Home TourenwagenDTM DTM: Analyse Norisring 2015 – Mercedes Siegesserie setzt sich fort

DTM: Analyse Norisring 2015 – Mercedes Siegesserie setzt sich fort

von Max Albrecht
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Am Wochenende ist vieles so gekommen wie erwartet, doch eine solche Mercedes-Dominanz war schon erstaunlich.Motorsports: DTM race Norisringring
Auch wenn die DTM-Rennen auf dem Norisring keine Begeisterungsstürme auslösen, so darf man doch mit beiden Läufen zufrieden sein. Zwar sehen die Ergebnisse nach einer klaren Mercedes-Dominanz aus, aber es gab in beiden Rennen immer wieder Kämpfe um die Führung und vor allem Auseinandersetzungen im Mittelfeld. Zusätzlich gab es im ersten Rennen auch noch eine nasse Strecke zu Beginn, die es den Teams ermöglichte, verschiedene Strategien zu wählen. Leider muss man aber auch sagen, dass die Rennen vor allem ab der zweiten Rennhälfte sehr ruhig wurden und der Reifenwechsel im zweiten Rennen sogar ein bisschen für einen Unterhaltungsabbruch gesorgt hat. Trotzdem dürften die 123.000 Zuschauer vor Ort und knapp 1,3 Millionen Zuschauer an den Fernsehgeräten zufrieden gewesen sein.

Rennen 1
In einem extrem spannenden Qualifying konnte sich Christian Vietoris auf abtrockender Piste die Pole Position sichern. Mit Gary Paffett stand ein weiterer Mercedes-Fahrer in der ersten Startreihe und als bester Nicht-Mercedes-Pilot ging der Tabellenführer Jamie Green von Platz 3 ins Rennen. Interessant war dabei, dass die beiden Mercedes-Piloten auf Regenreifen gesetzt haben,Motorsports: DTM race Norisringring während Jamie Green mit Slicks auf die noch nasse Strecke gegangen ist. Am Start konnten sich die beiden Mercedes vorne halten, während es für Jamie Green auf den Slicks schnell nach hinten ging.

Im hinteren Feld schob Maxime Martin Lucas Auer an, der dadurch Miguel Molina drehte. Im Anschluss musste Maxime Martin ebenfalls das Fahrzeug abstellen. Als Folge des Unfalls kam das Safety-Car auf die Strecke für drei Runden. Zwar hat die Safety-Car-Phase den Fahrern auf den Slicks geholfen, aber für Jamie Green ging es zurück bis auf Platz 12, da er sich permanent in der Grundig-Kehre verbremst hat. Die Position als bester slickbereifter Fahrer übernahm Pascal Wehrlein, der sich von Platz 5 kommend in den Top 10 halten konnte. Bereits nach zehn Runden hatte er über 21 Sekunden Rückstand und verlor auch noch pro Runde knapp ein bis zwei Sekunden.

An der Spitze konnte sich währenddessen Christian Vietoris von Gary Paffet absetzen, doch bereits in Runde 15 waren die Regenreifen und Slicks auf einem Niveau und daher kam Gary Paffett auch in Runde 15 in die Boxengasse. Etwas überraschend konnte Pascal Wehrlein dadurch knapp vorbeigehen.#8 Christian Vietoris, Mercedes-AMG C63 DTM In Runde 16 gingen auch Christian Vietoris und Robert Wickens in die Box und auch an den beiden konnte Pascal Wehrlein vorbei. In Runde 17 drehte Jamie Green Paul Di Resta im Schöller S und danach musste Di Resta mit einem Aufhängungsbruch aufgeben.

An der Spitze konnte sich Pascal Wehrlein knapp drei Sekunden absetzen zur Rennmitte hin, aber da die anderen frischere Slicks hatten, konnten sie wieder näher an ihn heran. Im Kampf um Platz 3 wurde Christian Vietoris gesagt, dass er Gary Paffett vorbeilassen soll und eine Runde später ist Paffett dann auch an ihm vorbeigekommen. Im Mittelfeld gab es 15 Minuten vor Schluss eine schöne Duellgruppe um die sonst so erfolgreichen Fahrer Bruno Spengler, Martin Tomczyk, Jamie Green und August Farfus.

Vorne an der Spitze schob sich dann noch einmal Robert Wickens an Pascal Wehrlein heran, aber er konnte nicht mehr an ihm vorbeigehen. Die ersten Vier konnten dann sogar das Rennen innerhalb von 1,5 Sekunden beenden, aber es kam nicht mehr zu Duellen. Das lag natürlich auch daran, dass es alle Mercedes-Fahrer sind und daher kein hohes Risiko gegeneinander eingehen. Bester BMW-Pilot wurde Bruno Spengler auf dem fünfte Rang und der beste Audi-Fahrer wurde Jamie Green auf dem siebten Platz. Für den Tabellenzweiten Mattias Ekström reichte es nur für den 17. Rang.

Für ein Ärgernis sorgte die ARD, die knapp zehn Minuten vor Schluss aus der Übertragung rausging, um eine „Breaking News“ zu bringen, die man aber schon vorher in einem Ticker vermeldete. Man hätte ruhig zehn Minuten noch warten können und danach zu den Tagesthemen geben können. Die Nachberichte liefen dann übrigens unterbrechungsfrei.

