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Vorschau: GP2/GP3 Valencia, F2 Spa

von Vorsicht
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Im Rahmen der Formel 1 geht am Wochenende die GP2 in die vierte Runde. Auch die GP3 ist nach der Pause in Monaco nun wieder dabei. Außerdem: F2 in Spa.

Die kurze Pause ist vorbei – ab dem kommenden Wochenende hat die Formel 1 ihr volles Rahmenprogramm zurück. Die GP2 Serie, diesmal wohl wieder mit Christian Vietoris, fährt in Valencia schon fast der Saisonhalbzeit entgegen, es handelt sich um das vierte von neun Wochenenden. Einen klaren Meisterschaftsfavoriten gibt es bisher trotzdem noch nicht – es wird also interessant. Das gilt auch für die GP3 und die Formel 2 (die am Wochenende in Spa Franchorchamps ihr Rennen absolviert), wo allerdings erst je zwei von acht Wochenenden absolviert sind. Man darf also gespannt sein, ob sich am kommenden Wochenende in einer der drei Serien ein erster Titelanwärter herauskristallisieren kann.

Fünf Fahrer innerhalb von nur drei Punkten: Das gibt es auch in der gewohnt engen GP2 Serie sonst nur selten. Der Abstand zwischen Romain Grosjean (23 Punkte), Sam Bird (23), Charles Pic (22), Davide Valsecchi (21) und Guido van der Garde (21) beweist die Leistungsdichte, die in diesem Jahr in der Nachwuchsklasse herrscht. Andererseits: Der Abstand deutet auch darauf hin, dass wohl auch 2011 ein Jahr ohne Riesentalent in der GP2 sein wird – denn das hätte sich wohl von Langzeit GP2-Fahrern wie Valsecchi und van der Garde absetzen können.

Und das, obwohl sich vor Saisonbeginn fast alle Beobachter einig waren: 2011 sei die Serie wieder besser aufgestellt, als im Vorjahr. Namen wie Jules Bianchi, Christian Vietoris und Esteban Gutierrez wurden genannt. Aber: In der nun drei Rennwochenenden alten Realität konnte sich bisher keiner der drei Genannten so richtig in Szene setzen.

Andererseits: Alle drei sind auf ihren Karrieren in anderen Nachwuchsklassen für ihre Schnelligkeit bekannt. Die werden sie wohl kaum in der kurzen Zeit verloren haben – aber die Eingewöhnung in die diffizielen GP2-Wagen und ins Rampenlicht der F1-Wochenenden dauert wohl für so manche länger, als man glauben mag. Vielleicht schaffen sie es ja in Valencia endlich, ihr Können aufblitzen zu lassen.

Bis dahin bleibt aber wohl Romain Grosjean der Mann der Saison. Der von Renault entlassene Franzose hat sich 2010 in Serien wie der AutoGP, die, bei allem Respekt, eigentlich unter seiner Würde sind, wieder zurückgekämpft. Angeblich wird in Renault-Kreisen darüber spekuliert, dass er bald Nick Heidfeld beim finanzschwachen F1-Team des Autokonzerns ersetzen könnte. Wird er doch im Gegensatz zum sponsorenlosen Deutschen von der halben französischen Öl- und Technikindustrie gefördert. Bis es soweit ist, gilt es allerdings auch für ihn weiter, in der GP2 seinen Wert zu beweisen.

GP3

Fast noch diffuser als in der großen Schwesterserie ist die Situation in der GP3. Das liegt aber weniger am ausgeglichenen Feld, sondern eher daran, dass der Stand nach zwei Rennen noch keine wirklichen Schlüsse auf die Kräfteverhältnisse erlaubt.

Eines scheint aber klar: Nigel Melker, im vergangenen Jahr noch rennschwacher Quali-König scheint seinen Speed 2011 auch dann zeigen zu können, wenn es zählt – nämlich im Rennen. Sowohl in der Türkei, als auch in Bercelona konnte der Niederländer mit besonnen Fahrten in gute Positionen überzeugen.

