Home GT-Serien Super GT: D’station-Nissan erklimmt den Fuji Speedway

Super GT: D’station-Nissan erklimmt den Fuji Speedway

von geinou
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Nissan bleibt das Maß aller Dinge in der Super GT: Durch den auf den letzten Metern erkämpften Triumph des D’station Advan GT-R (Daiki Sasaki / Michael Krumm) gewann die Marke aus Yokohama nun bereits drei von vier Rennen. In der GT300 obsiegte erstmals dieses Jahr der ARTA CR-Z GT (Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi). Außerdem entwurzeln wir die tatsächliche Aussage seitens Masaaki Bandoh zum etwaigen WEC-Gaststart, der in der internationalen Presse verdreht wurde.

Super GT Fuji 2015 GT500 FinishIn anderen Rennserien muss dem Führenden schon auf den letzten Metern der Sprit ausgehen, um einen in letzter Sekunde abgestaubten Überraschungserfolg zu zelebrieren. Ganz anders vergangenen Sonntag beim vierten Saisonlauf der Super GT auf dem Fuji Speedway. Nachdem es zunächst nach dem ersten Lexus-Erfolg auf der eigenen Haus- und Teststrecke seit knapp zwei Jahren aussah, startete Nissan in der zweiten Rennhälfte eine beeindruckende Aufholjagd, in der man den bis dahin führenden Zent Cerumo RC F (Yuji Tachikawa / Hiroaki Ishiura) fünf Runden vor Schluss auf den zweiten Platz verdrängte. Die strahlenden Sieger kamen dabei nicht aus dem Hause Nismo, obgleich sie trotz des Erfolgsballasts den roten Lexus um die Strecke hetzten, sondern vom kleinen Privatteam Kondo Racing. Daiki Sasaki entfesselte ein wahres Feuerwerk auf der Strecke, als er in der zweiten Rennhälfte gleich vier Fahrzeuge mit seinem D’station Advan GT-R überholte, und damit die gelungene Vorarbeit seines Teamkollegen Michael Krumm vollendete. Somit bescherte das japanisch-deutsche Duo Kondo Racing den ersten Sieg seit dem 300-Kilometerlauf in Suzuka 2010. Für Sasaki war es der erste Super-GT-Triumph in seiner erst zweiten Saison als GT500-Fahrer. Für Michael Krumm dürfte der insgesamt sechste Sieg seiner Karriere noch süßer geschmeckt haben, schließlich zelebrierte der Deutsche vergangenes Wochenende sein Comeback in Japan, nachdem er wie geplant seine Testarbeiten vom Nissan-LMP1 abschloss und wieder sein Cockpit von Lucas Ordonez übernahm. Vielmehr: Für den Champion von 2003 war es der erste Triumph seit Tokachi 2004. Der Bronzerang des Calsonic Impul GT-R (Hironobu Yasuda / Joao Paulo de Oliveira) rundete den Nissan-Erfolg am Fuße des japanischen Wahrzeichens ab.

 

GT500

Super GT Fuji 2015 GT500 StartDer Rennsonntag sah die am vergangenen Wochenende höchsten gemessenen Temperaturen, nachdem die Qualifikation am Samstag deutlich kühler als erwartet ausfiel. Zum Rennstart um 15 Uhr Ortszeit maß das Thermometer 32 Grad Außen- sowie 48 Grad Asphalttemperatur – aufgrund der allgemeinen Schwüle dürfte es gefühlt jedoch deutlich wärmer gewesen sein. Schnellster in der Qualifikation war der Zent Cerumo RC F, wodurch Yuji Tachikawa seinen Allzeitrekord auf nunmehr 21 Pole-Positionen ausbauen konnte. Direkt dahinter positionierte sich etwas überraschend der ARTA NSX Concept-GT (Kosuke Matsuura / Tomoki Nojiri), noch vor dem Petronas Tom’s RC F von Daisuke Ito und James Rossiter. Die Top-5 wurden vom Denso Kobelco Sard RC F (Kohei Hirate / Heikki Kovalainen) sowie dem Drago Modulo NSX Concept-GT (Takashi Kogure / Oliver Turvey) komplettiert. Bester Nissan waren die letztlichen Sieger von Kondo Racing. Die beiden großen Titelanwärter der Marke litten dagegen an ihrem Handicap in Form des ab 50kg Zusatzballast, als Äquivalent zum Gewicht, vorgeschriebenen Benzinflussbegrenzer. So gingen der Calsonic-Nissan sowie der Motul Autech GT-R (Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli) lediglich von der achten respektive elften Position ins Rennen. Nissan schien ihre Strategie im Vorfeld jedoch komplett auf die Renngeschwindigkeit ausgelegt zu haben, da sich beide Fahrzeuge am Ende leicht überraschend in den Top-5 befanden.

