Startplätze einweisen. Dadurch laufen dann auch nach dem Start noch etliche Teammitglieder über die Strecke. Fraglich ist auch, warum es so etwas in der DTM braucht und ob die Fahrer sich nicht eigenständig auf ihren Startplatz stellen können. Im ersten Rennen vergab die DTM zudem Durchfahrtsstrafen für zu schnelles fahren in einer Slowzone, jedoch stellten sich die Strafen nach dem Rennen als ungerechtfertigt heraus. Die DTM hatte wohl einen Messfehler – durch den unter anderem Mortara seinen sechsten Rang verlor. Im zweiten Rennen ging zudem die Zeitmessung teilweise nicht mehr, sodass das DRS nicht mehr genutzt werden konnte.

Rennen 1
Im ersten Rennen konnte sich Robert Wickens die Pole Position sichern, vor Marco Wittmann, Christian Vietoris und Gary Paffett. Während im vorderen Feld der Start ruhig verlief, kam es hinten zu einem Kontakt zwischen Martin Tomczyk und Maximilian Götz, durch den Götz auch noch in Adrien Tambay gerutscht ist. Dabei bekam Tambay einen Schlag auf die Achse und durch das plötzliche Umschlagen des Lenkrads zog er sich eine Handverletzung zu.

Nach dem Unfall kam das Safety Car für drei Runden auf die Strecke und danach wurde das Rennen extrem ruhig. Augusto Farfus war noch außerhalb der Track Limits unterwegs und musste sein Wagen in einem der Kiesbetten abstellen, sodass es in der neunten Runde zu einer Slowzone kam – die, in der Mortara die Strafe erhielt. Audi konnte erst nach dem Rennen beweisen, dass Mortara doch nicht zu schnell unterwegs war. Zwischen Vietoris und Paffett kam es in den letzten Runde zweimal zu Positionswechseln, da man wohl bei Mercedes dachte, dass Paffett eher Wittmann angreifen kann, aber schließlich blieb man beim ursprünglichen Stand und Vietoris durfte vor Paffett ins Ziel fahren.

Im Mittelfeld kam es zwar immer wieder zum Versuch eines Überholmanövers, aber die Strecke ist einfach zu kurz und kurvig, um in einem DTM zu überholen. Bester Audi wurde übrigens Jamie Green

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2
Die schellste Zeit im Qualifying konnte Jamie Green fahren. Zusammen mit ihm ging Robert Wickens aus der ersten Startreihe in das Rennen. Vom 22. Rang konnte René Rast sein DTM-Debüt angehen, nachdem er spontan den verletzten Adrien Tambay vertreten musste. Während am Start wieder alles ruhig verlief, kam es im hinteren Mittelfeld zu einem Zweikampf zwischen Timo Scheider und Augusto Farfus, der mit einer kaputten Aufhängung für Scheider und einer Durchfahrtsstrafe für Farfus endete.

Im Kampf um die Führung konnte Wickens zwar Druck auf Green ausüben und sogar neben ihn fahren, aber für ein Überholmanöver reichte es nicht. Auch beim Boxenstopp war die Crew von Green etwas schneller und dadurch konnte er knapp vor Wickens bleiben. Gary Paffett und Christian Vietoris kamen durch ihre mittelmäßigen Boxenstopps nicht an Green vorbei, obwohl sie eigentlich schneller auf der Strecke waren. Green hatte direkt nach dem Stopp auch noch den Vorteil, dass die Mercedes von anderen Audi-Piloten aufgehalten wurden, während er einfach an ihnen vorbeifahren konnte.

Etwas besser als noch im ersten Rennen waren die Zweikämpfe im Mittelfeld. So konnte unter anderem Lucas Auer außen an Martin Tomczyk vorbeigehen. Trotzdem gab es für ein Tourenwagenrennen extrem wenige Überholmanöver. Drama gab es aber in den letzten sieben Minuten für die Mercedes-Piloten Robert Wickens und Christian Vietoris, die auf dem dritten beziehungsweise zweiten Rang liegend einen Reifenschaden erlitten. Größter Profiteur war Edoardo Mortara, der so noch auf das Podium kam. Für Gary Paffett wurde es sogar der zweite Rang.

