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Super GT: Vorschau Round 4 Fuji GT 300 km

von geinou
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Teil zwei der Hochsommer-Trilogie sieht die Super GT auf den Fuji Speedway zurückkehren. Bei der Hitzeschlacht am Fuße des heiligen Berges werden die Teams beider Klassen die derzeitigen Dominatoren von Nissan jagen. Große Chancen haben hierbei die Lokalmatadoren von Lexus, die nach nunmehr zwei sieglosen Jahren beim Heimspiel nach dem zweiten Triumph in dieser Saison lechzen.

Super GT Fuji 2014 GT500Gemessen der aktuellen Temperaturen in Deutschland, dürften Werte wie die für das Wochenende vorausgesagten 31 Grad als nicht sonderlich heiß erscheinen. Anders als der hierzulande relativ trockene Sommer, fällt jener in Japan jedoch unglaublich schwül aus. Besagte Temperaturen fühlen sich demnach eher wie über 40 Grad an. Klimaanlagen wie auch ein ausreichender Vorrat an Erfrischungen sowie Tüchern zum Abtrocknen gehören somit zum Stamminventar. So ist es nicht selten, dass man sich bereits um 10 Uhr morgens so fühlt, als wären 2,5 Liter Flüssigkeit ausgeschwitzt worden. Bei diesen Temperaturen dann auch noch in einem geschlossenen Rennwagen, in dem es locker über 70 Grad heiß werden, um die Wette rasen, könnte somit glatt als neue olympische Disziplin im Hardcore-Sauna-Schwitzen gleichkommen. In der Vergangenheit haben die Verantwortlichen, Teams wie auch Fahrer jedoch einiges dafür getan, dass die Sicherheit der Piloten im Hochsommer verbessert wird. Neben den optionalen wie auch praktischen Kühlwesten, müssen alle Autos mit einer Klimaanlage ausgestattet sein, so dass zumindest für ein bisschen Kühlung gesorgt ist. Dass diese Schritte wichtig sind, haben unter anderem die beiden Vorfälle von Yuji Kunimoto in Malaysia 2013 sowie zuletzt Gaststarter Thomas Enge in Thailand gezeigt, die jeweils beide nach Rennende einen Hitzeschlag erlitten. Entsprechend warnen die Offiziellen sowie Piloten die besuchenden Fans im Voraus, gegen etwaige Hitzeschläge vorzubeugen. Für etwas Abkühlung könnte das Wetter am Sonntag sorgen. Mit 60% Regenwahrscheinlichkeit sind kleinere Regenschauer vorhergesagt, die selbstredend maßgeblich Einfluss auf den Rennverlauf nehmen könnten.

Der Fuji Speedway ist durch die Formel 1 in den 70er Jahren, insbesondere aber durch die beiden Grand Prix in den Jahren 2007 und 2008 bekannt. Der Kurs wurde extra für die Rückkehr der Super GT Fuji 2013 Mugen CR-Z 2Königsklasse von Herman Tielke umgebaut und an die Sicherheitsstandards angepasst. Im Gegensatz zu anderen Strecken hat er die Strecke mit der längsten Geraden im kompletten Super-GT-Kalender (1,5 km), auf der die Boliden über 300 km/h erreichen, aber nicht „vertielkt“, auch wenn die Abstinenz einiger Kiesbetten und die fast vollständige Eliminierung des „Bankings“ in einigen Bereichen der Strecke sehr bedauerlich sind. Der Kurs selbst liegt in der Shizuoka-Präfektur, nahe des kleinen Städtchens Oyama und nicht weit von der Großstadt Fuji-chi (übersetzt einfach nur Fuji oder Fuji Stadt) am Fuße des Fuji-san (so der japanische Name des berühmten Berges), sprich man hat nicht nur von der Rennstrecke einen malerischen Blick auf das bekannteste Naturwahrzeichen des Landes. Ebenfalls in der Nähe befindet sich der Fluss Fujikawa, der von der Präfektur Yamanashi bis nach Shizuoka fließt. Die Japaner lieben es, Wörter abzukürzen oder neue Komposita zu bilden, weshalb oftmals einfach nur vom Rennen „in Fuji“ spricht.

