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V8 Supercars: Vorschau Sandown 500

von ThomasB
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Die Endurance-Läufe sind traditionell die Saison-Highlights der V8 Supercars – für Fans und Fahrer gleichermaßen. So bieten die Rennen einigen Nachwuchsfahrern (z.B. aus der Development Series) die Möglichkeit, sich bei den „Großen“ zu beweisen, genau so können aber auch Fahrer aus allen möglichen Serien dieser Welt einen Fuß in die V8-Szene setzen, um vielleicht in naher Zukunft eine Festanstellung zu bekommen.

732979-pirtek-enduro-cupDie Saison startet mit den Endurance Races nun auch endlich in ihre entscheidende Phase, und wie üblich findet der Auftakt dazu in Sandown statt. Als besonderer Anreiz für die Fahrer wurde in diesem Jahr eine eigene kleine „Meisterschaft in der Meisterschaft“ eingeführt: In dem „Pirtek Endurance Cup“ getauften Wettbewerb wird die beste Fahrerpaarung aus den Rennen in Sandown, Bathurst und Surfers Paradise ermittelt. Natürlich fließen auch die im Endurance Cup gesammelten Punkte in die Gesamtwertung mit ein; ähnlich wie in der Indycar, wo anhand ihrer eingefahrenen Punktzahl ja unter anderem auch die besten Oval- und Rundkursfahrer gekürt werden.

Eine weitere Besonderheit der Endurance-Läufe sind die doppelt besetzten Autos, da in den Endurance-Läufen aufgrund der Renndauer Fahrerwechsel vorgeschrieben sind. Alle anderen Regeln sind im Grunde gleich; dass Reifenwechsel und Nachtanken natürlich wieder erlaubt sind, erklärt sich von selbst. Neu ist in diesem Jahr allerdings die Mindestanzahl an Boxenstopps, die jeweils vor dem Rennwochenende festgelegt wird. So sind in Sandown mindestens vier Stopps vorgeschrieben.

Fuel Parity

Und damit wären wir auch schon beim aktuellen Geschehen der V8 Supercars angelangt. Denn der Hintergrund dieser etwas gewöhnungsbedürftigen Regelung ist die seit dem Winton 360 andauernde Benzindiskussion rund um Nissan und Holden. Zur Erinnerung: In Winton wurden zwei Nissan und ein Mercedes (unter Zustimmung aller Teamchefs) mit E70-Benzin (70% Ethanol zu 30% Superbenzin) statt dem üblichen E85 (85% zu 15%) befüllt, mit dem Ziel, den hohen Verbrauch bei oben genannten Herstellern einzudämmen. Obwohl diese Maßnahme nachweislich zu keinem Vorteil bezüglich der Motorleistung geführt hatte, wurden nach dem Winton-Wochenende Stimmen laut, Nissan habe nur aufgrund des Sprits den Sprint vom Samstag gewinnen können.

Am vergangenen Wochenende meldete sich dann auch noch Simon McNamara zu Wort, seines Zeichens Motorsportchef bei Holden. Er forderte in einem Interview mit Speedcafe.com sogar, die Nissan komplett aus der Wertung des Sprintrennens zu streichen. Sogar von einem Boykott seitens Holden war die Rede, sollten Mercedes und Nissan bei den Endurance-Läufen mit dem E70-Treibstoff an den Start gehen dürfen.

Diese Aussagen stießen bei den Fans nicht unbedingt auf Zustimmung, und sogar aus dem Holden-Lager erntete McNamara wenig Verständnis. Holden würde nun als schlechter Verlierer dastehen und McNamara habe einfach Angst um Holdens Vormachtstellung bei den V8 Supercars. Andere wiederum stimmten ihm zu und forderten gleiches Recht für alle. Wenn Nissan und Mercedes Probleme mit hohem Benzinverbrauch haben, dann sollen sie eben zusehen, wie sie selbst damit fertig werden.

Fakt ist aber auch: McNamara hat als Holden-Motorsportchef natürlich einen gewissen Einfluss, schließlich sind 15 der 28 Wagen im Feld mit dem Löwen auf dem Grill unterwegs. Und da man wohl nicht riskieren wollte, dass in Sandown nun plötzlich das halbe Feld fehlt, hat man sich auf eine Mindestanzahl von Boxenstops geeinigt – „Balance of Performance – the Australian way“, wenn man so will.

Die Fahrer-Lineups

Kommen wir nun aber wieder zu den wichtigen Dingen zurück, denn auch in diesem Jahr hat man es geschafft, eine bunte Mischung aus Fahrern für die Endurance-Rennen zusammenzutrommeln. Fahrer aus der Development Series, dem australischem Porsche Carrera Cup, der Indycar und aus der GT-Szene konnten als Verstärkung für die Teams gewonnen werden, und mit Marc Lieb ist auch in diesem Jahr ein weiterer bekannter deutscher Rennfahrer mit von der Partie. Für Lieb, der in diesem Jahr wieder Co-Driver von Jonathon Webb (Tekno) ist, ist es bereits die dritte Teilnahme „Down Under“.

