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DTM: Analyse Hungaroring 2014 – Wittmann noch mal

von DonDahlmann
3 Kommentare

BMW dominierte das Rennen in Ungarn mittels zweier guter Strategien. Audi konnte immerhin mit Molina glänzen, während Mercedes wie erwartet unterging.

DTM-1401628180Marco Wittmann hatte einen relativ ruhigend Nachmittag in seinem BMW. Nach dem Start musste er sich ein paar Runden mit Timo Glock auseinandersetzen, der jedoch bald einsehen musste, dass er dem Markenkollegen nicht folgen konnte. Wittmann, Glock und da Costa, die die ersten drei Positionen belegten, waren allesamt auf den weichen Option-Reifen gestartet und machten das Beste draus. Die Möglichkeiten in der Strategie sind durch die Regeln der DTM ja einigermaßen begrenzt. Wer in den ersten drei Reihen steht, sucht sein Heil mit den weichen Reifen in der Flucht, wer weiter hinten starten muss, nimmt die harten Reifen und versucht, nicht zu viel Zeit zu verlieren. Leicht ist das Unterfangen nicht und die unterschiedlichen Strategien sorgten für eine Menge Bewegung im Feld, was das Rennen teilweise etwas unübersichtlich machte.

Im Rennen stellte sich raus, dass die Option rund zwei bis drei Sekunden pro Runde schneller sein würden. Wittmann nutzte den Vorteil am Besten, er hatte allerdings vorne auch freie Fahrt und konnte sich die Reifen über die erlaubten 19 Runden einteilen. Das reichte dann, um vor dem ersten Fahrer mit harten Reifen, Bruno Spengler, einen satten Vorsprung von mehr als 40 Sekunden herauszufahren. Wittmann musste zwar die langsamen Pneus in der zweiten Rennhälfte nehmen, Spengler musste sich mit seinen weichen Reifen aber durch den Verkehr schlängeln und verlor dadurch einiges an Zeit.

DTM-1401639721Wie eng die Sache mit den Reifen ist, musste Timo Glock erleben. Der Deutsche war mit seinem BMW lange auf Podiumskurs, allerdings kam sein Auto mit den weichen Reifen nicht ganz so gut zurecht. Zudem hatte er schon in der ersten Rennhälfte mit Druck von hinten zu kämpfen. Miguel Molina hatte sich sein Rennen etwas anders eingeteilt, was teilweise mit seinem schlechten Start zu tun hatte. Er steckte zunächst hinter da Costa und Glock, ließ den Kontakt aber nie abbrechen. Gegen Ende seines Stints hatte er etwas mehr Reserven und überholte zunächst da Costa, dann den sich hart wehrenden Glock. Diese Aktionen kosteten Molina etwas und Glock sehr viel Zeit, was sich am Ende rächen sollte.

Nach den Boxenstopps sah das Feld so aus: Wittmann, Molina, Glock, Mortara, Félix da Costa, Rockenfeller, Wickens, Tomczyk, Hand und Spengler.

In diesem Moment war entscheidend, dass sich Mortara und Glock ins Gehege kamen. Die beiden lieferten sich einen schönen, teilweise hart geführten Zweikampf, in dem auch noch da Costa und später der von hinten anrauschende Spengler mitmischten. Aber der Kampf auf der Strecke kostete natürlich auch Zeit, was gute Nachrichten für Wittmann und Molina waren. Die beiden konnten ihren Vorsprung konservieren, Wittmann fuhr am Ende nur noch so schnell wie nötig. Molina trieb seinen RS5 auch nur kurz mit schnellen Rundenzeiten um den Kurs und sah dann ein, dass er gegen den BMW keine Chance haben würde.

DTM-1401558993Im Kampf um die dahinter liegenden Positionen ging es dagegen richtig zur Sache. Das Paket Mortara, Glock, da Costa, Spengler, Rockenfeller, Müller, Martin und Tombay sorgte für ordentlich Action. Die Fahrer mit den Option auf dem Auto hatten einen klaren Vorteil. Spengler, der eine große Lücke zufahren musste, lag in Runde 39 noch auf P5. Aber in den letzten zwei Runden schnappte er sich erst Glock und dann Mortara, um sich P3 zu sichern. Glock und Mortara kamen sich derweil mehrfach ins Gehege, was den Blutdruck von Glock anschwellen ließ. Nach dem Rennen beklagte er sich beim Audi-Piloten über dessen unfaire Fahrweise und stellte klar, dass man sich demnächst ja wieder auf der Strecke treffen würde. Da bahnt sich eine Freundschaft an.

Mercedes hatte mit dem Rennen überhaupt nichts zu tun. Wickens tauchte mit den weichen Reifen mal in den Top 10 auf, fiel dann aber, wie alle Mercedes, an das Ende des Feldes zurück. Der C-Klasse fehlt locker eine Sekunde und man fragt sich schon, wie das passieren konnte. Immerhin haben BMW und Audi zugestimmt, dass die Homologation der Wagen etwas nach hinten geschoben wird, sodass Mercedes weiter am Auto arbeiten darf. Aber es wäre überraschend, wenn man in diesem Jahr noch den Anschluss schafft. Abhilfe wird wohl das neue C-Klasse Coupé schaffen, dass nächstes Jahr kommen soll.

Die DTM macht nun eine kleine Pause, das nächste Rennen ist Ende Juni am Norisring.

Bilder: DTM Media

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3 Kommentare

DTM: Analyse Hungaroring 2014 – Wittmann noch mal | 100 Autoteile 2 Juni, 2014 - 09:03

[…] DTM: Analyse Hungaroring 2014 – Wittmann noch mal DTM: Analyse Hungaroring 2014 – Wittmann noch mal […]

nona 2 Juni, 2014 - 13:48

So spontan hätte ich noch ein kritisches Wort (oder zwei, oder drei…) über die immer mehr gen Nadir abdriftende Qualität der ARD-Berichterstattung erwartet, allem voran (aber kaum ausschliesslich) die arg sensationalisierend-RTLige Rührstückdramatisierung von Wehrleins Unfall hart am Rande der Erträglichkeit. Nicht dass ich von Neumann viel mehr erwartet hätte, der neigt recht sehr zu einem etwas verblüffendem Verständnis von Sportjournalismus – trotzdem „bemerkenswert“ was da inzwischen inhaltlich und handwerklich von der ARD abgeliefert wird…

Wittmann Fan 5 August, 2014 - 17:09

Schon krass wie sich Wittmann gemacht hat. Ihr habt ihr zu nem Rennen der Vergangenheit was tolles geschrieben, aber gerade jetzt in Spielberg hat er wieder auf obersten Level geliefert. Hätte nie gedacht, dass er das halten kann. Aber er beweist immer wieder aufs Neue sein großes Talent. Denkt ihr der Titel geht nur über Wittmann?

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