Ähnliches gilt für den Serienzweiten Andrea Caldarelli und dessen Verfolger Mitch Evans, der morgen, Freitag seinen erst 17. Geburtstag feiern wird.

Andere Fahrer, die vor der Saison als heiße Titelanwärter genannt wurden sind noch nicht so wirklich in Fahrt gekommen. In diese Kategorie zählt bisher Williams-Tester Valtteri Bottas (Rang 12, 6 Punkte) genauso wie der schweizer Hoffnungsträger Nico Müller, der schon im vergangenen Jahr einige sehr gute Leistungen gezeigt hat.

Aber auch hier gilt das gleiche wie in der GP2: Auch der talentierteste Fahrer braucht seine Zeit, um mit Umfeld und Auto klar zu kommen. Wer in der GP3 heuer wirklich um den Titel kämpft, werden wir wohl auch nach dem Rennen in Valencia noch nicht letztgültig wissen.

Formel 2

Und schließlich zu einer Serie, bei der ich mich mit jeden Einschalten mehr darüber wundere, dass es sie noch gibt. Denn Fahrer, die Art der Übertragung und die Zuschauerzahlen an der Strecke machen nicht gerade den Eindruck bodenlosen Erfolgs. Immerhin: Ein paar talentierte Piloten sich doch dabei, und Kommentatoren und die Pitlane-Reporterin sich hörbar bemüht, und mit Spaß bei der Sache.

Außerdem: Das Rennen in Spa bietet allein schon wegen der Strecke gute Gründe, vielleicht trotz der genannten Makel kurz Fernseher oder Stream für die Serie einzuschalten.

Leistungsmäßig ist das Bild nach nur zwei Rennen ähnlich unklar wie in der GP3. Das erste Wochenende in Silverstone dominierte noch Mirko Bortolotti, beim zweiten Rennen in Magny-Cours konnte Christopher Zanella aber so richtig zuschlagen. Dank seiner beiden Siege auf der ehemaligen F1-Bahn im Herzen Frankreichs führt der Schweizer nun trotz eines vermissten Auftaktwochenendes die Meisterschaft knapp (71 Punkte) vor Bortolotti (66) an. Der Spanier Miki Monras liegt mit 64 Zählern nur unwesentlich dahinter.

Spa ist gewöhnlich eine Strecke, die auch in Juniorklassen die fahrerische Spreu vom Weizen trennt. Man darf also gespannt sein, wer sich in den belgischen Ardennen durchsetzen kann.

Im TV

Die GP2 liefert wie immer sky ins Haus, auch diesmal wieder mit der geschätzten Kommentierung durch das Duo Sascha Roos / Sven Heidfeld. Die genauen Sendezeiten: Samstag, 15:35 Uhr, sky sport 2 / Sonntag, 10:30 sky sport 2/HD1.

Die GP3 läuft im gewohnten „eine Wiederholung, einmal Live“-Format Sonntagmorgen (ab 9:00 Uhr) auf Eurosport Intl. und Eurosport HD.

Die Formel 2 läuft live auf Motors TV und im Stream auf formulatwo.com. Beginnzeiten sind dort wie da Samstag, 13:50 Uhr sowie Sonntag, 14:15 Uhr.

Foto: GP3

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1 Kommentare

NoteMe 23 Juni, 2011 - 11:33

Über die Formel 2 kann man nur noch lachen, allein die Startzeiten für die Rennen sind völlig lächerlich.

Da hat der Organisator entschieden, dass die Serie nicht gesehen werden will, was wohl auch nicht weit weg von der Wahrheit sein dürfte.

Schade um das ganze Geld, das für so einen Unfug verbrannt wird, gerade die Geldgeber der Piloten könnten auch gleich ein nettes Kaminfeuer anzünden.

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