Am Start verteidigte Yuji Tachikawa seine Position vor dem ARTA-Piloten Tomoki Nojiri, der einen Umlauf später seinen Silberrang an James Rossiter im Petronas Tom’s RC F abgab. Super GT Fuji 2015 Zent RC FAuch dahinter gab es Positionsverschiebungen: So schoben sich jeweils Michael Krumm und Naoki Yamamoto (Raybrig NSX Concept-GT) am Drago-NSX von Oliver Turvey auf die Positionen fünf respektive sechs vorbei. An der Spitze ließ Yuji Tachikawa hingegen zu keiner Sekunde Zweifel aufkommen, weshalb er den Spitznamen Fuji-Meister trägt, als innerhalb der ersten fünf Runden seinen Vorsprung auf bereits sechs Sekunden ausbaute. Lediglich beim ersten Aufeinandertreffen mit dem GT300-Überrundungsverkehr konnte Rossiter den Abstand zu seinem Markenkollegen reduzieren, der anschließend aber wieder kontrollierend jenen erneut mit tiefen 1:32er-Zeiten vergrößerte. Stattdessen musste sich der Brite nach hinten orientieren, als in der 17. Runde Tomoki Nojiri in dessen Rückspiegel auftauchte. Zwei Umläufe später krallte sich der Honda-Pilot in der letzten Kurve den Briten, der allerdings sofort kontern konnte. Zu zweit nebeneinander schossen die beiden Kontrahenten die lange Zielgerade hinunter, als sie auf den Gainer Tanax GT-R (Andre Couto / Katsumasa Chiyo) aus der GT300 trafen. James Rossiter nutzte diese brenzlige Situation geschickt aus, als er sich zentimetergenau an der Überrundung vorbeischob. Nojiri musste hingegen hart in die Eisen steigen. Vergeblich, da der ARTA NSX Concept-GT beim Einbiegen in die erste Kurve noch das Heck des GT300-Nissan traf, der dadurch ins Gras kugelte. Glück im Unglück für Nojiri: Die Rennleitung stufte das Ganze als unglücklichen Rennunfall ein, weshalb der GT500-Rookie für seinen Rempler nicht bestraft wurde. In der Regel werden solche Situationen immer kritisch begutachtet, da den GT500-Fahrern angesagt wird, jegliche Berührungen mit dem GT300-Verkehr zu meiden. In der Vergangenheit wurden deshalb auch sehr schnell Durchfahrtsstrafen ausgesprochen. In diesem Falle entschieden die Kommissäre jedoch richtig, insbesondere da Andre Couto auch mehr Platz hätte lassen können.

Super GT Fuji 2015 Calsonic GT-RIm 21. Umlauf setzte sich der Raybrig NSX mit Naoki Yamamoto am Steuer am Denso-Lexus von Kohei Hirate durch, ehe sieben Runden später die Boxenstopps vom Calsonic Impul GT-R eröffnet wurde. Die Spitzengruppe folgte kurze Zeit später. So beorderte Tom’s James Rossiter in der 31. Runde zum Service, der den Wagen mit vier frischen Bridgestone-Reifen an Daisuke Ito übergab. Einen Umlauf später bog Spitzenreiter Tachikawa zu seiner Mannschaft ab, um ebenfalls mit vier neuen Pneus den Zent Cerumo RC F an Hiroaki Ishiura zu übergeben. Der ARTA NSX Concept-GT, D’station Advan GT-R sowie Motul Autech GT-R taten es ihm einen weiteren Umlauf später gleich. Insbesondere Tsugio Matsuda war die Anstrengung beim anschließenden Platznehmen in der Garage ins Gesicht geschrieben, schließlich gelang dem Titelverteidiger das Kunststück, abseits der Kameras von Startposition elf sich ins Mittelfeld zu schieben. Doch damit nicht genug: Nismo gelang ein absoluter Zauberstopp, indem sie den nun am Steuer sitzenden Ronnie Quinatrelli mit vier frischen Reifen in lediglich 35 Sekunden abfertigen. Möglich war dies aufgrund des Benzinflussbegrenzers, der zwar die Höchstgeschwindigkeit verringert, dafür aber auch den Verbrauch reduziert. Was insbesondere beim kommenden 1000-Kilometerrennen in Suzuka eine Rolle spielen wird, nutzte Nismo bereits am Fuji zu ihrem eigenen Vorteil. Aufgrund des geringeren Verbrauch, aber gleichzeitigen Stopps mit der Führungsgruppe, musste man folglich auch weniger nachtanken. Gepaart mit dem flinken Wechsel der Michelin-Bereifung konnte somit die Fabelzeit von lediglich 35 Sekunden erreicht werden, die Quintarelli bei der Ausfahrt vor den ARTA-Honda sowie die Markenkollegen von Kondo Racing setzte.

