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V8 Supercars: Vorschau Enduro Cup / Sandown 500 2015

von ThomasB
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Mit dem Sandown 500 beginnt am kommenden Wochenende der Enduro Cup und damit auch so langsam die entscheidende Phase der Saison der V8 Supercars. Nicht mit dabei sein wird James Courtney, der immer noch seine Verletzungen aus Eastern Creek auskuriert.

V815-Mobile-SND5001Und wie es aussieht wird er wohl, anders als zuvor angepeilt, auch in Bathurst seinem Holden Racing Team fehlen. Denn laut einer neuen Untersuchung hat sich Courtney bei dem Unfall fünf Rippen gebrochen und nicht wie bisher angenommen nur drei. Zudem sind die Rippen an mehreren Stellen gebrochen, was die Heilungsphase erheblich verlängert. Immerhin soll die verletzte Lunge aber sehr gut verheilt sein. In Eastern Creek wurde Courtney von Jack Perkins ersetzt, der eigentlich als Courtneys Co-Driver bei den Enduros vorgesehen war. Perkins machte seine Sache sehr ordentlich, wie ich finde, wurde zwei Mal 19. und einmal Elfter – in einem Auto, dass zunächst ja gar nicht auf ihn abgestimmt war. Und es war im Hinblick auf den Enduro Cup sicher nicht das schlechteste Training.

Ausblick Enduro Cup

In Sandown wird Perkins nun von Russell Ingall unterstützt, der von 1995 bis 2001 bereits mit Jacks Vater Larry ein erfolgreiches und heute fast schon legendäres Gespann bildete, immerhin konnte man zweimal das Bathurst 1000 gewinnen. Auch mit Jack war Ingall schon gemeinsam unterwegs, nämlich bei Paul Morris Motorsport 2011. Die Kombination Perkins-Ingall hat also schon Tradition bei den V8 Supercars.

Aber so schön es angesichts der Historie wäre, als Favoriten werden die beiden wohl nicht nach Sandown und zu den anderen beiden Enduro-Events reisen, denn diese Rolle gehört eindeutig dem Prodrive-Lager. Und dort vor allem Chaz Mostert. Der Youngster ist momentan einfach in einer großartigen Form und sitzt zudem im besten Auto des Feldes. Die Meisterschaft führt zwar noch Teamkollege Mark Winterbottom an, doch mit drei Siegen in den letzten sechs Rennen (zwei zuletzt in Eastern Creek) und bereits zehn Pole Positions im laufenden Jahr hat Mostert das Momentum auf seiner Seite.

Einziger Schwachpunkt bei den Enduros könnte Mosterts neuer und noch relativ unerfahrener Co-Driver Cameron Waters sein. Doch auch wenn Waters (Jahrgang 1994) bislang nur vier Einsätze bei den V8 Supercars vorzuweisen hat, dass er ein talentierter Fahrer ist, hat er schon mehrfach bewiesen. 2011 war er Meister der australischen Formel Ford und ist seit dem gleichen Jahr auch der jüngste Teilnehmer des Bathurst 1000. Das Cockpit an der Seite von Grant Denyer gewann Waters damals in einer Art Casting (Shannons Supercar Showdown) von Kelly Racing (heute Nissan). Dabei stach er unter anderem Fahrer wie Andrew Jordan (BTCC-Champion 2013) aus.

Nicht außer acht lassen sollte man natürlich auch Mark Winterbottom und Steve Owen, die beide sehr erfahren sind. Unvergessen ist auch Frostys Sieg beim Bathurst 1000 2013, als er in einem dramatischen Finish Jamie Whincup hinter sich halten konnte.

Ein Wörtchen um den Enduro Cup werden sicherlich auch die Red Bulls mit den extrem erfahrenen Paarungen Jamie Whincup / Paul Dumbrell und Craig Lowndes / Steven Richards mitzureden haben. Jamie Whincup konnte in Eastern Creek das erste Mal seit März wieder ein Rennen gewinnen, was ihm und seinem Team sicher gutgetan haben wird.

Der Enduro Cup wird voraussichtlich zwischen den beiden oben genannten Teams entschieden, denn den Rest schätze ich momentan einfach nicht als stark genug ein, um Prodrive oder Red Bull dauerhaft gefährlich zu werden. Wenn dann am ehesten noch David Reynolds und Dean Canto, die bei Rod Nash ja auch mit Prodrive-Material unterwegs sind.

James Courtney und Jack Perkins hätte ich es auch zugetraut, doch mit dem Ausfall von Courtney ist man einfach zu stark geschwächt. Zudem ist die Quali-Pace der HRT nicht konstant genug, was gerade bei den Rennen in Surfers Paradise schwer wiegen könnte. Gleiches gilt natürlich für die #2 von HRT mit Garth Tander und Warren Luff. Von den Namen her sicherlich eine der besten Fahrerpaarungen im gesamten Feld, doch bei allem Respekt, die Ergebnisse der letzten Wochen und Monate sprechen nicht gerade für Tander.

Und dann wären da natürlich noch die üblichen Verdächtigen: Fabian Coulthard (BJR; mit Luke Youlden), Scott McLaughlin (Polestar-GRM; mit Alex Prémat) und Shane van Gisbergen (Tekno; mit Jonathon Webb) sind bei den Enduros eigentlich immer stark. Auch das immer besser zurechtkommende Team SuperBlack Racing mit Andre Heimgartner und Ant Pedersen könnte öfter mal vorne auftauchen.