Die Strecke hat nach der Neueröffnung im Jahr 2005 eine Gesamtlänge von 4,563 km und insgesamt 16 Kurven. Nicht alle dieser Kurven tragen hingegen einen Namen. Nicht nur aufgrund der langen Start- und Zielgeraden gilt der Kurs als flink. Die Piste beinhaltet zum Ende hin jedoch auch einige mittelschnelle und langsame Kurven. Im Folgenden eine Onboard-Runde der Pole-Position-Runde des apr Toyota Prius GT aus der GT300 vom Mai dieses Jahres:

 

GT500

Super GT Fuji 2015 Motul Autech GT-RMarke der Stunde ist derzeit unumstritten Nissan. Nach einem glücklosen Auftakt im Regen von Okayama folgten zwei dominante Vorstellungen beim 500-Kilometer-Lauf am Fuji Speedway sowie beim Gastspiel im thailändischen Buriram. Obgleich die aus Yokohama stammende Marke bereits im Vorjahr ihren Speed auf der Strecke am Fuße des japanischen Wahrzeichens unter Beweis stellte, dürfte der Doppelsieg für viele eine kleine Überraschung gewesen sein, zumal der Motul Autech GT-R (Tsugio Matsuda / Ronnie Quintarelli) und Calsonic Impul GT-R (Hironobu Yasuda / Joao Paulo de Oliveira) nicht nur den Sieg gänzlich unter sich ausmachten, sondern dem schnellsten Verfolger aus dem Lexus-Lager satte 50 Sekunden aufbrummten. In Buriram war das Bild zwar etwas gemischter. Schnellste Marke blieb jedoch Nissan. Es gewann der S Road Mola GT-R (Satoshi Motoyama / Masataka Yanagida), wodurch Mola ihre sieglose Durststrecke seit dem Titelgewinn im Jahr 2012 beenden konnte. Für Super-GT-Urgestein Satoshi Motoyama war es sogar der erste Triumph seit Motegi 2008. Dieses Wochenende könnte sich das Blatt jedoch wenden, da drei der vier GT500-Godzillas aufgrund ihrer erzielten Punkte mit viel Gewichts-Handicap unterwegs sein werden. Die derzeit in der Meisterschaft auf dem zweiten und dritten Rang liegenden Calsonic- sowie Motul-Nissan überschreiten dabei mit 54 kg respektive 52 kg die magische 50-Kilo-Grenze. Bedeutet: 50 Kilo werden ausgeladen, dafür aber ein Benzinflussbegrenzer installiert, der als Äquivalent zum Gewichtsballast fungiert. Jedes weitere Kilogramm wird hingegen wie gewohnt als reines Zusatzgewicht ins Auto gepackt. Insbesondere auf der 1,5 km langen Start- und Zielgeraden des Fuji Speedway sollte sich die durch den Begrenzer hervorgerufene Leistungsreduktion verstärkt bemerkbar machen. Positiver Nebeneffekt ist freilich der geringere Spritverbrauch, der allerdings erst beim 1000-Kilometer-Klassiker Ende August in Suzuka eine Rolle spielen sollte.

Impul und Nismo werden somit mit einem Handicap ins Rennen gehen, dessen Ausmaß sich aber wohl erst am Sonntag zeigen wird. Bei einem normalen Rennverlauf sollten beide Mannschaften Super GT Fuji 2015 Calsonic Impul GT-Rum den Sieg jedoch keine Rolle spielen. Anders sieht es hingegen bei den Thailand-Siegern von Mola aus. Mit 48 kg ebenfalls schwer unterwegs, überschreitet die derzeit auf Rang vier in der Meisterschaft liegende Mannschaft jedoch nicht die magische 50-Kilogramm-Grenze. Zusammen mit Nismo ist der S Road Mola GT-R zudem als einziger GT500-Bolide mit Michelin-Reifen ausgestattet, die in der jüngeren Vergangenheit unter besonders heißen Bedingungen am besten funktionierten. Seit letzter Saison haben die anderen Reifenhersteller diesbezüglich jedoch nachgerüstet, dennoch scheint der französische Gummi weiterhin noch einen kleinen hitzeresistenten Vorteil zu haben. Ein Geheimtipp auf ein gutes Ergebnis könnte der D’station Advan GT-R sein, dessen Yokohama-Reifen laut Aussage des Teams unter sehr heißen Bedingungen am besten funktionieren. Diese Karte konnte man diese Saison allerdings aufgrund technischer Probleme noch nicht ausspielen. So musste Kondo Racing in Thailand bereits nach wenigen Runden aufgrund eines Problems am Turbo aufgeben. Aus deutscher Sicht erfreulich: Michael Krumm hat wie geplant seine bisherigen Arbeiten an Nissans LMP1-Projekt beendet und wird für die zweite Saisonhälfte, an der Seite von Daiki Sasaki, Lucas Ordonez ersetzen. Der junge Spanier wird sich derweil vollends auf die japanische Formel 3 konzentrieren, in der er derzeit den fünften Platz belegt. Es darf davon ausgegangen werden, dass der erste GT Academy-Abgänger nächstes Jahr wieder in Japans höchster Motorsportkategorie zugange sein wird, nachdem er sich 2014 den Job als Teilzeit-GT500-Fahrer in der GT300-Klasse redlich verdiente.

