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Dakar 2012 – Überblick und „was bisher geschah“

von cjander
3 Kommentare

Etwas verspätet starten wir die Berichterstattung der Dakar 2012. Die diesjährige Ausgabe startete am 2. Januar 2012 in Argentinien und führt über Chile nach Peru. Die Rally Dakar ist das erste große Motorsportereignis des Jahres und eines der letzten großen Abenteuer im Motorsport. Leider ist die Dakar auch eines der gefährlichsten Abenteuer. So verunglückte der Privatfahrer Jorge Martínez Boero schon am ersten Tag der diesjährigen Dakar schwer. Er erlag schließlich auf dem Weg ins Krankenhaus. Für den 38-Jährigen war es die zweite Teilnahme an der Dakar, schon 2011 musste er wegen einem Unfall nach der 6. Etappe aufgeben.

Allgemeines:

Die Rally Dakar, früher bekannt als Rally Paris-Dakar, führt den Namen „Dakar“ nur noch als „Marke“ im Namen, denn seit dem die Rally im Jahre 2008 aus Sicherheitsgründen abgesagt werden musste fährt man nicht mehr in Afrika sondern in Südamerika. Der Dakar hat das wenig geschadet, die Streckencharakteristik ist ähnlich sehr viel Wüste, viel Schlamm, Höhen bis zu 3000 Meter über Meeresspiegel gilt es zu meistern. Insgesamt muss jeder Fahrer in den 14 Tagen der Rally rund 8000 Kilometer zurücklegen. Durch die relativ preiswerten Startgebühren  nehmen sehr viele Privatfahrer Teil was insbesondere bei den Motorädern und Autos zu einem sehr großen Starterfeld führt. So starteten dieses Jahr 188 Motoräder, 173 Autos, 76 Trucks und 32 Quads. Durch den großen Schwund der Werksteams bei den Autos in den letzten Jahren ist die diesjährige Dakar spannender denn je. Hier hat sich VW als letzter großer Hersteller nach dem Ende der Dakar 2011 zurückgezogen und damit gibt es praktisch kein Werksteam mehr, tatsächlich gibt es noch ein „halbes“ aber dazu später mehr. Im Motorradbereich dominiert seit Jahren das Team von KTM mit seinen beiden Topfahrer Marc Coma und Cyril Depres. Seit 2005 hat entweder Coma oder Depres die Dakar gewonnen, seit 2001 stand immer eine KTM auf dem ersten Platz. Die Trucks wurden in den letzten Jahren dominiert von Wladimir Tschagin in seinem Kamaz (ein russischer LKW-Hersteller), Tschagin trat 2011 von seiner aktiven Rally-Karriere zurück und so werden auch hier die Karten neu gemischt.

Namen und Teams
Cars:

Der Favorit der diesjährigen Dakar bei den Autos ist sicherlich das X-Raid Team mit dem 3 maligen Dakarsieger Stephane Peterhansel. Das X-Raid Team von Sven Quandt ist dann auch unser „halbes Werksteam“ denn wer den Namen Quandt kennt, weiß das die Quandt-Familie größer Anteilseigner von BMW ist. So startete X-Raid in den vergangenen Jahren auf BMX X3 um dieses Jahr auf Mini’s umzusteigen.

Verfolger der Favoriten ist Robby Gordon mit seinem Hummer Team, mit seinem monströsen Hummer H3 konnte er in den vergangenen Jahren einige Achtungserfolge erzielen, hatte jedoch auf Grund vieler technischer Probleme und vor allem Aufgrund des Heckantriebs gegen die Top Teams keine Chance. Dieses Jahr, ohne VW, rechnet sich Gordon aber gute Chancen auf ein besseres Ergebnis aus, zudem konnte er wenige Tage vor Start der Rally mit Nasser Al Attiyah den Sieger der letztjährigen Dakar (da noch auf VW und 2009 bei X-Raid der VW-Schreck) für sein Team in einem zweiten Hummer H3 verpflichten.

Mit Giniel de Villiers startet ein weiterer ehemaliger Dakar Sieger des VW-Werksteams in einem Neuen Team, in diesem Fall in einem Nagelneuen Toyota Hilux. Ihm werden wohl eher Außenseiterchancen eingeräumt, doch schon kurz nach dem Start der Dakar wurde klar dass mit de Villiers zu rechnen ist.

