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DTM – Hockenheim 2012 – Analyse

von cjander
4 Kommentare

Das erste DTM Rennen der “neuen Generation” versprach mit neuem Hersteller und neuem Reglement mehr Abwechslung und Spannung als in den Jahren zuvor.

Man kann wirklich sagen, dass die Neuerungen durchaus einen positiven Effekt auf die Serien hatten. Die Neuerungen des Reglements zielten unter anderem darauf ab mehr Action in die Rennen zu bringen und vor allem, dass die Fahrzeuge weniger sensibel auf Berührungen reagieren und dadurch echte Tourenwagenrennen entstehen können, mit drängeln und schupsen. Der Start lief noch relativ übersichtlich ab, doch der bestplatzierte BMW-Fahrer, Dirk Werner auf Platz 3, kam nicht gut weg und verlor mit seinem Schnitzer BMW einige Plätze. Ralf Schumacher nahm das neue Reglement (wir erinnern uns “drängeln und schupsen”) ein bisschen zu ernst und war wohl auch auserkoren die BMW in der DTM willkommen zu heißen denn er sorgte in der Spitzkehre in zwei aufeinanderfolgenden Runden für Unfälle.

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Er rammte u.a. den beim Start zurückgefallenen Dirk Werner durch ein zu spätes Bremsmanöver. Die Leidtragenden waren dabei speziell die beiden BMW von Martin Tomczyk und Bruno Spengler. Für Spengler gab es keine Möglichkeit mehr dem Mercedes von Schumacher auszuweichen und fuhr im voll ins Heck. In der Runde zuvor gab Schumacher, an selber Stelle, schon Timo Scheider einen kleinen Schupser sodass sich Scheider drehte und bis ans Ende des Feldes durchgereicht wurde. Das Manöver gegen Scheider war noch relativ harmlos, doch für den zweiten Zwischenfall kassierte Schumacher zu Recht eine Durchfahrtstrafe.

Spengler war während und nach dem Rennen recht angepisst und äußerte das auch in Interviews, Schumacher sah das allerdings etwas anders und suchte die schuld bei Spengler, der seiner Meinung nach selbst nicht rechtzeitig gebremst hatte. Für Schumacher ging es im Rennen trotz Durchfahrtstraffe immerhin noch bis auf Platz 7 vor, er zeigte im weiteren Verlauf auch, dass er durchaus ohne Berührung überholen kann, speziell gegen Coulthard zeigte er ein spektakuläres Überholmanöver das an Millimeterarbeit grenzte. An der Spitze versuchte sich unterdessen Ekström gegen die Mercedes von Jamie Green und Gary Paffett zu verteidigen. Doch schon in der vierten Runde wurde der Schwede von beiden Mercedes kassiert, die ihre Führung im ganzen Rennen nicht mehr abgaben.

Zeitweise fuhren die beidem Mercedes eine Sekunde schneller als der nun drittplatzierte Audi von Ekström. Nach dem Durcheinander beim Start kam das Feld nun langsam etwas zur Ruhe, die Top 10, bestehend aus allen Marken, fuhr nun komplett 1,36er Zeiten und zeigte, wie dicht beisammen die Fahrzeuge doch sind. Auch Andy Priaulx der nach dem Start einen Platz gutmachen konnte und nun auf P6 unterwegs war, konnte gut mit den “alteingesessenen” DTM Fahrern mithalten. Ein früher erster Boxenstopp mit mittelmäßiger Servicezeit warf ihn jedoch einige Plätze zurück. Dennoch konnte er sich im Verlaufe des Rennes wieder bis auf den sechsten Platz vorarbeiten, ein gutes Ergebnis für den DTM-“Rookie” und für BMW.