Der Italiener setzte die Aufholjagd seines japanischen Teamkollegen fort, indem er nun auf Position drei liegenden den Druck auf den Petronas Tom’s RC F von Daisuke Ito erhöhte. In der 39. Runde gelang ihm letztlich das entscheidende Manöver. Für Ito sollte es fortan weiter nach hinten gehen, da er sich nicht erfolgreich gegen von hinten mit Siebenmeilenstiefeln heranrückende Konkurrenz verteidigen konnte. Das Ganze erinnerte an das vergangene Rennen in Thailand, mit dem Unterschied, dass Petronas Tom’s damals auf einen Reifenwechsel verzichtete, der Verschleiß letztlich aber zu hoch war. Zu allem Übel wurde Ito neun Runden vor Schluss auch noch von Takuya Izawa im Raybrig NSX Concept-GT umgedreht, als der Lexus-Fahrer in der finalen Kurve die weite Linie nahm und anschließend in die für Izawa offene Lücke hineinstach. Am Ende kam der Petronas Tom’s RC F somit nur auf dem siebten Rang ins Ziel. Großes Pech auch für den ARTA NSX Concept-GT, der nach einer Berührung eines Fahrzeugs aus der GT300-Klasse in der 45. Runde mit einem Schaden am linken Hinterreifen nach anfänglichem Podiumskurs ausfiel.

An der Spitze entfachte in der zweiten Rennhälfte ein Feuerwerk um den Rennsieg. Vermutlich die Titelmelodie des Weißen Hai über den Funk eingespielt bekommen, holte Ronnie Quintarelli Runde für Runde, Zehntel um Zehntel, auf Hiroaki Ishiura auf. 15 Umläufe vor Schluss verkleinerte der Italiener schließlich die Lücke auf unter eine Sekunde. Im direkten Duell mit dem Hauptfavoriten auf den Sieg war jedoch gut erkennbar das Benzinfluss-Begrenzer-Handicap des Motul Autech GT-R zu erkennen. So war Quintarelli mit mehr Grip in den Kurven deutlich schneller als Ishiura, auf der Zielgeraden verlor er trotz Windschatten jedoch wieder wertvolle Meter. Für den Japaner war die Aufgabe somit klar: Sauber aus den Kurven kommen und keine Lücken in den Kurven offen lassen. So konnte sich Ishiura für die nächsten Runden jeweils um haaresbereite vor dem roten Nissan behaupten. Dahinter drehte jedoch Daiki Sasaki im D’station Advan GT-R auf. So ging der junge Japaner in der 52. Runde zunächst an Takuya Izawa vorbei, der einige Runden zuvor noch seinen Landsmann für den vierten Platz überholte.

Super GT Fuji 2015 D'station GT-RVier Umläufe später machte Sasaki anschließend eingangs der finalen Kurve kurzen Prozess mit Daisuke Ito, nachdem letzterer im Überrundungsverkehr leicht vom Gainer Tanax GT-R aufgehalten wurde. Es sollte nur wenige Minuten dauern, bis Sasaki den Abstand auf die beiden Streithähne um den Platz an der Sonne zufuhr. Sieben Umläufe vor Schluss ging der Kondo Racing-Pilot letztlich an seinem Markenkollegen Ronnie Quintarelli vorbei. Direkt im Anschluss eröffnete er den Angriff auf Hiroaki Ishiura. Diese konnte Sasakis erste Attacke noch abwehren. Allerdings war deutlich erkennbar, dass der Lexus-Fahrer sich wohl nicht lange gegen den leichteren D’station-Nissan behaupten könne, der auf der Zielgeraden einen leichten Höchstgeschwindigkeitsvorteil hatte. Just an dieser Stelle krallte sich fünf Runden vor Schluss schließlich Sasaki den Zent Cerumo RC F. Damit war das Rennen aber noch nicht entschieden. Denn wie aus dem Nichts tauchte Joao Paulo de Oliveira im Calsonic Impul GT-R hinter dem drittplatzierten Ronnie Quintarelli auf. In einem starken Manöver ging der Brasilianer in der finalen Runde letztlich außen in der Dunlop-Schikane am Italiener vorbei, womit er sich zusammen mit Teamkollege Hironobu Yasuda die Führung in der Meisterschaft sicherte. Fun fact: Just das gleiche Duo, welches nun die Meisterschaft anführt, war die Fahrerpaarung, die den bislang letzten Sieg für Kondo Racing anno 2010 einfuhr.

Am Ende gewann mit dem D’station Advan GT-R somit der von mir in meiner Vorschau betitelte Geheimfavorit. Sowohl Michael Krumm wie auch Daiki Sasaki, der seinen deutschen Super GT Fuji 2015 Daiki Sasaki Michael KrummTeamkollegen wie eine Art Vaterfigur für die gesamte Mannschaft beschrieb, hoben im Sieger-Interview die Leistung des gesamten Teams sowie des Reifenpartners Yokohama hervor, deren Pneus in der Vergangenheit bei hohen Temperaturen besonders gut funktionierten. Bereits in Thailand war das Team stark unterwegs, wurde direkt nach dem Start jedoch von einem Problem am Turbo eingebremst. Es dürfte wohl niemanden im Fahrerlager geben, der sich nicht mit der vergleichsweise kleinen Truppe von Kondo Racing freute. Bei Lexus musste man hingegen erneut die Wunden lecken, nachdem Nissan bereits im Mai einen Doppelsieg beim Heimspiel von Toyota einfuhr. Einziger Trost: Die schnellste Rennrunde (1:30.800) von Yuji Tachikawa. Die Speed-Explosion der GT500-Godzilla in der zweiten Rennhälfte kam überraschend, offenbart allerdings auch, dass man sich nahezu komplett auf die Renn-Pace konzentrierte. Hinzu kam die gute Strategie sowie der fabelhafte Boxenstopp von Nismo, der die Titelverteidiger bis kurz vor Schluss trotz des elften Startplatzes noch um den Sieg kämpfen ließ. Die Thailand-Sieger Satoshi Motoyama / Masataka Yanagida (S Road Mola GT-R) hatten hingegen das gesamte Rennen über mit Grip-Problemen zu kämpfen, woraus sich der 14. und somit vorletzte Platz resultierte. Nachdem die Pechvögel von ARTA einen möglichen Podiumsplatz verloren, kam der Raybrig NSX Concept-GT (Naoki Yamamoto / Takuya Izawa) als beste Honda auf dem fünften Platz ins Ziel. Dass ARTA, insbesondere in der ersten Rennhälfte, um ein Podium kämpfen konnte, bestätigt allerdings die derzeitige Leistungseinschätzung der Marke. Unter normalen Bedingungen war nicht mit einem Sieg am Fuji, wohl aber mit einem Podium zu rechnen. Die nächsten Strecken sollten dem NSX Concept-GT wieder etwas besser liegen.

