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GT3-Report: Der alte Mann und das Meer (+ Saisonvorschau Michelin GT3 Le Mans Cup)

von Philipp Körner
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Da das Rennwochenende der 24h Series schon am Freitag begann, gab es zusammen mit dem Blancpain GT Series Sprint Cup in Brands Hatch reichlich Rennsport zu sehen. Die Langstreckenserie aus dem Hause Creventic brachte einen bekannten Sieger in den Dünen Zandvoorts hervor und auch im Südosten Londons sollte eine Legende des deutschen Motorsports eine bedeutende Rolle spielen.

24h Series:
24h Series Zandvoort Freitag 2In der Qualifikation unweit der rauen Nordsee dominierte der #30 Ram Racing Mercedes AMG GT3 (Tom Onslow-Cole-Paul White-Stuart Hall), welcher dem zweitplatzierten Vorgängermodell in der Form des #10 Hofor-Racing Mercedes SLS AMG GT3 (Michael Kroll-Chantal Kroll-Kenneth Heyer-Christian Frankenhout-Lance-David Arnold) fast eine halbe Sekunde abnehmen konnte. Damit ging der britische Schwabe als klarer Favorit in die drei Rennstunden des Freitags, welche am späten Nachmittag stattfanden. Da das Rennen zwölf Stunden insgesamt umfasste, galt es schadlos den ersten Tag zu überstehen und möglichst in der Führungsrunde zu bleiben. Dies gelang der Truppe aus Silverstone jedoch nicht, weil Paul White in den letzten Minuten noch durch einen Verbremser in einen Cup-Porsche rutschte und damit etliche Probleme auf einmal generierte. Dadurch erlitt der AMG GT3 einen Schaden, der jedoch nicht bedrohlich für das weitere Wochenende sein sollte. Durch die Rennaufteilung wird die Boxenstraße ein paar Minuten vor Ende des ersten Segments de facto geschlossen, um Ordnung für den Parc fermé zu schaffen. Wenn man jedoch an die Box fahren muss, wie in diesem Fall der Mercedes, wird man mit zehn Strafrunden für den Folgetag belegt. Andere Maßnahmen der Rennleitung blieben hingegen aus. Somit erle24h Series Zandvoort Samstag 3bte der Schwester-SLS-AMG-GT3  von Hofor-Racing mit der Nummer neun (Michael Kroll-Chantal Kroll-Kenneth Heyer-Bernd Küpper-Roland Eggimann) eine Nacht als Rennführender. Ein großes Problem bei der Einordnung der Fahrzeuge ist allerdings die Strategiegestaltung in der 24h Series, welche durch Tankstopps außerhalb der Box in einem Bereich innerhalb des Fahrerlagers nochmals verkompliziert wird. Deswegen ergab sich auch die Führung des zweiten Hofor-Racing SLS AMG GT3, welcher das Tanken auf den Samstag verlegt hatte, um mit der Topplatzierung in die Pause zu gehen.
In der Führungsrunde waren zudem der #911 Herberth Motorsport Porsche 991 GT3 R (Daniel Allemann-Ralf Bohn-Robert Renauer-Alfred Renauer), welcher bekanntermaßen auch in den ADAC GT Masters fährt, und der #33 Car Collection Motorsport Audi R8 LMS GT3 (Horst Felbermayr Jr.- Marc Basseng-Max Edelhoff-Peter Schmidt) mit dem markanten Felbermayr-Blau.
24h Series Zandvoort Samstag 1Die verbliebenen neun Stunden wurden wie am Vortag im strahlenden Sonnenschein ausgetragen. Doch obwohl das Wetter mehr als gut war, gerieten etliche Fahrer in Probleme und blieben im Kies stecken oder kollidierten mit den immer nahe stehenden Leitschienen. Dadurch verlor der größere Rennanteil öfters seinen Rhythmus, was die restliche Zeit etwas zäh verstreichen ließ. Durch kluge Strategie und solide Fahrerleistungen sicherte sich der #911 Herberth Motorsport 911 GT3 R schließlich die Führung und baute selbige auf einen Vorsprung von vier Runden aus. Nachdem EFFORT Racing aus der Pirelli World Challenge sein Programm dieses Jahr wegen Finanzierungsproblemen (v.a. Ölkrise) im Laufe der vergangenen Woche unterbrechen musste, erreichte die Zuffenhausener damit auch eine positive Nachricht. Trotz einiger kleinerer Probleme kämpfte sich der #55 Massive Motorsport Aston Martin Vantage GT3 (Casper Elgaard-Kristian Poulsen-Nicolai Sylvest-Roland Poulsen) auf Platz zwei vor. Komplettiert wurde das Podium vom #10 Hofor-Racing Mercedes SLS AMG GT3, der im letzten Jahr in den Niederlanden noch gewonnen hatte.24h Series Zandvoort Samstag 2 Ram Racing schaffte sogar den vierten Rang in der Endabrechnung, da einige Boliden davor Pech hatten.  Der nächste Lauf der 24h Series sind die 24 Stunden von Paul Ricard vom 15. bis  17. Juli. Momentan sind wieder über zehn GT3-Boliden in der A6-Klasse gemeldet, die hauptsächlich den Nennungen aus Zandvoort entsprechen. Bekannte Rückkehrer im Juli werden der Optimum Motorsport Audi R8 LMS GT3, der die reguläre Saison in der British GT verbringt, und der tschechische Scuderia Praha Ferrari 488 GT3 sein, dessen Verantwortliche trotz der Kontroversen in Dubai (Rennsperre für das Verursachen eines heftigen Unfalls) der Serie treu bleiben.