Super GT Okayama 2015 Zent Cerumo RC FIn der Vergangenheit galt Lexus als eine fast schon unbezwingbare Macht auf dem Fuji Speedway. Ein Zustand, der sich spätestens 2014 veränderte, wodurch sich Lexus sowie Nissan nahezu ebenbürtig gegenüberstehen. Tatsächlich datiert der letzte Erfolg von Toyotas Edelmarke beim Heimspiel auf September 2013 zurück. Entsprechend hungrig dürfte man somit sein. Nachdem Nissan im Mai mit einem Doppelsieg in beiden Klassen die Konkurrenz bügelte, geht Lexus dennoch als großer Hauptfavorit in dieses Wochenende. Dies liegt nicht nur an den mit dem Zusatzgewicht (inklusive Benzinfluss-Begrenzer) gehandicapten Nissan, sondern auch wegen des perfekten Eindruckes, welchen die Marke bei den offiziellen Testfahrten im Sportsland Sugo sowie bei den Reifentests in Suzuka in den letzten Wochen hinterließ. So waren die Testfahrten fest in der Hand von Toyotas Luxusmarke, die für Fuji gleichzeitig auch noch ein Motor-Update sowie einen überarbeiteten Auspuff mitbringen. In Sugo gingen die beiden Tagesbestzeiten an den Zent Cerumo RC F (Yuji Tachikawa / Hiroaki Ishiura) sowie den Petronas Tom’s RC F (Daisuke Ito / James Rossiter) – am zweiten Testtag platzierten sich sogar gleich vier RC F in der Top-5. Beide genannten Teams gelten gleichzeitig auch als die heißesten Eisen im Kampf um den Fuji-Sieg. Die Cerumo-Truppe hat dabei einen geringen Gewichtsvorteil gegenüber der Mannschaft mit dem malaysischen Mineralölkonzern-Sponsoring, da man nur 22 kg im Gegensatz zu den 28 kg der Markenkollegen zupacken muss.

Hauptgrund für den geringen Gewichtsballast ist das vergleichsweise schlechte Abschneiden beider Teams in der ersten Saisonhälfte. Bestes Resultat für die Petronas-Truppe ist der Bronzerang Super GT Fuji 2015 Petronas Tom's RC Fbeim ersten Auftritt auf dem Fuji Speedway, während ein technisches Problem ein vorzeitiges Aus beim Saisonauftakt in Okayama bedeutete. In Thailand versuchte sich Tom’s hingegen an der Taktik aus dem letzten Jahr, als man ohne Reifenwechsel das Rennen gewann. Wie in meiner Vorschau jedoch prognostiziert, entpuppte sich dies aufgrund des nicht mehr frischen Asphalts sowie der hohen Temperaturen als absolute Fehlentscheidung, weshalb Daisuke Ito und James Rossiter von einem etwaigen Podium auf den achten Platz zurückgereicht wurden. Noch schlimmer traf es hingegen den Zent Cerumo RC F, der dieses Jahr aufgrund gleich zwei Bremsdefekten am Fuji sowie in Thailand unter Wert geschlagen wurde. Insbesondere in Buriram lieferte sich das Duo mit dem Mola-Nissan ein packendes Duell um den Platz an der Sonne, ehe die Bremsen versagten. Der Marken-interne Kampf der beiden Lexus RC F könnte somit eines der zentralen Elemente am Sonntag werden, zumal Tachikawa, aufgrund seiner vielen Siege auf der Highspeed-Bahn, den Spitznamen Fuji-Meister trägt. Im Falle eines Sieges würde der Japaner mit 17 Erfolgen auch wieder in der ewigen Bestenliste an Satoshi Motoyama vorbeiziehen. Mit ganzen 60 kg Gewichts-Handicap (Benzinfluss-Begrenzer plus 10 kg) werden die Auftaktsieger und derzeitigen Tabellenführer Andrea Caldarelli / Ryo Hirakawa im KeePer Tom’s RC F hingegen wohl keine Rolle um den Sieg spielen. Stattdessen wird das Hauptziel sein, so viele Punkte wie nur möglich zu ergattern.