Ergebnis Rennen 2

Weiterhin führt Marco Wittmann die Gesamtwertung an mit sieben Punkten Vorsprung vor Jamie Green. Bester Mercedes-Pilot ist Robert Wickens mit momentan 22 Punkten Rückstand. Aber es sind noch acht Rennen zu fahren, sodass noch alles offen ist. Weiter geht es Ende August in Russland. Dann werden auch meine Berichte im Blog wieder etwas länger.

Gesamtwertung

#11 Marco Wittmann; BMW M4 DTM; #53 Jamie Green; Audi RS5 DTM
#3 Paul Di Resta; Mercedes-AMG C 63 DTM
#53 Jamie Green; Audi RS5 DTM; #6 Robert Wickens; Mercedes-AMG C 63 DTM

Das könnte Dir auch gefallen

6 Kommentare

Name* 18 Juli, 2016 - 21:08

Ganz ehrlich, wenn die DTM-Artikel hier derart lustlos geschrieben werden kann man sie sich auch ganz klemmen. Das fällt nicht nur heute auf, das zieht sich wie ein roter Faden durch die letzten Jahre. Das fängt schon bei den Überschriften an.
Rennen zwei war durchaus nett anzusehen. Der Anfang bot das Duell an der Spitze, am Ende gab es neben dem Reifendrama die Aufholjagd von Ekström, der dank frischer Reifen gut überholen konnte.
Es ist bekannt, dass die DTM hier nicht sonderlich populär ist. Dementsprechend sollte sie einfach ignoriert werden. Es macht einfach keinen guten Eindruck, insbesondere auch auf neue Leser.

Funkmaster Flow 19 Juli, 2016 - 01:58

Ich sehe das ähnlich wie mein Vorredner.
Ich erwarte hier neutrale Rennberichte.
Wenn Euch ein Rennserie nicht interessiert, dann berichtet nicht darüber.
Ja, die DTM hat Defizite und bietet nicht das, was sie bieten könnte/sollte.

Nutzt doch Eure Kontakte, an die DTM heranzutreten und macht Eure Bemühungen öffentlich.
Zeigt den Verantwortlichen auf, was den Fans abgeht.
Mit scheinbar lustlosen Berichten helft Ihr der Serie nicht sich zum Besseren zu wenden.

Wie schon erwähnt, die Leute wollen harte aber faire Zweikämpfe. Die Sonntagsrennen sind weithin spannender als die Samstagsrennen. Konfrontiert HWA/DMSB mal mit Euren Besucherzahlen.
Tretet mal ein für die Serie, die einst die Referenz für Tourenwagensport war.

Wenn man Euch bei dieser Mission unterstützen kann, dann lasst es mich wissen.
Das ganze Mimimi, der Fahrer nervt mittlerweile. Weniger BlaBla, mehr Action auf der Strecke!
2x Racing pro Wochenende ist super, aber lieber 2x eine Stunde mit Pflicht-Pitstop.

Max Albrecht 19 Juli, 2016 - 03:56

@ Name*:
Ich würde den Artikel nicht als Lustlos bezeichnen, aber die Rennen der DTM haben es (mal wieder) nicht geschafft in mir großen Emotionen herauszuholen. Zusätzlich habe ich mir gestern drei Stunden meiner Zeit mitten in der Prüfungsphase hergeholt, damit es überhaupt einen Artikel über die Rennen in Zandvoort gibt und das ist auch der Punkt der hier vergessen wird. Keiner unser Autoren bekommt für die Artikel Geld. Stattdessen wird eher noch Geld in die Anfahrt zu Rennen und/oder etliche Stunden Arbeit investiert, die man auch andersweitig sinnvoll verwenden könnte.

Bei Überschriften für Vorschauen und Analysen bin ich natürlich immer offen für konstruktive Vorschläge, aber man muss auch nicht alles hypen. Das zweite Rennen war sicherlich für DTM Verhältnisse nett, aber mir war noch das erste Rennen der V8 Supercars bzw. Virgin Australia Supercars Championship aus Townsville im Gedächtnis und dagegen war das DTM Rennen ein echter Langweiler. Selbst am Anfang gab es nur einen einzigen Überholversuch der Erfolgschancen hatte im Kampf um die Führung und ansonsten war es nichts spektakuläres. Dabei kann man noch nicht einmal der DTM bzw. den Fahrern die Schuld geben. Es liegt einfach an der Strecke, die nicht zu den Fahrzeugen passt und selbst die Rennen der GT3 Serien sind oft nicht gut in Zandvoort.