In Runde 13 übernahm Edoardo Mortara von Schumacher die ehrenvolle Aufgabe des Begrüßungskommandos für die BMW Flotte und klopfte, ebenfalls in der Spitzkehre, ans Heck des BMW von Joey Hand. Der BMW drehte sich zwar, konnte aber weiterfahren. Hand wurde schließlich am ende des Rennes auf P13 gewertet und war damit zweitbester BMW im Feld. Mortara erhielt für das Manöver ebenfalls eine Durchfahrtsstrafe, er versucht sein Team zu Verhandlungen über die Aussetzung der Straffe zu bringen, man erklärt ihm, aber dass dies nichts bringt und er seine Straffe absitzen muss, er wurde letztlich Elfter. An der Spitze kann sich das Mercedes-Duo angeführt von Paffett, der mittlerweile Green überholt hat, deutlich von Ekström absetzen. 10 Sekunden führen die beiden Mercedes vor dem Audi des Polsitters, und sie können sich weiter absetzen, Paffett und Green sind, die einzigen die bisher 1,35er Zeiten fahren konnten.

Für einen Augenroller sorgt Augusto Farfus bei seinem zweiten Pflichtboxenstopp, er verpasst seine Box und schwenkt zu spät ein, in die leere Box hinter seinem bereitstehenden Team. Sein etwas entnervt klingender Rennleiter ruft in gleich zur nächsten Durchfahrt wieder in die Box. Diesmal erwischt der ehemalige WTCC Fahrer zwar die richtige Box, dummerweise ist er mit 85 Km/h ganze 5 Km/h zu schnell und kassiert eine Durchfahrtstraffe. Kurz vor Ende des Rennens wird Rockefeller auf Platz 4 von Christian Vietoris kassiert und sogar Priaulx kommt Rockefeller noch gefährlich nahe und ist ihm beim Zieleinlauf weniger als eine Sekunde dicht auf den Fersen. An der Spitze ändert sich nichts mehr, Paffet siegt vor Green, gefolgt von Ekström, Vietoris und Rockefeller, der die Top 5 zu macht. Ein unauffälliges Rennen fährt David Coulthard, den man bis auf das Überholmanöver von Schumacher nur selten im Bild hat, Coulthard sichert sich den 8. Platz hinter Schumacher auf P7.


Bilder: Daimler AG, BMW Motorsport, Audi Motorsport

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4 Kommentare

Monster_Energy 1 Mai, 2012 - 19:55

Hallo,

die Highlights des DTM-Rennes waren (für mich) die BMW-Tür als Schutzschild für die Kameras sowie das wohlverdiente Feierabendbier für die Stern-Mechaniker.
Sonst war, außer Porno-Ralle, nicht viel los ;)

Funkmaster Flow 1 Mai, 2012 - 23:27

Servus!
Ich fand den Auftakt in die neue Saison schon ganz in Ordnung.
Schade fand ich, dass Ekström nicht die Pace der Mercedes mitgehen konnte. Das Qualifying versprach da mehr. Hätte sonst ein schöner Dreikampf werden können.
Apropros Dreikampf. BMW hat gar nicht so schlecht ausgesehen. Da wäre sicherlich mehr drin gewesen, wenn Spengler und Tomczyk nicht so früh ausgefallen wären. Das macht Hoffnung auf neun weitere spannende Events.

Kleine Anmerkung noch am Rande. Der Brite am BMW-Steuer heisst Andy Priaulx und nicht wie hier versehentlich geschrieben Prilaux ;)

cjander 2 Mai, 2012 - 10:42

@Funkmaster Flow vielen Dank für den Hinweiß, hab den Buchstabensalat korrigiert.

nona 3 Mai, 2012 - 17:08

Ich würde mal sagen, das mit dem „weniger sensibel“ und „drängeln und schubsen“ kann man erstmal getrost ad acta legen. Die Fahrzeuge machen – bis jetzt – einen nur wenig weniger fragilen Eindruck als in den Jahren davor. Kaum mal angeditscht fallen sie auch schon halb auseinander. Und hinterher wird natürlich allenorten rumgeweint, wie unfair und unfähig die jeweils anderen Fahrer doch alle sind. Bislang macht es nicht hinreichend den Eindruck, der peinliche Kindergarten der vergangenen Jahre würde wirklich durch „echten Tourenwagensport“ abgelöst. (In diesem Sinne natürlich schöne Grüsse an Herrn Bruno „Ralf is such a fucking idiot“ Spengler… :)

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