Blancpain GT Series Sprint Cup:
BGTSC Brands 5Nachdem man zum Saisonauftakt in Misano ein riesiges Feld vorweisen konnte, waren einige Unkenrufe bezüglich der restlichen Rennen zu vernehmen. Doch da die Blancpain GT Series eine Stammbesetzung für die gesamte Serie (Sprint und Endurance) aufweist, was um die 30 Fahrzeuge für jede Veranstaltung garantiert, und einige Teams zusätzlich begeistert wurden, konnte man auch in Brands Hatch fast 40 Boliden mobilisieren. In der Qualifikation für das erste Rennen war der #74 ISR Audi R8 LMS GT3 (Stockinger / Perera) den anderen 36 Fahrzeugen vor Ort überlegen. Dahinter folgten zwei HTP Motorsport Mercedes AMG GT3. Zum einen überzeugte das Duo aus dem „Mister DTM“ Bernd Schneider sowie Jules Szymkowiak mit der #86 und zum anderen zeigten sich auch Clemens Schmid sowie Jazeman Jaafar mit der Startnummer 85 in den Top 3.
Das 60 minütige Qualifikationsrennen am Sonntagmittag sollte von größerer Zurückhaltung und Vorsicht geprägt sein, was bereits in früheren Saisons charakteristisch in der Sprint-Ausgabe war. Trotz des schwierigen 3,908 Kilometer langen Kurses mit etlichen blinden Kurven und der Vielzahl an gemeldeten Boliden blieb dieses Muster erhalten. So kamen alle Renner geordnet und unbeschadet durch den berüchtigten ‚Paddock Hill Bend‘. Jules Szymkowiak bereitete schon im ersten Umlauf die Basis für den Sieg, indem er seinen #86 HTP Motorsport AMG GT3 vor den #74 ISR R8 LMS GT3 bringen konnte. Dank starker Rundenzeiten in der Anfangsphase verabschiedete man sich früh vom Rest des Feldes, welcher sehr eng beieinander die Traditionsstrecke umrundete. Einen Sprung in die Top 3 gelang außerdem dem #33 Belgian Audi Club Team WRT R8 LMS GT3 (Ide / Mies), BGTSC Brands 7welcher zusammen mit der #74 der beste Vertreter der vier Ringe am vergangenen Wochenende war. In dieser Formation trudelten die Fahrzeuge auch nach und nach im Pflichtboxenstoppfenster ein, wo sich jedoch keine Verschiebungen ergaben. 20 Minuten vor Rennende kamen sich der #74 Audi R8 LMS GT3 und sein Markenkollege von WRT mit der Nummer 33 im Kampf um den zweiten Platz näher, doch nach dieser offensiven Phase musste Enzo Ide das Duell mit dem tschechischen Boliden schnell wieder einstellen. Einen Aufreger hatte der erste Lauf zu bieten, als der #84 HTP Motorsport Mercedes AMG GT3 (Baumann / Buhk) den #58 Garage 59 McLaren 650S GT3 (Bell / Parente) in klassischer „Bump and run“-Manier zur Seite drückte. Die Rennleitung billigte das Manöver des Österreichers Baumann nicht und sprach eine Durchfahrtsstrafe aus, welche der AMG GT3 in den letzten Minuten antreten musste. Unbeeindruckt von den Geschehnissen am Ende der Top 10 brachte Bernd Schneider, der seit 2008 (!) mal wieder eine volle Saison wagt, seinen #86 AMG GT3 ins Ziel und auch der Rest der Podiums blieb unverändert. Im Silver Cup reüssierte der #2 Belgian Audi Club Team WRT Audi R8 LMS GT3 (Leonard / Meadows) auf Gesamtrang  15 und in der Pro-AM-Wertung der #87 AKKA ASP Mercedes AMG GT3 (Beaubelique / Moullin-Traffort), welcher auf Platz 29 ins Ziel kam. In der AM-Klasse gab es nur einen Teilnehmer mit dem #55 AF Corse Ferrari 458 Italia GT3 (Sdanewitsch / Lemeret), der in beiden Rennen ins Ziel kam und dementsprechend immer der „Sieger“ war.
BGTSC Brands 2Der zweite Wertungslauf am frühen Abend bewies schon mit dem Start, dass eine andere Herangehensweise nun an den Tag gelegt wurde. Schnell fächerten die Boliden nach der Freigabe des fliegenden Startes zu allen Seiten hin auf, aber waren in der Lage einen Konsens für die erste Kurve zu finden. Bernd Schneider in der Rolle des Startfahrers kopierte die ersten Runden seines jungen Teamkollegen aus der niederländischen Provinz Limburg und setzte sich schnell ab. Außerdem hatte Enzo Ide aus der früheren Auseinandersetzung mit dem #74 ISR Audi gelernt, da er einen Weg um Marlon Stockinger herum fand. Die Überraschung der ersten Runden ist jedoch klar dem #8 Bentley Team M-Sport Continental GT3 (Soulet / Souček) zugeschrieben gewesen, welcher in seiner Heimat nach unglücklichen Auftritten im Qualifikationstraining und -rennen plötzlich eine erstaunliche Pace aufbaute und fürs Erste bis auf Platz vier vorfahren konnte. Schließlich fand man sogar den Anschluss an den drittplatzierten #74 ISR Audi R8 LMS GT3, welcher nach circa 