Auch die zwei Reifenschäden machen aus meiner Sicht noch kein „Reifendrama“ womit wir wieder bei dem Punkt wären, dass man nicht alles ins extrem ziehen sollte. Im Vergleich zu der Stimmung im Chat würde ich sogar behaupten, dass ich die DTM weitaus positiver sehe und ich habe sie in den letzten Jahren auch etliche male für gute Rennen gelobt, aber wenn es in beiden Rennen zu Teamorder und/oder merkwürdigen Entscheidungen der Rennleitung kommt vergeht auch mir der Spaß an der Serie und wieso sollte ich dann noch überwiegend positiv über die Veranstaltung schreiben?

Außerdem verlinke ich zu jedem Rennen der DTM das Highlight Video, sodass sich jeder Leser selbst einen Blick verschaffen kann und natürlich liege ich auch in der Bewertung eines Rennens mal zu positiv oder zu negativ, aber am Ende geht es in einem Blog um die Meinung des Autoren und nicht unbedingt nur um einen objektiven Rennbericht. Zusätzlich ist es wohl nicht die Lösung, die populärste deutsche Motorsport Serie in einem Motorsportblog zu ignorieren, nur weil man nicht mit allem einverstanden ist und viel Potenzial ungenutzt lässt. Es würde wohl auch einen schlechteren Eindruck machen, wenn wir die Serie hier im Blog grundlos abfeiern würden…

Max Albrecht 19 Juli, 2016 - 04:15

@ Funkmaster Flow:
In einem Blog sollte man nicht unbedingt neutrale Rennberichte erwarten, denn dafür gibt es Seiten wie Motorsport-Total, Speedweek usw. für die wir weder Konkurrenz sind, noch wollen wir mit diesen Seiten konkurrieren. Viel mehr geht es um die Sichtweise des Schreibers bei uns und da sieht man hoffentlich das die DTM mir nicht komplett egal ist, denn ansonsten würde ich mich nicht jedes Rennwochende hinsetzen und eine Vorschau + Nachschau/Analyse schreiben, in denen sich meine Gedanken zu den Geschehnissen widerspiegeln. So sehe ich die Verteilung von Performancegewichten negativ und andere sehen sie positiv, aber so kann doch kann eigentlich erst eine Diskussion entstehen. Diese Diskussion(en) würde ich mir auch gerne öfter hier in den Kommentaren wünschen, aber das ist wieder ein anderen Thema.

Man muss wohl auch zugeben das unser Blog nicht der Nabel der Motorsportwelt ist und vor allem bei der ITR/DMSB/HWA dürfte die Resonanz sehr gering sein auf unsere Ideen. Ich habe schon etliche Vorschläge gebracht, wie man die Serie verbessern könnte aus meiner Sicht. Dazu zählen u.a. unterschiedliche Rennlängen, besseres Rahmenprogramm, Rennen zusammen mit der GT Masters usw. Du darfst aber natürlich trotzdem gerne eine E-Mail an info.blog(at)racingblog.de schicken und vorstellen wie deine konkreten Vorstellungen aussehen für die Serie „einzutreten“ bzw. etwas zu bewirken. :)

Stefan 5 August, 2016 - 17:27

@ Max Albrecht
Meiner Meinung nach sollte ein Bericht genau so aussehen – vielen Dank!
Wenn ich ein Rennen verpasst habe und im Nachhinein lesen möchte was los war, dann ist mir eine ehrliche Berichterstattung lieber als die Weichspüler-Phrasen auf den von Dir genannten Portalen.
Und wenn ein Rennen nun mal langweilig gewesen ist, dann bitte die Sache auch beim Namen nennen (gilt natürlich für alle Serien).
Bitte weiter so, Max und Kollegen!!!!!

PS: Leider kann man bei der DTM, außer für Freunde der Stallregie, selten über tolle Rennen Berichten.

Max Albrecht 5 August, 2016 - 19:25

@ Stefan:
Vielen Dank für diesen (positiven) Kommentar ! Das motiviert einen doch direkt wieder :)

Comments are closed.