Super GT Fuji 2015 GT500 PodiumNach dem vierten Saisonrennen führen in der Meisterschaft nun Hironobu Yasuda / Joao Paulo de Oliveira mit 38 Punkten. Vier Zähler dahinter befinden sich die Titelverteidiger Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli (34 Punkte). Die bisherigen Spitzenreiter und Okayama-Sieger, Andrea Caldarelli / Ryo Hirakawa (30 Punkten) stürzten nach einem schwachen Fuji-Wochenende hingegen auf die dritte Position ab. Die Piloten des KeePer Tom’s RC F fanden wegen des Handicaps (Benzinflussbegrenzer + 10 kg) nicht den nötigen Speed, kämpften in der Anfangsphase, von Startposition zwölf aus kommenden, jedoch zunächst ins Mittelfeld. Eine Kollision von Andrea Caldarelli mit dem Eneos Sustina RC F heimste dem Italiener jedoch eine Durchfahrtsstrafe ein. Das Resultat: Platz zwölf. Die Meisterschafts-Top-5 wird von Yuji Tachikawa / Hiroaki Ishiura (26 Punkte) sowie Satoshi Motoyama / Masataka Yanagida (24 Punkte) komplettiert. Mit den ersten Punkten in der laufenden Saison schoben sich Daiki Sasaki / Michael Krumm (20 Punkte) auf den achten Platz vor.

Das nächste Rennen ist die 44. Ausgabe der 1000 km von Suzuka am 30. August, bei dem aufgrund der höheren Distanz auch mehr Zähler vergeben werden. Vergangenes Jahr gewann der Petronas Tom’s RC F in einem spannenden, wenn auch auf Distanz geführten Duell, mit dem Motul Autech GT-R, der wegen des Benzinflussbegrenzers einmal weniger stoppen musste. Dieses Jahr werden für Suzuka mit dem Calsonic Impul GT-R, dem Motul Autech GT-R, KeePer Tom’s RC F sowie dem Zent Cerumo RC F gleich vier Fahrzeuge mit dem Benzinfluss-Begrenzer ausgestattet sein, da sie die magische Grenze von 50 kg Gewichts-Handicap überschreiten. Dies sollte einen großen Einfluss auf die Strategie haben.

GT500-Rennergebnis
GT500-Meisterschaftsstand

 

GT300

Super GT Fuji 2015 GT300 StartAnders als in der GT500-Klasse war es in der GT300 nicht ganz so spannend um den Rennsieg – ansonsten hätte man durchaus von einem, am Spannungsgrad gemessenen, perfekten Rennen sprechen können. Nichtsdestotrotz war auch die „kleine“ Klasse unterhaltsam. Die Pole-Position ging zum ersten Mal in dieser Saison an den ARTA CR-Z GT (Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi), der nahezu konkurrenzlos dem Sieg am Rennsonntag entgegenfuhr. Der Hybridrenner von Honda funktionierte schon in der Vergangenheit gut auf dem Fuji Speedway, weshalb das Ergebnis trotz der 32 kg Zusatzgewicht nicht sonderlich überraschend kam. Dahinter positionierte sich der Leon SLS (Haruki Kurosawa / Naoya Gamou) sowie der Toyota Prius apr GT (Koki Saga / Yuichi Nakayama). Letztere hatten mit 60 kg Gewichts-Handicap (in der GT300 gibt es keinen Benzinflussbegrenzer) das drittschwerste Fahrzeug im Feld, welches in der Vergangenheit auf dem Fuji Speedway jedoch sehr häufig die Power des Hyrbid-Boliden unter Beweis stellte. Im Rennen sollte es für den schnellsten Prius der Welt jedoch nicht ganz so gut laufen. Nach einem anfänglichen Kampf in der Spitzengruppe fiel man zum Schluss auf neunten Rang zurück. Die Top-5 der Qualifikation wurden vom Studie BMW Z4 (Jörg Müller / Seiji Ara) sowie dem Goodsmile Hatsune Miku SLS (Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka) komplettiert. Bestes Mother-Chassis war erneut der VivaC 86 MC (Takeshi Tsuchiya / Takamitsu Matsui), der in Thailand seine Premieren-Pole-Position feierte. Der derzeitige Meisterschaftsführende Andre Couto (Gainer Tanax GT-R) hatte zusammen mit Teamkollege Katsumasa Chiyo mit 78 kg Zusatzballast das absolut schwerste Auto im Feld, weshalb man nach dem dominanten Sieg an gleicher Stelle im Mai lediglich vom elften Platz ins Rennen ging. Die direkten Konkurrenten Kazuki Hoshino / Mitsunori Takaboshi (B-Max NDDP GT-R) kamen mit ihren 76 Zusatzkilos hingegen nicht über den 16. Platz in der Qualifikation hinweg.

