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BTCC: Bericht BTCC Silverstone 2012

von DonDahlmann
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Wie erwartet sahen die Honda in Silverstone schlecht aus. Aber ein richtig miserables Wochenende hatte Matt Neal, während Jason Plato sich zufrieden zeigte.

Am Ende lächelte Matt Neal ergeben. Was sollte er als echter Brite und guter Sportsman auch sonst machen. Drei Mal startete er ein Rennen, drei Mal kam er nicht ins Ziel. Schlechter kann ein Wochenende in der BTCC nicht laufen. Es war schon vor den drei Rennen klar, dass Honda in Silverstone nicht gut aussehen würde. Dass man sich allerdings auch den alten S2000 Autos würde geschlagen geben müssen, war dann doch eine Überraschung. Offenbar ist die TOCA, die die BTCC organisiert, bei der BoP-Einstellung etwas über das Ziel hinaus geschossen. Jason Plato wird es egal sein, er gewann gleich zwei Mal. Einen Tiefpunkt musste er allerdings auch erleben.

Rennen 1

Plato stand auf der Pole, die Honda weit hinten im Mittelfeld. Das waren die besten Ausgangsbedingungen, die man sich vorstellen konnte. Und wie man es von Plato gewohnt ist, lieferte er auch ab. Vom Start weg führte er das Feld an doch so leicht machten es ihm die Konkurrenz dann doch nicht. Erst drückte Rob Collard von hinten, dessen BMW wie erwartet sehr gut lief. Dann kam Mat Jackson im Focus in Schwung. Enstone Racing hatte ja nach der Sommerpause mehr oder weniger überraschend einen komplett neu aufgebauten Focus auf NGTC-Basis an die Strecke gebracht und schon in Rockingham konnte man sehen, dass der Ford richtig gut geht. Jackson schnappte sich Collard und setzte Plato dann so lange unter Druck, bis dieser Jackson passieren ließ.

Plato hatte vor allem den Meisterschaftsstand im Blick. Matt Neal gondelte zu diesem Zeitpunkt mit einem kaputten Turbolader am Ende des Feldes rum, Gordon Shedden kämpfte außerhalb der Top 10. Doch die Freude der Ford-Fans wehrte nicht lange. Ganze drei Runden vor Schluss stellte Jackson den Focus plötzlich am Streckenrand und überliess Plato die Führung und den Sieg.

Shedden war derweil auf Platz 7 vorgerückt, weil sich die Piloten vor ihm nicht immer über die Vorfahrt einig waren. Das waren am Ende wichtige Punkte für den Schotten.

Ergebnis: Plato, Newsham, Aron Smith, Collard, Austin, Foster, Shedden, Jeff Smith, Lea Wood, Onslow-Cole

Rennen 2
Das zweite Rennen war zumindest in den ersten Runden eine Wiederholung von Rennen 1. Plato auf der Pole, die er auch sofort in eine Führung umsetzen konnte. Rob Collard pflanzte den BMW mal wieder auf P2, konnte sich aber nicht an Plato ran machen, dafür war der MG auf der Geraden einfach zu schnell.

Die Honda gingen auch in Rennen 2 nicht gut. Matt Neal, der von ganz hinten starten musste, quälte sich durch das Feld und kam kaum in die Top 15. In Runde 13 erwischte es ihn dann noch richtig. Irgendwas im Bereich Auspuff/Motor hatte Feuer gefangen, die linke Seite des Wagens brannte lichterloh. Er stellte den Wagen direkt vor einem Streckenposten ab, der allerdings etwas zaghaft mit seinen Löschversuchen war. Team Dynamics Chef Steve Neal quittierte die Zauderhaftigkeit mit deftigen Worten, musste sich dafür aber dann später entschuldigen.

Für Gordon Shedden lief es immerhin etwas besser. Er kämpfte mit Onslow-Cole und David Welch um P7, wobei der Proton von Welch auf der Geraden deutlich schneller war. Immerhin gelang Shedden P7 zu halten.

Derweil stürmte von hinten Mat Jackson durch das Feld. Nach nur wenigen Runden lag er schon in den Top 5. Normalerweise braucht man für so einen Run einen Safety Car Phase. Als Matt Neal diese verursachte, war Jackson schon längst zur Spitzengruppe aufgeschlossen.

