Home GT-SerienBlancpain Endurance Blancpain Endurance Series: Saisonvorschau 2014

Blancpain Endurance Series: Saisonvorschau 2014

von Max Albrecht
3 Kommentare

Die erfolgreichste GT3-Serie Europas geht in die vierte Saison und muss erstmalig mit einem kleiner werdenden Starterfeld kämpfen. Trotzdem werden noch 44 Fahrzeuge in drei Klassen am Wochenende in Monza an den Start gehen.
BES Paul Ricard Vor allem im Pro Cup hat sich das Teilnehmerfeld fast halbiert und viele Marken sind abgesprungen. Besonders schmerzhaft für den SRO dürfte der Weggang von MarcVDS sein, die letztes Jahr Meister waren und zudem als einzige BMW-Fahrzeuge im Pro Cup einsetzten. MarcVDS wird nur bei dem Saisonhighlight in Spa an den Start gehen und eventuell noch ein Vorbereitungsrennen mitnehmen. Zudem haben sich mit Phoenix Racing (Audi), JRM (Nissan Werksunterstütztes Team) und Hexis Racing (McLaren) drei weitere Topteams aus der Blancpain Endurance Series verabschiedet. Phoenix Racing hat seine Ressourcen verlagert in die neu geschaffene Blancpain Sprint Series (ehemalige FIA GT), während JRM in der British GT antritt. Bei Hexis ist der Hauptsponsor abgesprungen, sodass man kein Budget mehr für dieses Jahr hat und das Team schließen musste.

(Nichts) Neues
Im Winter ist wenig Neues passiert im europäischen GT3-Sport, sodass der Bentley Continental GT3 von M-Sport Bentley der einzige neue GT3-Wagen ist. Auch ansonsten gibt es sowohl auf der Team-, als auch auf der Fahrerseite kaum spektakuläre Neuzugänge. Ebenso ist der Kalender der gleiche wie noch 2013.

• April 12th – 13th : Monza, 3 hours, Italy
• May 24th – 25th : Silverstone, 3 hours , Great Britain
• June 28th – 29th : Paul Ricard, 3 hours, France
• July 23rd – 27th : Total 24 Hours of Spa, Belgium
• September 20th – 21st : Nürburgring, 1000 km, Germany

Pro Cup
Der große Favorit im Pro Cup ist das Belgian Audi Club Team WRT mit zwei starken Fahrertrios. Auf der Nummer 1 sitzen FIA-GT-Meister Laurens Vanthoor, der ehemalige FIA-GT1-Weltmeister Marc Basseng und César Ramos. Die mögliche Schwachstelle könnte César Ramos sein, jedoch ist er auch schon Meister in der italienischen F3 geworden und hat auch das Blancpain-Endurance-Series-Rennen in Monza 2013 gewonnen.
Auch das zweite Fahrertrio ist ähnlich stark besetzt. Christopher Mies, Frank Stippler und James Nash teilen sich den Audi R8 LMS Ultra. Wenn man das Teams nur auf die Titel reduzieren würde, wäre es etwas weniger erfolgreich als die #1, aber Frank Stippler hat den Audi R8 LMS Ultra damals mitentwickelt und Christopher Mies ist ehemaliger Blancpain Endurance Champion. Spannend wird, wie sich James Nash in einem GT-Fahrzeug schlägt, nachdem er die letzten Jahre in der BTCC und WTCC einigermaßen erfolgreich unterwegs war.

Nach einem erfolgreichen Debüt beim 12-Stunden-Rennen in Abu Dhabi fährt der Bentley Continental GT3 zum ersten Mal in Europa. M-Sport, bekannt als Einsatzteam von Ford in der WRC, saß das komplette Jahr 2013 an der Entwicklung des Wagens und möchte ihn jetzt für Kunden attraktiv machen. Erfolgreich lief zumindest schon mal der Vorsaisontest in Paul Ricard, bei dem man schneller als die Konkurrenz war. Jedoch könnten die anderen Teams mit Blick auf die BoP nicht alles gegeben haben.

Das Projekt sollte auf jeden Fall nicht an den Fahrern scheitern. Auf der Nummer 7 sitzt das britische Trio Steven Kane, Guy Smith und Andy Meyrick. Alle drei haben enorme Langstreckenrennen-Erfahrung und können teilweise schon Le-Mans-Siege verzeichnen. Etwas experimenteller ist der zweiten Wagen besetzt. Der ehemalige Formel-1-Fahrer Jérôme D’Ambrosio teilt sich den Wagen mit Duncan Tappy und Antione Leclerc. Antoine Leclerc ist der einzige Fahrer des Trios, der schon längere Erfahrung im Bereich des GT3-Rennsports vorweisen kann.

