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WTCC: Curitibavorschau, der Chevroletausstieg und was sonst so war

von Chaos
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Lange war die Serie in der Sommerpause,lange war es ruhig und es gab keine Neuigkeiten. Es war so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm, denn zu diesem Zeitpunkt unerwartet kündigte Chevrolet seinen Rückzug an und wird 2013 nicht mehr werksseitig antreten.

Die Nachricht des Chevroletausstiegs schlug vor 2 Wochen in den WTCC-Sommerschlaf wie eine Bombe ein. Man wird sich am Ende des Jahres zurückziehen, Einsatzteam RML jedoch die Möglichkeit geben die Autos zu behalten und nächstes Jahr einzusetzen. Jedoch wird man sich zu nichts verpflichten also keinen Kundensupport liefern, was für RML nicht so schlimm ist, da viel Entwicklungsarbeit bei RML gemacht wurde. Natürlich ist die Frage wie viel man weiterentwickeln kann, wenn das Geld von Chevrolet nicht mehr da ist.

Chevrolet betont, dass ihr Ausstieg nichts mit der Serie zu tun hat, sondern lediglich mit einem Wechsel der Marketingstrategie. Die wahren Gründe dürften jedoch tiefer liegen und man kann darüber spekulieren. Es hat  sicherlich nicht geholfen, dass kein Werksteam mehr in der Serie war und man die letzten Jahre eigentlich immer nur gegen sich selber fuhr. Das hatte man bei Chevrolet auch mehrmals bemängelt.

Ansich ist es ein logischer Schritt den Stecker zu ziehen. Ganz billig ist die WTCC auch nicht, man hat nun wirklich alles erreicht was man erreichen konnte und der Marketingeffekt dürfte ohne Werksteams als Gegner auch nicht mehr so groß gewesen sein. Zusätzlich spielte sicherlich auch der Kalender eine Rolle. Der Einsatz war eigentlich nur eine Sache von Chevrolet Europe, dass heißt der Einsatz sollte hauptsächlich der Promotion der Fahrzeuge in Europa dienen. Und in welchen Hauptabsatzmärkten in Europa fährt man nicht mehr? Richtig Deutschland, Frankreich und England.

Zusätzlich waren es Chevrolet vielleicht zu wenig und/oder zu vage Werksteams für die nächsten Jahre.  SEAT hat in einem Interview zwischen den Zeilen durchblicken lassen, dass man im Moment wohl eher dazu tendiert nicht werksseitig zurück zu kommen. Bei Ford ist es völlig offen, ob sie sich für ein komplettes Werkesengagement entscheiden, Nissan hat wohl kein Auto für die WTCC und zu Lada muss man wohl nichts mehr schreiben.

Allerdings kommt Honda und das ist seit dieser Woche sicher. Man hat für die 2 Einsatzfahrzeuge Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini verpflichtet, 2 gute Fahrer. Tarquini ist allgemein bekannt und Tiago Monteiro war zu sehr beeindruckenden Leistungen in diesem Jahr mit dem alten SUNRED-Motor im Stande. Desweiteren wird man mit Tiago Monteiro schon in Suzuka, Shanghai und Macao antreten, um den neue Civic nach S2000-Reglement ein bisschen zu testen. Er wird dafür aus seinem Vertrag bei Tuenti früher entlsassem. Einsatzteam für die beiden Civic’s ist das mit Honda eng-verbundene JAS-Motorsport Team.

Infolge der ganzen Chevroletsache ist es fast etwas untergegangen, dass die WTCC die neuen Regeln für 2015 angedeutet hat, beziehungsweise in Person von Serienpromoter Marcello Lotti angedachte Sachen genannt hat. Man möchte einen Hybridantireb einführen. Diesen sollen den Hersteller in gemeinsamer Arbeit entwickeln. Die Frage, die sich da im Moment aufdrängt: Welche Hersteller genau sollen das jetzt sein? Honda in Zusammenarbeit mit Honda in Kooperation mit ach ja Honda? Und die ganz große Sache ist ein Hybridantrieb 2015 (!) aus Marketingsicht vermutlich auch nicht mehr. Ansonsten möchte man die Autos kosmetisch etwas verändern und die Rennlänge beibehalten. Zumindest über die Rennlänge dürfte man aber sicherlich diskutieren, Rennen über 100 km wären meiner Meinung nach schon einer Überlegung wert.

Zurück zum aktuellen Tagesgeschehen. Die Autos und Teams sind mittlerweile in Curitiba (Brasilien) angekommen. In den vergangenen Jahren fuhr man oft unter wechselhaften Bedingungen, dieses Wochenende soll es jedoch trocken bleiben. Die Strecke, die aus Teilen eines Ovals und dessen Infields besteht, gehört zu den besseren im Kalender. Auf der laaaangen Geraden kommt es massiv auf den Topspeed an und man sollte schauen beim Start heil durch die ersten paar Kurven zu kommen. Favoriten sind natürlich die „großen Blauen.“

Da die WTCC es bisher nicht geschafft hat die Entrylist oder die offiziellen Gewichte online zu stellen, muss ich mich auf Information „aus zweiter Hand“ verlassen . Gabor Weber wird auf Grund von Sponsorenproblemen nicht am Start sein und wohl die gesamte Überseesaison verpassen. Monje kriegt jetzt auch endlich den  neuen SEATmotor, während Monteiro immer noch wartet und es sehr fraglich ist, ob er bis zu seinem Wechsel zu Honda überhaupt noch einen bekommt. Bei den Gewichten hat sich zum Glück etwas getan: Die Chevroletfahrzeuge kriegen weiterhin +40 kg, während BMW +10 kg und der neue SEAT-Motor mit 0 kg Zusatzgewicht rumfahren darf. Der alte SEATmotor, also das Fahrzeug von Monteiro, darf zwar 20 kg ausladen, kriegt aber gleich wieder 20 kg  drauf, während die Fords 20 kg leichter als der „Nullwert“ antreten dürfen.

Die Startzeiten sind leider sehr unschön, da sie mit der Indycar, ALMS und Nationwide kollidieren. Das erste Rennen ist um 19.45 Uhr und das zweite um 20.45 Uhr am Sonntag live bei Eurosport, das Qualifying gibts um 21.00 Uhr am Samstag live bei Eurosport.

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