Hier die gesamte Endurance-Entrylist auf einen Blick:

#1 Holden – Red Bull Racing (Triple 8) – Jamie Whincup / Paul Dumbrell
#888 Holden – Red Bull Racing (Triple 8)  – Craig Lowndes / Warren Luff

#2 Holden – Holden Racing Team (Walkinshaw) – Garth Tander / Nick Percat
#22 Holden – Holden Racing Team (Walkinshaw) – James Courtney / Greg Murphy
#66 Holden – Walkinshaw Racing – Russell Ingall / Ryan Briscoe

#14 Holden – Brad Jones Racing – Fabian Coulthard / Luke Youlden
#8 Holden – Brad Jones Racing – Jason Bright / Andrew Jones
#21 Holden – Brad Jones Racing – David Wall / Chris Pither

#33 Holden – Garry Rogers Motorsport – Scott McLaughlin / Jack Perkins
#34 Holden – Garry Rogers Motorsport – Alexandre Premat / Greg Ritter

#19 Holden – TEKNO Autosports – Jonathon Webb / Marc Lieb
#97 Holden – TEKNO Autosports – Shane Van Gisbergen / Jeroen Bleekemolen

#80 Holden – Lucas Dumbrell Motorsport – Scott Pye / Paul Morris
#88 Holden – Lucas Dumbrell Motorsport – Dean Fiore / Matt Halliday

#3 Holden – Tony D’Alberto Racing – Tony D’Alberto / Jonny Reid

#5 Ford – Ford Performance Racing – Mark Winterbottom / Steven Richards
#6 Ford – Ford Performance Racing – Will Davison / Steve Owen

#55 Ford – Rod Nash Racing – David Reynolds / Dean Canto
#18 Ford – Charlie Schwerkolt Racing – Alex Davison / John McIntyre

#12 Ford – Dick Johnson Racing – Chaz Mostert / Dale Wood
#17 Ford – Dick Johnson Racing – Tim Blanchard / Ash Walsh

#7 Nissan – Nissan Motorsport (Kelly Racing) – Todd Kelly / David Russell
#15 Nissan – Nissan Motorsport (Kelly Racing) – Rick Kelly / Karl Reindler
#36 Nissan – Nissan Motorsport (Kelly Racing) – Michael Caruso / Daniel Gaunt
#360 Nissan – Nissan Motorsport (Kelly Racing) – James Moffat / Taz Douglas

#9 Mercedes – Erebus Motorsport – Maro Engel / Steve Johnson
#4 Mercedes – Erebus Motorsport – Lee Holdsworth / Craig Baird
#47 Mercedes – Erebus Motorsport -Tim Slade / Andrew Thompson

Die Strecke

Fehlt für den ganzen Spaß eigentlich nur noch eine Strecke: Wie bereits erwähnt geht es am kommenden Wochenende auf den Sandown Raceway in Melbourne, der einigen vielleicht etwas geläufiger sein dürfte als beispielsweise die Kurse in Winton oder Ipswich.

Die Strecke, die 1962 eröffnet wurde, besitzt insgesamt 13 Kurven verteilt auf etwas mehr als drei Sandown_(Australia)_track_map.svgKilometer. Charakteristisch für Sandown sind die beiden langen Geraden nach Turn 1 und 4, enge 90°-Kehren sowie die Bergaufpassage hin zu dem Kurvengeschlängel ab Turn 6. Desweiteren werden die Fahrer in den meisten Kurven wieder nur auf zwei Rädern unterwegs sein, da die Randsteine stellenweise sehr hoch sind. Was für die meisten Fahrer bekanntermaßen kein großes Hindernis darstellt.

Überholen sollte auf dem Sandown Raceway kein allzu großes Problem sein, bietet die Streckencharakteristik doch einige gute Möglichkeiten, z.B. Turn 1 und Turn 9. Und auch in Turn 11, kurz vor der Start-Ziel-Geraden, hat man schon einige mutige Manöver gesehen.

Hier kann man mal ein paar Runden mit Mark Winterbottom mitfahren, wenn auch nur auf der Stoßstange:

Rennformat

Am Samstag stehen zuerst zwei Qualifikationsläufe über jeweils 20 Runden an, in denen die Startreihenfolge für das Hauptrennen am Sonntag ausgefahren wird. Dort müssen dann insgesamt 500 Kilometer (161 Runden) zurückgelegt werden.

TV- bzw. Live-Stream Zeiten

An der derzeitigen TV-Situation hat sich nicht sonderlich viel geändert, man wird sich also wieder nach den entsprechenden Alternativen umschauen müssen. Einen Livestream wird es auf der offiziellen Homepage der V8 Supercars geben. Dieser ist jedoch kostenpflichtig. Für Europäer gäbe es noch die Möglichkeit via MotorsTV, dort wird das Rennen, in voller Länge, zeitversetzt ausgestrahlt.

Die genauen Startzeiten zu den Rennen, findet ihr wie gewohnt in unserem TV-Planer.

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Paytv h3 11 September, 2013 - 19:34

Motors TV wird das Rennen am Sonntag von 15:00 Uhr bis 19:00 Uhr zeitversetzt zeigen.

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