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V8 Supercars: Analyse Winton 360

von ThomasB
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Es wird wieder spannend bei den V8 Supercars, denn Red Bull Racing erlebte in Winton ein desaströses Wochenende: Jamie Whincup fiel in zwei der drei Rennen aus und schaffte als beste Platzierung gerade mal einen 13. Rang in Rennen 3. Insgesamt sammelte er nur 64 von 300 möglichen Punkten. 

winton-v8-fbUnd auch für seinen Teamkollegen Craig Lowndes, seinem ärgsten Konkurrenten in der Meisterschaft, lief es nicht viel besser. Er schaffte es nur ein Mal in die Top 10 und holte insgesamt 101 Punkte. Eigentlich wären es 126 geworden, doch weil er im letzten Rennen Michael Caruso in die Mauer schickte, zog man ihm 25 Punkte ab. So waren Ford Performance Racing (FPR) mit Will Davison und Mark Winterbottom die Gewinner des Wochenendes und konnten mit konstanten Top-10-Ergebnissen und einem Sieg von Winterbottom den Abstand zu Whincup in der Meisterschaft fast halbieren und Craig Lowndes auf Position vier verdrängen.

Rennen 1

Für Red Bull fing das Wochenende gar nicht so schlecht an, immerhin schaffte es Whincup, sich die Pole Position für das erste Rennen zu sichern, wobei er die beiden Nissan-Piloten Michael Caruso und James Moffat hinter sich lassen konnte. Bei Lowndes jedoch musste vor der Qualifikation ein Stabilisator gewechselt werden, weswegen er nicht über Startplatz 18 hinauskam – der Anfang des Red-Bull-Debakels.

Der Start verlief größtenteils reibungslos, lediglich der von Platz vier gestartete Fabian Coulthard (BJR) erwischte einen schlechten Start und verlor vier Positionen. So musste er sich mit einigen Positionskämpfen aufhalten, anstatt der Spitzengruppe folgen zu können. Diese bestand aus Whincup, Caruso, Moffat und Winterbottom und hatte sich schnell vorne abgesetzt.

In Runde zehn rollte dann plötzlich Whincup mit einem Getriebeschaden aus. Er stellte seinen Holden am Ende der Boxenmauer ab und so übernahm das Nissan-Duo Caruso-Moffat die Führung, gefolgt von Winterbottom, der zunächst ordentlich Druck auf die beiden ausübte. Den konnte er allerdings nicht lange aufrecht erhalten, denn bei seinem Ford machten sich Vibrationen am linken Vorderreifen bemerkbar. Außerdem ging ihm langsam aber sicher auch das Benzin aus und er konnte sich gerade noch in die Halbzeit retten.

Doch auch in der zweiten Hälfte schienen sich seine Probleme fortzusetzen, denn gegen die Nissan hatte er beim Restart keine Chance, zudem verlor er seinen dritten Platz an Jason Bright (BJR). Dass es für Frosty nicht noch weiter nach hinten ging, lag wohl auch daran, dass sich ab Position fünf eine Gruppe aus sechs Fahrern einen wilden Kampf um die Plätze fünf bis zehn lieferte.

An der Spitze indes hatte Moffat beim Restart die Führung von Caruso übernommen und gab diese bis zum Ende auch nicht mehr her. Für ihn war es der erste Rennsieg bei den V8 Supercars und für Nissan gleichzeitig der erste Sieg seit 21 Jahren. Hinter Moffat und Caruso landete Winterbottom auf Platz vier, gefolgt von James Courtney (HRT) und Will Davison. Ebenfalls ein starkes Rennen zeigten Russell Ingall (Walkinshaw) und David Reynolds (Rod Nash Racing) auf den Rängen neun und zehn. Lowndes im übrig gebliebenen Red Bull hatte auch im Rennen mit einigen Problemen zu kämpfen und fiel sogar noch auf den 21. Platz zurück.

Für Mercedes war es ein durchwachsenes Rennen. Maro Engel wurde ordentlicher 18., während seine Teamkollegen Slade und Holdsworth das Rennen auf den Plätzen 22 und 26 beendeten.

Nach dem Rennen wurden vereinzelt Stimmen laut, die behaupteten Nissan habe nur aufgrund der anderen Benzin-Zusammensetzung gewonnen, die sie in den Trainings und im Sprintrennen testweise und mit Zustimmung aller Teamchefs benutzen durften. Die Telemetriedaten aller bisherigen Sessions deuteten aber auf keinen Performance-Vorteil hin. Zumal auch keiner der Mercedes, von denen einer ebenfalls mit der neuen Mischung befüllt war, auffällig geworden ist.

Normalerweise nutzen die V8 Supercars eine Mischung, die zu 85% aus Ethanol und zu 15% aus herkömmlichen Superbenzin besteht. Die Mischung, die man nun testweise eingesetzt hatte, besaß hingegen ein Verhältnis von 70% Ethanol und 30% Superbenzin. Hintergrundgedanke war es, durch die andere Mischung den immer noch hohen Benzinverbrauch bei Nissan und Mercedes dem Verbrauch des restlichen Feldes anzugleichen. Speziell bei den ab Mitte September anstehenden Endurance-Rennen wäre ein höherer Benzinverbrauch ein großer Nachteil für die beiden Hersteller.
Bei den beiden Rennen am Sonntag hatten dann wieder alle die alte Mischung im Tank.

Die genauen Hintergründe erklärt V8-Supercar-Technik-Guru Mark Larkham nochmal in diesem Video.