Super GT Thailand 2015 Keihin NSX Concept-GTHinter Honda, die ebenfalls mit einem Motor-Update in die Shizuoka-Präfektur reisen, steht hingegen erneut ein großes Fragezeichen. Die Achillesverse des Vorgängermodells des jetzigen NSX Concept-GT, war die geringere Höchstgeschwindigkeit. Ein Umstand, der auch zu Beginn der letztjährigen Saison noch anhielt, als Honda rund 10 km/h auf die Konkurrenz fehlte. Dieses Problem gehört längst der Vergangenheit an, was unter anderem die Top-Speed-Werte aus dem Mai dieses Jahres zeigen. So wurde der Epson NSX Concept-GT mit ganzen 308 km/h als schnellster Wagen geblitzt. Höchstgeschwindigkeit allein reicht am Fuji jedoch nicht aus, da unter anderem im technisch anspruchsvollen hinteren Streckenabschnitt Abtrieb gefragt ist. Letztes Jahr im Sommer feierte Honda just am Fuji Speedway, wo wenige Monate zuvor noch alle Fahrzeuge aufgrund eines Kühlungsproblems ausfielen, ihren einzigen Saisonerfolg. Dabei profierte Dome Racing, die damit ihren bislang letzten Erfolg einfuhren, ehe man Ende des Jahres den Rückzug aus Japans höchster Motorsportserie vermeldete, von den Ausläufen eines Taifuns, der die Strecke für einen Teil des Rennens in ein Schwimmbad verwandelte. Die derzeit heißesten Eisen im Honda-Lager sind der Keihin NSX Concept-GT (Koudai Tsukakoshi / Hideki Mutoh) sowie der Raybrig NSX Concept-GT (Naoki Yamamoto / Takuya Izawa). Letzterer überzeugte bei den zuvor erwähnten Testfahrten, während das Keihin-Duo als jeweils bester Honda-Vertreter am Fuji sowie in Buriram die Plätze vier und drei belegte. Letztere sind am Wochenende mit 38 kg, das Raybrig-Gespann mit 30 kg Gewichts-Handicap unterwegs. Es wird spannend zu beobachten sein, ob Honda mit dem erneuten Motor-Update die Lücke zur Konkurrenz nochmals schließen kann. Bei einem normalen Rennverlauf sollte die Marke wohl jedoch keine Rolle um den Sieg, wohl aber um einen der Podiumsplätze spielen. Die möglichen Regenschauer könnten das Ergebnis allerdings natürlich komplett umdrehen.

 