20 Minuten sogar überholt werden konnte. Kaum verwunderlich war es also, dass die Kommentatoren nach dem turbulenten Beginn des Hauptrennens (höhere Punktevergabe) erstmal durchatmen mussten. Wie eng die Strecke sein kann, bewies ein langsamer WRT-Bolide, welcher mit Reifenschaden aus ‚Stirlings Bend‘ herauskroch. Wie wilde Tiere fielen die nachfolgenden Renner über ihn her, so dass von allen Seiten und sogar teils BGTSC Brands 4über das Gras überholt werden musste. Positiverweise konnte dieser kritische Moment ohne Unfälle durchgestanden werden. Die Öffnung der Boxengasse ist vor allem für das Team um den #33 WRT Audi R8 LMS GT3 eine gute Nachricht gewesen, da der Belgier Ide mit seinem Boliden immer mehr haderte. Mit Christopher Mies und dem sehr effizienten WRT-Boxenteam hätte er kaum eine bessere Lösung finden können, denn ebendiese arbeiteten so perfekt, dass nach den zehn Minuten des Fensters die Nummer 33 plötzlich auf Platz eins liegen sollte. Durch überragende Rundenzeiten des Heiligenhauseners Mies konnte sowohl der große Vorsprung der #86 eingedampft als auch zusätzliche drei Sekunden auf selbigen erfahren werden. Der #8 Bentley Continental GT3 mit dem eingewechselten Andy Souček blieb weiterhin in der Verfolgerrolle auf Rang drei. Zu Beginn des letzten Renndrittels kollidierten mit der Nummer zwei und drei Boliden von WRT. Während der #3 WRT Audi R8 LMS GT3 (Baptista / Jimenez) wieder auf die Strecke zurückfand, strandete der Sieger des Silver Cups aus Lauf eins nach dem Kontakt mit einem Reifenstapel hilflos im Gras: Safety Car. Ärgerlicherweise spielte sich der Unfall im schwerer BGTSC Brands 1zugänglichen GP-Teil der Strecke ab, was die Aufräumarbeiten über zehn Minuten lang andauern ließ. Denn neben der längeren Anfahrt und Bergung musste der leicht aufgerissene Stapel wieder gerichtet werden. Obwohl so die Chance eines Schlusssprints von zehn Minuten entstand, sollte das ungeordnete Feld einen Kampf um das Podium erschweren. Zum Beispiel hing Součeks Bentley zu lange im Verkehr, was den #86 AMG GT3 entkommen ließ. Selbiger erreichte zwar noch den Windschatten von Mies, aber in bekannter Routine sicherte sich der Sieger der 24 Stunden am Nürburgring den Erfolg im Hauptrennen. Die Neutralisierung sollte somit nichts mehr an der Spitze verändern. Da mit der Nummer zwei von WRT das dominierende Team des Silver Cup ausgefallen war, ging der Sieg an den zehntplatzierten #19 GRT Grasser Racing Team Lamborghini Huracán GT3 (Beretta / Stolz). Dieses Ergebnis sollte für das österreichische Team ein kleiner Trost gewesen sein, weil das gesamte Wochenende unrund verlief. Die Siegerehren in der Pro-Am-Klasse erhielt der #11 Kessel Racing Ferrari 458 Italia GT3 (Broniszewski / Piccini), welcher auf Rang 21 die Ziellinie überquerte.
Während man auf das nächste Sprintwochenende bis Anfang Juli (01. – 03. Juli) warten muss, welches auf dem GP-Kurs des Nürburgrings ausgetragen wird, erwartet uns schon dieses Wochenende der zweite Lauf des Endurance Cup. Etwa zwei Stunden Fahrzeit (je nachdem, wie man die Metropole Londons umrundetBGTSC Brands 6) entfernt liegt eine weitere Legende des britischen Motorsports in der Form des Silverstone Circuit. Vom 14. bis 15. Mai finden die Trainings und das dreistündige Rennen statt. Im Rahmenprogramm lassen sich des Weiteren der Seat Leon Eurocup, die begeisternde Formula Renault 2.0 NEC oder auch die Lamborghini Blancpain Super Trofeo finden. Letztere hat Stand Montag 45 Autos auf der Entry List und kann mit dem Huracán LP 620-2 Super Trofeo ein brachiales Cup-Fahrzeug vorweisen. Eine Nennliste für das Hauptrennen lag leider am gestrigen Montag noch nicht vor, aber man sollte von den Rahmenbedingungen aus Monza wieder ausgehen können. Interessant wird vor allem die mögliche neue Kräfteverteilung sein, über welche wir im Verlauf des Wochenendes in den bekannten Kanälen sprechen werden. Nachdem bereits der Auftaktsieg an McLaren ging, sollte der Vorjahressieger wieder zu den absoluten Favoriten in Northamptonshire zählen. Doch wie im Verlauf der ganzen Saison wird zudem das Belgian Audi Club Team WRT mit ihrem extrem starken Fahrerkader zu den Topteams zählen. Ähnliches gilt mittlerweile auch für die HTP-Motorsport-Fahrzeuge, die das Potential des Mercedes AMG GT3 bislang immer ausreizen konnten.