Highlights Rennen 1:

Ergebnis Rennen 1

 

Rennen 2

Im zweiten Rennen startete Jason Bright von der Pole, neben ihm etwas überraschend Tony D’Alberto (Tony D’Alberto Racing) von Platz zwei. Den besten Start erwischte jedoch Winterbottom von Startplatz drei, der noch vor der ersten Kurve die Führung übernahm und sich in den nächsten Runden schnell vom restlichen Feld absetzte.

Während vorne also alles glatt ging, krachte es im Mittelfeld bereits ausgangs von Turn 2. Alex Premat hatte den Bremspunkt komplett verpasst und fädelte sich nach einem Ausritt in die Wiese etwas unglücklich wieder in den Verkehr ein. Alex Davison musste dem Franzosen ausweichen, erwischte bei dem Manöver allerdings Russell Ingall und schickte ihn in die Mauer. Whincup, nur von Platz 18 ins Rennen gegangen, schaffte es nicht mehr, an Premat vorbei zu kommen, und fuhr ihm links hinten auf. Alex Davison kam als einziger der Beteiligten ohne Schaden davon; Premat, Ingall und Whincup mussten das Rennen aufgeben.

Nach dem Restart in Runde vier hielt Bright, der nun Zweiter war, gefühlt das gesamte Feld hinter sich auf, was Winterbottom natürlich in die Karten spielte. Bright konnte sich allerdings wieder fangen und hatte nach 20 Runden seinen Rückstand auf Winterbottom wieder wett gemacht – um ihn zu überholen reichte es jedoch nicht mehr. Hinter den beiden hatte Tony D’Alberto inzwischen seinen dritten Platz an James Courtney verloren.

An dieser Reihenfolge änderte sich bis zum Schluss nichts mehr und D’Alberto rette seinen vierten Platz knapp vor Shane van Gisbergen (Tekno), der die Top fünf komplettierte. Erwähnenswert ist die erneut starke Leistung von James Moffat, der nach Platz 25 in der Qualifikation noch Elfter wurde. Hinter ihm landete Lowndes auf Platz zwölf, konnte damit aber höchstens Ergebniskosmetik für Red Bull betreiben.

Maro Engel wurde 17. und somit erneut bestplatzierter Mercedes.

Highlights Rennen 2:

Ergebnis Rennen 2

 

Rennen 3

In der Qualifikation zum letzten Rennen in Winton konnte James Courtney die Bestzeit fahren, hinter ihm landeten Jason Bright und Chaz Mostert. Die beiden Red Bull setzten mit den Startplätzen 13 (Lowndes) und 17 (Whincup) ihr Debakel-Wochenende fort. Doch auch für FPR lief es nicht viel besser. Will Davison schaffte immerhin noch die sechstschnellste Zeit; Winterbottom hingegen musste das Rennen von Rang 19 aus in Angriff nehmen.

Whincup sorgte dann auch direkt für eine Safety-Car-Phase, als er beim Start mit Todd Kelly aneinander geriet. Diesem brach bei der Kollision die Radaufhängung hinten rechts und er drehte sich von der Strecke. Die Rennleitung bewertete dies als Rennunfall und Whincup hatte keine Strafe zu befürchten.

An der Spitze hingegen gab es keine Zwischenfälle, lediglich Bright erwischte wieder einen miserablen Start und er fiel von Platz zwei auf Platz fünf zurück.

In Runde fünf erfolgte der Restart und im weiteren Verlauf des Rennens entwickelten sich einige Positionskämpfe. So musste sich beispielsweise Scott McLaughlin gegen Reynolds und Coulthard zur Wehr setzen, konnte beide aber nicht hinter sich halten und fiel von Rang sechs auf acht zurück. Kurz darauf startete auch Bright seine Aufholjagd und ging in Runde 20 an Tander vorbei und holte sich so den vierten Platz zurück.

Zwei Runden später gab es jedoch die nächste Full Course Caution, nachdem Rick Kelly von Winterbottom etwas unsanft ins Aus befördert wurde. Auch diese Aktion blieb straffrei.

Dem Restart in Runde 26 folgte die nächste Caution, nachdem sich Bright von der Strecke drehte.

Die Gelbphasen nutzten, abgesehen von den Leuten an der Spitze, fast alle für einen Boxenstopp, um sich neue Reifen zu holen. Eine Taktik, die sich für die meisten auszahlte. So schaffte es Coulthard, der gerade mal von Rang elf ins Rennen ging, auf neuen Reifen noch bis auf den zweiten Platz nach vorne. Dabei war er sogar schneller als der spätere Sieger Courtney, der dem Feld allerdings schon zu weit enteilt war.

Am Ende gewann also James Courtney, nach einer Serie von 82 sieglosen Rennen, vor Coulthard und Mostert. Tander und van Gisbergen komplettierten die Top fünf. Will Davison wurde Sechster, sein Teamkollege Winterbottom schaffte es nur auf Position 17. Ihre Meisterschaftskonkurrenten Lowndes und Whincup beendeten das Wochenende auf den Plätzen 10 und 13.

Bester Nissan war erneut James Moffat auf Rang 8; Maro Engel im besten Mercedes landete auf Platz 19.

Highlights Rennen 3:

Ergebnis Rennen 3

 

Weiter geht es bei den V8 Supercars am Wochenende vom 13. bis 15. September mit dem Auftakt des Endurance-Cups in Sandown. Zum Abschluss gibt es an dieser Stelle wieder die Links zur Fahrer- und Teamwertung von den Kollegen von V8Dailydump.

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