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ADAC GT Masters: Analyse Hockenheim 2015 – Hoffentlich wird es nächstes Jahr besser

von Max Albrecht
3 Kommentare

Das Saisonfinale am Hockenheimring hat die Probleme der ADAC GT Masters in der Saison 2015 mal wieder ganz gut aufgezeigt._S0A2850
Leider muss man feststellen, dass auch die beiden letzten Saisonrennen nicht besonders gut und spannend waren. Schon die komplette Saison waren die Rennen eher langweilig im Vergleich zu den letzten Jahren, was auch ganz klar am ausgedünnten Starterfeld liegt. Andererseits ist auch die (gefühlte) Leistungsdichte bei den Fahrzeugen und Fahrern schlechter als noch in den letzten Jahren, sodass es in der zweiten Rennhälfte kaum noch zu Duellen kommt. Bemerkbar macht sich die fehlende Leistungsdichte auch in der Gesamtwertung, denn der auf Platz 5 liegende Harald Proczyk hat fast die Hälfte der Punkte, die das Duo Sebastian Asch und Luca Ludwig hat. Zusätzlich gibt es dann öfters komische Geschichten, wie z.B. dieses Wochenende bei MRS GT-Racing. Das Team entdeckte erst dieses Wochenende einen Unfallschaden (aus Zandvoort) am Ladeluftsystem des Nissan GT-R GT3 Nismo #22 (Florian Scholze/Dominic Jöst) und schafft es erst zum Qualifying, das Fahrzeug zu reparieren. Jedoch wollten die beiden ohne Training nicht ins Qualifying und so haben sie ihren (fast) sicheren Titel in der Gentlemen-Wertung verschenkt. Für mich liest sich die Geschichte ziemlich komisch und ich wäre erstaunt, wenn die beiden auch noch nächstes Jahr für Nissan fahren. Insgesamt muss man bei Nissan Deutschland schauen, ob man nächstes Jahr noch in der ADAC GT Masters antritt und ob man weiterhin mit MRS GT-Racing zusammenarbeitet. Die Saison 2015 war eigentlich nur mit technischen Problemen für das Team verbunden und es wäre wohl besser, wenn sich Nissan Deutschland umorientiert. In der Blancpain Sprint Series sind Craig Dolby und Sean Walkinshaw mit ihrem Nissan GT-R GT3 Nismo von MRS GT-Racing auf Always Evolving umgestiegen und seit dem Teamwechsel läuft es wesentlich besser für die beiden.

Rennen 1
Die Pole Position für das erste Rennen konnte sich Luca Stolz sichern, vor Christian Engelhart im Schütz Motorsport-Porsche. Direkt hinter ihm ging der Tabellenführer Sebastian Asch in das Rennen. Engelhart und Asch kollidieren bereits in der zweiten Kurve, nachdem Asch viel zu spät auf der Bremse war und einfach nur noch in Engelhart hineinrutschte. Für beide war das Rennen damit schon zu Ende und der einzig verblieben Titelkandidat war Dominik Baumann. Für den Schubert-Piloten Niklas Mackschin war das Rennen bereits nach der ersten Kurve beendet, da er von Patrick Assenheimer angestoßen wurde und dann das Fahrzeug verlor. Der BMW Z4 GT3 prallt dabei in einem schlechten Winkel an die Streckenbegrenzung, von der er auch wieder auf die Strecke zurückkatapultiert wurde. Logischerweise unterbrach man das Rennen mit der roten Flagge.

Nach 25 Minuten hatte man die Strecke komplett gereinigt und das Rennen wurde mit 50 Minuten Restzeit neugestartet. Drama gab es an der Spitze, denn Luca Stolz musste nach sieben Minuten Renndauer mit einem Schaden im Motorraum aufgeben, sodass Rahel Frey das Rennen vor dem Ford GT von Lambda Performance anführte. Im Kampf um Platz 3 musste sich Bruno Spengler gegen Clemens Schmid verteidigen. Dies gelang ihm allerdings nur bis zum Boxenstopp, da der Bentley durch eine andere Boxenstrategie vorbeiziehen konnte. Noch schlechter lief es für Lambda Performance, die bis auf den siebten Platz zurückfielen. Dank eines guten Boxenstopps kam Kelvin van der Linde bis auf den dritten Platz nach vorne.

In der zweiten Rennhälfte konnte zwar der verbliebene Bentley Continental GT3 vom Bentley Team HTP Druck auf Frank Kechele im Ford GT ausüben, aber für ein Überholmanöver reichte es nicht. Ansonsten passierte nicht mehr besonder viel. Dominik Baumann konnte das Rennen auf dem vierten Platz beenden und so seine Titelchancen erhalten. Dafür müsste er das nächste Rennen gewinnen und der Zakspeed-Mercedes dürfte bestenfalls auf dem siebten Rang ins Ziel kommen. Insgesamt erreichten nur zwölf Fahrzeuge die Ziellinie.