Als hätte Shinichi Takagi den Turbo eingelegt, enteilte der ARTA CR-Z GT dem restlichen Feld direkt am Start. Nach elf Runden hatte der Hybridrenner bereits elf Sekunden Vorsprung auf den Super GT Fuji 2015 ARTA CR-ZLeon SLS. Letzterer musste sich gegen Seiji Ara im Studie BMW Z4 wehren, der direkt am Start an Koki Saga im Toyota Prius vorbeifuhr. Dahinter folgten der Goodsmile Hatsune Miku SLS sowie der Gainer Tanax SLS (Katsuyuki Hirnaka / Björn Wirdheim), der in der Anfangsphase von Position sieben aus kommend gleich mehrere Plätze gutmachen konnte. Noch in der Eröffnungskurve krachte es in der Dunlop-Schikane zwischen dem Racing Tech Audi R8 (Christian Mamerow / Shinya Hosokawa) sowie dem B-Max NDDP GT-R. Grund für den Unfall war laut ersteren plötzliches Bremsversagen am Racing Tech Audi R8. Die genaue Ursache müsse allerdings noch untersucht werden. Für den Unfall entschuldigte man sich jedoch offiziell bei NDDP Racing. Für beide Teams war es ein bitterer Ausfall. Zum einen verloren Kazuki Hoshino / Mitsunori Takaboshi wertvolle Punkte auf die Meisterschaft. Zum anderen hatte das noch junge Racing Tech Team hohen Besuch in Form von Audi-Mann Ernst Moser sowie einigen Ingenieuren von Phoenix Racing, mit denen man, wie bereits in der Vorschau erwähnt, eine Kooperation startete.

Super GT Fuji 2015 Leon SLSWährend der ARTA-Honda sofort enteilen konnte, blieb der Rest des GT300-Feldes dicht beieinander, wodurch mehrere Kämpfe mit häufigen Positionsverschiebungen entstanden. Während dieser Duelle biss sich Seiji Ara die Zähne an Haruki Kurosawa aus, dessen Leon SLS auf der langen Zielgeraden spürbar mehr Power hatte. In der 14. Runde konnte sich der BMW-Pilot an Kurosawa vorbeischieben. Letzterer konterte allerdings direkt auf der Geraden. Hinzu gestellte sich Björn Wirdheim im Gainer Tanax SLS, der im Windschatten ebenfalls an Seiji Ara vorbeiging. Am Ende der gleichen Runde wiederholte sich das Spiel in veränderter Aufstellung, als sich Wirdheim in der letzten Kurve den zweiten Platz von Kurosawa schnappte. Einen Umlauf später taten es ihm Seiji Ara sowie Tatsuya Kataoka im Goodsmile Hatsune Miku SLS gleich. Neuer sechster hinter dem Leon SLS war Andre Couto im schweren Gainer Tanax GT-R. Gemessen des Speeds in der Anfangsphase hätte für den Meisterschaftsführenden möglicherweise sogar noch weiter nach vorne gehen können. In der 20. Runde kam es jedoch zu der bereits im GT500-Teil beschriebenen Kollision mit dem ARTA NSX Concept-GT, wodurch der Portugiese zunächst auf die zwölfte Position zurückgeworfen wurde.

Im 23. Umlauf eröffneten der Gainer Tanax SLS, Leon SLS sowie der Toyota Prius apr GT die Boxenstopps. Der Leon Racing-Truppe gelang dabei ein Fabelstopp, da der schwarze Mercedes-Benz Super GT Fuji 2015 Gainer SLSSLS AMG GT3 den Markenkollegen von Gainer in der Boxengasse überholen konnte. Dieses Manöver war ein wichtiges Schlüsselelement für die Rennstrategie des Teams, da der fortan im Wagen sitzende Naoya Gamou bei freier Fahrt die zuvor verlorenen Positionen wieder zurückerobern konnte. Drei Runden später bog der Miku-SLS zum Service ab. Bei der Montage des linken Vorderrades kam es jedoch zu Problemen, wodurch man wertvolle Zeit verlor. Zu allem Übel war der Reifen beim Losfahren nicht richtig befestigt, weshalb Nobuteru Taniguchi nach nur einer halben Runde im Schneckentempo zur Box zurückschleichen musste. Die Pechsträhne scheint für die Titelverteidiger selbst beim 100. Super-GT-Start von Tatsuya Kataoka nicht abreißen zu wollen, nachdem man bereits in Thailand auf Top-5-Kurs aufgrund eines Reifenschadens zurückfiel. Am Fuji reichte es somit nur zu einem enttäuschenden 18. Platz. Die Titelverteidigung rückt damit in noch weitere Ferne. Einziger Trost: Für Suzuka wird man mit 24 kg eines der leichtesten Autos im Feld haben.

