Home LMS24 H Le Mans WEC: Nissan zieht den Nissan GT-R LM Nismo bis Le Mans zurück

WEC: Nissan zieht den Nissan GT-R LM Nismo bis Le Mans zurück

von DonDahlmann
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Nissan GT-R LM NISMO

Völlig überraschend hat Nissan heute bekannt gegeben, dass die Fans den Nissan GT-R LM Nismo erst beim Testtag in Le Mans Anfang Juni sehen werden. Über die Gründe des Rückzugs wird nun spekuliert.

Nissan GT-R LM NISMODie Sache ist recht peinlich. Mit großem Marketingaufwand, darunter einem Spot beim Superbowl 2015, hatte Nissan den Auftritt des neuen Nissan GT-R LM Nismo angekündigt. Heute Abend kam dann die Meldung, dass man das „Batmobil“ beim Prolog und bei den Rennen in Silverstone und Spa nicht sehen wird. Nissan sprach davon, dass man einen Crashtest der FIA nicht bestanden habe. Es handele sich um ein kleines Problem mit der vorderen Crashstruktur. Man werde das Chassis überarbeiten und dann erneut einen Versuch starten.

Vertraut man der Gerüchteküche, liegen die Probleme aber etwas tiefer. Vor ein paar Wochen testete man in Sebring, musste allerdings nach zwei Tagen wieder abreisen, weil es ein Problem mit dem Chassis gab. Dem Vernehmen nach gab es Risse im Monocoque. Da man kein zweites Chassis vor Ort hatte, musste man wieder nach Hause fahren. Auch die Testzeiten sollen Gerüchten nach sehr weit weg von jenen gewesen sein, die Audi mit dem überarbeiteten R18 parallel fahren konnte. Die Rede ist von mehreren Sekunden, die dem Nissan GT-R LM Nismo fehlen sollen.

Gegenüber dem US-Magazin racer.com sagte Nissan-Motorsportchef Darren Cox, dass man lieber weiter testen möchte, bevor man Rennen fährt. In Kombination mit den kolportierten schlechten Rundenzeiten aus Sebring scheint man bei Nissan die Notbremse gezogen zu haben. Sicherlich will man nicht auf dem Niveau der LMP2 unterwegs sein. Oder gar langsamer.

In den letzten Wochen tauchten immer wieder Gerüchte auf, die von technischen Problemen am Nissan GT-R LM Nismo berichteten. Einige sollen im Bereich des Hybrid-Systems liegen. Bei den ersten Testfahrten bestätigte Nissan, dass man das Hybrid-System zunächst nicht eingesetzt habe.

Angesichts des sehr straffen Entwicklungsprogrammes von Nissan sind die Probleme nicht weiter verwunderlich. Wenn man bedenkt, dass Porsche sich knapp zwei Jahre mit der Entwicklung des 919 Zeit gelassen hat und die anderen Hersteller mit großem finanziellen Aufwand ihr Engagement betreiben, waren zeitliche Verzögerungen zu erwarten. Das Budget von Nissan dürfte auch weit unter dem liegen, was Audi, Porsche und Toyota zur Verfügung haben.

Nissan muss jetzt bis Juni schauen, dass man genügend Chassis aufbaut und gleichzeitig die nötigen Änderungen in Sachen Aerodynamik und Technik vornimmt. Das ist kein leichtes Unterfangen. Für den Aufbau eines kompletten Chassis benötigt man ca. vier bis sechs Wochen. Spätestens Ende April muss man also mit dem Aufbau aller drei genannten Nissan beginnen, sonst wird zu eng. Das lässt ein Zeitfenster von weiteren sechs Wochen für die nötigen Veränderungen zu. Viel Zeit bleibt Nissan nicht.

Nissan GT-R LM NISMO

Bilder: Nissan

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