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ELMS: Rennbericht Hungaroring 2013

von DonDahlmann
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Es war ein durchaus spannendes Rennen in Ungarn, was vor allem Murphy Prototypes zu verdanken war. Für Thiriet Racing lief es denkbar schlecht.

MOTORSPORT - 3 HOURS OF HUNGARORING ELMS 2013Das Wetter meinte es nicht gut mit der ELMS in Ungarn. Starker Regen am Start, der aber im Verlauf des Rennens nachließ und schließlich ganz verschwand, machte das Rennen teilweise zu einem Lotteriespiel, was die Reifenwahl anging. Nach dem Start ging der Murphy-Wagen in Führung, der zunächst von Jonathan Hirschi pilotiert wurde. Aber Hirschi, eh langsamer als sein Kollege Brandon Hartley, konnte sich nicht lange an der Spitze halten. Von hinten nahte Pierre Ragues im Signatech Alpine, der Hirschi schon nach vier Runden überholen konnte. Das lag aber nicht allein daran, dass Ragues der etwas schnellere Pilot war. Offenbar hatte Signatech auch auf eine Abstimmung mit deutlich mehr Downforce gesetzt, was zunächst den entscheidenden Vorteil brachte.

Ragues flog dem Rest des Feldes davon und baute seine Führung schnell aus. Teilweise lag er eine Runde vor dem zweitplatzierten LMP2 von Murphy. Die sahen sich in der ersten Stunde des Rennens vor allem durch den Wagen von Jota bedrängt, aber Oliver Turvey schaffte es nicht, am stark fahrenden Hirschi vorbei zu kommen. Bei einem Überholversuch beschädigte er sich den linken Hinterreifen und musste eine Runde um den Kurs humpeln, was ihn weit zurückwarf. Hirschi konnte bis zum ersten Stopp den zweiten Platz halten.

Für die hoch favorisierte Thiriet-Mannschaft lief in Ungarn alles schief. In der Qualifikation blieb man hinter den Erwartungen zurück und startete aus dem Mittelfeld, was dann in der ersten Kurve schon bestraft werden sollte. Vor Thiriet drehte sich ein LMPC, dem der Franzose nicht mehr ausweichen konnte. Die Folge war eine Beschädigung an der Fronthaube und am vorderen Unterboden, den man wechseln musste. Durch den frühen Stopp büßte man gleich zu Beginn drei Runden ein. Im weiteren Verlauf des Rennens verlor man durch einige Dreher weiter an Boden, eine Aufholjagd war somit nicht möglich. Der sechste Platz war dann am Ende alles, was man mit nach Hause nehmen konnte.

Nachdem die Strecke abtrocknete, kam die große Stunde von Brandon Hartley und Murphy Motorsport. Jetzt drehte sich der Vorteil in Sachen Abstimmung zugunsten der Iren, die mit etwas weniger Abtrieb unterwegs waren. Runde für Runde reduzierte Hartley den Abstand auf Nelson Panciatici im Signatech-Alpine, der versuchte, die Zeiten zu kontern. Aber am Ende ging Hartley einfach die Zeit aus. Panciatici verwaltete seinen Vorsprung dann nur noch und Murphy ließ es mit dem zweiten Platz, dem besten Ergebnis für das Team in der ELMS, bewenden.

Auf Platz 3 landete am Ende dann doch der Jota-Wagen mit Oliver Turvey und Simon Dolan am Steuer. Nach dem Reifenschaden war man auf Platz 5 zurückgefallen, konnte aber den Morand und den SMP LMP2 im Verlauf des Rennens noch hinter sich lassen. Wie zu erwarten war, hatte der SMP ein gutes Rennen. Mediani fuhr den schwierigen Anfangsstint und lag zeitweise auf P3, ein kleines Problem warf das Team aber eine Runde zurück, dennoch ist P4 ein sehr ordentliches Ergebnis. Morand Racing blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, die Paarung Gachang/Klien funktionierte gut, aber Klien war jetzt auch nicht so schnell, wie man es vielleicht erwartetet hatte. Der Österreicher benötigt sicher noch ein paar Rennen, um sich restlos an den LMP2 zu gewöhnen.

In der Meisterschaft ist es jetzt richtig eng geworden. Vor dem letzten Rennen in Le Castellet in knapp 14 Tagen liegen Pierre Thiriet und die Sigantech-Mannschaft mit Nelson Panciatici und Pierre Ragues punktgleich (!) auf P1. Das letzte Rennen in Frankreich wird also die Entscheidung bringen und es geht ausschließlich darum, wer dann vor wem liegt. Eine minimale Chance auf die Meisterschaft hat auch noch das Jota-Team, aber dafür müssten sowohl der Signatech als auch der Thiriet beim letzten Rennen ausfallen und Jota müsste das Rennen gewinnen.

GTE

Wie erwartet gaben in der GTE die Porsche das Tempo vor. Wechselnde und nasse Bedingungen, ein enger Kurs – das passt dem Porsche in Sachen Traktion. Vom Start weg setzte sich der Proton-Porsche mit Klaus Bacher, Christian Ried und Nick Tandy an die Spitze. Zwischenzeitlich machte der IMSA-Porsche jede Menge Druck, doch die Franzosen leisten sich eine 60 Sekunden Stopp und Go, weil man unter Gelb überholt hatte. Die Strafe warf das IMSA-Team weit zurück, aber man erreichte am Ende doch noch P5. Daran sieht man, wie gut die Porsche in Ungarn liefen. Vorne aber zog der Proton-Porsche seine Runden und bliebt auch auf abtrocknender Strecke ohne Konkurrenz. Die siegverwöhnten Ferrari von RAM-Racing kamen mit dem Bedingungen nicht so gut zurecht. Immerhin machten Mowlem/Griffin mit P2 die Meisterschaft so gut wie klar. Es fehlen nur noch zwei Punkte, die man im Finale holen muss. Christian Ried ist der einzige Fahrer, der RAM-Racing noch gefährden könnte. Aber die Strecke in Paul Ricard wird dem F458 wieder deutlich besser liegen. Der RAM-Ferrari müsste schon einen Komplettausfall haben und Ried müsste im Porsche das Rennen gewinnen, was eher unwahrscheinlich ist.

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