Im Kalender der IndyCar Series geht es nun Schlag auf Schlag. Kaum hat Tony Kanaan seine Milch in Indianapolis genossen, stehen schon die nächsten beiden Rennen auf dem Programm.
Sieger 2012: Scott Dixon
(C) Firestone Racing/Dennis Ashlock
In Detroit findet mit jeweils einem Rennen am Samstag und Sonntag der erste Double-Header der Saison statt. Zwei weitere sind für die Wochenenden in Toronto und Houston geplant. Im Jahr 2011 hatte die IndyCar den Double-Header wiederentdeckt, um kostengünstig die Anzahl der Rennen zu erhöhen. Im Prinzip sind es auch zwei getrennte Rennen mit jeweils eigener Qualifikation. Die Qualifikation für Rennen 2 umfasst dabei aber nicht das übliche Knockout Qualifying und Firestone Fast Six, sondern besteht nur aus zwei zwölfminütigen Segmenten, jeweils für das halbe Teilnehmerfeld. Auf einen stehenden Start wird, anders als es in Toronto und Houston geplant ist, in Detroit verzichtet. Aufgrund der Passage am Ende der Start-Ziel-Geraden ist das sicherlich eine gute Entscheidung. Ganz alleine für sich stehen die Rennen dann doch nicht, da Sponsor SONAX einen Bonus von 50.000$ für den Fahrer ausgelobt hat, der beide Rennen gewinnt.
Das Starterfeld hat sich natürlich im Vergleich zum Indianapolis 500 deutlich verkleinert. Mit Dreyer & Reinbold Racing musste auch ein Vollzeitteam die Saison vorzeitig beenden. Auf Oriol Servia müssen wir, wie auch auf JR Hildebrand, verzichten. Bei Panther war man mit Hildebrands Leistungen nicht zufrieden und der frühe Unfall in Indianapolis war wohl der letzte Tropfen ins volle Fass. In Detroit wird Ryan Briscoe den Panther Dallara mit der Nummer 4 pilotieren. Wer die folgenden Rennen bestreiten wird, steht noch nicht fest. Oriol Servia soll aber auch ein Thema sein. AJ Allmendinger wird für Penske Racing die beiden Rennen in Angriff nehmen und so stehen trotzdem 25 Autos auf der Meldeliste. Für Ana Beatriz wird aber Mike Conway den Dale Coyne Dallara mit der Nummer 18 fahren. Das ist aber nur ein Wechsel für dieses Wochenende und Beatriz wird die folgenden Rennen wieder bestreiten.
Strecke
In diesem Jahr greift man wieder auf das alte Streckenlayout zurück, das von 1998 bis 2001 auch von der Champ Car World Series genutzt wurde. Die kurze Start-Ziel-Gerade mündet in eine schnelle Rechts-Links-Passage. In den letzten Jahren bog man schnell wieder Rechts in einen winkligen Streckenteil ab. Nun fährt man aber die lange Gerade bis zu einer 90° Rechtskurve durch. An dieser Stelle sollten Überholmanöver gut möglich sein. Eine schnelle Rechts und etwas engere Linkskurve führen wieder auf die zwischenzeitlich genutzte Strecke. Eine weitere 90° Rechtskurve bringt die Fahrer auf die geschwungene Gegengerade direkt am Detroit River entlang. Die Gerade wird durch einen Bogen ins Inselinnere unterbrochen. Einer schnellen Rechtskurve folgt erst eine enge Links- dann eine weite Linkskurve, bevor es durch eine langsame Rechtskurve wieder auf die Gerade geht. An der Spitze der Insel beschreibt der Casino Way zwei mittelschnelle Rechtskurven, bevor eine längere Gerade mit einer schnellen Rechtskurve am Ende wieder auf die Start-Ziel-Gerade mündet. In den letzten Jahren waren Überholmanöver nur sehr schwer möglich. Durch die Änderung an der Strecke sollte nun aber eine gute Überholstelle geschaffen worden sein.
Favoriten
Trotz zweier längerer Pausen von 2002 bis 2006 und 2009 bis 2011 befinden sich noch fünf ehemalige Detroit-Sieger im IndyCar-Feld. Zu Zeiten der Champ Car Series konnten Dario Franchitti 1999 und Helio Castroneves 2000 und 2001 auf der Belle Isle gewinnen. Die letzten drei Auflagen gingen an Tony Kanaan 2007, Justin Wilson 2008 und Scott Dixon im Vorjahr. Alle fünf Piloten kann man auch in diesem Jahr zum erweiterten Favoritenkreis zählen. Noch nicht in die Siegerstatistik eintragen konnten sich die aktuellen Fahrer von Andretti Autosport. Nach den Erfolgen auf den Straßenkursen vor dem Indy 500 gehören James Hinchcliffe, Ryan Hunter-Reay und auch Marco Andretti nicht nur zum erweiterten, sondern zum engsten Favoritenkreis. Vom absoluten Stadtkursspezialisten der letzten Jahre, Will Power, ist in diesem Jahr noch nicht viel zu sehen. Das kann sich aber sehr schnell bei den beiden Detroit-Rennen ändern. Zu den Favoriten muss natürlich auch Takuma Sato gezählt werden, der für AJ Foyt eine exzellente Saison fährt. Immerhin ist er bisher der einzige Fahrer, der die Piloten von Andretti Autosport in diesem Jahr auf einem Straßenkurs besiegen konnte. Ein Auge sollte man auch auf Mike Conway haben. Er fährt, wie auch Justin Wilson, für Dale Coyne und gerade Wilson ist eine der positiven Überraschungen der Saison. In Long Beach war Conway, bis zu seinem technisch bedingten Ausfall, sehr gut unterwegs. In Detroit sollte er auf Augenhöhe mit Justin Wilson in die Top 10 fahren können.
Zeitplan
Freitag
11:00 am (17:00 MESZ) – 12:25 pm freies Training
3:00 pm (21:00 MESZ) – 4:10 pm Qualifikation für Rennen 1
Samstag
9:15 am (15:15 MESZ) – 9:45 am Qualifikation für Rennen 2
12:25 pm (18:25 MESZ) – 2:25 pm Chevrolet Grand-Am 200
3:30 pm (21:30 MESZ) Übertragungsbeginn ABC
3:50 pm (21:50 MESZ) Indy Dual in Detroit 1
Sonntag
9:30 am (15:30 MESZ) – 10:00 am Warm Up
3:30 pm (21:30 MESZ) Übertragungsbeginn ABC
3:50 pm (21:50 MESZ) Indy Dual in Detroit 2
Für das ganze Wochenende sind Regenschauer, teilweise mit Gewittern, für den Großraum Detroit vorhergesagt. Die Wahrscheinlichkeit für ein nasses Rennen am Samstag liegt bei etwa 80%. Ab Sonntagmittag soll eine Wetterbesserung eintreten, sodass wir vielleicht Sonntag ein Trockenrennen sehen werden. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit für den Nachmittag sinkt auf 20%.