GT300

Super GT Fuji 2015 GT300 StartDas Bild der GT300 in den ersten drei Saisonrennen gleicht jenem der GT500. Beim Okayama-Auftakt stand ein Toyota, namentlich der Toyota Prius apr GT (Koki Saga / Yuichi Nakayama), ganz oben. Am Fuji sowie in Thailand folgte hingegen die Nissan-Dominanz, als die Marke bei beiden Rennen jeweils Doppelsiege einfuhr. Zunächst zelebrierten Andre Couto / Katsumasa Chiyo im Gainer Tanax GT-R. Ein Rennen später waren es dann die Markenkollegen Kazuki Hoshino / Mitsunori Takaboshi im B-Max NDDP GT-R. Folglich sind beide japanische GT3-Renner jedoch mit 78 kg respektive 76 kg Gewichtsballast ausgestattet. Zur Erinnerung: In der GT300 wird kein Benzinfluss-Begrenzer verbaut, so dass die Autos mit dem reinen Zusatzgewicht unterwegs sind. Keine leichte Aufgabe somit, da die Zusatzkilos sich insbesondere auf der langen Start- und Zielgeraden des Fuji Speedway besonders bemerkbar machen sollten. Katsumasa Chiyo hat deshalb bereits im Voraus verkündet, dass man versuchen werde, so viele Punkte wie möglich mitzunehmen, um die Spitzenposition in der Meisterschaft zu verteidigen. Mit einem Sieg scheint man somit wohl nicht zu rechnen. Chiyo kann übrigens nur noch Schützenhilfe für seinen Teamkollegen Andre Couto leisten, da er in Thailand aufgrund einer Terminüberschneidung mit der Blancepain Endurance Series nicht antreten konnte.

Das Handicap ist selbstredend die große Chance für die Konkurrenz. In der Vergangenheit waren die JAF-GT300-Boliden flink auf dem Fuji Speedway unterwegs. So eroberte vergangenes Jahr Super GT Thailand 2015 Gainer Tanax GT-Rim Regen der Subaru BRZ R&D Sport seinen einzigen Saisonsieg. Dieses Jahr scheint der Knoten für das Duo Takuto Iguchi / Hideki Yamauchi trotz der neuen, deutlich besser mit dem Wagen funktionierenden Dunlop-Reifen, noch nicht geplatzt. Im Mai reichte es nur für den achten Platz; in Thailand eroberte man Rang sechs. Mit lediglich 16 kg Zusatzballast zählt der blaue Boxer jedoch zu einem der leichtesten Fahrzeuge im Feld. Im gleichen Atemzug muss der schnellste Prius der Welt genannt werden, der trotz des durchwachsenen Thailand-Ergebnisses (Platz neun) weiterhin zu den Top-Favoriten auf den Titel gilt. Vergangenen Mai eroberten Koki Saga / Yuichi Nakayama die Pole-Position am Fuße des Fuji. Im Rennen konnten sie allerdings nicht ganz das Tempo der beiden Nissan GT-R Nismo GT3 mitgehen. Mit 60 kg schleppt der Hybrid-Renner jedoch etwas weniger Zusatzballast als die Nissan-Konkurrenz mit sich. Dieser Umstand dürfte den sowieso derzeit sehr engen Meisterschaftskampf in der GT300 noch weiter verkürzen. So trennen Andre Couto und Kazuki Hoshino / Mitsunori Takaboshi lediglich ein winziges Pünktchen; Saga / Nakayama sind nur acht Punkte dahinter. Ein Geheimtipp auf die Podiumsplätze könnten die Hybrid-Kollegen Shinichi Takagi / Takashi Kobayashi im ARTA CR-Z GT sein, die in Okayama noch den Silberrang feierten. Traditionell ebenfalls auf dem Fuji Speedway stark, bremste ein technisches Problem das Duo beim Gastspiel im Mai aus.

Super GT Fuji 2015 Test VivaC 86 MCNach der überraschenden Premieren-Pole-Position des VivaC 86 MC (Takeshi Tsuchiya / Takamitsu Matsui) in Thailand, dürften viele Augen auch auf die Performance der Mother-Chassis gerichtet sein. Am Ende konnte das Duo nicht den Speed aus der Qualifikation gehen, weshalb man lediglich auf dem siebten Rang ins Ziel kam. Dennoch bestätigte Tsuchiya Engineering, als bestes der aktuellen Mother-Chassis-Teams, jedoch die Qualitäten dieses neuen Fahrzeugkonzepts. Für gleich mehrere Ausrufezeichen sorgte hingegen Cars Tokai Dream28, die mit dem Syntium Lotus Apple (Kazuho Takahashi / Hiroki Katoh) gleich beide Tagesbestzeiten bei den Testfahrten im Sportsland Sugo für sich beanspruchten. Auf dem Lotus Evora basierend, ist das Mother-Chassis-Konzept der Truppe ein gänzlich anderes als jenes der anderen Teams, welche den Toyota GT86 als Basismodell verwenden. Bislang schien es dem Wagen an Speed sowie der Standfestigkeit gefehlt zu haben. Offenbar konnte Mooncraft, die in der Vergangenheit auch bereits den Shiden, einen umgebauten Daytona Prototype, zusammen mit Cars Tokai Dream28 in der GT300 einsetzten, jedoch den Lotus Evora in den vergangenen Wochen verbessern. In wie fern das positive Testresultat jedoch auf die Highspeed-Piste des Fuji Speedway übertragen werden kann, wird sich erst zeigen.

