Home LMS24 H Le Mans Die 24 Stunden von Le Mans – Vorschau (Teil 4): Die GTE-Klassen

Die 24 Stunden von Le Mans – Vorschau (Teil 4): Die GTE-Klassen

von StefanTegethoff
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Hier geht es zu den Vorschau-Teilen: Teil 1 (Das Rennen + Garage 56), Teil 2 (LMP2), Teil 3 (LMP1) und zu unserem Guide für das Rennwochenende sowie zum Tippspiel im Forum.

ScrutineeringDie GTE-Klassen sind in diesem Jahr wieder zahlreicher vertreten als im Vorjahr, als die LMP2 einen so großen Teil des Feldes stellte. Das liegt aber vor allem daran, dass die GTE-Am an Teilnehmern gewonnen hat, während leider weniger Teams in der GTE-Pro gemeldet sind, in der Werks- oder werksunterstützte Teams mit Vollprofi-Besatzungen antreten. Trotzdem wird die Klasse mit dem Kampf der GT-Legenden Ferrari, Porsche, Aston Martin und Corvette wieder für viel Spannung und Spektakel sorgen.

Für beide Klassen gilt das System der Balance of Performance. Das heißt, dass ein Komitee der FIA nach jedem Rennen versucht, die Chancengleichheit zwischen den verschiedenen Fahrzeugen zu optimieren. Das führt mal zu besseren, mal zu schlechteren Ergebnissen. Ohne Balance of Performance – kurz BoP genannt – ist GT-Sport heute leider kaum noch denkbar; dafür sind die Straßenautos, die die Basis für die Rennfahrzeuge bilden, zu unterschiedlich. Auf Details der Balance of Performance für Le Mans gehe ich bei den jeweiligen Teams entsprechend ein.

Interessant ist eine letzte Änderung an der Balance of Performance, die nach dem Testtag noch durch das FIA-Komitee erlassen wurde: Alle GTE-Autos (Pro und Am) dürfen ausnahmsweise beim Rennen in Le Mans fünf Liter mehr Sprit tanken als die BoP sonst zulässt. Damit sind wir nun bei den (eigentlich standardmäßigen) 90 Litern für die Direkteinspritzer von Ferrari und Corvette, 95 Liter für alle Porsche-Modelle und 100 Liter für den Aston Martin V8 Vantage. Auch wenn alle diesen Bonus bekommen, könnte er einigen mehr helfen als anderen – nämlich den Teams, die damit eine Runde mehr schaffen werden. Wer das sein wird, werden wir wohl erst am Samstag erfahren…

GTE-Pro

In der GTE-Pro ist die Starterzahl leider von zwölf Fahrzeugen im Vorjahr auf neun gefallen – der Grund ist, dass das Viper-Team sich mangels verkaufter Straßenautos in diesem Jahr auf die United Sports Car Championship beschränkt. So dürfen wir Fans in diesem Jahr in der GTE-Pro noch vier Fabrikate bestaunen: den Ferrari 458, den Porsche 911, den Aston Martin V8 Vantage und die neue Corvette C7. Alle vier werden in zweifacher Ausführung von (Quasi-)Werksteams an den Start gebracht, hinzu kommt ein privater Ferrari von Ram Racing.

Team / Johnny Mowlem (GBR) / Mark Patterson (USA) driving the #53 LMGTE AM Ram Racing (GBR) Ferrari F458 Italia - Matt Griffin (IRL) / Alvaro Parente (PAT) / Federico Leo (ITA) driving the #52 LMGTE PRO Ram Racing (GBR) Ferrari F458 ItaliaRam Racing hat 2013 in der ELMS eine beeindruckende Debüt-Saison hingelegt und war für mich persönlich das Team des Jahres. Doch das britische Team um den früheren F1-Manager Dan Shufflebottom scheint sich mit dem schnellen Aufstieg in die WEC mit zwei Ferraris (einer in jeder GTE-Klasse) ein wenig übernommen zu haben. So lief es beim Saisonauftakt in Silverstone nur mäßig, das Rennen in Spa musste wegen kurzfristig fehlender Geldreserven abgesagt werden. Mit Matt Griffin, Federico Leo und Alvaro Parente hat Ram Racing eine Besatzung am Start, die sich vor denen der Werksteams nicht verstecken muss – und doch wird man vermutlich in dieser Klasse über die Distanz bei der Le-Mans-Jungfernfahrt nicht mithalten können.