Bikes:

Auf den Motorädern tob seit Jahren ein wilder Kampf zwischen Marc Coma und Cyril Depres, die beiden können sich nicht wirklich leiden und so kommt es immer wieder zu unschönen Aktionen. Dies Jahr haben sie ihrem KTM Team Besserung versprochen, nun wir werden sehn was daraus wird.

Francisco Lopez auf seiner Aprilia konnte sich in den letzten Jahren ebenfalls einen Namen machen und ist als Chilene der Lokalmatador mit den meisten Fans an der Strecke.

Trucks:

Das in den letzten Jahren dominante Team Kamaz hat für dieses Jahr ihren Top-Fahrer Wladimir Tschagin (7 Gesamtsiege) verloren und setzt dieses Jahr auf Edouard Nikolaev, ehemaliger Beifahrer Tschagins. Dieser hat jedoch schwer zu kämpfen insbesondere mit dem wiedererstarkten De Roy Team. Mit sehr starken Trucks von Iveco, Tatra und sogar MAN wird es Kamaz dieses Jahr nicht leicht haben die Siegesserien fortzuführen.

Quads:

Das kleinste Starterfeld bieten die Quads, hier haben sich insbesondere die Brüder Petronelli in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht.

Was bisher geschah / Etappe 1-4
Bikes:

Nach den ersten 4 Etappen liegt Depres schon über 8 Minuten vor Coma der wiederum ganze 18 Minuten vor dem drittplatzierten Rodriguez auf Yamaha liegt. Am Ende der ersten Etappe lag Depres noch auf Platz 13, da er die Etappe etwas lockerer angehen wollte um seine KTM zu schonen. Lopez konnte die erste Etappe noch für sich entscheiden, liegt momentan aber fast 30 Minuten hinter der Spitze auf dem vierten Platz.

Cars:

Für Al Attiyah startet die Dakar direkt mit einem Defekt am Motor seines Hummer H3, seit Teampartner und Chef Robby Gordon musst den lahmenden H3 von Attiyah ins Biwak schleppen und das Team musste den Motor über Nacht reparieren damit der zweite Hummer an überhaupt den Start der zweiten Etappe gehen konnte. Nach einer sehr guten zweiten Etappe für Attiyah sieht es nach der 4. Etappe für das Hummer Team düster aus. Gordon verlor 18 Minuten und Attiyah ganze 26, damit liegen die Hummer recht abgeschlagen auf Platz 5 und 7. Nach der 4. Etappe konnte sich Peterhansel die Spitze der Tabelle sichern, nachdem seine Teamkollegen in den ersten Etappen überraschen stark waren. Auf Platz 2 befindet sich überraschenderweise Giniel de Villiers in seinem Hilux, so schnell hatte X-Raid wohl nicht mit der Toyotakonkurrenz gerechnet.

Trucks:

Kamaz hat es tatsächlich schwer auch dieses Jahr an seine früheren Erfolge anzuknüpfen. So richtig kommen die Kamaz nicht in Gang. Einen Etappensieg konnte man zwar erringen, aber bei der nächsten Etappe hat der Kamaz mit der Startnummer 533 von Ardavichus wieder viel Zeit verloren und liegt auf dem 5. Platz. Angeführt werden die Trucks von Gerard De Rooy auf Iveco, dicht gefolgt von Stacy und Biason auf zwei weiteren Ivecos. Etwas größer ist der Abstand dann zum 4. Platz zu Loprais auf seinem Tatra.

Quads:

Die Patronellis konnten sich am Ende der dritten Etappe über Platz 1 und 2 freuen, nach der 4 Etappe musste man sich allerdings Maffei geschlagen geben. Die Klasse wird sich wohl auch zwischen diesen 3 Fahrern entscheiden, da dem 4. Platzierte Sonik schon 38 Minuten auf Platz 3 fehlen. Doch die Dakar ist noch recht lang.

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3 Kommentare

xeniC 5 Januar, 2012 - 18:58

Es stimmt übrigens nicht, dass Al-Attiyah 2010 für Quandt/X-Raid unterwegs war. In 2010 holte Al-Attiyah im Touareg hinter Sainz den #2 Platz mit dem geringsten Abstand der je erreicht worden war zwischen #1 und #2 bei der Dakar. *hust*

Und das man zum ersten mal nach Peru fährt, hätte auch erwähnt werden dürfen :-P.

cjander 5 Januar, 2012 - 19:07

Oh sorry, da hab ich mich wohl um ein Jahr vertan, wird korrigiert.

Deutscher Auto Blogger Digest vom 05.01.2012 | "Auto .. geil" 7 Januar, 2012 - 00:26

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