Super GT Fuji 2015 GT300 FinishIn der 31. Runde begab sich auch Shinichi Takagi zum Service. Er übergab den ARTA CR-Z GT mit vier frischen Bridgestone-Reifen an Takashi Kobayashi. Dieser setzte die dominante Siegesfahrt seines Teamkollegen fort. ARTA griff für den Erfolg am Fuji Speedway tief in Trickkiste, indem man auf die sogenannten Cool Suits der beiden Fahrer verzichtete, was laut eigener Aussage rund 20 kg an Gewicht sparte. Solche Cool Suits sind mit einer kleinen Kühlbox verbunden, welche den Anzug des Fahrers kühlen. Laut Teambesitzer Auguri Suzui sowie Teamchef Keiichi Tsuchiya soll dies einer der Schlüssel zum Erfolg gewesen sein, da man das relativ hohe Gewichts-Handicap von 32 kg kompensieren wollte – zur Last der Fahrer. Die Anstrengung war Shinichi Takagi sowie Takashi Kobayashi nach dem Aussteigen redlich ins Gesicht geschrieben, da sie bei den heißen Temperaturen (im Wagen dürfte es um die 70 Grad gewesen sein) ohne die Kühlung der Cool Suits auskommen mussten. Gleichzeitig entschied man sich, mit weniger Benzin zu starten, um so direkt von der Pole-Position aus zu entfliehen.

Drama in der 37. Runde: Auf Podiumskurs kollidierte Jörg Müller im Studie BMW Z4 mit einem anderen Fahrzeug. Mit einem Plattfuß sowie Schaden am vorderen Unterboden kroch der Super GT Fuji 2015 Shinichi Takagi Aguri Suzuki Takashi KobayashiDeutsche zurück an die Box, wo er den Wagen in der Garage abstellen musste. Die Kastanien aus dem Feuer für BMW holte der JMS LMcorsa Z4 (Morio Nitta / Shigekazu Wakisaka), die sich in der zweiten Rennhälfte, von Startposition neun aus kommend, auf den vierten Platz vorarbeiteten, nur wenige Zehntel hinter dem Gainer Tanax SLS. An der Spitze kontrollierte derweil der ARTA CR-Z GT das Geschehen mit teilweise bis zu 20 Sekunden Vorsprung. Brenzlig wurde es acht Runden vor Schluss, als der Syntium Apple Lotus (Kazuho Takahashi / Hiroki Katoh) auf der Zielgeraden einen Reifenschaden erlitt. Obgleich Takahashi den Wagen sofort im Gras parkte, verteilten sich viele Karbon-Teile des Mother-Chassis auf der Strecke. Mit nur noch acht Runden auf dem Zähler wollte die Rennleitung das Rennen wohl nicht hinter dem Safety-Car entscheiden, weshalb die Start- und Zielgerade an einer Stelle zum Slalomkurs mutierte. Die Entscheidung ist aus sicherheitstechnischen Gründen auf jeden Fall kritisierbar, da Folgeschäden durchaus möglich gewesen wären. Andererseits wurde so nicht ins, insbesondere in der GT500, packende Finish eingegriffen, das ansonsten einen komplett anderen Ausgang gesehen hätte. Für den Syntium Apple Lotus war der Ausfall kurz vor Schluss besonders bitter, da man als letzter Stopper nicht nur kurzzeitig die virtuelle Führung übernahm, sondern zum Zeitpunkt des Ausfalls sich auf einem starken sechsten Platz befand. Die Leistung beweist allerdings, dass das Team seit dem Sugo-Test die Entwicklung dieses Mother-Chassis, welches insbesondere wegen des Mittelmotors ein anderes Konzept als jenes des Toyota GT86 verfolgt, vorantreiben konnte.

