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V8 Supercars: Tasmania SuperSprint 2015

von ThomasB
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Die V8 Supercars standen am vergangenen Wochenende ganz im Zeichen der Nachrichten um Marcos Ambrose. Denn ausgerechnet vor seinen Heimrennen in Symmons Plains verkündete der Rückkehrer, bis auf weiteres nicht mehr als Einsatzfahrer für Penske-DJR an den Start zu gehen.

V815-Mobile-TASAmbrose begründete diese überraschende Entscheidung damit, dass er sich noch nicht wohl genug in dem Auto fühle und es ihm schwer falle, die richtigen Setups für die Qualifikationen und Rennen zu finden, gerade was die harten Reifen angeht. Er müsse sich erst noch an die neuen Autos gewöhnen. Fragt sich nur, wie Ambrose seinen Rückstand – den er ja nach zehn Jahren NASCAR offensichtlich hat – aufholen will, wenn er keine Rennen fährt. Die Tests pro Team sind begrenzt und es gibt wohl keine bessere Möglichkeit Erfahrung zu sammeln, als so viele Trainings und Rennen zu fahren wie nur möglich. Ambrose betonte zudem, dass sein vorläufiger Rückzug definitiv nicht an den Ergebnissen dieses Jahr oder zu hohen Erwartungen an sich selbst liege und dass er weitergefahren wäre, wenn er dem Team besser helfen könnte. Nun soll Scott Pye in den nächsten Rennen das Steuer übernehmen; Ambrose wird eventuell erst in Sandown im Auto zu sehen sein, wenn die Endurance-Rennen anstehen.

Dass bei DJR-Penske nicht Ambrose das Problem war, zeigten dann auch die Rennen zum Tasmania SuperSprint. Dort erreichte Pye zwei 18. und einen 17. Platz, was auch ungefähr den Ergebnissen von Ambrose in Adelaide entspricht (zweimal 16., einmal 12.). Pye hatte dabei, wie Ambrose auch, mit den harten Reifen zu kämpfen, die der neue Falcon FG X anscheinend härter rannimmt als das Vorgängermodell. Bei den Sonntagsrennen allerdings, in denen man auch die weichere Mischung fahren darf, gehörte die #17 im letzten Stint zu den schnellsten Auto im gesamten Feld. Trotzdem wird auch beim nächsten Rennwochenende in Barbagallo Scott Pye starten.

Doch genug von Ambrose und DJR, die anderen fuhren ja schließlich auch noch Rennen – auch wenn die nicht ganz so viel Gesprächsstoff beinhalteten. Denn das Wochenende wurde komplett von Red Bull dominiert.

Das erste Rennen gewann Craig Lowndes (RBR) vor Mark Winterbottom (PRA), der damit die Form aus den Showrennen in Melbourne bestätigte, als er alle vier Läufe gewinnen konnte. Für einen Sieg reichte es zwar nicht, doch Prodrive ist zumindest in Schlagdistanz.

Der bisherige Tabellenführer James Courtney (HRT) landete auf dem dritten Rang, durfte sich nach dem Rennen aber erst einmal ein paar warme Worte von Will Davison (Erebus) anhören. Courtney sei „arrogant und armselig“ und er versuche, ihn immer aufs Korn zu nehmen, wenn er in seiner Nähe fährt. Der Grund: Davison, der in seinem zweiten Jahr im Mercedes mittlerweile immer besser zurechtkommt, war von einem aussichtsreichen fünften Platz ins Rennen gegangen, wurde in der ersten Runde jedoch von Courtney umgedreht, als es in der Hairpin wie üblich wieder eng wurde. Statt für einen möglichen Platz auf dem Podest reichte es für Davison am Ende nur zu Rang 17. Courtney wurde für seinen Schubser nicht bestraft – für mich zu recht. Dementsprechend zerknirscht zeigten sich Erebus und Davison – sie legten Protest gegen die Entscheidung der Rennleitung ein. Dieser wurde jedoch von den Stewards abgeschmettert.

Ebenfalls schlecht lief es für Scott McLaughlin (Polestar-GRM), der seinen Wagen nach einer Runde abstellen musste, wieder einmal mit einem Motorschaden.

Aus Chronistenpflicht sei noch erwähnt, dass Shane van Gisbergen (Tekno) und Chaz Mostert (PRA) als Vierte und Fünfte das Ziel sahen, während Jamie Whincup nur Siebter wurde.

