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DTM: Vorschau Oschersleben 2014

von DonDahlmann
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Nach dem Debakel der Mercedes in Hockenheim gibt es die ersten Entlassungen. Bei Audi hofft man in Oschersleben auf einen Gewichtsvorteil.

#19 Daniel Juncadella (E, Petronas Mercedes AMG, DTM Mercedes AMG C-Coupé)Nach dem Sieg in Hockenheim bekommen die BMW, die sich in den Top Ten platziert hatten, 5 Kilo ins Auto gepackt. Das wären dann Wittmann, Farfus, da Costa und Hand. Die restlichen BMW ab Platz 11 bekommen 2,5 Kilo ins Auto gepackt. Mercedes, die kein einziges Auto in den Top Ten hatten, dürfen 5 Kilo ausladen, bei Audi, die immerhin sechs der acht Autos unter die ersten Zehn bringen konnten, ändert sich nichts, was sie zum Favoriten auf dem engen Kurs in Oscherleben machen wird. Denn dort drücken die paar Kilo durchaus auf die Rundenzeiten. Für Mercedes wird es trotz der Gewichtserleichterung vermutlich eine eher zähe Sache.

Dort hat es dann nach dem schlechten Auftakt auch die ersten Konsequenzen gegeben. HWA-Vorstandschef Gerhard Ungar musste etwas überraschend seinen Hut nehmen und offenbar plant Toto Wolff eine komplette Neuorganisation bei AMG/HWA, um die Marke in der DTM wieder zum Erfolg zu führen. Es gibt aber auch Gerüchte, dass man das DTM-Engagement zur Zeit in Frage stellt, denn günstig ist Sache nicht, und auch in Sachen Werbung auf den Autos sieht es in der DTM in diesem Jahr bisher etwas ruhiger aus. Klar ist, dass es Mercedes schwer fallen wird, den Rückstand, der in Hockenheim knapp 7 Zehntel betrug, aufzuholen. Mag sein, dass Hockenheim dem C-Coupé nicht gelegen hat, aber die Probleme hatte man ja schon im letzten Jahr, und das man in diesem Jahr noch mit der alten C-Klasse unterwegs ist, hilft auch nicht weiter.

Die Entscheidung, dass „alte“ Auto noch ein weiteres Jahr durch die Saison zu schleppen, obwohl die neue C-Klasse schon auf dem Markt ist, verwundert auch ein wenig. Hier leidet AMG unter den steigenden Investitionen in die Formel Eins, in die man im letzten Jahr mehr Geld reingebuttert hat. Daher war es AMG offenbar nicht möglich, schon eine C-Klasse aufzubauen. Im übrigen bedeuten die gestiegenen Ausgaben in der F1 auch Einschränkungen im GT3-Programm. Der neue SLS wird erst 2016 kommen, die Einsätze der im GT3-Programm in diesem Jahr wurden auch etwas zurück geschraubt.

All dies zusammengefasst: Mercedes wird auch in Oschersleben zu kämpfen haben, und das obwohl sie wirklich Top-Fahrer im Programm haben.

Es werden also wieder BMW und Audi sein, die sich um den Sieg streiten, wobei die Ingolstädter wegen des kleinen Gewichtsvorteils etwas besser aufgestellt sind. Wer aus dem Audi-Lager die Nase vorne haben wird, ist logischerweise schwer zu sagen, aber in Hockenheim machten Timo Scheider und Mattias Ekström einen guten Eindruck, während Meister Rockenfeller nicht so stark auffiel.

Weiterhin ärgerlich (siehe bzw. „höre“ Podcast) ist die Entscheidung der ITR, den zweiten Boxenstopp abzuschaffen. Der Ärger darüber schwelt auch bei den Teams und Fahrern, die sich allerdings etwas diplomatischer ausdrücken und die „Schuld“ für den Moment in Richtung Reifen geschoben haben. Diese seien zu langlebig, würden ungenügend abbauen und daher keinen Spielraum für die Strategie liefern. Was ein wenig Quatsch ist, denn selbst wenn die Reifen schneller abbauen würden, es würde bei allen Autos relativ gleich passieren. An der Strategie würde sich dadurch nichts ändern.

Die „weichen“ Reifen von Hankook wird man in Oschersleben nur dann aufziehen, wenn man in den ersten Reihen steht. Dahinter machen die „Option“ keinen Sinn, weil man eh im Verkehr steckt. Wer die Pole hat, wird sein Heil in der Flucht suchen und darauf hoffen, dass es in der ersten Hälfte des Rennens keine Safety-Car-Phase gibt. Sollte die unglücklich fallen, ist die Strategie dahin. Vielleicht muss man sich aber auch keine Gedanken um die Reifen machen, sollte es nass werden, aber bisher sieht es nicht danach aus.

Quali und Rennen finden an diesem Wochenende wieder zu den üblichen Zeiten statt.

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