Das DJR-Team-Penske um Scott Pye und Marcos Ambrose hingegen ist für mich die große Unbekannte. Sie hätten durchaus das Potential, in den kommenden Wochen vorne mitzumischen, aber um den Enduro Cup zu gewinnen, wird es wohl nicht reichen, auch wenn die Ergebnisse der letzten Wochen ganz ordentlich waren. Für mich bleibt Marcos Ambrose einfach das Fragezeichen im Team, denn zum einen war mir seine Pause nach Adelaide etwas zu lang und zum anderen hat er nicht mal alle für ihn möglichen Tests absolviert. Ihm fehlt meiner Meinung nach ausreichend Zeit im Auto. Aber er kann mich ja eines besseren belehren und jetzt zeigen, was er in der wenigen Zeit, die er im Auto verbracht hat, lernen konnte.

Hier die gesamte Entry List im Überblick:

Startnummer1. Fahrer2. FahrerTeamAuto
1Jamie WhincupPaul DumbrellRed Bull Racing AustraliaHolden Commodore VF
888Craig LowndesSteven RichardsRed Bull Racing AustraliaHolden Commodore VF
5Mark WinterbottomSteve OwenProdrive Racing AustraliaFord Falcon FG X
6Chaz MostertCameron WatersProdrive Racing AustraliaFord Falcon FG X
55David ReynoldsDean CantoRod Nash Racing (PRA)Ford Falcon FG X
111Andre HeimgartnerAnt PedersenSuperBlack Racing (PRA)Ford Falcon FG X
2Garth TanderWarren LuffHolden Racing TeamHolden Commodore VF
22James Courtney / Russell Ingall (?)Jack Perkins Holden Racing TeamHolden Commodore VF
18Lee HoldsworthSébastien BourdaisCharlie Schwerkolt Racing (HRT)Holden Commodore VF
47Tim SladeTony D'AlbertoWalkinshaw Racing (HRT)Holden Commodore VF
14Fabian CoulthardLuke YouldenBrad Jones RacingHolden Commodore VF
8Jason BrightAndrew JonesBrad Jones RacingHolden Commodore VF
21Dale WoodMacauley JonesBritek Racing (BJR)Holden Commodore VF
97Shane van GisbergenJonathon WebbTeknoHolden Commodore VF
17Scott PyeMarcos AmbroseDJR Team PenskeFord Falcon FG X
23Michael CarusoDean FioreNissan MotorsportNissan Altima
99James MoffatTaz DouglasNissan MotorsportNissan Altima
7Todd KellyAlex BuncombeNissan MotorsportNissan Altima
15Rick KellyDavid RussellNissan MotorsportNissan Altima
33Scott McLaughlinAlex PrématPolestar-GRMVolvo S60
34David WallChris PitherPolestar-GRMVolvo S60
4Ashley WalshJack Le BrocqErebusMercedes-Benz E63 AMG
9Will DavisonAlex DavisonErebusMercedes-Benz E63 AMG
222Nick PercatOliver GavinLucas Dumbrell MotorsportHolden Commodore VF
3Tim BlanchardKarl ReindlerLucas Dumbrell MotorsportHolden Commodore VF
TBA*Renee GracieSimona de SilvestroProdrive Racing AustraliaFord Falcon FG X
62*Aaren RussellDrew RussellNovocastrian MotorsportHolden Commodore VF

* = Bathurst 1000 Wildcard entries


Vorschau SandownSandown_(Australia)_track_map.svg

Der Sandown Raceway in Melbourne ist rund drei Kilometer lang und besteht zur Hälfte aus zwei Geraden. Dazwischen liegen mit den Turns 1 bis 4 sehr enge Kurven mit hohen Randsteinen und mit den Turns 6 bis 13 ein flüssigerer und um einiges schnellerer Streckenabschnitt (270 km/h Spitze). Zudem gibt es mit den Turns 1 und 9 sehr heftige Bremspunkte, die aber gleichzeitig gute Stellen zum Überholen sind.

Tricky ist auch die Passage ab Turn 6. Ein sehr schnelles Kurvengeschlängel, das mit etwa 180 km/h durchfahren wird und auch noch über eine Kuppe führt. Hier gab es auch schon einige heftige Unfälle (zum Beispiel Michael Caruso und Will Davison 2010).


Zeitplan

Sandown hat ein eigenes Rennformat: In einer Qualifikation am Samstag wird die Startaufstellung für das erste Qualifikationsrennen ausgetragen. Das erste Qualifikationsrennen wird von den zweiten Fahrern bestritten, die die Startaufstellung für das zweite Qualifikationsrennen ausfahren. Dort greifen dann die ersten Fahrer ins Geschehen ein und es wird um die Startplätze im Hauptrennen gefahren.

Samstag
04:20 – Qualifikation – 20 Minuten
06:00 – Quali-Rennen 1 – 20 Runden (60km)
08:10 – Quali-Rennen 2 – 20 Runden (60km)

Sonntag
05:25 – Hauptrennen – 161 Runden (500km)

(Zeiten in MESZ und ohne Gewähr.)

Zum Abschluss dann noch zwei News:

-Die V8 Supercars haben ihren Kalender für nächstes Jahr vorgestellt. Neu dabei ist das Rennen in Kuala Lumpur, das am Wochenende vom 12. bis 14. August stattfinden wird. Dafür hat man den Pre-Season-Test wieder herausgenommen, vermutlich wegen der 12h von Bathurst, dessen Veranstalter man nun ist. Desweiteren hat man, ohne Events zu streichen, den Kalender kompakter gemacht. Statt von Februar bis Dezember erstreckt er sich nun nur noch von März bis November. Den gesamten neuen Kalender findet ihr auf der Homepage der V8 Supercars.

-Der Vertrag mit dem Barbagallo Raceway wurde um drei Jahre bis 2019 verlängert. Das einzige Event im Westen Australiens ist somit fürs erste wieder gesichert.

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