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Formel Eins: Rückblick 2012 – Toro Rosso

von DonDahlmann
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Die Saison ist gelaufen, Zeit also einen Blick zurückzuwerfen. Wie immer schauen wir auf die Leistung der Teams und deren Fahrer.

Mit viel Enthusiasmus ist man in die Saison 2012 gestartet. Zwei neue Fahrer, Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne kamen ins Team, der damalige Technik-Chef Giorgio Ascanelli zeigte sich bei der Präsentation des neuen Wagens ziemlich zuversichtlich, dass man regelmäßig die Top Ten anvisieren würde können. Aber die Sache lief dann doch nicht so gut, wie man sich das erhofft hatte. Schon während der Tests zeigte sich, dass der Toro Rosso gegenüber der Konkurrenz etwas abfiel. In den ersten Rennen offenbarte sich aber, dass es eine riesige Lücke nach vorne gab.

Der neue Wagen funktionierte nicht. Einen wirklichen Grund konnte man nicht festmachen, sichtbar war aber, dass das Auto zu wenig Abtrieb generierte. Am Motor wird es nicht gelegen haben, immerhin steckt im Heck der gleiche Ferrari-Motor, den auch die Scuderia einsetzt. Unterschiede gäbe es keine, verriet Ferrari-Motorenchef Mattia Binotton in Spa, es würde auch keinen Sinn machen unterschiedliche Motoren zu verwenden, da man auf die Daten angewiesen sei.

Der schlechte Start in die Saison sorgte für Ärger im Team. Franz Tost und der langjährige technische Leiter Giorgio Ascanelli lagen sich häufiger in den Haaren, folgerichtig trennte man sich im Sommer. Und man landete einen kleinen Coup, in dem man James Key für das Team gewinnen konnte. Die Verpflichtung ist auch nach Monaten noch eine kleine Sensation, immerhin gilt Key als einer der besten Designer in der F1.

Kaum war Key an Bord, lief es für Toro Rosso dann auch wieder besser. In der zweiten Saisonhälfte konnte man nach neun punktelosen Rennen wieder die ersten Zähler einfahren. Viele Punkte wurden es zwar am Ende nicht mehr, aber immerhin tauchte das kleine Team nun regelmäßig vorne auf und teilweise stritt man sich mit Mercedes. Man hatte über den Sommer also einiges an Zeit aus dem Chassis rausholen können. Key wird nun ein neues Chassis bauen müssen, die Zeit dafür ist denkbar knapp.

Die Fahrer machten ihre Sache gut. Fehler sah man selten, nur Vergne kam sich mal mit Kovalainen ins Gehege. Ricciardo war der bessere Mann in der Qualifikation. Er lag gleich 16-mal vor Vergne. Der hatte aber die besseren Rennergebnisse und holte 16 Punkte, sechs Punkte mehr als der Australier. Dabei muss man aber einbeziehen, dass Toro Rosso Ricciardo oft auf eine 2 oder 3-Stopp-Strategie setze, während Vergne mit ein, bzw. zwei Sätzen durchfahren konnte. Letztere zeigte sich im engen Mittelfeld dann oft als die bessere Lösung. Die Strategie-Entscheidung mag aber auch mit den unterschiedlichen Fahrweisen der Piloten zu tun haben.

Vergne und Ricciardo haben einen guten Job abgeliefert, zumal man auch weiß, dass der Druck im Team auf die Piloten sehr hoch sein kann. Immerhin hat Franz Tost beide Fahrer schon frühzeitig für 2013 bekannt gegeben, was ja nicht immer der Fall war. Aber mit dem schlechten Material konnte beide auch nicht mehr rausholen. 2013 wird sich vermutlich entscheiden, welcher der beiden eine Zukunft in der F1 haben wird.

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