24 Heures du Mans 2014Zwei auf jeden Fall konkurrenzfähige Ferrari 458 Italia werden wie gewohnt von Amato Ferraris AF Corse-Team eingesetzt. Am Steuer der #51 sitzt das eingespielte Trio Bruni/Vilander/Fisichella; die #71 wird von den Nachwuchs-Piloten Davide Rigon (zweifacher Meister der Superleague Formula) und James Calado (GP2-Dritter im Vorjahr) sowie Veteran Olivier Beretta pilotiert.

Für Le Mans wurde eine frische Aerodynamik-Variante entwickelt, die am Testtag für gute Zeiten durch die Porsche-Kurven sorgte. Beim Top-Speed nehmen sich die GTE-Autos jedoch wenig. Die spriteffiziente Direkteinspritzung wird seit Jahren durch einen per Balance of Performance verkleinerten Tank bestraft. Eigentlich sollte wenigstens der Ferrari mit der #51 zu den Top-Favoriten in der GTE-Pro gehören – doch da das Kräfteverhältnis in dieser Klasse auch von kleinen BoP-Modifikationen verändert werden kann, wird erst die Rennwoche zeigen, wie viel man in Le Mans wirklich von AF Corse erwarten kann.

Scrutineering -  The #91 LMGTE PRO Porsche Team Manthey (DEU) Porsche 911 RSRIm Vorjahr wurden die Italiener deutlich geschlagen, allen voran vom Porsche Team Manthey. Die Werksmannschaft um den erfahrenen Olaf Manthey konnte das brandneue Modell 991 gleich beim Debüt zum Doppelsieg führen, eine Runde vor dem bestplatzierten Aston Martin. Der Porsche wurde seitdem weiterentwickelt und verfeinert, revolutionäre Änderungen gibt es bei einem so frischen Auto selbstverständlich noch nicht. Auch diese Saison begann gut mit einem Doppelsieg in Silverstone – danach mussten die beiden 991 je 25kg Ballast zuladen. In Spa reichte es so noch zu Rang 2 für die #91; eine weitere BoP-Änderung gab es nicht.

Porsche bringt zwei sehr ausgeglichene Autos an den Start: die #91 mit Patrick Pilet, Jörg Bergmeister und Nick Tandy; die #92 mit Marco Holzer, Frédéric Makowiecki und Richard Lietz. Makowiecki ist dabei neu im Team, für mich einer der aktuell schnellsten GT-Piloten. Er fuhr zunächst für Ferrari, dann im vergangenen Jahr für Aston Martin (weil die ihm mehr Freiraum für andere Engagements, etwa in Japan, ließen als Ferrari). Nun sitzt er in dem Sitz, den möglicherweise Sean Edwards hätte bekommen sollen, wäre dieser nicht bei einem Unfall als Beifahrer/Coach im letzten Herbst tragischerweise ums Leben gekommen. Mit der Erfahrung des Teams Manthey und diesen beiden Piloten-Trios ist mit beiden Porsches auf jeden Fall zu rechnen.