Australian GT:
Die nationale GT-Serie gastierte am vergangenen Wochenende auf dem Barbagallo Raceway in Perth, wo es sehr wechselhaft zugehen sollte. Den ersten Wertungslauf gewann der Jamec Pem Racing Audi R8 LMS GT3 des Einzelkämpfers Steve McLaughlan, welcher am besten den abtrocknenden Kurs beherrschen sollte. Durch die altbekannte Boxenstoppzeitzuweisung erlangte der Audi diesen Rang, aber überzeugte in den schwierigen letzten Rennminuten nach einer Neutralisierung.
Der zweite Lauf wurde leider von einem dramatischen Unfall von Geoff Emery überschattet, der sich einen Wirbelbruch zuzog. Im Zuge eines Kontakts mit einem Lamborghini setzte dessen Jamec Pem Racing Audi R8 LMS GT3 auf dem Randstein eingangs Start-Ziel auf und wurde unkontrollierbar in den Reifenstapel gelenkt. Der Einschlag erfolgte nahezu frontal, was auch die Verletzung erklärt. Durch die neueingeführte Dachluke wurden die Rettungsmaßnahmen erleichtert, was die Vorzüge dieser Maßnahme beleuchten konnte. Sieger an diesem schwierigen Tag war der Scott Taylor Motorsport Mercedes AMG GT3 (Taylor / Bird), der bereits in Melbourne den ersten Sieg für das neue Modell weltweit errang. Routiniert ging man mit der roten Flagge um und behielt bis zum Ende der nachgereichten Fahrzeit die Nerven. Geoff Emery wünschen wir an dieser Stelle gute Besserung und eine erfolgreiche Operation in den nächsten Tagen. Beim nächsten Wochenende der Serie vom 27. bis 28. Mai auf Phillip Island wird wohl nur der dann reparierte Bolide vor Ort sein.