Super GT Fuji 2015 GT300 PodiumWohl auch aus Angst vor einem möglichen Reifenschaden nahm Takashi Kobayashi in den finalen Runden etwas an Geschwindigkeit raus, womit es dem Leon SLS gelang, den Abstand auf 9 Sekunden zu verringern. Am Ende überquerte jedoch ein dominierender ARTA CR-Z GT als erster die Ziellinie, gefolgt vom Leon SLS sowie dem Gainer Tanax SLS. Der JMS Lmcorsa Z4 sowie der VivaC 86 MC komplettierten die Top-5. Trotz der Kollision und des kurzzeitigen Abstieg auf die zwölfte Position, kämpfte sich Katsumasa Chiyo (Gainer Tanax GT-R) sich auf einen starken sechsten Platz zurück. Damit erfüllte er das im Vorfeld gesetzte Ziel so viele Punkte wie nur möglich zu sammeln. Ohne die Berührung mit dem GT500-Honda hätte es für den Gainer-Nissan allerdings möglicherweise um noch ein paar Plätze mehr nach vorne gehen können. Andre Couto wird sich jedenfalls bei seinem japanischen Teamkollegen stark bedank haben, der bekanntlich wegen seines Blancepain-Endurance-Series-Engagement nicht alle Super-GT-Rennen bestreitet. Demnach führt Couto weiterhin die Meisterschaft mit nunmehr 44 Punkten an. Aufgrund ihres Ausfalls verloren Kazuki Hoshino / Mitsunori Takaboshi ein bisschen an Boden, befinden sich mit 38 Zählern aber weiterhin auf dem zweiten Tabellenrang. Neue drittplatzierte sind Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi (36 Punkte), gefolgt von Koki Saga / Yuichi Nakayama (32 Punkte) sowie Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim (30 Punkte).

GT300-Rennergebnis
GT300-Meisterschaftsstand

 

News: Was Masaaki Bandoh zum möglichen Super-GT-Gaststart beim WEC-Lauf am Fuji Speedway wirklich sagte

Masaaki BandohWie vor jedem Rennen hielt Super-GT-Boss Masaaki Bandoh vergangenen Sonntag am Fuji Speedway eine Pressekonferenz mit Neuigkeiten über die Rennserie ab. Eines der Kernelemente war dabei die Verkündigung der Vertragsverlängerung mit dem Chang International Circuit in Buriram, Thailand bis 2017. In diesem Zusammenhang sprach der GTA-Präsident darüber, dass man mit der Entwicklung des Events zufrieden sei, für die kommende Saison aber einige Verbesserungen vornehmen möchte. Diese betreffen unter anderem die Logistik. Zweites Kernelement der Pressekonferenz war die Verkündung, dass der Fuji Speedway für das geplante Einladungsrennen 2017 mit der DTM ein vielversprechender Kandidat sei. Dies ist eine Fortsetzung seiner Aussage an just gleicher Stelle im Mai dieses Jahres, als er verkündete, dass man zwei Einladungsrennen mit der DTM plane – eines in Japan, das Andere in Deutschland.

Letzter Eckpfeiler der Pressekonferenz war der provisorische Kalender für 2016, der wenige Tage vor dem Rennen auf dem Fuji Speedway vorgestellt wurde (siehe Vorschau). Masaaki Bandoh betonte dabei die Schwierigkeit solch einen Kalender, aufgrund der strikten FIA-Deadline, so früh zu gestalten, da man bemüht ist, Rücksicht auf nationale und internationale Events wie Super Formula, Formel Eins (Japan-Grand-Prix) oder WEC zu nehmen. So sah der ursprüngliche Kalender für dieses Jahr vor, dass dritten Rennen auf dem Autopolis Circuit am Wochenende des Le-Mans-Testtages zu absolvieren. Dies hätte dazu geführt, dass einige Fahrer, die auch bei der 24-Stunden-Hatz an der Sarthe dabei sind, nicht hätten in Japan starten können. Der Kalender konnte letztlich noch mal geändert werden, nachdem die Organisatoren in Thailand um eine Verlegung baten, da sie ihrerseits einer Überschneidung mit einem Fußball-Qualifikationsspiel für die Weltmeisterschaft 2018 im Stadion direkt neben der Strecke hatten.

An diesem Punkt hob Masaaki Bandoh hervor, dass es leider nahezu unmöglich sei, Überschneidungen zu verhindern. Dennoch sei es ihm wichtig, dass man die Beziehungen zur Asian Le Mans Series und insbesondere zur WEC pflegen möchte. In diesem Zusammenhang erwähnte er, dass man bei der GTA derzeit Überlegungen hat, beim ACO über einen etwaigen zukünftigen Gaststart von drei GT500-Boliden außerhalb der Wertungsklassen beim WEC-Lauf am Fuji Speedway anzufragen. Dies seien derzeit allerdings lediglich Überlegungen, dessen weitere Prüfung noch mehr Zeit benötigen würde. Des Weiteren müsse, so Bandoh, geprüft werden, ob solch ein Unterfangen überhaupt organisiert werden könne, und welchen Nutzen dies für die Super GT hätte.

Vergangenen Mittwoch machte diese Ankündigung dann in der westlichen Motorsportpresse die Runde, als Sam Collins von Racecar-Engineering, der bekanntlich auch als Experte die Super-GT-Rennen für NISMO-TV kommentiert, einen Artikel dazu veröffentlichte. In der ursprünglichen Fassung des Artikels wurde behauptet, dass Masaaki Bandoh verkündete, dass eine entsprechende Anfrage an den ACO für einen WEC-Gaststart dreier GT500-Boliden für Oktober dieses Jahres getätigt wurde. Daraufhin kontaktierte ich Sam Collins, um seine Meldung zu korrigieren und mit zusätzlichen Infos (Stichwort Asian Le Mans Series) zu ergänzen, was er dankenswert annahm. Leider übernahmen andere Magazine bereits seine Meldung, ohne, was aufgrund der Sprachhürde sicherlich nicht einfach ist, nach der eigentlichen Quelle zu suchen. Entsprechend verbreitete sich der Aberglaube wie ein Lauffeuer, dass die Super GT eine entsprechende Anfrage für Oktober entsandte. Nach dem Stille-Post-Prinzip, das dank des „Lost-in-Translation“-Problems nochmals verschärft wurde, wurden hier und da selbstverständlich noch einige Elemente hinzugedichtet.