Zumindest für den Saisonstart hat sich Reiter Engineering mit einem Chevrolet Camaro angekündigt. Die Fahrerpaarung birgt keine Überraschungen, denn man hat einfach zwei Fahrer aus dem World Challenge Projekt genommen und sie mit Peter Kox verstärkt. Aus der World Challenge kommen Tomas Enge und Albert von Thurn und Taxis. Vor allem in Monza könnte der Camaro gut funktionieren, da der Wagen eher Probleme hat in Kurven und dafür auf Geraden besser läuft als andere GT3. Es könnte also am Sonntag zu einer positiven Überraschung durch das Team kommen.

Die eigentlich starken Mercedes-Teams haben bisher noch nicht ihr komplettes Lineup für die Saison bekannt gegeben. Nur Black Falcon hat schon sein Fahrertrio in die Entry List schreiben lassen. Abdulaziz Al Faisal, Hubert Haupt und Andreas Simonsen werden im Pro Cup für Black Falcon starten. Für mich hätte man mit dieser Fahrerbesetzung auch im Pro-Am Cup starten können, da keiner der Fahrer auf dem Niveau von einem normalen Werksfahrer ist. HTP Motorsport bringt zwei Fahrzeuge an den Start. Allerdings ist die #84 bisher erst mit Harold Primat besetzt und die #85 mit dem ehemaligen Hexis-Fahrer Stef Dusseldorp und Sergei Afanasiev. Wer der zweite bzw. jeweils dritte Fahrer wird, ist noch nicht bekannt.

Die McLaren im Pro Cup werden dieses Jahr von ART Grand Prix eingesetzt. Jedoch hat man ähnlich wie HTP Motorsport noch nicht die Fahrerbesatzungen bekannt gegeben, aber die #99 mit Andy Soucek und Kevin Korjus könnte ganz gut laufen. Das größte Problem wird wohl die Zuverlässigkeit des McLaren, da der Wagen die letzten Jahre kaum ein Langstreckenrennen ohne Probleme geschafft hat. Ob man die Probleme über den Winter aussortiert hat, dürfte auch über die Meisterschaftschancen von ART Grand Prix entscheiden.

Pro-Am Cup
Im Pro-Am Cup hat gefühlt das Niveau der Fahrer auch stark abgenommen. Deswegen würde ich hier mein Geld auf Nissan GT Academy Team RJN mit der Besetzung Florian Strauss, Nick McMillen und Alex Buncombe setzen. Ansonsten würde mir kein anderes Team einfallen, welches zumindest vom Speed her eine Chance haben sollte. Erwähnenswert ist zudem das Fredy Barth in der dritten Generation des Emily Frey G3 Jaguar in der Pro-Am-Wertung mitfährt.

Gentlemen Trophy
In der Gentlemen Trophy sind die großen Favoriten GT Corse by Rinaldi, die auch mit einem komplett deutschen Trio starten. Pierre Ehret, Alexander Mattschull und Frank Schmickler greifen für das Team ins Lenkrad und dürften mit ihrer Ferrari-Erfahrung aus der VLN erfolgreich sein in der Klasse.

Da die Vorschau für den Pro-Am Cup und die Gentlemen Trophy sehr kurz wurde, hier nochmal die komplette Starterliste

TV-Übertragung
Wie schon die letzten Jahre wird MotorsTV live übertragen. Die Highlights bei RTL Nitro wurden jedoch nach einer Saison schon wieder gestrichen. Ansonsten bleibt nur noch der Stream, der am Sonntag um kurz vor 15:00 aus Monza übertragen wird.

Das könnte Dir auch gefallen

3 Kommentare

Paytv h3 8 April, 2014 - 18:12

Weiß man schon, wo dann das Marc VDS Team außerhalb des Spa Rennens und eines eventuellen Vorbereitungsrennens mit dem GT3 antreten wird? Vielleicht ja ähnlich wie Pheonix in der Sprint Series. Könnte mir auch vorstellen, dass die in diesem Jahr ihr Budget hauptsächlich in das Moto2 Projekt stecken.

Gok 8 April, 2014 - 20:26

MarcVDS wird noch bis zum 24h Rennen am Nürburgring in der VLN starten. Ansonsten sieht es wirklich so aus als würde man sich auf die Moto2 konzentrieren. Glaube es gab da auch mal Gerüchte um ein MotoGP Einstieg, aber das ist leider nicht wirklich mein Thema ;)

Bernd 9 April, 2014 - 07:31

ist jemand am Wochenende in Monza?
Fährt jemand aus der Gegend Basel Freiburg hin?

Comments are closed.