Home Formel Eins Ferner liefen: Die Newshappen vom 18-12-2013

Ferner liefen: Die Newshappen vom 18-12-2013

von DonDahlmann
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Ein Blick in die Nachrichten der vergangenen Tage, vor allem was die Formel Eins und die WEC betrifft, denn da hat sich einiges getan.

Audi WEC Test// Starten wollen wir mit einer Verneigung: Alan McNish hat gestern seinen Rücktritt vom Motorsport bekanntgegeben. Das kommt einerseits etwas überraschend, andererseits kann man McNish verstehen. Mit knapp 44 Jahren hat der Schotte eine Grenze für den Motorsport erreicht. Auch wenn er den jüngeren Kollegen immer noch mal um die Ohren fahren kann – ein so gutes wie erfolgreiches Jahr 2013 wäre wohl kaum zu wiederholen. Le-Mans-Sieger und WEC-Champion – besser kann es kaum laufen. Seine waghalsigen Manöver werden allerdings alle Motorsportfreunde auf der Welt vermissen. Kaum ein Fahrer konnte einen LMP1 derart aggressiv um den Kurs prügeln wie Alan McNish. Bleibt zu hoffen, dass wir ihn und seinen schottischen Akzent so oft wie möglich bei Radio Le Mans hören werden.

// Die FIA hat offenbar gerade Spaß daran, die Regeln noch komplexer zu machen. Nach der Einführung der doppelten Punkte für das letzte Saisonrennen gibt es jetzt ein Punktesystem für die Fahrer und ihre Vergehen. Wer in einer Saison zwölf Punkte sammelt, darf ein Rennen aussetzen. Nicht bekannt ist, welche Punkte für welche Vergehen vergeben werden. Schwierig an der Sache ist zudem das System der FIA, bei jedem Rennen andere Rennkommissare einzusetzen. (DD)

// Die FIA hat auch klargestellt, wie das im nächsten Jahr mit den Strafen für die Teams aussieht, wenn ein Bauteil kaputt geht. Bekanntermaßen dürfen im nächsten Jahr nur noch fünf Motoren und drei Getriebe ausgetauscht werden. Doch beim Motor wird die Sache kompliziert (was auch sonst), denn die Regel besagt nun folgendes:

„For the purposes of this Article 28.4 the power unit will be deemed to comprise six separate elements, the engine (ICE), the motor generator unit – kinetic (MGU – K), the motor generator unit – heat (MGU – H), the energy store (ES), turbocharger (TC) and control electronics (CE). Each driver will therefore be permitted to use five of each of the above six components during a Championship season and any combination of them may be fitted to a car at any one time.“

Auch wenn der gesamte Motor nicht hinüber ist, reicht schon der sechsmalige Austausch eines der genannten Bauteile für eine +10 bei der nächsten Startaufstellung. Und die Strafen sind dann noch mal so komplex, dass ich mir nicht so richtig sicher bin, was genau die FIA da meint:

„Replacement of a complete power unit: The driver concerned must start the race from the pit lane
The first time a 6th of any of the elements is used: Ten grid place penalty
The first time a 6th of any of the remaining elements is used: Five grid place penalty
The first time a 7th of any of the elements is used: Ten grid place penalty
The first time a 7th of any of the remaining elements is used, and so on: Five grid place penalty“

Wir überlegen jetzt mal über den Winter, wie die FIA das gemeint haben könnte und wünschen RTL jetzt schon viel Spaß, das zu erklären. Den ganzen Spaß kann man in diesem PDF nachlesen. (DD)

// Neues vom Fahrermarkt: Sutil hat bekanntlich bei Sauber unterschrieben, Perez bei Force India. Bleibt die Frage, was Paul di Resta macht. Caterham wäre die letzte Variante, aber die Frage ist, ob er dafür genug Geld hat und ob er sich das antun möchte. Die IndyCar (siehe weiter unten) scheint kein Thema zu sein, bleibt vermutlich nur die DTM, in der Mercedes 2014 etwas besser ausschauen möchte. (DD)

// Auch wenn Sutil nun bei Sauber ist, die Zukunft des Teams ist immer noch nicht gesichert. Der ominöse Deal mit den russischen Investoren scheint nicht so zu laufen, wie man dachte. Jedenfalls wird berichtet, dass neue Käufer in Hinwil aufgetaucht sind, die sich auf Vermittlung von Kimi Räikkönen eingefunden haben. Bleibt die Frage: Wen kennt Kimi, der ein F1-Team kaufen möchte? (DD)

// Noch zwei Analysen, die ganz interessant sind. Zum einen erklärt Craig Scarborough, wie die Arbeit im Windkanal und per CFD von der FIA reduziert werden soll. Dass man einen Windkanal überprüfen kann, mag ja sein, aber wie will die FIA die Nutzung von 30 Teraflops kontrollieren? Vor allem, wenn ich mir als Team Serverfarmen anmieten kann? Die zweite Analyse betrifft die Crashtest der FIA.

