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IndyCar: Analyse 3. Rennen in Long Beach

von Rainer
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In einem fehlerfreien Rennen sicherte sich Takuma Sato für AJ Foyt Enterprises seinen ersten Sieg bei der IndyCar überhaupt. Es war auch der Premierensieg für einen Japaner und der erste für AJ Foyt nach einer mehr als zehnjährigen Durststrecke.

Podium GP of Long Beach (c) Chris Jones/IndyCar Media

Podium Grand Prix of Long Beach
(c) Chris Jones/IndyCar Media

Auch wenn ein Sieg von Sato für AJ Foyt im Vorfeld nach einer großen Überraschung geklungen hätte, so war er doch ein Ausdruck der guten Leistungen in dieser Saison. Schon in den Straßen von St. Petersburg war Sato in allen Trainings und auch im Rennen bis zu einer kleineren Kollision mit Simona de Silvestro sehr gut unterwegs. Diese gute Leistung auf Stadtkursen konnte er auch ab Freitag in Long Beach zeigen und sich am Samstag auf Platz 4 für das Rennen qualifizieren. Bereits hier spielte man bei AJ Foyt die Strategiekarte und stattete Sato mit den haltbareren schwarzen Reifen für den Rennstart aus. Abgesehen von James Hinchcliffe und Mike Conway starteten alle anderen Toppiloten mit den schnelleren roten Reifen.

Die ersten Runden dominierte aber der überraschende Qualifikationsschnellste Dario Franchitti im Chip Ganassi Racing Honda und konnte sich von den Verfolgern Ryan Hunter-Reay und Takuma Sato einige Sekunde absetzen. Sein Teamkollege Scott Dixon musste nach einer Strafe in Q1 das Rennen von ganz hinten in Angriff nehmen und wurde direkt in der ersten Runde in eine Kollision mit Tristan Vautier verwickelt. Nach einem Reifenwechsel musste er dem Feld hinterher fahren. Geholfen hat ihm dabei eine von Sebastian Saavedra ausgelöste, frühe Gelbphase, die ihm den Anschluss ans Feld sicherte. Zusammen mit Helio Castroneves, der sich beim Restart den Frontflügel beschädigte und diesen wechseln musste, kämpfte sich Dixon durch das Feld und konnte sich am Ende noch Platz 11 direkt hinter Castroneves sichern. Dem Penske-Piloten reichte dieser zehnte Platz, um die Führung in der Meisterschaft zu behalten, da die direkten Kontrahenten ebenfalls massive Probleme hatten. Die beiden bisherigen Saisonsieger James Hinchcliffe und Ryan Hunter-Reay beendeten ihre Rennen jeweils im Reifenstapel auf den Plätzen 26 und 24.

Ab Runde 20 bekamen die Fahrer auf den weicheren Option-Tires Probleme und Takuma Sato konnte an Ryan Hunter-Reay vorbei gehen und die Lücke zum führenden Dario Franchitti schließen. Durch einen früheren Stopp konnte sich Takuma Sato auch vor Dario Franchitti schieben. In diese Runde der ersten Boxenstopps fiel die zweite Gelbphase nach einem Unfall von Charlie Kimball und Alex Tagliani in Runde 30. Beide konnten das Rennen fortsetzen, landeten aber mit Rundenrückstand nur auf den Plätzen 19 (Tagliani) und 21 (Kimball). Unbemerkt von den Kameras hatten sich Justin Wilson, der aufgrund einer fehlenden Markierung auf dem Heckflügel gar nicht am Qualifying teilnehmen durfte, von Startplatz 25 und Tristan Vautier von Platz 19 bis in die Top 5 vorgeschoben. Der Schlüssel zu dieser Aufholjagd war ein Boxenstopp direkt in der ersten Gelbphase in Runde 5 und ein somit späterer zweiter Stopp. Diesen absolvierten sie, wie auch alle anderen Fahrer, in der Gelbphase. Beim Restart in Runde 35 verbremste sich James Hinchcliffe in Turn 1 und löste direkt die nächste Caution aus. Derweil schied Mike Conway, der als Rückkehrer ein ganz starkes Wochenende hatte, mit Elektronikproblemen aus. Die Restarts nutzten Wilson und Vautier aus und konnten sich wieder in die Top 10 schieben, aus denen sie durch den Boxenstopp gefallen waren. Sie profitierten dabei aber auch von Problemen bei Will Power, der mit den schwarzen Reifen nicht zurecht kam und immer weiter nach hinten durchgereicht wurde. Auch Graham Rahal konnte sich so bis auf Platz 2 vorarbeiten.

