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V8 Supercars: Analyse Perth; Vorschau Winton 2015

von ThomasB
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Drei Rennen fuhren die V8 Supercars am vergangenen Wochenende auf dem Barbagallo Raceway. Wirklich was zu berichten gibt es aber eigentlich nur von dem dritten Lauf am Sonntag, denn bei den Sprints am Samstag passierte so gut wie gar nichts.

V8S2015-PERTH-Event-Logo-PRIMARYUnd das liegt schlicht und ergreifend daran, dass die Regelmacher der Serie die eigentlich ganz gute Idee mit den kurzen Sprints über 60 Kilometer durch das starke Limitieren der Reifensätze pro Team verunstaltet haben. Statt der erhofften engen Rennen sieht man in letzter Zeit nur noch Reifenspar-Orgien, ohne jegliche Spannung. Das sah 2013, als man die Sprints erstmals einführte, noch anders aus. Und auch 2014, als die Sprints über 100 Kilometer ausgetragen wurden, waren die Rennen besser. Nun aber hat man „aus Kostengründen“ die Reifenanzahl für die Sprints auf zwölf mit der härteren und vier mit der weicheren Mischung pro Fahrzeug festgelegt, was auf einer Strecke mit rauem Asphalt wie Barbagallo natürlich doppelt schwer wiegt. Die Rennen vom vergangenen Wochenende führten immerhin dazu, dass man sich von offizieller Seite aus nochmal mit den Regeln für die Sprints auseinandersetzt. Doch dazu später mehr, jetzt erstmal zu den Geschehnissen auf der Strecke – sofern es sie denn gab…

Die Sprints

Den ersten gewann Mark Winterbottom (PRA) vor seinem Teamkollegen Chaz Mostert und Craig Lowndes (RBR). Der als Tabellenführer angereiste Jamie Whincup (RBR) erwischte mit einem seiner seltenen Fahrfehler im Qualifying keinen guten Start ins Wochenende und schaffte es nach Startplatz 21 noch bis auf den 15. Platz nach vorne.

Mark Winterbottom war auch im zweiten Sprint siegreich; diesmal landete er vor Whincup, der vom zweiten Platz ins Rennen gehen konnte, und Fabian Coulthard (BJR). Ansonsten passierte bis auf einen erneuten technischen Defekt bei Scott McLaughlin (Polestar-GRM) leider nichts.

Highlights Rennen 1 und Rennen 2

Ergebnis Rennen 1 und Rennen 2

 

Rennen 3

Kommen wir damit zum Hauptrennen: Chaz Mostert startete von Platz eins, der somit Prodrive die dritte Pole im dritten Rennen des Wochenendes sicherte. Neben ihm in der Startaufstellung stand Winterbottom, gefolgt von Garth Tander (HRT), Whincup und David Reynolds (RNR).

Beim Start konnte sich Winterbottom gegen Mostert behaupten und in Führung gehen. Hinter ihnen erwischte Reynolds einen guten Start, und somit lagen drei Fords in Führung. Überhaupt schien in der Anfangsphase alles für Prodrive und die Schwesterteams Rod Nash Racing und SuperBlack Racing zu laufen, denn nach drei Runden verabschiedete sich Whincup mit einem Verbremser in Turn 6 aus der Spitzengruppe. Für ihn sollte es am Ende nur zu Rang 19 reichen.

Bei Prodrive war man mit der Strategie gestartet, zuerst mit den weichen Reifen loszufahren, dann auf die harten zu gehen, um zum Schluss wieder auf die weichen zurück zu wechseln. Vermutlich war auch Scott Pye (DJR-Penske) mit der gleichen Strategie unterwegs, sodass sich bereits nach zehn Runden alle fünf Fords unter den ersten sieben Plätzen tummelten.

Auch bei Tekno und Shane van Gisbergen (Startplatz neun) hatte man sich etwas einfallen lassen: Man sparte sich einen Satz harte Reifen auf, indem man zwischen den Sprints darauf verzichtete, die Reifen zu wechseln, um im Hauptrennen noch einen frischen Satz in der Hinterhand zu haben.

Beide Strategien schienen auch zunächst aufzugehen, doch ein Dreher von Ash Walsh (Erebus) 30 Runden vor Schluss machte ihnen einen Strich durch die Rechnung. Während man bei Prodrive nun wieder auf die angefahrenen Softs wechseln musste, konnten sich Lowndes, Coulthard und ausgerechnet Walshs Teamkollege Will Davison (Erebus) einen neuen Satz Softs holen und nach der Gelbphase die Spitze angreifen.

Nach dem Restart fielen mit Heimgartner (SuperBlack), Pye und Winterbottom gleich drei Fords aus den Top Ten, während Lowndes, Coulthard und Davison nach vorne durchmarschieren konnten. Doch für Ford kam es noch dicker: Wenige Runden vor Rennende kollidierten Heimgartner und Pye in Turn 1, was für beide das Aus bedeutete.

Auch für van Gisbergen, der in der Caution ein drittes Mal an die Box kam, war die Chance auf ein gutes Ergebnis dahin, er musste sich am Ende mit Platz 14 begnügen.