Bei den GT3-Boliden gelten insbesondere die Mercedes-angetriebenen GT300-Teams zu den Favoriten, insbesondere der Gainer Tanax SLS (Katsuyuki Hiranaka / Björn Wirdheim), der im Mai Super GT Fuji 2015 Gainer Tanax SLSdieses Jahres den Bronzerang erreichte. Mit 38 kg Zusatzballast ist das Duo 14 Kilogramm schwerer als die Hauptrivalen der letzten Jahre: Nobuteru Taniguchi / Tatsuya Kataoka (Goodsmile Hatsune Miku SLS). Nach den zu erwarteten anfänglichen Schwierigkeiten mit dem neuen Wagen (letztes Jahr war man noch mit einem BMW Z4 GT3 unterwegs) kamen die Titelverteidiger in Thailand deutlich besser zurecht. Ein später Reifenschaden verhinderte jedoch eine Top-5-Platzierung. Den bisherigen Aufwärtstrend für den Miku-SLS bestätigten jedoch die Testfahrten im Sportsland Sugo. In der Vergangenheit war der Fuji Speedway kein sonderlich gutes Pflaster für den Audi R8 LMS ultra, dem es auf der langen Start- und Zielgeraden an Höchstgeschwindigkeit fehlte. Richard Lyons erklärte jedoch, dass einige Ingenieure von belgischen Team WRT, mit denen Audi Team Hitotsuyama seit dieser Saison eine Kooperation einging, bei den Testfahrten in Sugo zu Besuch waren. Dadurch konnten einige neue Erkenntnisse, insbesondere für den weiteren Saisonverlauf, gewonnen werden.

Super GT Okayama 2015 Audi R8 LMS ultraDas brandneue Audi Team Racing Tech, das 2014 noch den dritten JLOC-Lamborghini stellte, verkündete ebenfalls einen europäischen Kooperationspartner: Fortan wird das Team von der deutschen Audi-Truppe von Phoenix Racing unterstützt. Passenderweise kehrt dieses Wochenende Christian Mamerow an die Seite von Shinya Hosokawa zurück, nachdem er in Thailand aufgrund seiner bei den 24 Stunden am Nürburgring zugezogenen Verletzung noch pausieren musste. Apropos Kooperation: Um weitere Erkenntnisse sowie die Entwicklung des Lexus RC F GT3 voranzutreiben, unterstützte Dominik Farnbacher LMcorsa bei den Testfahrten im Sportsland Sugo. Der Deutsche pilotierte einen der beiden GT3-Renner von Toyotas Edelmarke in der VLN, wo das Fahrzeug prompt mit einer Podiumsplatzierung debütierte. In der Super GT fährt LMcorsa mit dem Syntium LMcorsa RC F GT3 (Akira Iida / Hiroki Yoshimoto) dem Erfolg hingegen noch hinterher. Größtes Problem sind dabei die noch immer nicht ausgereiften Kinderkrankheiten, welche dem Team wertvolle Fahrzeit kosten.

Für das vierte Saisonrennen hat die SRO erneut an der Super-GT-exklusiven Balance of Performance für die FIA-GT3-Fahrzeuge geschraubt. Demnach bekommt der Audi R8 LMS ultra zehn Super GT Thailand 2015 Studie BMW Z4Kilogramm mehr Gewicht. Um jeweils fünf Kilogramm erhöht sich das Gewicht beim Ferrari 458 Italia GT3, Mercedes-Benz SLS AMG GT3, McLaren MP4-12C sowie Nissan GT-R Nismo GT3. Zusätzlich wurde der Ladedruck der beiden zuletzt genannten Fahrzeuge minimal gesenkt. Freude dürfte hingegen beim Studie BMW Z4 (Jörg Müller / Seiji Ara) sowie JMS LMcorsa (Morio Nitta / Shigekazu Wakisaka) – letztere verzichteten aus Budgetgründen übrigens auf einen Start in Thailand – herrschen: der BMW Z4 GT3 darf gleich ganze 15 Kilogramm ausladen.

