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WTCC: Vorschau Saison 2014

von DonDahlmann
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Die WTCC startet in eine neue Saison und es gibt einige neue Namen im Starterfeld. Allerdings gibt es auch ein paar Abgänge aus der WTCC.

FIA WTCC Suzuka, Japan 20-22 September 2013Aber erst mal zu den guten Nachrichten: Mit Citroën startet ein neuer Hersteller in der Tourenwagenweltmeisterschaft. Die Franzosen haben auch gleich zwei große Namen eingekauft, nämlich Yvan Muller und Sebastian Loeb. Dauerweltmeister Muller dürfte auch in diesem Jahr wieder den WM-Titel anpeilen, interessant wird zu sehen sein, wie Loeb mit der WTCC klarkommen wird. Als dritten Fahrer hat man den Argentinier José María López ins Boot geholt, dem man durchaus mehr zutrauen kann. López ist eine Größe im GT-Sport Südamerikas und hat im letzten Jahr aus dem Stand einen WM-Lauf der WTCC in seinem Heimatland gewonnen. Er könnte also durchaus für eine Überraschung sorgen.

Bilder vom Wagen gibt es noch nicht, aber es gibt ein Video von einem Test.

Neben Citroën startet auch wieder das Honda-Werksteam, das im letzten Jahr ziemlich enttäuscht hat. Gabriele Tarquini und Tiago Monteiro wollen 2014 die Japaner etwas besser aussehen lassen als noch im letzten Jahr. Neben den beiden werden Norbert Michelisz und Mehdi Bennani die Honda-Fahnen vertreten. Dafür hat man auch einen komplett neuen Civic aufgebaut.

In die Kategorie „Werksauto“ fällt auch Chevrolet Cruze. Moment, werden einige sagen, hat sich Chevrolet Europe nicht komplett aus Europa zurückgezogen? Das haben sie, aber die FIA hat ein bisschen getrickst. Der 2014er Cruze wurde vom RML komplett neu aufgebaut und auf das 2014er TCI Werkswagen Reglement getrimmt. Die FIA hat sich daraufhin entschlossen, den Cruze, obwohl RML nicht als Hersteller auftritt, dennoch unter die Werkswagen zu packen. Das mag auf den ersten Blick etwas suspekt erscheinen, aber im letzten Jahr konnte man mit einem gebrauchten Cruze im 2012er Spec auch noch alles in Grund und Boden fahren. Auf den TC1 Cruze setzen Roal, Campos und AllInkl/Münnich Motorsport. Für Roal gehen Tom Coronel und Tom Chilton an den Start. Bei Campos sitzen Hugo Valente und Dušan Borkovic im Auto. Bei Münnich werden Rene Münnich und WTCC-Rückkehrer Gianni Morbidelli den Cruze steuern.

Als letztes Werksteam sei Lada genannt. Die Russen werden mit ihrer Granta-Scheune immer etwas belächelt, aber Lada hat sich für 2014 richtig was vorgenommen. Man arbeitet jetzt in Sachen Chassis und Motor mit Oreca zusammen, was sicher etwas bringen sollte. Zudem hat man neben James Thompson und dem Russen Mikhail Kozlowsky nun auch Rob Huff im Einsatz. Zusammengefasst: Man sollte die Lada in diesem Jahr nicht unterschätzen.

Ein paar Abgänge gibt es auch zu vermelden. Bamboo Racing ist weg, ebenso Wiechers. Beide haben angegeben, dass sie die nötigen Sponsoren für 2014 nicht zusammenbekommen haben, was ein schlechtes Zeichen für die Serie ist. Wenn man trotz Live-Übertragungen keine Sponsoren mehr bekommt, stimmt es etwas mit dem Ansehen der Serie nicht. Aber das ist ja so auch nicht gerade eine Neuigkeit.

In der TC2, der „Amateur-Wertung“ gibt es also nach den Abgängen etwas weniger Autos. Franz Engstler ist weiter dabei und tritt erneut mit dem altersschwachen BMW 320 an, der in diesem Jahr nun wirklich langsam seine letzte Saison bestreiten sollte. Da BMW aber im Tourenwagensport gerade keine Aktien hat, abgesehen vom Cup in der VLN, dürfte es so schnell auch keinen anderen BMW geben. Leider kann man auch den 1er BMW aus der BTCC nicht mal so eben auf das WTCC-Reglement umbauen. Engstler hat als zweiten Fahrer den Italiener Pasquale di Sabatino verpflichtet, der sich in den letzten Jahren durch verschiedene Serien gekämpft hat.

Dann gibt es noch zwei private Seat und einen privaten 2013er Civic und damit ist das Starterfeld in der WTCC komplett. Immerhin 21 Wagen.

Der Kalender der WTCC sieht 2014 etwas anders aus und hat ein paar Besonderheiten.

13.04 – Marokko
20.04 – Paul Ricard
04.05 – Hungaroring
11.05 – Slowakia Ring
25.05 – Salzburgring
08.06 – Moskauring
22.06 – Spa
03.08 – Argentinien
14.09 – Sonoma
12.10 – Shanghai
26.10 – Suzuka
16.11 – Macau

Neu bzw. wieder im Programm ist Spa. Aber dummerweise hat man das Rennen auf das Wochenende gelegt, an dem die 24h vom Nürburgring unterwegs sind. Nicht gerade sehr klug für die Fans. Suzuka ist zwar nicht neu, aber man fährt laut Veranstalter in diesem Jahr endlich die gesamte Strecke und nicht nur die Kurzanbindung. Auffällig ist weiterhin: Kein Rennen in Deutschland, England, Italien oder Spanien. Also den Kernländern des Tourenwagensports. Spa ist aber ebenso wie der Salzburgring nicht weit von den deutschen Grenzen weg.

In Sachen Regeln hat sich nicht viel getan. Die TC1 müssen mindestens 1100 kg wiegen, darauf kommen dann die Zusatzgewichte, die die FIA in einer wöchentlichen Lotterie nach Eingebungen eines Hellsehers nach wissenschaftlichen Methoden im Rahmen einer Art BoP verteilt. Die Rennen bleiben mit 60km pro Lauf auch weiterhin überschaubar kurz.

Aber Ironie mal beiseite – die Saison könnte tatsächlich etwas werden. Wenn man Honda, Citroën und den RML-Chevy einigermaßen gleich eingestuft bekommt, könnten sich interessante Rennen entwickeln. Mit Muller, Loeb, López, Coronel, Tarquini, Huff, Thompson und Morbidelli hat man richtig gute Namen am Start, die für handfesten Tourenwagensport stehen.

Es wird auch Zeit, dass die WTCC einen Schritt nach vorne macht.

(Bilder: Wir hätten ja gerne aktuelle Bilder gezeigt, aber die WTCC hat noch keine auf ihrer Webseite.)

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