Home NASCAR NASCAR: Analyse Charlotte Mai 2014 (Coca-Cola 600)

NASCAR: Analyse Charlotte Mai 2014 (Coca-Cola 600)

von KristianStooss
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Mit etwas Verspätung sicherte sich Jimmie Johnson den ersten Saisonsieg und wohl ebenfalls ein Chase-Ticket. Der zehnte unterschiedliche Besucher der Victory-Lane kämpfte mit Kevin Harvick und Matt Kenseth um die schwarz-weiß-karierte Flagge. Der zweite Teil des Doubles von Kurt Busch endete dagegen in einer Rauchwolke.

Charlotte1_Burnout_Johnson_052514Die 2014er-Ausgabe des Coca-Cola 600 verlief über weite Strecken recht unspektakulär und sah über die gesamte Renndistanz von 400 Runden den späteren Sieger Jimmie Johnson an oder in Reichweite der Spitze. Johnson holte sich dabei immerhin 164 Lead-Laps ab, was etwas weniger als der halben Renndistanz entsprach. Lediglich die acht Gelbphasen sorgten für etwas Abwechslung und spülten immer mal wieder andere Fahrer in Führung. So sicherten sich auch Kevin Harvick (100), Matt Kenseth (33), Jamie McMurray (34) und Brad Keselowski (43) einige Führungskilometer. Für Johnson bedeutet diese längst überfällige Fahrt in die Victory-Lane wohl eine vorzeitige Chase-Qualifikation und damit den Abfall einiger Last von den Schultern der Mitglieder des #48-Teams. Trotzdem müssen alle Rennsieger weiterhin am Ball bleiben, denn immerhin gibt es mittlerweile schon deren zehn in dieser Saison und gegengerechnet „nur“ 16 Playoff-Plätze.

Vor allem in der ersten Rennhälfte musste Jimmie Johnson sich mit Kevin Harvick auseinandersetzen, dessen Auto wirklich extrem gut auf der Straße lag. Dass letztendlich nur Rang 2 für die #4 übrigblieb, lag aber nicht an den sich ändernden Bedingungen im Übergang zur Nacht, sondern an einem Fehler der Boxenmannschaft. Weil Harvicks Crew schlampig arbeitete und ein Rad nicht richtig festzog, blieb dem Johnson-Konkurrenten nichts anderes übrig, als erneut vorstellig zu werden. Wie gut sein Wagen jedoch auch in der Nacht funktionierte, zeigte er dann während seiner anschließenden Aufholjagd zurück an die Spitze, wobei er im Rennfinale auch seinen Nachfolger in puncto Sieganwartschaft noch schluckte.

Besagter Matt Kenseth avancierte mit sich setzender Sonne zum aussichtsreichen Kandidaten und übernahm beim Restart nach der letzten Caution recht schnell die Führung, weil Jeff Gordon vor ihm nur mit zwei neuen Reifen in den Schlussspurt über 17 Runden gegangen war. Von hinten nahte jedoch der stets präsente Jimmie Johnson mit Kevin Harvick im Schlepptau, wobei sich die entscheidende Szene acht Umläufe vor Schluss in einem schönen, wenn auch kurzen Zweikampf abspielte. Im Anschluss fuhr auch Harvick noch an Kenseth vorbei, womit der Vizemeister von 2014 weiterhin auf seinen ersten Saisonsieg warten muss. Auf Platz 2 in der Meisterschaft stehend, und zudem als erster Fahrer ohne Erfolg vor Brian Vickers auf Rang 8, ist Kenseth allerdings trotzdem in einer sehr guten Position.

Hinter Johnson, Harvick und Kenseth komplettierten Carl Edwards und Jamie McMurray die Top 5 vor einem sehr starken Brian Vickers, der wie erwähnt auch sensationell gut in der Fahrerwertung positioniert ist. Jeff Gordon wurde auf seinen nur zwei neuen Reifen noch bis auf Platz 7 durchgereicht, wobei sein Endergebnis angesichts der massiven Beeinträchtigung durch starke Rückenschmerzen wirklich super ist. Paul Menard, Kyle Busch und Brad Keselowski fuhren innerhalb der Top 10 über die Ziellinie.

Für kurzzeitige Aufreger sorgten zunächst David Gilliland mit einem Unfall in Turn 2, welcher in Runde 165 Caution #3 auslöste, und später eine etwas größere Karambolage, die gleich fünf Piloten involviert sah. In Umlauf 236 crashte Marcos Ambrose im Ausgang von Turn 4 in die Mauer, im folgenden Gewirr drehte Brian Scott Danica Patrick um und auch Landon Cassill und Josh Wise waren hier beteiligt. Danica konnte zwar weiterfahren, wurde allerdings schon in Runde 287 Opfer ihres Chevrolet-Motors, welcher die Start/Ziel-Gerade mit Öl einsaute.

Kurz zuvor traf es schon ihren Stewart-Haas-Teamkollegen Kurt Busch, der erst kurz vor dem Rennen extra aus Indianapolis eingeflogen wurde, weil er dort im Rahmen des Memorial-Day-Doubles das Indy 500 bestritt. Nach einem sensationell guten Rang 6 auf dem Brickyard lief es für Busch in Charlotte allerdings nicht sonderlich toll. Einen frühen Rundenrückstand konnte er noch aufholen, musste sich in Runde 275 aber endgültig mit einem Motorschaden geschlagen geben. Wirklich schade, dass er die Marke seines Bosses Tony Stewart nicht zumindest einstellen konnte, indem er alle 600 Runden bzw. 1100 Meilen an einem Tag absolvierte.

Die gesamten offiziellen Ergebnisse können hier inklusive weiterer Statistiken noch einmal bei Jayski.com nachgeschaut werden. Es folgt wie gewohnt die Übersicht zu den Punkteständen bei den Fahrern und in der Owner-Wertung.

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