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V8 Supercars: Analyse Ipswich 2015

von ThomasB
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Nichts Neues gibt es aus Australien zu berichten. Drei Rennen fanden am vergangenen Wochenende statt und dreimal war Ford am Ende ganz vorn.

V8S2014-IPSW400-LOGO-PRIMARY-FA1Red Bull war zwar wieder näher dran als in den letzten Wochen, doch um gegen Prodrive zu bestehen, reicht es immer noch nicht. Nicht nur, weil es im langen Sonntagsrennen einfach an der Pace fehlte, sondern man hatte im Fall von Jamie Whincup auch noch Pech mit klemmenden Radmuttern, die eine eigentlich gute Strategie wertlos machten. Und auch von den anderen Konkurrenten hatte Prodrive nichts zu befürchten: Fabian Coulthard (BJR) entsorgte sich sozusagen selbst mit schlechten Startplätzen und Shane van Gisbergen und sein Tekno-Team waren am vergangenen Wochenende völlig von der Rolle. Einzig das Holden Racing Team könnte Prodrive momentan wirklich vor ernsthafte Probleme stellen. James Courtney und Garth Tander gehören fast ausnahmslos in jedem Rennen zu den schnellsten im Feld, machen sich aber mit schöner Regelmäßigkeit mit schlechten Leistungen in der Qualifikation bessere Ergebnisse zunichte. Wenn sie ihre Pace auch mal in der Quali zeigen könnten, hätten wir wohl einen Vierkampf um den Titel.

Rennen 1 (hard tyre race)

Dementsprechend standen dann auch beim ersten Rennen in Ipswich mit Chaz Mostert, Mark Winterbottom (beide PRA) und Andre Heimgartner (SBR) wieder drei Fords an der Spitze, während sich die bestplatzierten Holden von Craig Lowndes (RBR) und Shane van Gisbergen auf fünf und sechs noch hinter Scott McLaughlin (Polestar-GRM) anstellen mussten.

Beim Start kam wieder einmal Winterbottom am besten weg. Im vergangenen Jahr war das noch eine seiner Schwächen, doch 2015 ist es schon auffällig, wie gut Frostys Starts mittlerweile geworden sind. Er konnte sich also an die Spitze setzen, während Mostert in einer sehr chaotischen Startphase zunächst seinen zweiten Platz an McLaughlin verlor und später auch noch hinter van Gisbergen zurückfiel.

Die erste Rennhälfte war geprägt von vielen Positionskämpfen, und so fanden sich unter anderem Todd Kelly (Nissan) und Heimgartner zeitweise neben der Strecke wieder. Auch David Wall (Polestar-GRM) und Jason Bright (BJR) waren Opfer der chaotischen Startphase. Bright musste seinen Wagen mit einem heftigen Frontschaden sogar ganz abstellen.

Die zweite Rennhälfte war nicht minder sehenswert: Im ganzen Feld gab es Positionskämpfe, wobei der spannendste sicherlich der um den dritten Platz zwischen van Gisbergen, Mostert und Lowndes war. Letzterer schaute sich den Zweikampf der vor ihm fahrenden Piloten einige Runden lang an und wartete auf eine Gelegenheit, beide zu kassieren. Diese bekam er in der letzten Runde, als es Mostert und van Gisbergen etwas übertrieben und eine Lücke offen ließen, in die Lowndes reinstechen konnte.

Der dritte Platz hinter Mark Winterbottom und Scott McLaughlin ging somit an Craig Lowndes. Van Gisbergen und Mostert belegten die Ränge vier und fünf.

Von Jamie Whincup war in diesem Rennen nicht viel zu sehen. Von Platz elf gestartet sprang am Ende nur ein achter Platz heraus, wobei er auch von der nachträglichen Disqualifikation James Moffats profitierte.

Beim Nissan mit der #99 wurde nach dem Rennen festgestellt, dass Siegel am Zylinderkopf, der Ölwanne und den Ventildeckeln fehlten. Nissan hatte zwar Arbeiten am Motor offiziell genehmigt bekommen, doch man hatte nach den Reparaturen vergessen, die entsprechenden Teile wieder mit den Siegeln zu versehen. Moffat wurde deswegen auch aus der Wertung des zweiten Rennens genommen.