Saisonvorschau Michelin GT3 Le Mans Cup:
BGTSC Brands 8
Zusammen mit der European Le Mans Series gastiert die neue Serie auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari in Imola am kommenden Wochenende. Für das Hauptrennen ist die diese Woche erscheinende Vorschau des Kollegen Stefan zu empfehlen, der sich gewohnt ausführlich den Klassen widmet. Wie sicherlich bemerkt fehlt dieses Jahr die GTC-Wertung, die GT3-Boliden enthielt. Im Hause des ACO wagte man einen Spagat, der nicht ganz aufgehen sollte. Während der geschaffene Platz für LMP3-Fahrzeuge rege in Anspruch genommen wurde, wird der Michelin GT3 Le Mans Cup nur ganze elf Boliden in die Emilia-Romagna locken können. Trotz dieser problematischen Starterzahl plant man mit sechs Rennwochenenden im Rahmen der ELMS und WEC:

RennstreckeDatumFormat
Autodromo Enzo e Dino Ferrari (Imola)14. Mai2h-Rennen
Circuit des 24 Heures (Le Mans)18. JuniRoad to Le Mans (1h-Sprintrennen mit LMP3 aus diversen Serien)
Red Bull Ring16. Juli2h-Rennen
Circuit Paul Ricard27. August2h-Rennen
Circuit de Spa-Francorchamps24. September2h-Rennen
Autódromo do Estoril22. Oktober2h-Rennen

Die Teams dürfen zwei Fahrer nominieren, wobei einer obligatorisch der Bronze-Wertung entsprechen muss. Bis auf Piloten aus dem Platin-Bereich darf das Duo ohne weitere Einschränkungen ergänzt werden. Um Herrenfahrer anzulocken, gab man außerdem letztes Jahr bekannt, dass Rennsieger (10.000 €) und die besten drei Teams am Ende der Saison (100.000 € – 70.000 € – 50.000 €) mit einem Preisgeld rechnen können. Zusätzlich wird es eine Fairplay-Wertung geben, welche eine Belohnung von 40.000 € für die Mannschaft mit den wenigsten Strafen umfasst. Auch in der Hinsicht der 24 Stunden von Le Mans lohnt sich die Teilnahme, denn Saisonrang eins ist verbunden mit einer GTE-AM-Einladung für das ruhmreiche Rennen im Folgejahr.
Ein Rennwochenende besteht neben den Wertungsläufen aus zwei 60 minütigen Trainings und einem 30 Minuten langen Qualifying (15 min freies Fahren – 5 min Pause – 10 min Super Pole), welches nur für die Bronze-Fahrer zugänglich ist.
In der Liste der elf gemeldeten Fahrzeugen (Stand: 09.05.2016) fallen vor allem die drei AF Corse Ferrari (zwei 458 Italia GT3 und ein 488 GT3) auf, die unter anderem den FIA-GT3-Europameister Francesco Castellacci im Fahrerkader haben werden. Ein neuer Ferrari wird außerdem von FF Corse eingesetzt (Topfahrer: Johnny Mowlem). Ebenfalls aus Großbritannien reist das erfolgreiche British-GT-Team FT Sport mit ihrem Aston Martin V12 Vantage GT3 an. Mit Andrea Caldarelli im Lamborghini Huracán GT3 des chinesischen FFF Racing Team by ACM, die auch einen McLaren 650S GT3 einsetzen werden, wird zudem ein aus der Super GT bekanntes Gesicht in Italien fahren. Wie sich das eh schon kleine (Fahrer-)Feld schließlich formieren wird, werden wir spätestens am Freitag sehen.
Als Fazit muss man den sorgenvollen Äußerungen über die Sinnhaftigkeit der neuen Serie wohl Tribut zollen. Wenn nicht in den nächsten Monaten neue Einsätze angeworben werden können, wird die Zukunft sehr steinig werden. Außerdem stellt sich die Frage, ob der Faktor Le Mans wirklich die einzige Existenzgrundlage sein kann.

Das kommende Wochenende wird also äußert sehenswert und hoffentlich trotz der geschilderten Umstände auch unterhaltsam. Gerne weisen wir außerdem auf die GT4 European Series hin, welche zum Grand Prix in Pau eingeladen wurde und interessanterweise einen Nacht-Slot zugewiesen bekommen hat. Alle Zeiten und Formalitäten findet Ihr wie gewohnt in den TV Zeiten.

Bilderquelle / Copyright: 24h Series; Blancpain GT Series

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