In Runde 50 löste Ryan Hunter-Reay die letzte Gelbphase mit einem Crash in Turn 8 aus. Alle Fahrer außer Simon Pagenaud, der kurz vorher in der Box war und so einige Positionen gewinnen konnte, fuhren für ihren letzten Stopp in die Box. Dabei bekam Tristan Vautier zu früh das Freizeichen und kollidierte mit Will Power. Dadurch wurde Powers hintere Radaufhängung beschädigt und Tristan Vautier bekam eine Durchfahrtsstrafe. Beide beendeten das Rennen im hinteren Mittelfeld auf den Plätzen 16 und 17. Mit Platz 16 geht die Serie von unglücklichen Ergebnissen für den Penske-Piloten weiter. Unterdessen musste mit AJ Allmendinger, der ein sehr unauffälliges Wochenende hatte, der nächste Pilot seinen Dallara mit Elektronikproblemen abstellen. Mit dem Restart in Runde 56 war das Rennen zumindest vorne entschieden. Takuma Sato fuhr unbedrängt von Graham Rahal seinen ersten Sieg ein. Auch Justin Wilson und Dario Franchitti hielten Respektabstand zueinander. Für alle vier war es nach einem schwachen Saisonstart (Rahal, Franchitti) beziehungsweise für die kleinen Teams von AJ Foyt und Dale Coyne generell ein sehr gutes Ergebnis.

Um Platz 5 wurde es in der vorletzten Runde zwischen Toni Kanaan und Oriol Servia aber nochmal eng. In Turn 1 bremste Servia viel zu spät und kollidierte mit Kanaan, der in die Reifenstapel rutschte. Für diese Aktion bekam Servia nach dem Rennen zuerst 30 Sekunden Strafe angerechnet. Nachdem sein Team Einspruch eingelegt hatte, wurde die Strafe zurückgezogen. Trotz des stehenden Autos wurde für die letzte Runde unverständlicherweise keine full-course Caution ausgerufen, sondern nur eine lokale Gelbphase eingerichtet. Die Show scheint den Verantwortlichen immer noch wichtiger zu sein als die Gesundheit der Piloten. Das sah man auch an der Reihe von unsortierten Doublefile-Restarts. AJ Hildebrand konnte sich so noch Platz 5 vor Servia sichern. Marco Andretti, Simon Pagenaud, Simona de Silvestro und Helio Castroneves komplettierten die Top 10. Hinter Scott Dixon folgten James Jakes, Josef Newgarden, Ana Baetriz, die ein ordentliches Rennen zeigte, und Sebastian Bourdais, der einfach nicht mehr an seine Leistungen in der ChampCar anknüpfen kann.

Insgesamt war es wohl ein ganz ordentliches Rennen, von dem man bei NBC Sports aber leider sehr wenig sehen konnte. Kämpfe im Mittelfeld wurden von der Regie gekonnt ignoriert, solange es nicht zum Unfall kam. Den Zweikampf von Charlie Kimball und Alex Tagliani über einige Kurven hinweg sah man so zum Beispiel erst nach deren Kollision als Wiederholung. Die Aufholjagden von Vautier, Wilson, Dixon und Castroneves wurden auch komplett verschlafen. Die Kommentatoren waren selbst erstaunt, als Vautier und Wilson ab Runde 29 in den Top 10 auftauchten. Eigentlich ist man von NBC Sports bessere Übertragungen gewohnt.

In der Meisterschaft führt weiterhin Helio Castroneves mit 99 Punkten, jetzt vor Takuma Sato mit 93 Punkten. Innerhalb von 20 Punkten folgen Scott Dixon, Marco Andretti, Justin Wilson und Ryan Hunter-Reay. Hinter Graham Rahal mit 66 Punkten reihen sich punktgleich mit 62 Punkten Simona de Silvestro und Will Power ein. Der Sieger des Saisonauftaktes James Hinchcliffe vervollständigt mit einem Punkt weniger die Top 10.

Zum Abschluss die Links zum Rennergebnis, der Meisterschaftswertung und noch der Hinweis auf das nächste Rennen in Sao Paulo am 05. Mai.

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Deutscher Auto Blogger Digest vom 24.04.2013 › "Auto .. geil" 25 April, 2013 - 05:42

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