Technisch gesehen ist solch ein Gaststart aufgrund der Regularien der WEC nicht möglich, da lediglich LMP1 oder GTE-Fahrzeuge zugelassen sind. Wie allerdings Racecar-Engineering darstellt, könnten jederzeit Ausnahmen geschaffen werden. Es darf allerdings bezweifelt werden, dass ACO und FIA eine Ausnahme für Autos machen würde, die schneller als die privaten LMP1 (LMP1-L) sind. Bereits vor einigen Jahren trat Masaaki Bandoh mit einer Anfrage an den ACO, einen der alten GT500-Boliden als Garage-56-Fahrzeug bei den 24 Stunden von Le Mans starten zu lassen. Dies lehnte der französische Verband jedoch kategorisch ab. Stattdessen unterbreitete man der GTA das Angebot, dass die GT500-Gewinner eine Einladung für Le Mans erhalten könnten, sofern sie mit einem LMP- oder GTE-Wagen antreten würden.

Dailysportscar übernahm die Meldung von Racecar-Engineering. Zusätzlich warf man einen möglichen Gaststart der GT500-Fahrzeuge in der Asian Le Mans Series in den Raum, die diese Saison im Rahmen der WEC am Fuji Speedway fahren. Derzeit sind lediglich GT300-Teilnehmer (JAF-GT300 sowie FIA-GT3) startberechtigt. Vor zwei Jahren plante die GTA ein gemeinsames Rennwochenende mit der Asian Le Mans Series am Fuße des japanischen Wahrzeichens auszutragen. Für die Zukunft sei laut Masaaki Bandohs damaliger Aussage auch ein gemeinsames Rennen in der Überlegung gewesen. 2013 starteten elf GT300-Fahrzeuge am Fuji in der Asian Le Mans Series, nachdem die GTA für diesen Lauf Meisterschaftspunkte zusprach. Die Idee wurde von den Teams heftig kritisiert, da viele die Extrakosten nicht in die mitunter sowieso schon knappen Budgets einkalkulieren konnten. Zusätzlich fuhr die Super Taikyu Series am gleichen Wochenende in Suzuka. Viele der Teams und Fahrer der GT300-Klasse sind auch in dieser Langstreckenserie unterwegs, wenn auch mit anderen Fahrzeugen. Der zusätzliche Aufwand, zeitgleich zwei Boliden an zwei verschiedenen Orten im Land renntauglich zu machen, wurde ebenfalls kritisiert, da größtenteils dafür nicht genügend Ressourcen zur Verfügung standen. Eine Neuauflage der Bonus-Meisterschaftspunkte gab es nicht, genauso wie sich keine GT300s mehr in der Asian Le Mans Series blicken ließen. Die Organisatoren der Rennserie erteilten der GTA übrigens eine Absage bezüglich eines gemeinsamen Rennwochenendes. Als Begründung gab man an, dass man zur Etablierung der Serie unabhängige Rennwochenenden veranstalten müsse. So kam es, dass 2013 die Asian Le Mans Series am gleichen Wochenende zum Fuji Speedway reiste, an dem die Super GT die 1000-Kilometer in Suzuka fuhr.

Stille Post trifft Lost in Translation: Aus einer Idee, die derzeit bei der GTA untersucht wird, ob und wie diese durchführbar wäre, wurde wegen fehlender respektive schlechter Recherche binnen weniger Tage eine angeblich handfeste Anfrage. Ideen gibt es immer viele. Ob diese aber letztlich auch in die Tat umgesetzt werden, steht hingegen auf einem anderen Blatt geschrieben. In der deutschen Motorsportpresse, die das Ganze natürlich ebenfalls unhinterfragt übernahm, wurde von einem Magazin zusätzlich noch Demofahrten im Rahmen der WEC am Fuji Speedway in den Raum geworfen. Leider sind solche Meldungen nicht unbedingt die Seltenheit. So berichtete Racecar-Engineering zur Vorstellung des SF14-Boliden von Dallara, dass die Super Formula fortan mit DRS fahren wird. Geplant war das allerdings nie. An dieser Stelle sei übrigens erwähnt, dass der japanische Automobilverband JAF vor einigen Tagen die technischen Regularien für 2016 veröffentlichte. Interessanterweise wurde dabei der Paragraph entfernt, dass ein von der JAF abgenommenes DRS in der GT500 möglich sei. Seit 2014 stand in den technischen Regularien, dass DRS aus technischer Sicht an den neuen GT500-Boliden erlaubt sei. Allerdings hatte die GTA bereits im Vorfeld verkündet, dass man keine Pläne habe, DRS in der Super GT einzuführen.

Copyright Photos: GT Association

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