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USCC: Vorschau 6 Stunden Watkins Glen 2015

von DonDahlmann
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USCC Detroit

Die USCC dreht am Wochenende ihre Runden auf der legendären Strecke von Watkins Glen. Vor allem bei den Prototypen wird es ein enges Rennen.

Sechs Stunden auf der großen Schleife in Watkins Glen sind schon eine ziemliche Herausforderung für Mensch und Maschine. Die Strecke im Norden der USA wurde über den Frühling hinweg ein wenig renoviert, wobei man es aber bei kosmetischen Korrekturen belassen hat. Die Curbs sind jetzt hübsch in rot/gelb angestrichen.

Deutlich größere Änderungen stehen bei Mazda auf dem Programm. Knapp zwei Jahre fährt man mit dem Diesel-Motor brav hinterher. Die Idee der Japaner war mal, dass man mit einem Diesel aus der normalen Produktion Rennen gewinnen kann – was nicht klappt. Dazu kommt das mittlerweile auch etwas in die Jahre gekommene Lola B12/80-Chassis, das ja noch auf dem B08 aus dem Jahr 2008 basiert. Das B12-Chassis hat dann Mazda in Eigenregie verbessert, nachdem Lola bekanntermaßen ja den Laden dichtgemacht hat. Die Kombination aus altem Chassis und schwachem Dieselmotor war dann nicht sonderlich erfolgreich. Immerhin ging es in diesem Jahr mit den Rundenzeiten leicht nach unten, problematisch blieb aber immer die Zuverlässigkeit der Diesel.

Mazda LMP2 Sebring 2015Da der ACO hat nun beschlossen, dass es ab 2017 in der LMP2 keine Diesel-Aggregate mehr geben wird, was das gesamte Mazda-Programm komplett über den Haufen wirft. Die Japaner haben sich nun dazu entschlossen, auf den Diesel zu verzichten. Es ist noch nicht ganz raus, ab wann, aber eine kurzfristige Änderung des technischen Reglements erlaubt Mazda, ab sofort auch einen Benziner einzusetzen. Dabei setzt man auf einen 2 Liter Turbomotor von AER, den Mazda laut eigener Aussage mitentwickelt hat. Der Motor ist auch nicht mehr ganz neu, sondern stammt aus dem Jahr 2007. Ob Mazda den Motor schon in Watkins Glen einsetzt, ist unklar. Update: Mazda hat erklärt, dass man einen AER einsetzen wird. Einen großen Sprung nach vorne wird man aber auch mit dem AER-Triebwerk nicht machen, dafür ist dann wieder das Chassis zu alt. Was generell zu der Frage führt: Was macht Mazda da eigentlich? Und wie lange noch?

Die Frage dürfte die IMSA sehr interessieren. Zwar bekommt man ab 2016 den Werkseinsatz von Ford in der GTLM, es ist aber nicht raus, was Chip Ganassi und Ford dann mit dem Daytona Prototypen machen. Es ist bei weitem nicht ausgemacht, dass der Riley-Ford auch 2016 weiter zu sehen sein wird. Überhaupt ist die Luft dünn in der Prototypenklasse. Selbst für den Klassiker in Watkins Glen hat niemand einen zweiten Wagen gemeldet. Die Nennliste sieht so aus wie immer, inkl. des dauergenannten, aber nie auftauchenden Starworks Riley DP.

Es sind also die üblichen Verdächtigen mit beiden Action Express, Wayne Taylor Racing, Ganassi und den „VisitFlorida“-Wagen, die alle für den Sieg in Frage kommen. Vor allem der Ford könnte seine Vorteile in Sachen Verbrauch über die lange Distanz ausspielen.

Laguna Seca 2015Nur Außenseiterchancen hat der Ligier LMP2 von Michael Shanks, der an diesem Wochenende in einer neuen Lackierung auftreten wird. Dank eines neuen Sponsors hat man nun eine rot/silberne Farbkombination. Interessant ist noch, dass sich John Pew und Ozz Negri laut Meldeliste das Cockpit teilen und es keinen dritten Fahrer gibt. Negri ist der schnellere Mann, und wenn der Honda-Motor keine Zicken macht, wird der LMP2 durchaus in Podiumsnähe fahren, zumal der Ligier in der BoP etwas besser eingestuft wurde.

Mit dabei ist auch wieder der Delta-Wing, dessen elendige Probleme mit dem Elan-Motor und dem Getriebe das Team vermutlich auch in Watkins Glen frustrieren werden. Es ist wirklich bedauerlich, dass das Delta-Wing keinen besseren Antrieb findet, denn wenn der Motor mal läuft, fährt man mitten unter den DPs.

GT-Klassen

Laguna Seca 2015

Nichts neues gibt es aus den GT-Klassen. In der GTLM wird es wieder die Auseinandersetzung zwischen den Corvette, dem Risi-Ferrari, beiden Z4 und drei Porsche geben. Etwas auffällig ist, dass Porsche bis Anfang der Woche noch nicht die Fahrerbesetzung für Watkins Glen bekannt geben hat. In der Nennliste steht da nur „tba“. Vermutlich wird man Pilet, Bergmeister, Christensen und Makowiecki in den 991er Porsche sehen. Bei Falken sind es Sellers/Henzler. Auch in der GT-Klasse gibt es Befürchtungen, dass Porsche komplett aussteigt. Falken hat den Rückzug ja schon bekannt gegeben, ob Porsche seinen Werkseinsatz in den USA weiter betreibt wird, ist noch nicht raus. Zumal ab 2016 ja die GT3-Klasse in die USCC kommt, wo man über private Teams abdeckt ist.

In Sachen BoP gibt es in der LM-Klasse nur eine Verbesserung für die Corvette, die 10 Kilo ausladen darf und einen minimal größeren Air Restrictor bekommt. In der GTC darf der seit Sebring hoffnungslos unterbewertete Z4 endlich 20 Kilo Ballast ausladen. Der F458 darf sogar 25 Kilo rauswerfen und der Motor bekommt 100 Umdrehungen mehr.

Wie üblich dürfte das Rennen in den GT-Klassen extrem eng werden. Dazu kommen natürlich auch noch die LMPC, wobei dort nur fünf Autos gemeldet sind.

Das Rennen startet so gegen 16:00 Uhr am Sonntagnachmittag, zu sehen wie üblich über die Webseite der IMSA.

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