Das Pech, was Jackson im ersten Rennen hatte, traf dann Jason Plato. Relativ bequem in Führung liegend rollte sein MG plötzlich aus und blieb auf der Start/Zielgeraden stehen. Offenbar war mal wieder der Benzindruck zusammen gebrochen. Jackson freute sich, er schnappte den wehrlosen Rob Collard und übernahm die Führung. Die gab er dann auch bis in Ziel nicht mehr ab und sorgte so für den ersten Sieg eines NGTC-Focus in der BTCC.

Ergebnis: Jackson, Collard, Newsham, Aron Smith, Rob Austin, Onslow-Cole, Shedden, Welch, Jordan, Foster.

Der Reverse Grid ergab dann die komplett umgedrehte Startaufstellung mit Nick Foster auf der Pole.

Rennen 3

Nick Foster konnte nach dem Start die Führung übernehmen und hielt sie auch recht lange, von hinten nahte allerdings Teamkollege Rob Collard, so dass in den ersten Runden gleich zwei BMW vorne lagen. Doch die Freude wehrte im Lager von West Surrey Racing nicht allzu lange.

Grund dafür war Jason Plato der nach einem Motorwechsel als Letzter ins Rennen gegangen war, mit seinem MG um die Gegner aber Kreise fuhr. Die Vorteile seines Wagens waren vor allem in den Onboard-Aufnahmen klar zu sehen. Vor allem in der Mitte und Ausgangs der Kurven konnte Plato eine deutlich engere Linie als die Konkurrenz fahren. Wen er nicht in der Kurve bekam war dann auf der Geraden fällig. Plato überholte wie er wollte und lag nach 9 von 22 Runden schon auf P4.

Matt Neal schloss sein desaströses Wochenende dann auch noch in der Leitplanke ab, nachdem er von Lea Wood abgeschossen wurde. Gordon Shedden bemühte sich derweil den Civic aus aus allen Scharmützeln raus zu halten. Das brachte ihm am Ende immerhin Platz 6 und damit wichtige Punkte ein.

Vorne hatten sich mittlerweile Mat Jackson, der den Ford von P10 auf P3 gefahren hatte, Plato, Collard und Nick Foster in einen Kampf um die Führung eingelassen. Die BMW hatten gegen die NGTC Wagen aber keine Chance. Jackson schnappte sich zunächst die Spitze musste sich am Schluss aber auch Jason Plato beugen, der damit seinen zweiten Sieg des Tages einfahren konnte.

Ergebnis: Plato, Jackson, Collard, Foster, Onslow-Cole, Shedden, Jordan, Morgan, Aron Smith, Jeff Smith

So schön die Aufholjagden von Plato und Jackson in Silverstone auch waren, gleichzeitig wurde auch deutlich, dass das so nicht weitergeht. Zwei Mal gelang einem Fahrer die Fahrt von ganz hinten nach ganz vorne, zweimal hatten die Gegner keine Chance. Das lag sicher auch an den Platzierungsgewichten, aber auch daran, dass die S2000 am Ende ihrer Geschichte angekommen sind. Es ist schon gut, dass man die im nächsten Jahr nicht mehr sehen wird. Gleichzeitig kann es auch nicht sein, dass die Civic sich mit einem Proton rumschlagen müssen. Seit einigen Rennen hat man den Ladedruck der Honda reduziert, auch weil man keinen Seriensieger haben wollte. Aber ein Team, dass nun mal gute Arbeit leistet, so zu bestrafen, dass man chancenlos ist, ist auch keine Lösung.

Immerhin hat die TOCA nun das Finale, was man haben wollten. Die Meisterschaft wird sich in Brands Hatch entscheiden, eine Strecke, die dem MG liegen sollte.

Stand in der Meisterschaft:

Gordon Shedden 364
Jason Plato 349
Matt Neal 333

Der Rest ist mathematisch schon ausgeschieden. Plato braucht mindestens einen Sieg und muss darauf hoffen, dass die Honda wieder so ein schlechtes Wochenende haben.

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