Highlights Rennen 1 (leider nicht mehr verfügbar)

Ergebnis Rennen 1

 

Rennen 2 (soft tyre race)

Mark Winterbottom siegte auch im zweiten Rennen und holte damit nicht nur seinen achten Saisonsieg, sondern auch seinen vierten in Folge.

Das zweite Rennen des Wochenendes war eigentlich nur zu Beginn spannend. Craig Lowndes startete von der Pole und es sah auch zunächst so aus, als könne er vor Frosty bleiben. Der ließ aber nicht locker und schob sich wieder am Red-Bull-Piloten vorbei. Auch Jamie Whincup erwischte einen sehr guten Start. Er schaffte es von Platz acht auf die fünfte Position nach vorne, noch bevor das Safety Car auf die Strecke musste.

Van Gisbergen, der schon in der Quali auf keinen grünen Zweig kam (Startplatz 22), blieb mit Problemen am Antriebsstrang beim Start stehen und schied aus.

Nach dem Restart passierte nicht mehr viel. Craig Lowndes schien für kurze Zeit in der Lage zu sein, Winterbottom den Sieg noch streitig zu machen, wirklich gefährlich wurde es für Frosty aber nie.

So blieb es dann auch bei der Reihenfolge an der Spitze, während Chaz Mostert, David Reynolds (RNR) und Jamie Whincup die Top fünf komplettierten. Erwähnenswert ist noch der sechste Platz für Todd Kelly (Nissan), der damit sein fünftes Top-Ten-Ergebnis in diesem Jahr perfekt machte.

Highlights Rennen 2

Ergebnis Rennen 2

 

Rennen 3

Vom dritten Rennen gibt es fast noch weniger zu berichten. Chaz Mostert gewann es von der Pole vor Craig Lowndes und Mark Winterbottom.

Mosterts Sieg war zu keiner Zeit in Gefahr und auch sonst gab es kaum Bewegung im Feld, trotz der Pitstops. Die HRT zeigten mal wieder, zu was sie im Stande sind und pflügten vom Mittelfeld in die Top Ten. Garth Tander schaffte es dabei von Startplatz 14 auf fünf, James Courtney von 15 auf sechs.

Jamie Whincup hatte Pech, dass seine im Grunde gute Strategie mit einem frühen ersten Stopp nicht aufging, da beim zweiten Stopp der rechte Vorderreifen klemmte, was ihn einige Sekunden kostete. Später hatte er bei einem Zweikampf mit Will Davison noch einen kleinen Ausritt, weswegen es nach Startplatz fünf nur zu einem achten Platz reichte.

Bleibt noch das bittere Aus von Todd Kelly vier Runden vor Rennende. Mit einem Motorschaden musste er auf Platz 16 seinen Nissan abstellen, was er zunächst mit den Worten „Why me? Why me?“ kommentierte. Nachdem sein Team sich noch am Funk entschuldigte und versuchte, ihn zu beruhigen, ließ Kelly dann ungefähr ein Dutzend mal lautstark das F-Wort fallen – live im Fernsehen.

Kelly entschuldigte sich später dafür, zudem wisse er nun auch, dass es im Auto Mikrofone gibt… Trotzdem war ihm im Nachhinein keiner böse. Die meisten Reaktionen gingen eher in die Richtung, dass es doch ganz schön sei, jemanden zu sehen, dem es nicht egal ist, auf welchem Platz er landet, und der Emotionen zeigt. Man darf auch nicht vergessen, dass er auch sein eigener Teamchef ist und natürlich dann doppelt leidet. Geschadet hat ihm dieser „Wutausbruch“ jedenfalls nicht.

Highlights Rennen 3

Ergebnis Rennen 3

 

Zum Abschluss wie immer die Links zur Fahrer- und Teamgesamtwertung bei V8Dailydump und zur Stewards Summary der V8 Supercars.

Am Wochenende vom 21. bis 23. August geht es dann im Sydney Motorsport Park weiter, wo die zweite Saisonhälfte beginnt und zudem die letzten Rennen vor dem Enduro Cup anstehen.

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1 Kommentare

littleskill 6 August, 2015 - 09:12

Ich glaube, dass bei Whincup im dritten Rennen der Schlagschrauber nicht richtig funktioniert hat, denn Lowndes hatte bei seinem Stop das selbe Problem. Aufgrund eines langen Tankstops hat der Schlagschrauberwechsel aber keine Zeit gekostet.

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