Corvette Team pit practice. #74 -Dass die Balance of Performance diesmal auch auf Basis eines Eintages-Tests aller Autos auf einer Strecke durch einen neutralen Piloten entwickelt wurde, ist vor allem ein Verdienst von Corvette Racing. Letztes Jahr waren die Corvettes deutlich benachteiligt, nachdem die Einstufung etwas in die Hose gegangen war – der FIA fehlten die Vergleichswerte, da die GTE-Pro-Corvettes dieses wie letztes Jahr nur in den USA fuhren. So muss die neue Corvette nun nach Beschluss des FIA-Komitees mit dem Standardgewicht von 1245 kg antreten und ist damit das schwerste GTE-Modell. Außerdem muss wie beim Ferrari die Tankkapazität um 5l verringert werden. Außerdem muss die Höhe des Heckflügels um weitere 25mm verringert werden, was die Anströmung und damit die Wirkung verschlechtert; als Aero-Bonus darf jedoch auf den 25mm großen Gurney-Flap an der Oberkante des Heckflügels verzichtet werden. Das Ergebnis wird man erst in den Trainingssessions an der Sarthe beurteilen können.

Einsatzteam Pratt & Miller hat viel Le Mans-Erfahrung und zahlreiche Siege. Den neuen Wagen scheinen sie soweit im Griff zu haben, die letzten beiden USCC-Läufe konnten Jan Magnussen und Antonio Garcia gewinnen. Jordan Taylor kommt als dritter Mann hinzu; der 23jährige hat inzwischen auch schon zwei Jahre Le-Mans-Erfahrung (Ränge 4 und 5). Im zweiten Wagen (#74) sitzen wie gewohnt die ebenbürtigen Oliver Gavin, Tommy Milner und Richard Westbrook.

24Hr Le Man Test WeekendDrittes Werk im Feld ist Aston Martin. Deren Motorsport-Abteilung Aston Martin Racing wird inzwischen seit zehn Jahren von Prodrive betrieben. Im Jubiläumsjahr will das Team aus Banbury nun endlich auch in der GTE-Klasse einen Le-Mans-Sieg einfahren; die GT1-Klassensiege in den Jahren 2007 und 2008 gegen Corvette scheinen inzwischen lang vergangen. Das GTE-Modell V8 Vantage ist seit jeher auf eine zuvorkommende BoP-Einstufung angewiesen; in der Ausgangsvariante hätte der Wagen keine Chance gegen den Ferrari 458. So dürfen die Briten auch diesmal wieder mit dem geringsten Gewicht (1195 kg) und ohne Gurney auf dem Heckflügel antreten, der wiederum höher montiert werden darf. Da die Verbrauchswerte beim WEC-Lauf in Spa schwach waren, darf der Tank für die 24 Stunden um fünf Liter vergrößert werden. Unglücklich ist man bei AMR dennoch darüber, dass man seit Saisonbeginn die Fahrzeuge auf die gleiche Bodenfreiheit wie die Konkurrenz einstellen muss.

Die #97 mit Darren Turner, Stefan Mücke und Bruno Senna ist das Top-Auto von AMR; die #99 ist dagegen mit Alex Macdowall, Darryl O’Young und Fernando Rees deutlich schwächer besetzt und rein fahrerisch das schwächste Auto in der Klasse. Doch wenigstens mit der #97 muss man im Kampf um die Spitze rechnen: Turner und Mücke sind ein erfahrenes du eingespieltes Duo und Bruno Senna hat sich sehr gut im GT-Sport akklimatisiert.

GTE-Am

In der vierten Klasse, der auf Gentleman Driver ausgerichteten GTE-Am, dürfen in diesem Jahr anders als bislang auch aktuelle Fahrzeuge eingesetzt werden. Nicht geändert wurde die Fahrer-Beschränkung: Nur einer von drei Piloten darf den Gold- oder Platin-Status innehaben. Gerade diese Regel hat dafür gesorgt, dass die Rennen, auch in Le Mans, oft lange eng und spannend blieben und erst in der letzten Stunde entschieden wurden. Aufgrund dieser Regel hat in der GTE-Am auch die Balance of Performance keine so große Bedeutung wie in der Pro-Klasse. Hier ist vielmehr eine konstante und fehlerfreie Leistung der Bronze- und Silber-Piloten entscheidend für ein gutes Ergebnis.