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2
Den ersten Startplatz konnte Frank Kechle sichern, vor Nicki Thiim. Für die beiden Meisterschaftskandidaten Ludwig und Baumann ging es von Platz 5 und 6 in das Rennen. Bereits nach der Durchfahrt der ersten Kurve kommt das Safety-Car auf die Strecke, da Marc Basseng im MS-Racing Audi Florian Strauss aufs Heck fuhr, dieser den Wagen verlor und leicht im Reifenstapel einschlug. Für Klaus Bachler war das Rennen bereits nach fünf Minuten zu Ende, obwohl der Porsche 911 GT3 R keine äußerliche Beschädigung hatte. Auch die #8 blieb mit technischen Problemen am Ausgang der ersten Kurven nach fünf Minuten stehen und musste von der Streckensicherung abgeschleppt werden.

Nach zwölf Minuten ging das Rennen weiter und es kam direkt zu den nächsten Unfällen. Kelvin van der Linde drehte Tom Dillmann und auch für Andreas Simonsen endete das Rennen in einem Reifenstapel, sodass das Safety-Car wieder auf die Strecke kam. Nach 22 Minuten Rennzeit kam dann auch das Safety-Car wieder in die Boxengasse und das Rennen wurde wieder eröffnet. Rund um die Meisterschaftskandidaten kam es dann zu etlichen Zweikämpfen, jedoch konnte Luca Ludwig sich auf Bernd Schneider verlassen, der hinter ihm im HP Racing SLS GT3 unterwegs war.

Den Fahrerwechsel machten alle Teams erst so spät wie möglich, doch auch dadurch änderte sich nichts. 16 Minuten vor Schluss kam nochmal das Safety-Car auf die Strecke, da Michael Joos im Kiesbett stand. Zwar wurde zwölf Minuten vor Schluss das Rennen wieder freigegeben, aber in der Meisterschaft passierte nichts mehr. Jordan Lee Pepper gewann vor Nico Verdonck und Bruno Spengler. Auf Platz 5 beendete Sebastian Asch das Rennen. Mit dem Ergebnis erreichten Luca Ludwig und Sebastian Asch die Fahrermeisterschaft, während die Teammeisterschaft an BMW Sports Trophy Team Schubert ging.

Ergebnis Rennen 2
Gesamtstände

Eine Rückschau auf die Saison 2015 und einen Ausblick auf die 2016 sollte es um den Jahreswechsel hier im Blog geben.

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3 Kommentare

floehde 7 Oktober, 2015 - 09:57

Ich finde, dass die Macher der Serie viel Potential verschenken. Wunderschöne Autos und trotzdem leere Tribünen. Ich würde die Autos gerne mal auf anderen Strecken sehen. F1 ähnliche Kurse scheinen mir mit gutem Sport nicht kompatibel zu sein. Der Pflichtstop mit vorgegebener Verweildauer hat wenig sportlichen Charakter.

NoteMe 7 Oktober, 2015 - 10:36

@ floehde:Es handelt sich hier auch nicht um Sport (winke winke, BOP) sondern um eine Dauerwerbesendung.

DerDa 12 Oktober, 2015 - 10:39

Diese Saison war zwar definitiv die schlechteste seit das VT Masters im TV übertragen wird aber ich fand sie trotz allem spannend, natürlich nimmt das sehr kleine starterfeld viel spannung raus und es war schade das nicht wie in den letzten jahren viele gute Überholmanöver zu sehen waren. Aber es gab einzelne schmankerl, wie zum beispiel das Manöver von Dominik Baumann vorbei am Ms racing Audi im 2. Lauf in Hockenheim. Es ist also in meinen Augen nicht alles schlecht bei dieser Saison, ich habe sie mir gerne und mit viel Spaß angesehen. Allerdings muss sich nächste Saison wirklich etwas an der größe des starterfeldes ändern, der rest ergibt sich dann daraus von allein, mehr gute fahrer und mehr spannung etc.. Wenn das starterfeld gleich bleibt oder sogar noch kleiner wird dann wird es wirklich zäh. Am schluss noch eine Frage: warum ist das starterfeld eigentlich über die letzten jahre so stark geschrumpft, es hat sich ja inzwischen mehr als halbiert? Ich meine klar, nicht jeder findet sponsoren, aber die steigen ja auch mehr und mehr aus. Was hat sich geändert das die serie so wenig teilnehmer findet?

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