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NASCAR: Analyse Las Vegas 2014

von Steffen Nobis
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Lange Zeit glich das 17. Kobalt Tools 400 der direkt angrenzenden Wüste, doch zum Schluss kam dann doch noch Spannung auf, als die Crews genauso pokern mussten wie die zahlreichen Spieler in den Casinos ein paar Kilometer weiter.

Kobalt 400Man mochte es kaum glauben, als nach einem schleppenden Beginn das vergangene Rennen auf dem Las Vegas Motor Speedway gegen Ende doch noch an Spannung gewann. Grund war der Kampf um die Führung zwischen Dale Earnhardt Jr. und Brad Keselowski, bei dem sich Earnhardt im Spritsparen versuchen musste und eine halbe Runde vor Schluss scheiterte. Dadurch war der Weg frei für Keselowski, der nach seinem Sieg in der Nationwide Series am Vortag auch das Rennen des Sprint Cups gewinnen konnte. Damit sicherte der Champion von 2012 nicht nur seinen ersten Saisonsieg, sondern ist zudem voll auf Kurs in den Chase, den er letztes Jahr noch verpasste. Beim Start musste sich Keselowski jedoch vorerst hinter seinem Teamkollegen Joey Logano einordnen – Team Penkse hatte sich im Qualifying, wie schon in Phoenix, die erste Startreihe gesichert. Bereits nach 17 Umläufen drosselten die Piloten zum ersten Mal ihr Tempo, als die erste gelbe Flagge des Rennens geschwenkt werden musste. Grund war der Motor im Fahrzeug von Josh Wise, der sich in seine Einzelteile aufgelöst hatte und Flüssigkeiten auf der Strecke verteilte.

Während sich danach weiterhin das Penske-Duo im vorderen Feld zeigte, lief es für Joe Gibbs Racing hingegen gar nicht. Matt Kenseth und Denny Hamlin kamen nicht auf Speed und hingen außerhalb der Top 20 fest. Einzig Kyle Busch sorgte für Hoffnung, wurde aber durch Probleme bei seinem ersten Boxenstopp wieder auf Position 33 zurückgeworfen. Doch Kyle sollte sich wieder in Richtung Spitze kämpfen und als einziger JGR-Pilot überzeugen. In die Karten spielte ihn dabei, dass nach 45 Runden zum zweiten Mal Gelb geschwenkt wurde, weil sich in der dritten Kurve unsere alt bekannten Debris wiederfanden.

Bei den Boxenstopps entschied sich Penske für den Wechsel von vier Reifen an der #22, was sich als Fehler heraus stellen sollte. Jimmie Johnson übernahm die Führung und Logano wurde bis zum Ende des Rennens nicht mehr an der Spitze gesehen. In den anschließenden Runden trumpfte dann Kyle Busch groß auf und schob sich schließlich an der #48 vorbei in Front. Für den späteren Sieger wurde es kurz darauf richtig eng, als er Kurve drei mehr quer als gerade durchfuhr und leicht die Mauer streifte. Bis auf ein paar Lackschäden gab es am Ford Fusion allerdings nichts zu bemängeln und so konnte die Fahrt weiter gehen.

Nach knapp 90 Runden unter Grün bekam dann Kyle Busch allmählich Gesellschaft an der Spitze in Form des Phoenix-Siegers Kevin Harvick. Die #4 war wie schon letzte Woche „freaky fast“ und setzte sich kurz darauf souverän auf den Platz an der Sonne. Nach 155 Runden erwachte die NASCAR-Rennleitung dann wieder aus ihrem Dornröschenschlaf und entschied sich spontan für eine erneute Debris-Caution. Dieses Mal war es ein Teil auf der Gegengeraden. Dabei zeigte sich Keselowski nach einer verhaltenen Anfangsphase erstmals an der Spitze, da er seine Penske-Crew während der Gelbphase arbeitslos ließ.

Kurz darauf beendete der bis dato sehr erfolgreiche Kevin Harvick seinen Arbeitstag, da sein Chevrolet SS die weitere Zusammenarbeit verweigerte. Nachdem nun Paul Menard die Führung übernommen hatte, entschied sich die Rennleitung, erneut den Debris-Buzzer zu drücken, und löste damit die letzte Caution des Rennens aus. Alles übrigens aufgrund einer kleinen Plastiktüte. An der Spitze fanden sich nun Dale Earnhardt Jr., Carl Edwards und Brad Keselowski wieder, die den Sieg anschließend unter sich ausfahrend sollten. Während Edwards nach einigen Runden nicht mehr mithalten konnte, schloss Keselowski stetig auf die #88 auf. Steve Letarte, der Crew Chief von Earnhardt, hatte seinem Piloten zu diesem Zeitpunkt bereits über den mangelnden Sprit im Tank unterrichtet. Dieser befürchtete Mangel an Treibstoff sollte sich in der letzten Runde bewahrheiten, als Junior auf der Gegengerade das Benzin ausging und er Brad Keselowski ziehen lassen musste. Trotzdem rettete er noch den zweiten Platz vor dem erneut starken Paul Menard.

Mit seinem perfekten Wochenende – Sieg in Nationwide Series und Sprint Cup – rückt Brad Keselowski dem famos gestarteten Dale Earnhardt Jr. mit nun nur einem Punkt Abstand auf die Pelle. Mit einem Respektabstand folgen Jimmie Johnson, Joey Logano und Jeff Gordon. Die ausführliche Form der Fahrer- und Ownerwertung lässt sich wie gewohnt bei jayski abrufen. Diese Woche geht es für die NASCAR-Asse erneut auf Punktejagd, aber an einem ganz besonderen Ort. Das „Kolosseum“, auch als Bristol Motor Speedway bekannt, wird am Sonntag der Austragungsort für das „Food City 500“ sein.

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