 

News: Provisorischer Kalender für 2016

Super GT Fuji 2015 GT500 StartVergangene Woche veröffentliche die GTA den provisorischen Super-GT-Kalender für 2016. Überraschungen gibt es dabei keine zu vermelden. Stattdessen kehrt die Serie zum Kalender von 2014 zurück, der in dieser Reihenfolge ursprünglich auch für 2015 geplant war. Nachdem die Organisatoren des Chang International Circuit in Thailand jedoch um eine Verlegung des Rennens baten, um eine Terminkollision mit einem zum gleichen Zeitraum im anliegenden Stadion stattfindenden Qualifikationsspiel für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 zu vermeiden. Besagte Bitte brachte einige Änderungen für diese Saison, was gleichzeitig auch der GTA erlaubte, die Terminüberschneidung des ursprünglich dritten Saisonrennens mit dem Testtag für die 24 Stunden von Le Mans zu umgehen. Der jetzt veröffentlichte, provisorische Kalender sieht somit die gewohnte Reihenfolge sowie die Bestätigung der Vertragsverlängerung mit den Offiziellen in Thailand. Letztere galt als sicher, wurde allerdings aufgrund der noch ausstehenden Formalitäten noch nicht offiziell bestätigt.

Auffallend ist der Termin für das 500-Kilometer-Rennen am Fuji, das erneut traditionell zum Höhepunkt der Golden Week im Mai stattfindet. Als Austragszeitpunkt wählte die GTA dieses Mal die beiden Feiertage „Verfassungstag“ sowie „Tag des Grünen“, die 2016 auf einen Dienstag und Mittwoch fallen. Das letzte Mal, dass die Super GT das traditionelle 500-Kilometer-Rennen am Fuji Speedway an einem Mittwoch austrug, war 2005 der Fall. Insgesamt fand der Langstreckenlauf insgesamt fünf Mal abseits der normalerweise üblichen Wochenenden statt – zuletzt 2013, am Montag, den 29. April (Showa-Tag).

DatumStreckeRenndistanzStarterfeldkapazität
09.-10. AprilOkayama International Circuit (Okayama-Präfektur)300 km45 Autos
03.-04. MaiFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)500 km45 Autos
21.-22. MaiAutopolis (Oita-Präfektur)300 km45 Autos
23.-24. JuliSportsland Sugo (Miyagi-Präfektur)300 km43 Autos
06.-07. AugustFuji Speedway (Shizuoka-Präfektur)300 km45 Autos
27.-28. AugustSuzuka Circuit (Mie-Präfektur)1000 km45 Autos
08.-09. OktoberChang International Circuit (Thailand)300 km39 Autos + 1 etwaiger Wild Card Entry
12.-13. NovemberTwin Ring Motegi (Tochigi-Präfektur)250 km45 Autos

 

TV-Zeiten

NISMO-TV wird auch dieses Mal wieder mit dem englischen Kommentar von Radio Le Mans live im Internet übertragen. Da es sich hierbei allerdings um einen YouTube-Stream handelt, werden sich deutsche Zuschauer mit einem der zahlreichen Proxy- respektive VPN-Anwendungen aushelfen müssen. Ansonsten hat sich an der aktuellen TV-Situation nichts geändert. Für die japanische Übertragung bietet sich die mehr oder weniger beliebte Graualternative in den Weiten des Internets an. Der japanische TV-Sender J Sports 2 überträgt am Samstag die Qualifikation ab 7:00 Uhr live. Am Sonntag beginnt J Sports 4 um 7:30 Uhr, NISMO-TV um 7:40 Uhr mit der Übertragung. Der Rennstart erfolgt um 8:00 Uhr deutscher Zeit.

Copyright Photos: GT Association

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