Ergebnis Rennen 1

Rennen 2
Etwas überraschend konnte sich Bruno Spengler die Pole Position sichern vor Christien Vietoris und Robert Wickens. Der beste Audi war Mattias Ekström, der von Platz 4 ins Rennen ging. Überraschenderweise qualifizierte sich Lucas Auer auf dem fünften Rang. Während vorne im Feld alles gleich blieb, kam es hinten zu einem Unfall, der einige Fahrer aus dem Rennen nahm. Maxi Götz rutschte Timo Glock ins Fahrzeug und der anschließend in einige andere Fahrer. Beide mussten das Rennen nach zwei Runden aufgeben. Ebenso Augusto Farfus und Mike Rockenfeller. Nachdem Timo Glock noch zwei Runden weiterfuhr#7 Bruno Spengler, BMW M4 DTM entledigte er sich seiner Fronthaube auf der Rennstrecke und dadurch musste das Safety Car wieder herauskommen. Im Kampf um Platz 2 konnte jedoch Robert Wickens bereits an Christian Vietoris vorbei und damit war er nach der Safety-Car-Phase der direkt Verfolger von Bruno Spengler.

In Runde 14 konnte er dann auch im Schöller S an Bruno Spengler vorbei. Dabei kam Spengler aus dem Rennfluss und wurde bis auf den fünften Platz zurückgereicht. Auffallend war, dass das gesamte Feld nach ca. 15 Runden nur 20 Sekunden außeinander lag. Vorne an der Spitze konnte Christian Vietoris Robert Wickens angreifen, doch für ein Vorbeikommen reichte es nicht. Der erste Pilot in der Box war Daniel Juncadella in Runde 22. Zwar kamen die meisten Fahrer zwischen Runde 23 und 30, doch die Spitzenfahrer kamen erst in Runde 35 oder 36. Wirklich viel veränderte sich dabei an der Spitze jedoch nicht, denn Christian Vietoris blieb vor Robert Wickens.

Hinter den beiden legte Mercedes mal wieder eine Markenorder hin, da Paul Di Resta Christian Vietoris vorbeilassen musste. Für den Tabellenführer Jamie Green lief es nicht besonders gut, denn er musste kurz vor Schluss noch an die Box und die Reifen wechseln. Ein nettes Duell gab es noch um den dritten Platz zwischen Mattias Ekström und Bruno Spengler, bei dem Spengler zwei Runden vor Schluss mit einem Gewaltmanöver in der Grundig-Kehre vorbeigehen konnte.

Ergebnis Rennen 2

Obwohl Mercedes am Norisring fünf von sechs Podien geholt hat, kann man sie nicht als neue dominierende Marke in der DTM bezeichnen. Der Norisring ist in seiner Streckencharakteristik einfach zu einzigartig. Auch werden auf dem Norisring die Fahrzeuge extrem bevorteilt, die wenig Gewicht mit sich tragen müssen, und das war halt bei Mercedes der Fall. Audi hingegen hatte einen extremen Nachteil mit dem hohen Zusatzgewicht, jedoch darf man dieses zum nächsten Lauf wieder herausnehmen. Wirklich ernüchternd war nur das Wochenende für BMW, da man trotz der leichten Fahrzeuge keine Chance gegen die Konkurrenz hatte.

Weiter geht es mit der DTM in knapp einer Woche in Zandvoort.

Tabellenstände (wenn die Seite mal funktioniert)

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1 Kommentare

nona 2 Juli, 2015 - 10:00

Gut: Norbert Haug findet sich immer besser in seine Rolle als Co-Kommentator rein. Luft nach oben ist natürlich immer, aber er spricht und fragt mittlerweile aus eigenem Antrieb, hat zunehmend pointiertere Meinungen und findet auch das eine oder andere kritische Wort (auch wenn er mitunter länger danach suchen muss…). Garnicht so übel.

Nicht gut:

-Die erwähnten Breaking News in Rennen 1. Dämlicher geht’s kaum. Nicht-Nachrichten, die auch noch zehn Minuten später heiss genug gewesen wären.

-In anderen Rennserien (z.B. die so gerne gescholtene F1) kriegt man Renndaten eingeblendet und kann u.U. das Dashboard im Auto locker mitlesen. In der DTM dagegen sorgt die TV-Produktion dafür, dass in den Onboards extra ein grauer blinder Fleck eingeblendet wird, damit nur ja niemand während des Rennens das Dashboard erhaschen kann. Soviel zum Thema Transparenz und Fannähe.

-Man gibt sich mal wieder weniger Mühe, die Fassade von unabhängigem, echtem Racing aufrecht zu erhalten. Rennen 1, Paffett und Vietoris, „Your teammate is faster than you…“, und schwupps, darf man vorbei – dumm nur dass Paffett und Vietoris gar keine Teammates sind, sondern lediglich Markenkollegen (Paffett fährt bei ART, Vietoris bei HWA). In Rennen 2 war es ähnlich mit di Resta und Wehrlein („Don’t hold him up“), wenngleich es da wenigstens zwei HWA-Fahrer betraf, die aber noch nichtmal nennenswert unterschiedlich schnell unterwegs waren. Sportlich geht anders. Hach ja, der Kindergarten DTM…

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