Drei Marken sind in der GTE-Am vertreten: Der Ferrari 458 ist gleich elfmal am Start, Porsche je dreimal mit den Varianten 991 und 997 und Aston Martin mit zwei V8 Vantage von Prodrive/AMR. Die Balance of Performance ist vergleichbar mit der der GTE-Pro, wobei für die älteren Fahrzeugmodelle von Porsche und Aston Martin separate Einstufungen vorgenommen wurden.

Die Ferrari-Teams

AF Corse tritt auch in dieser Klasse an – und zwar gleich mit vier Ferrari 458 Italia. Die Qualitäten des Teams stehen außer Frage; von den Fahrer-Trios dürften zwei zu den Favoriten in dieser Klasse zählen (die #61 mit Cioci/Perez-Companc/Venturi und die #81 mit Wyatt/Rugolo und dem GP2-Zweiten der Vorsaison Sam Bird), während die #60 mit Mann/Case/Giammaria und die #61 mit Mallegol/Bachelier/Blank eher schwächer besetzt sind. Gerade mit Raffaele Giammaria, Marco Cioci, Sam Bird, Michele Rugolo und Mirko Venturi hat AF Corse hier wirklich ein sehr starkes Aufgebot, wenn auch auf mehrere Autos verteilt.

24Hr Le Man Test WeekendEin weiterer sehr starker Ferrari wird von 8Star Motorsport eingesetzt – jedoch fährt der Teambesitzer, der Venezolaner Enzo Potolicchio, mangels Geld nicht mehr selbst, sondern überlässt dem Trio Montecalvo/Roda/Ruberti das Steuer. Vor allem Gianluca Roda und Paolo Ruberti sind ein eingespieltes Duo, waren die meiste Zeit allerdings in Porsches unterwegs, doch auch Frank Montecalvo kann durchaus schnelle Runde drehen, auch wenn es bei seinem bisher einzigen Le-Mans-Start 2012 mit Luxury Racing nur zum DNF reichte.

Tracy Krohn mit seinem giftgrünen Krohn Racing-Ferrari hätte in diesem Jahr beinahe zuhause bleiben müssen – der Team-Finanzier muss sich in diesem Jahr vorrangig ums Geld verdienen kümmern, kann darum nicht die volle Saison bestreiten und lässt die Autos im Shop von Risi Competizione bauen. Zunächst stand das Team als Risi auf der Reserveliste, zog die Nennung dann zurück, weil man vermutete, keine Chance auf eine Teilnahme zu haben – nur um dann nach Versiegen der Reservisten wieder eingeladen zu werden. Nic Jönsson ist Krohns gewohnter Partner. Als dritter Mann wurde kurzfristig der Sportwagen-erfahrene Ex-Stig Ben Collins engagiert, der bei Ram Racing aus finanziellen Gründen durch Archie Hamilton ersetzt wurde. Krohn ist für eine solide Mittelfeld-Platzierung gut, mehr sollte kaum möglich sein.

Ebenfalls ein sehr erfahrenes Team, das mit einem Ferrari 458 antritt, ist JMW Motorsport. Jim McWhirters Team war lange das Dunlop-Entwicklungsteam und setzte gelbe Dunlop-Art-Cars in der GTE-Pro ein, so auch im Vorjahr zum 125. Geburtstag des Reifenherstellers. In diesem Jahr ist Michelin Alleinausrüster in beiden GTE-Klassen. Das Team musste sich außerdem neue Geldquellen erschließen – und so tritt man in Le Mans mit einer gänzlich anderen Besatzung an als in der ELMS: Seth Neiman und Spencer Pumpelly von Flying Lizard haben sich „eingekauft“, die in vergangenen Jahren oft mit eigenen Porsches am Start waren. Außerdem ist mit Abdulaziz Al-Faisal ein inzwischen recht erfahrener Araber dabei. Viel mehr als ein Mittelfeldplatz wird dennoch schwierig.