Audi R18 e-tron quattro// Zur WEC und damit zu Audi, die ihren neuen Einsatzwagen für 2014 vorgestellt haben. Die offizielle Präsentation ist am heutigen Mittwoch, findet aber nur intern statt. Die Änderungen am Wagen sind durchaus groß, wie die Kollegen von Mulsanne Corner schreiben. Allerdings darf man sich nicht täuschen lassen. Das ist nicht der Wagen, den wir im April in Silverstone sehen werden. Zum einen was die Lage des Auspuff angeht, zum anderen werden weitere aerodynamische Feinheiten hinzukommen. (DD)

// Porsche hat bisher den Wagen noch nicht ohne Tarnung gezeigt und auch hier kann man davon ausgehen, dass das Endprodukt noch etwas anders aussehen wird. Immerhin hat der Wagen jetzt einen Namen: Porsche 919hybrid. Auch die Fahrer sind nun bekannt. Neben Mark Webber, Neel Jani, Timo Bernhard und Romain Dumas werden Marc Lieb und Brandon Hartley für Porsche an den Start gehen. (DD)

// In Bahrain hatte Porsche auch bekannt gegeben, dass man 2014 das GTE-Programm weiterlaufen lassen wird und Kundenteams mit dem RSR bestücken möchte. Passend dazu kommt jetzt die Meldung, dass man 51 % am Team von Olaf Manthey erworben hat. Das geschah auch auf Wunsch von Manthey selber, wie die Autosport berichtet. (DD)

// Die Gerüchte, dass Ferrari eventuell nach Le Mans zurückkehren könnte, gibt es schon seit ein paar Jahren. Neue Nahrung haben sie die Tage gefunden, als Luca di Montezemolo befand, die LMP1 sei durchaus interessant, auch für den Einsatz des neuen V6-Turbomotors, den man für die F1 baut. Die WEC ist für Ferrari allein aus Marketinggründen durchaus interessant. Gegen Porsche zu fahren (und zu gewinnen), wäre sicherlich reizvoll, aber auch Audi wildert mit dem R8 und Lamborghini im Revier von Ferrari. Vermutlich wird man sich die Saison 2014 genau anschauen, ein Einsatz vor 2016 scheint aber nicht Frage zu kommen. Würde man 2015 einsteigen wollen, müsste man spätestens Mitte 2014 mit den Tests beginnen. Angesichts der Belastung durch die F1 scheint das aber unrealistisch. Ferrari hatte den letzten Auftritt als Werksteam 1973 in Le Mans. (DD)

// Paul Truswell hat bei Wirth Research vorbeigeschaut und einen interessanten Bericht geschrieben. (DD)

// Die IndyCar befindet sich noch in ihrem langem Winterschlaf, aber es gibt ein paar Neuigkeiten auf dem Fahrermarkt. Nachdem Dario Franchitti seine Karriere beenden musste, hat Chip Ganassi dringend Ersatz gesucht. Nachfolger in der #10 wird nun Tony Kanaan, der eh schon als Fahrer gesetzt war, allerdings die #8 mit anderen Sponsoren fahren sollte. Auf Wunsch von Franchitti und des Sponsors wechselt Kanaan nun das Auto. Die #8 wird dafür von Ryan Bricoe pilotiert, der damit wieder ein festes Cockpit in der IndyCar hat. (DD)

// Mit Vita4One Racing hat sich ein weiteres Team für das 12h-Rennen in Bathurst angemeldet. Auch wurde diese Woche die Entry List veröffentlich und es werden über 20 GT3-Fahrzeuge das Rennen in Angriff nehmen. Darunter sind auch Teams wie Rotek Racing, Phoenix Racing und NISMO. (MA)

// Craft Racing wird auch nächstes Jahr mindestens einen Aston Martin Vantage GT3 in der GTC der AsLMS an den Start bringen. Zudem gibt es auch Pläne, einen LMP2 oder zumindest LMP3/CN zu kaufen und auch in der AsLMS einzusetzen. Zudem wird man in Le Mans mit einem geleasten Aston Martin Vantage V8 GTE(-AM) staren. Dies berichtet sportscar365.com. (MA)

// Am Wochenende hat der Bentley Continental GT3 sein Debüt in Abu Dhabi gegeben. Immerhin ein vierter Platz ist bei den Gulf 12 Hours herausgekommen und auch technische Probleme gab es verhältnismäßig wenige. Auch aufgrund dieses Erfolges gibt es nun Pläne bei Bentley, nächstes Jahr in der Werksfahrers ab 2014 freuen. Er wird das GTE-Programm unterstützen und wahrscheinlich für Manthey Racing in der TUSC starten.

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1 Kommentare

nona 18 Dezember, 2013 - 19:10

Bei der Personalie Sutil muss ich immer noch ein wenig schmunzeln, wenn man mal so etwa ein halbes Jahr in die Silly Season zurückdenkt. Es geisterten in seinem Fall bis zuletzt immer wieder mal Spekulationen durch die Gazetten, er könnte bei all den Rochaden eventuell kein Cockpit mehr bekommen. Dabei hatte er schon vor Monaten, etliche Rennen vor Saisonende, recht klipp und klar gesagt, er habe bei einem F1-Team für 2014 unterschrieben, würde also auch im kommenden Jahr definitiv wieder fahren, und Details würden mit Rücksicht auf getroffene Absprachen erst später verlautbart (das war dann kürzlich, mit der Sauber-Bekanntgabe). Sowas hilft einem immer bei der Unterscheidung zwischen guten Motorsportjournalisten, die zuhören können und informiert sind, und dem Rest. :)

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