In der Schlussphase kam es dann zum Duell zwischen Lowndes um Davison um den Tagessieg. Doch es wurde schnell klar, dass Davison sich seine Softs besser eingeteilt hatte, und somit konnte er drei Runden vor Schluss an Lowndes vorbeiziehen und sich seinen ersten Sieg seit Townsville 2013 sichern. Lowndes wird also noch mindestens zwei Wochen auf seinen 100. V8-Supercar-Sieg warten müssen.

Hinter den beiden kamen Coulthard, Mostert und James Courtney (HRT) ins Ziel. James Moffat wurde als bester aus dem Nissan-Lager starker Siebter und mit Michael Caruso auf Rang zehn schaffte es sogar noch ein zweiter Nissan in die Top Ten. Mark Winterbottom hingegen fiel sogar noch auf Platz 15 zurück.

Highlights Rennen 3

Ergebnis Rennen 3

In der Gesamtwertung führt nun Craig Lowndes mit 717 Punkten vor James Courtney (665 Punkte), Mark Winterbottom (643) und Fabian Coulthard (641). Jamie Whincup (630) stürzte nach seinen nun eher mäßigen Resultaten auf Rang fünf ab.

Zum Abschluss gibt es an dieser Stelle wieder die Links zur Fahrer- und Teamwertung von den Kollegen von V8Dailydump, sowie die Stewards Summary der V8 Supercars.


News

– Wie oben bereits erwähnt prüft man bei den V8 Supercars nun das Sprint-Format, an der Anzahl der Reifen wird aber zunächst nichts verändert. Favorisiert wird wohl die Lösung mit einem 120-Kilometer-Rennen am Samstag, statt wie bisher 2×60 Kilometern. Für das 120-Kilometer-Rennen wäre zudem ein Stopp mit Reifenwechsel vorgesehen. Diese Änderung könnte sogar schon beim nächsten Event in Winton in Kraft treten.

– Bei DJR-Penske beharrt man weiter darauf, dass Marcos Ambrose irgendwann im Laufe der Saison wieder an Rennen teilnehmen wird. Wann genau das der Fall sein wird, ist aber noch unklar. Von Roger Penske hört man eigentlich immer nur, dass er sich sicher sei, dass Ambrose noch fahren wird und er einen Vertrag über mehrere Jahre unterschrieben hat. Für Ambrose hat bis auf weiteres Scott Pye übernommen, der dem Team und Ambrose mit seinem Feedback helfen könnte, doch die Ergebnisse haben sich noch immer nicht wirklich verbessert. Und auch die Tatsache, dass Ambrose beim Team-Test vorige Woche nicht ins Auto stieg, wirft weitere Fragen auf. Aller Voraussicht nach wird Ambrose also nicht vor dem Sandown 500 nochmal an einem Rennen teilnehmen.


Vorschau Winton

Das nächste Rennen der V8 Supercars findet am Wochenende vom 15. bis 17. Mai auf dem Winton Motor Raceway im Bundestaat Victoria statt. Im vergangenen Jahr waren hier mit Fabian 1000px-Winton_Motor_Raceway_(Australia)_track_map_--_with_extension.svgCoulthard, Lee Holdsworth (Erebus) und Mark Winterbottom drei Fahrer von drei verschiedenen Marken erfolgreich. 2013 feierte Nissan hier zudem den ersten und bisher einzigen Sieg seit Wiedereinstieg – die Strecke scheint also keine Marke besonders zu bevorzugen oder zu benachteiligen.

Obwohl der Kurs nur drei Kilometer lang ist, bietet er meistens recht interessante und enge Rennen, was vor allem an der Mischung aus langen Geraden, schnellen und engen Kurven liegt. Oder wie Dick Johnson es einmal ausdrückte: „Es ist, wie einen Marathon um eine Wäscheleine herum zu laufen.“

Nach Start-Ziel geht es zunächst durch eine Schikane, die im dritten Gang und mit 110 bis 120 Stundenkilometern durchfahren wird. Danach kommt man auf ein enges Bergaufstück, auf dem es in vergangenen Rennen immer wieder mal zu Kollisionen kam. Es folgen zwei Rechtskurven, die ebenfalls im dritten Gang gefahren werden, ehe man in den technischen Teil mit einigen engeren Kurven (Turns 7-9) einbiegt.

Hat man den hinter sich gebracht, befindet man sich auf der Shannon’s Straight, auf der wieder auf 185 km/h beschleunigt wird und an deren Ende ein enger Linksknick wartet.

Mit der Falken Straight folgt ein weiteres Geradeausstück, das zu den letzten beiden Kurven des Kurses führt, die gute Möglichkeiten zum Überholen bieten.


Ein genaues Rennformat für Winton liegt wie bereits erklärt noch nicht vor, die Zeiten zu allen wichtigen Sessions findet ihr aber wieder in unserem TV-Planer.

Eine Ankündigung noch zum Schluss: Für Winton wird es von mir leider keine Analyse geben, da ich an dem Wochenende sehr wahrscheinlich am Nürburgring weile.

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