Ram Racing setzt auch in der Amateur-Klasse einen Ferrari 458 ein, speziell für Veteran Johnny Mowlem, der sich hiervon Chancen auf einen WM-Titel und einen Le-Mans-Klassensieg erhofft. Der WM-Titel ist kaum noch erreichbar, der Le-Mans-Sieg dagegen schon. Mit Mowlem, dem US-Gentleman Driver Mark Patterson und dem britischen Nachwuchsmann Archie Hamilton hat Dan Shufflebottom ein recht buntes Trio zusammengewürfelt, das es gegen die teils starke Konkurrenz nicht leicht haben wird.

SMP Racing aus Russland dominierten im Vorjahr die ELMS in der GTC-Kategorie, auch in dieser Saison reichte es bei bislang zwei Rennen zu einem Sieg, einer Pole und einem zweiten Rang. Mit seiner Standard-Besetzung müsste man das Team auf jeden Fall auf der Rechnung haben. Wie stark jedoch Gentleman Driver Aleksey Basov ist, der diesmal Victor Shaitar und den erfahrenen Andrea Bertolini unterstützt, ist sehr schwer zu sagen, denn seine Erfahrung im internationalen Motorsport beschränkt sich auf einige wenige GT3-Rennen.

Das französische Team Sofrev ASP kommt ebenfalls aus der GT3 und hat sich dort einen Namen gemacht. Mit Fabien Barthez hat man den ehemaligen französischen Nationaltorhüter am Lenkrad, der jedoch inzwischen auch französischer GT3-Meister geworden ist; er wird unterstützt vom Bronze-Piloten Anthony Pons, der allerdings nicht zum ersten Mal in Le Mans ist, und dem schnellen, aber manchmal fehleranfälligen früheren LMP-Piloten Soheil Ayari. Dieses Auto könnte ganz oben mitkämpfen, aber auch ganz oben in der Ausfall-Liste stehen, je nach Tagesform der Piloten.

Mit dem japanischen Team Taisan setzt noch ein weiteres neues Team auf einen Ferrari 458. 2012 wurde das langjährige Porsche-Team GT300-Meister in der japanischen Super GT-Serie; mit dem Ferrari möchte Teambesitzer Yasutsune Chiba auch in der kommenden Asian Le Mans Series-Saison antreten. Mit James Rossiter hat man einen noch recht jungen Topfahrer, der allerdings schon zwei Le-Mans-Starts absolviert hat, einer davon 2011 mit dem kurzlebigen Lotus Evora (Rossiter war mit Johnny Mowlem Entwicklungsfahrer für Lotus). Die beiden Gentleman Driver Pierre Ehret und Martin Rich kennen den Circuit de la Sarthe ebenfalls, wobei Ehret deutlich mehr Erfahrung hat und zu den solideren seiner Zunft gehört. Großtaten sind vermutlich vom Team Taisan dennoch nicht zu erwarten.

Die Porsche-Teams

Full team / Patrick Dempsey (USA) / Joe Foster (USA) / Patrick Long (USA) driving the #77 LMGTE AM Dempsey Racing Proton (USA) Porsche 911 GT3 RSR - Christian Ried (DEU) / Klaus Bachler (AUT) / Khaled Al Qubaisi (ARE) driving the #88 LMGTE AM Proton Competition (DEU) Porsche 911 RSRChristian Ried hat seine beiden Co-Piloten bei Proton Competition, Gianluca Roda und Paolo Ruberti, an 8Star verloren. Darum bestückt er seinen Porsche nun mit dem Carrera-Cup-erfahrenen Klaus Bachler und Khaled Al-Qubasi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Proton Competition ist außerdem wieder an der Teilnahme von Serienstar Patrick Dempsey beteiligt. Auch die Kooperation Dempsey Racing/Proton setzt auf die Modellvariante 991. Dempsey/Foster und Profi Patrick Long haben sich bereits im Vorjahr sehr gut geschlagen und nur äußerst knapp das Podium verpasst – mit diesem Trio sollte man auch dieses Jahr wieder rechnen.