Highlights Rennen 1

Ergebnis Rennen 1

 

Vom zweiten Rennen gibt es noch weniger zu berichten. Auch dieses gewann Lowndes, diesmal vor Whincup und Courtney. Courtney überholte dabei kurz vor Schluss David Reynolds, der Courtney lange hinter sich halten konnte, aber acht Runden vor Schluss den Kürzeren zog. Ebenfalls eng wurde es um Platz fünf. Den rettete Garth Tander (HRT) ins Ziel, ganz knapp vor Winterbottom und van Gisbergen.

Einziger Zwischenfall im Rennen war die Caution für Andre Heimgartner (Superblack), der nach einem Fahrfehler im Kiesbett der Haarnadel steckte und dort nicht nur seinen sechsten Platz sondern auch zwei Runden verlor.

Highlights Rennen 2

Ergebnis Rennen 2

 

Kommen wir damit zum dritten und letzten Rennen des Wochenendes. Dort hatte sich Lowndes mit seiner dritten Pole hintereinander beste Möglichkeiten für einen „clean sweep“ geschaffen. Doch bereits nach zwei Kurven waren diese wieder verpufft. Lowndes verlor zunächst den Start gegen David Reynolds (RNR) und drehte den Ford-Piloten anschließend von der Strecke. Lowndes wurde daraufhin von der Rennleitung zu einer Durchfahrtsstrafe gebeten, die ihn auf den letzten Rang zurückwarf.

Für Whincup war somit der Weg frei, und er ließ in den darauffolgenden Runden nichts mehr anbrennen. Zwei fehlerlose Boxenstopps und keinerlei Gelbphasen sorgten schlussendlich für einen relativ deutlichen Sieg. Hinter Whincup landeten Mostert und van Gisbergen auf den Plätzen zwei und drei.

Für die meiste Action im Hauptrennen sorgten Lowndes und Reynolds, die nach ihrem Scharmützel das Feld von hinten aufrollen mussten. Lowndes gelang dies besser, und er schaffte es noch bis auf den sechsten Platz nach vorne zu fahren. Reynolds hingegen kam über Platz elf nicht hinaus.

Kurz vor Schluss kam es dann noch zu einem Drama um Tim Slade. Der Walkinshaw-Pilot lag auf Rang zehn, als er in der letzten Runde ohne Sprit ausrollte und somit nicht mehr in die Wertung kam.

Nicht vergessen sollte man zudem die Leistung von Andre Heimgartner, der bis auf den oben erwähnten Fehler ein sehr gutes Wochenende erlebte und mit Platz acht das erste Top-Ten-Ergebnis für Superblack Racing erzielte.

Highlights Rennen 3

Ergebnis Rennen 3

 

Für Jamie Whincup war der erste Platz gleichbedeutend mit der Führung im Gesamtklassement, das er nun mit 483 Punkten anführt. Es folgen Courtney (464 Punkte) und Lowndes (460).

Ausblick Perth

Die V8 Supecars legen jetzt eine einmonatige Pause ein, danach geht es am Wochenende vom 1. bis 3. Mai auf den Barbagallo Raceway in der Nähe von Perth. 2014 waren mit McLaughlin, Lowndes und Mostert drei Fahrer auf drei unterschiedlichen Autos siegreich.

Der Barbagallo Raceway ist zwar fast genau so kurz wie die Strecke in Symmons Plains, aber um einiges vielseitiger. Sie hat 500px-Barbagallo_Raceway_AKA_Wanneroo_Park_(Australia)_track_map.svgvon zwei langen Geraden über schnelle Esses bis hin zu langgezogenen Kurven alles zu bieten und kann zudem einige Höhenunterschiede vorweisen.

Hier mal ein Stück aus der Streckenvorstellung von vor zwei Jahren:

Die erste Kurve ist eine lange 180°-Rechtskehre, die direkt in die “Esses” von Turn 2 bis 4 mündet. Nach einem kurzen Bergaufstück erreicht man mit etwa 160km/h Turn 5 und gleichzeitig die höchste Stelle der Strecke. Danach folgt eine kurze Gerade, die hinunter in Richtung Turn 6 führt. Ausgangs dieser Kurve geht es wieder bergauf und man gelangt auf die längste Gerade des Kurses, ehe man die letzte Kurve, Turn 7, erreicht. Besonders tricky: Da die Gerade über eine lange Kuppe läuft, liegt der Bremspunkt auf einem Bergabstück.

 

Auch in Perth wird wieder das SuperSprint-Format benutzt, ein genauer Zeitplan liegt jedoch noch nicht vor. Die Zeiten zu allen wichtigen Sessions werdet ihr aber wie immer in unserem TV-Planer finden.

Anmerkung: Die Highlight-Videos lassen sich leider nicht mehr einbetten, deshalb diesmal nur Links.

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