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Formel Eins: Saison 2015 – Williams

von DonDahlmann
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F1 Abu Dhabi 2015

Kein schlechtes Jahr für Williams, die wieder auf P3 der Team-WM landeten. Zufrieden war man aber dennoch nicht, denn im Grunde hat man Zeit verloren.

Spa 2015Dass Williams überhaupt wieder in den Top-3 der Konstrukteure zu finden ist, hat sehr viel mit der Entscheidung zu tun, auf die Mercedes-Motoren zu setzen. Aber das ist nicht der alleinige Grund, denn die hat Force India auch. Williams ist es im zweiten Jahr hintereinander gelungen, ein gutes Chassis auf die Beine zu stellen. Allerdings – in diesem Jahr hatte man mehr Probleme als 2014 und der dritte Platz in der WM kam vor allem zustande, weil Red Bull in diesem Jahr patzte. Schaut man sich die Daten genau an, kann man sehen, dass Williams in diesem Jahr deutlich schlechter unterwegs was. Sammelte man 2014 noch 320 Punkte, waren 2015 nur 257 Zähler.

Schuld daran war vor allem die Schwäche des FW37-Chassis auf langsamen Strecken. In Monaco und Ungarn kam man nicht mal in die Punkte, in Singapur gab es gerade mal P6 und P9. Auf der anderen Seite steht dreimal Platz 3, was das Potential von Williams aufzeigt. Dass es am Ende der Saison nicht mehr so rund lief, lag an der Entscheidung des Teams, ab September die Weiterentwicklung einzuschränken, um sich auf die Neukonstruktion für 2016 zu konzentrieren.

Formula One Bahrain 2015Auffallend war auch, dass sich Williams einige merkwürdige Fehler in der Strategie erlaubte. Zwar lief es in diesem Jahr an der Boxenmauer besser als noch 2014, doch Fehler blieben auch in diesem Jahr nicht aus. Wobei vor allem auffiel, dass Williams selten die Strategie spreizte, also Bottas und Massa auf jeweils andere Strategie zu setzen. Laut Rob Smedley lag dies daran, dass das Chassis auf Grund seines Reifenverschleißes wenig Spielraum ließ. Tatsächlich hatte Williams wenig Möglichkeiten, die Reifen außerhalb des normalen Arbeitsfenster zu bewegen. Man konnte fast die Uhr danach stellen, wann beide Piloten an die Box kommen würden.

Dass man gegen Ferrari und Mercedes den kürzeren ziehen würde, muss Williams aber auch klar sein. Das Budget des Teams reicht hinten und vorne nicht an jenes der Hersteller ran. Daher ist P3 in diesem Jahr schon ein voller Erfolg. Man würde sich nur wünschen, dem Team gelänge es öfter, die „Großen“ zu ärgern. Was 2016 sicher möglich ist, allerdings wird Red Bull wohl aufrücken und auch Force India könnte zu einer Gefahr werden.

Intern hat sich Williams 2015 gut aufgestellt und die Strukturen gefestigt. Rob Smedley, Pat Symonds und Claire Williams haben das Team gut im Griff, Frank Williams hat sich aus dem Tagesgeschäft mehr zurückgezogen, ohne dass dies zu Problemen geführt hätte. Grundsätzlich steht man also auf sicherem Boden.

F1_Race_Mexico_2015_03Was die Fahrer angeht, so war Felipe Massa sicher eine der Überraschungen des Jahres. Zwei dritte Plätze (Österreich, Monza) und nur ein paar Punkte hinter Bottas, der ihn allerdings in der Quali 11:8 schlagen konnte. Aber die Quali war noch nie die Stärke des Brasilianers. Im Rennen überzeugte Massa allerdings immer wieder mit Speed und vor allem einem vorausschauenden Fahren. Er hielt sich aus allem raus und stellte sich in den Dienst des Teams. Wenn es darauf ankam, konnte er es aber auch mal krachen lassen.

Auch wenn viele Valeri Bottas für einen zukünftigen Weltmeister halten – ich bleibe da noch etwas skeptisch. Ja, Bottas hat jede Menge Talent, ist schnell und fährt durchdacht. Aber entweder ist Massa besser als sein Ruf oder Bottas eben nicht ganz so gut, wie viele meinen. Ich bin da noch unentschlossen. Wäre er schneller als Kimi im Ferrari? Vermutlich. Wäre Massa schneller? Gute Frage.

Es kann aber gut sein, dass die Limitierungen durch das diesjährige Chassis Bottas etwas eingebremst haben. 2016 wird für ihn aber eine wichtige Saison, denn entweder er kann sich mit guten Ergebnis um das Cockpit von Räikkönen bewerben oder ihm droht ein Schicksal wie Nico Hülkenberg. Viel Optionen hat der Finne jedenfalls nicht.

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