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ELMS: Vorschau 4h von Imola

von StefanTegethoff
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P1150572kDie European Le Mans Series stattet an diesem Wochenende der altehrwürdigen Strecke am Rande des norditalienischen Städtchens Imola einen Besuch ab. Zuletzt geschah dies 2011, als die europäische Serie gemeinsam mit dem Intercontinental Le Mans Cup (der WEC-Vorgänger-Serie) ein 6-Stunden-Rennen dort austrug. Bei 49 Startern fuhr Porsche in einem ruhigen und unfallfreien Rennen einen Doppelsieg vor Audi ein. Dies sei vorausgeschickt gegenüber allen Bedenken, dass der Autodromo Enze e Dino Ferrari zu eng sei für die 38 Starter der ELMS an diesem Sonntag. Sicherlich ist es nicht die breiteste Strecke, und einige Passagen sind nicht ungefährlich, aber mit einiger Rücksichtnahme der Fahrer ist der Kurs durchaus geeignet, ein sicheres und spannendes Sportwagen-Rennen zu bieten.

Was diesem Rennen eine besondere Bedeutung verleiht, ist die Tatsache, dass ausnahmslos alle LMP2-Starter der ELMS in vier Wochen bei den 24 Stunden von Le Mans antreten werden. Somit werden diese 4 Stunden für alle neun Starter in dieser Klasse zum letzten Test unter Rennbedingungen vor dem Saisonhighlight. Ein Team musste leider die Teilnahme kurzfristig absagen: Larbre Competition, für das es schon in Silverstone nicht besonders gut lief, zog seine Nennung zurück, ohne Gründe zu benennen.

Stärkstes Team war in Silverstone Jota Sport, bis Simon Dolan in Führung liegend bei einem Überrundungsmanöver heftig verunfallte. Trotzdem schaffte es das britische Team, auch noch beim WEC-Rennen in Spa anzutreten und dort als Gaststarter ein sauberes 6h-Rennen abzuliefern und den zweiten Platz einzufahren. In Imola ist auch wieder Audi-Leihgabe Felipe Albuquerque am Start (übrigens eine Idee von Allan McNish). Damit sollte Jota wieder zu den Top-Favoriten gehören.

2011 siegte Greaves Motorsport in der LMP2-Klasse. Mit Kimber-Smith/Dyson/McMurry bringt Greaves auch 2014 ein schlagkräftiges Team an den Start. Doch auch Thiriet by TDS und Newblood by Morand Racing muss man auf der Liste haben: Thiriet ist seit Jahren konstant stark, auch wenn der Verlust von Mathias Beche an Rebellion Racing weiterhin schmerzhaft ist. Außerdem ist Karun Chandhok dabei, sich bei Murphy Protoypes einen sehr guten Ruf als Sportwagen-Pilot zu erarbeiten; in Silverstone drehte er die schnellste Rennrunde.

Auch aus der stark besetzten GTE-Klasse werden einige Teams in Le Mans am Start sein, genauer gesagt sechs der 14 Imola-Starter. Diese sechs sind: Sofrev-ASP (Ferrari) mit Fabien Barthez, eines der zahlreichen AF Corse-Autos, der russische SMP-Ferrari mit Andrea Bertolini an der Spitze des Lineups, der JMW-Ferrari und die zwei IMSA Performance Matmut-Porsche.

Bei JMW wird allerdings in Le Mans ein gänzlich anderes Fahrertrio am Start sein als in Imola: hier sind Daniel McKenzie, George Richardson und Daniel Zampieri genannt, für Le Mans Abdulaziz Al-Faisal, Spencer Pumpelly und Seth Neiman (die beide jahrelang in den USA Porsches pilotierten). Der zweite IMSA Performance-Porsche ist erst kürzlich von der Reserveliste ins Le-Mans-Starterfeld nachgerückt. Der an Stop-and-Go-Passagen reiche Kurs in Imola könnte dem Boxer-motorisierten 997 GT3 etwas entgegenkommen, wobei mit dem eingespielten Pro-Am-Duo Armindo/Narac immer zu rechnen ist, auch wenn David Halliday nicht die schnellste Gentleman-Unterstützung ist.

Von den Nicht-Le-Mans-Startern wird in Imola vor allem mit den weiteren AF-Corse-Autos zu rechnen sein (wobei dort auch noch nicht feststeht, wie die GTE-Am-Lineups für Le Mans aussehen). So gehört Silverstone-Sieger Matt Griffin in der #55 zu den schnellsten Piloten in diesem ELMS-GTE-Feld; allerdings wird er diesmal neben Duncan Cameron nicht mehr von Michele Rugolo unterstützt, sondern von Mirko Venturi.

Auch die GTC-Klasse für GT3-Fahrzeuge wird weiterhin von Ferraris beherrscht. In Silverstone setzte sich das Team Ukraine mit dem schnellen Alessandro Pier Guidi knapp gegen SMP Racing (Olivier Beretta) und Formula Racing (Jan Magnussen) durch. Die namhafte Unterstützung ist auch in Imola wieder am Start. Doch in der dicht besetzten Klasse ist das Ergebnis offen, auch ausgeglichene Trios (oder Duos) ohne Star-Fahrer können einen Podiumsplatz erreichen.

Das Rennen startet am Sonntag um 14 Uhr und geht über vier Stunden. Es ist ein kurzes Wochenende für Teams und Fans, da man einzig den französischen Porsche Carrera Cup als Rahmenrennserie gewinnen konnte. Das Rennen wird vollständig live gestreamt und größtenteils auf MotorsTV übertragen (dort wird allerdings zwischen 15 und 16 Uhr die italienische Euro V8-Serie gezeigt). Das Live Timing und die vollständige Entry List gibt es auf europeanlemansseries.com.

(Bildquelle: eigenes Foto)

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