Home IRLIndyCar IndyCar: Vorschau Milwaukee IndyFest

IndyCar: Vorschau Milwaukee IndyFest

von Rainer
0 Kommentare

Die IndyCar Series behält ihr Tempo bei und fährt an diesem Wochenende in West Allis. Im Vorjahr konnte Ryan Hunter-Reay gewinnen und damit den ersten Schritt zur Meisterschaft machen.

milwaukee_12

Ryan Hunter-Reay und Helio Castroneves
(C) Firestone Racing/Dennis Ashlock

Die Milwaukee Mile besitzt eine große Tradition, die bis in die Zeit vor der Erfindung des Autos zurückreicht. Bereits 1876 wurde auf einem 1 Meile langen Kurs das erste Rennen ausgetragen – damals natürlich noch auf Pferden. Das erste Rennen mit deutlich mehr Pferdestärken fand dann 1937 statt und ab 1947 war es traditionell das erste Rennen nach den Indianapolis 500. Auch in den Jahren der Trennung der Formelserien behielt Milwaukee den Platz. Erst finanzielle Schwierigkeiten aufgrund mangelnder Zuschauer führten zu einer Absage 2010 und einer Verlegung auf Mitte Juni ab 2011. Seit letztem Jahr ist Michael Andretti für die Ausrichtung des Rennens verantwortlich. Nicht nur die Traditionalisten hoffen, dass die Veranstaltung unter ihm wieder profitabel wird und die Milwaukee Mile ihren festen Platz im Kalender der IndyCar Series bekommt.

Strecke

Die Milwaukee Mile ist ein wenig der kleine Bruder des Indianapolis Motor Speedway. Mit einer Länge von 1,03 Meilen (1,66 km) ist sie natürlich deutlich kürzer, besitz mit vier symmetrischen 90° Kurven aber ein sehr verwandtes Layout. Auch die Kurvenüberhöhung von nur 9,25° ist dem IMS sehr ähnlich. Die Geschwindigkeiten sind natürlich deutlich niedriger. In der Qualifikation des Vorjahres über zwei fliegende Runden wurden trotzdem Durchschnittsgeschwindigkeiten von über 160 mph (257 km/h) erreicht.

Favoriten

Im Vorjahr konnte Ryan Hunter-Reay das Milwaukee IndyFest gewinnen. Es war der Auftakt zu drei Siegen in Folge, die ihm dann auch den Gewinn der Meisterschaft eingebracht haben. Er zählt, wie auch seine Kollegen bei Andretti Autosport, zu den größten Favoriten in diesem Jahr. Seit genau einem Jahr ist Andretti Autosport das Team, das es zu schlagen gilt. Fast die Hälfte der Rennen (7 von 16) gingen an Ryan Hunter-Rey und James Hinchcliffe. EJ Viso und Marco Andretti sind zwar ohne Sieg, aber vor allem Andretti ist konstant gut unterwegs.

Penske Racing hat sich mit dem Sieg von Helio Castroneves in Texas wieder zurück gemeldet. Auch Will Power hat mit dem Gewinn der Qualifikation aufhorchen lassen. Ein ganz starkes letztes Wochenende hatten auch die Piloten von KV Racing: Tony Kanaan wurde dritter und auch Simona de Silvestro hat mit Platz 16, in Anbetracht der Strafen, überzeugt. Einen sehr guten Oval-Lauf hat auch Ed Carpenter mit Pole und Platz 10 in Indianapolis und Platz 4 in Texas. Eine Wiederholung von Platz 8, den er im Vorjahr erreichte, sollte möglich sein.

Von den Honda-Teams muss man in erster Linie auf das Team von Chip Ganassi achten. Nach schlechtem Saisonstart nimmt Dario Franchitti mit drei Top-6-Ergebnissen in Folge langsam Fahrt auf und vor einem Jahr startete er von Platz 1. Die sehr gut in die Saison gestarteten Takuma Sato für AJ Foyt und Justin Wilson für Dale Coyne konnten zuletzt nicht mehr ganz dieses Niveau halten. Trotzdem sind beide für Überraschungen gut.

Ein Auge sollte man auch auf die beiden Franzosen bei Sam Schmidt haben. Tristan Vautier fährt eine solide Rookiesaison, aber Simon Paugenaud ist richtig gut in diesem Jahr. Einem DNF stehen immerhin fünf Top 10 und zwei weiter Top 15 Ergebnisse entgegen. Gar nicht gut waren die beiden bisherigen Ovalauftritte von Graham Rahal im Team seines Vaters. Mit den Plätzen 25 und 21 können weder Graham noch Bobby Rahal zufrieden sein. James Jakes war mit den Plätzen 20 und 12 deutlich besser, aber auch nicht wirklich gut unterwegs.

Nicht zu vergessen sind auch die kleinen Teams, Sarah Fisher Hartmann Racing und Barracuda Racing. Josef Newgarden und Alex Tagliani sind auf Ovalen immer für eine Überraschung gut. Eine große Überraschung wäre es dagegen, wenn Sebastian Saavedra und Sebastian Bourdais für Dragon Racing positiv auffallen würden. Leider geht es bei dem Team von Jay Penske nicht voran. Für Oriol Servia, der nächste Woche in Iowa fahren wird, übernimmt wieder Ryan Briscoe den Panther Dallara mit der Nummer 4. Briscoe wird versuchen, sein erstes Top-10-Ergebnis in diesem Jahr einzufahren. In den letzten beiden Jahren, noch für Penske Racing, ist ihm dies aber auf der Milwaukee Mile nicht gelungen. Ana Beatriz fährt nach drei Rennen Pause wieder den Dale Coyne Racing Dallara mit der Nummer 18.

In Summe ist eine Vorhersage für das sehr ausgeglichene Feld der IndyCar Series in diesem Jahr nicht ganz einfach. Andretti Autosport dominiert zwar mit konstant guten Ergebnissen, aber die Zeiten als eigentlich nur zwei Teams für einen Sieg in Frage kamen, sind zum Glück vorbei. In den acht bisherigen Rennen gab es immerhin sieben verschiedene Sieger. Für James Hinchcliffe, Takuma Sato und Simon Pagenaud war es auch jeweils der erste Sieg in der IndyCar Series überhaupt.

Zeitplan

Freitag

11:00 pm EST (17:00 MESZ) – 12:00 pm freie Training
2:00 pm EST (20:00 MESZ) – 3:00 pm freie Training
5:15 pm EST (23:15 MESZ) – 6:30 pm Qualifikation

Samstag

3:00 pm EST (21:00 MESZ) Firestone Indy Lights Race

4:00 pm EST (22:00 MESZ) Übertragungsbegin NBC Sports
4:40 pm EST (22:40 MESZ) IZOD IndyCar Series Race

Für die Gegend um West Allis besteht eine geringe Chance auf Regen am Samstag. Bisher hatte die IndyCar Series Glück mit dem Wetter und so können wir hoffen, dass das Rennen pünktlich am späten Samstagabend stattfinden kann.

Das könnte Dir auch gefallen