Cooper MacNeil (USA) / Bret Curtis (USA) / Jeroen Bleekemolen (NLD) driving the #79 LMGTE AM Prospeed Competition (BEL) Porsche 911 GT3 RSR during scrutineering!Auch das belgische Prospeed Competition-Team ist mit zwei Porsches der Baureihe 997 am Start: Die #75 (mit künstlerisch gestalteter Lackierung) ist mit Perrodo/Collard/Palttala ordentlich besetzt, in der #79 unterstützt mit Jeroen Bleekemolen ein sehr erfahrener Top-Pilot das US-Duo MacNeil/Curtis. Prospeed ist eigentlich ein gutes Team, jedoch auch oft vom Pech verfolgt oder sie stellen sich selbst ein Bein. Mit etwas Glück könnte diesmal durchaus eines der beiden Autos in die Nähe des Podiums gelangen.

Ebenfalls mit zwei Porsches gemeldet ist das Le Mans-Traditionsteam IMSA Performance Matmut von und mit Raymond Narac. In der (hübsch mit stilisierten Motorenteilen bemalten) #67 werden die zwei Bronze-Piloten Jean-Marc Merlin und Erik Maris von Éric Hélary unterstützt, der 1993 mit Peugeot Gesamtsieger in Le Mans war und 1995 sowie 2006 jeweils Zweiter wurde. Dies ist Hélarys erster Auftritt in Le Mans seit 2006, nachdem er 2011 eigentlich seine Karriere beendet hatte. Wie viel von der alten Klasse noch da ist, muss sich erst zeigen. Stärker einzuschätzen ist die #76 mit Narac, dem starken Nicolas Armindo und dem manchmal fehleranfälligen David Halliday. Bleibt Halliday auf der Strecke, gehört dieses Auto zu den Podiumskandidaten.

Aston Martin Racing

Scrutineering in Le Mans with the Full Aston Martin teamAston Martin Racing selbst steht mit seinem Namen wie gewohnt auch für die Entries in der GTE Am-Klasse gerade, dahinter steckt jedoch auch privates Engagement und Geld. So wird die #95 von Jan Struves Young Driver AMR-Team mit dänischen Fahrern eingesetzt. Nachdem man im Vorjahr Alan Simonsen verlor, hat sich Struve dennoch entschieden, weiterzumachen; man möchte in diesem Jahr das Andenken an Simonsen hochhalten. Die Fahrerbesetzung profitiert von günstigen Einstufungen: Kristian Poulsen ist trotz viel Touren- und Sportwagen-Erfahrung als Bronze-Pilot eingestuft, der sehr schnelle David Heinemeier-Hansson ist (nach Platz zwei in der LMP2-Klasse im Vorjahr) immer noch Silber; Nicki Thiim unterstützt die beiden.

Die #98 wird vom kanadischen Grand-Am-Piloten Paul Dalla Lana finanziert; in der GTE Am ist er besser aufgehoben als in der GTE Pro, wo er sich im Vorjahr versuchte. Ihn unterstützen der frühere Peugeot-Werkspilot Pedro Lamy und der sehr schnelle, aber trotzdem auch nur als Silber-Fahrer eingestufte Christoffer Nygaard.

Beide Aston Martin-Renner – vor allem aber die sehr stark besetzte #95 – haben die Chance, in ihrer Klasse ganz vorn mitzuspielen. Die #95 würde ich sogar als einen der Topfavoriten auf den Klassensieg benennen. Nachdem das im Vorjahr nicht gelang, wäre es ein schönes Andenken an den verstorbenen Landsmann und Kollegen.

(Fotos: WEC Media)

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Eagel-F1 12 Juni, 2014 - 19:49

Kurze Anmerkung zur neuen Ferrari-Aero. Gestern war ein Teammitglied eines Ferrari-GT-AM-Teams (weiß nicht mehr ob Fahrer oder Offizieller) bei Radio Le Mans. Dieser sprach von Zusatzkosten für die neue Spec von ungefähr 160000€ und dass diese kaum was bringt. Vor allem ist sie wohl besser für den Reifenverschleiß. Er sagte aber auch, dass sein Team das einzige mit der alten Spec ist und alle anderen umgerüstet haben.

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