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Ferner liefen: Die Newshappen

von DonDahlmann
5 Kommentare

// Michael Schumacher hat mal wieder einen zähen Start in die Saison. Sein Rennen in der Türkei war geprägt von schlechten Entscheidungen, ruppiger Fahrweise und einer Klatsche in der Qualifikation, als er 1 Sekunde gegenüber Rosberg verlor. Nach der Quali war Schumacher ratlos, später stellte sich heraus, dass er in Turn 1 etwas von der Linie gerutscht war. So ein Fehler passiert jedem mal, aber es fällt doch auf, dass Schumachers Fehlerquote sehr hoch ist. Vorbei die Zeit, in der er fehlerlos seine Runden zog und schon ein leichter Slide Ausgangs einer Kurve für hoch gezogene Augenbrauen sorgte. In den britischen Medien, die traditionell schlecht auf Schumacher zu sprechen ist, sieht man die „Götterdämmerung“ eingeleitet. Joe Saward schriebt „In the end one gets no choice as an F1 driver. You have to face up to the realities that you cannot beat age. Some go on deluding themselves that they could still do it and blame others for pushing them out. Others are smarter and get on with their lives. “ Und auch James Allen meint: „He probably accepts that due to his age and time out of racing he’s a few tenths slower than Rosberg, but the Mercedes could turn out to be a contender this year and you can always tell when a driver gets a sniff that there may be a chance to do something special. Schumacher needs a podium at the least to make the comeback worthwhile, to give it some real justification.“
Nach dem Rennen in der Türkei wirkte Schumacher niedergeschlagen und fast deprimiert. Er sprach davon, dass ihm momentan der Spaß am Fahren fehlen würde, was angesichts seiner momentane Chancenlosigkeit auch nicht weiter verwundert. Gleichzeitig werden Gerüchte laut, dass man bei Mercedes schon für die Zukunft plant. Paul di Resta oder Nico Hülkenberg stehen als Nachwuchstalente bereit, nachdem Rosberg in den letzten 18 Monaten gezeigt hat, dass er der Teamleader sein kann. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht. Don

// Pitpass hat sich die Unternehmensverhältnisse der Formel Eins noch mal genau angeschaut und ist auf ein Unternehmen namens „Delta Prefco“ gestossen. Der Autor stochert etwas im Nebel herum, vermutet aber, dass es sich um eine Schlüsselgesellschaft handelt, die außerhalb der normalen Beteiligungen der CVC steht. Die Vermutung, dass die CVC im Prinzip nur eine leere Hülle in den Händen hält und Bernie die Rechte an der F1 über diverse weitere Firmen verteilt hat, wird auch von Pitpass geteilt. Don

// Pirelli hat die Reifenmischungen für die nächsten Rennen bekannt gegeben und die sind teilweise etwas schon interessant:
GP Spanien -Hard/Soft
GP Monaco -Soft/Super soft
GP Kanada -Soft/Super soft
GP Europa -Medium/Super soft
GB England- Hard/Soft

Vor allem die Mischungen für Kanada und Valencia sind etwas überraschend. In Kanada geht der Asphalt zwar relativ schonend mit den Reifen um, allerdings kann es auch sehr heiß werden, dazu kommen die hohen Geschwindigkeiten und die Beschleunigung aus den langsamen Ecken. Auch die „Super Soft“ in Valencia sind eine mutige Wahl und dürfte bei großer Hitze zu einem interessanten Rennverlauf führen. Don

// Das Circuit of the Americas in Austin hat auf Facebook aktuelle Luftfotos von der Anlage veröffentlicht. Sehr viel ist darauf zwar, ehrlich gesagt, nicht zu sehen. Zumindest bestätigen die Bilder aber, dass die Arbeit wohl weiterhin voranschreitet – was ja schon mehr ist, als manche im Vorfeld vermutet hatten. Immerhin ist bis zum ersten Formel 1 Rennen in Texas ja auch noch mehr als ein Jahr Zeit. (Vorsicht)

// Die IndyCar Series hat erste Modelle der Autos für 2012 vorgestellt. Gezeigt wurde eine Dallara-Variante für die Road Courses und eine für die Ovale. Auffällig ist bei beiden Wagen der Auffahrschutz hinter den Hinterrädern, bei der Ovalversion sogar durch eine völlige Verkleidung gelöst. Sicherheitstechnisch ist das auf alle Fälle sehr sinnvoll, optisch muss man sich daran aber erstmal gewöhnen. Oder auch nicht. Denn bis zum kommenden Jahr könnte sich ohnehin noch einiges ändern: Die vorgestellten Wagen sind nicht fertige Modelle für 2012, sondern sollen nur verdeutlichen, wie die Wagen in etwa aussehen könnten – einen Windkanal haben diese Autos bisher zum Beispiel nicht gesehen. Außerdem bleibt Dallara ja nicht der einzige Aero-Kit Hersteller. Die Modelle von Lotus, Chevrolet, Honda und – möglicherweise – Oreca könnten also auch wesentlich anders aussehen. Wehrmutstropfen: Wegen der hohen Kosten für die zusätzlichen Teile sieht es derzeit so aus, als würden die alternativen Aero-Kits erst 2013 oder frühestens Mitte 2012 einsteigen können. (Vorsicht)

// Die Superleague Formula hat knapp einen Monat vor dem geplanten Saisonstart noch einmal kräftig umgebaut. Statt der bisher geplanten umfangreichen Europa-Saison wird es im Sommer nur zwei Rennen geben: Anfang Juni in Assen und Mitte Juli in Zolder. Danach bewegt man sich an die Grenzen des Kontinents und fährt Anfang September im russischen Smolensk (wo übrigens nur wenige Wochen zuvor auch die GT3 Europe Station macht). Ende September steht dann wieder ein Rennen in Beijing auf dem Programm, vermutlich wird es sich wie in der vergangenen Saison um einen Stadtkurs handeln. Danach folgen zwei Brasilien-Rennen in Curitiba und auf dem weitgehend unbekannten Kurs von Goiania. Dort ist Mitte der 80er-Jahre die Motorrad-WM gefahren – seither war nicht mehr viel los, jetzt wird die Piste allerdings gerade modernisiert. Im November gibt es ein Rennen im mittleren Osten. Der Ort dafür ist bislang unbestätigt, Gerüchte sprechen aber davon, dass es sich um Katar handeln soll. Als achtes und letztes Rennen steht Taupo in Neuseeland auf dem Plan.
Die Gründe für die massiven Änderungen im Kalender liegen wohl darin, dass man sich nach drei eher erfolglosen Saisons nun neu ausrichten muss. Zum einen ist der Superleague Hauptsponsor Sonangol abhanden gekommen. Der angolanische Ölkonzern plant wohl nun größer, und möchte sich in der F1 engagieren. Außerdem könnte es auch sein, dass man auf ein völlig anderes Konzept setzen wird: Von Fußballclubs ist in der aktuellen Pressemeldung nämlich nicht mehr die Rede, stattdessen wird die Saison 2011 als „World Cup“ angekündigt, die Rennen heißen nun „Grand Prix“. Man könnte also spekulieren, dass sich die Serie in Richtung des A1GP-Konzeptes mit Nationalteams entwickeln möchte. Konkrete Informationen dazu stehen allerdings noch aus, genauso wie zu möglichen Fahrern. (Vorsicht)

// Kyle Busch und Kevin Harvick haben für ihre Slapstick-Einlage nach dem Rennen in Darlington von der NASCAR eine „Strafe“ kassiert. Beide müssen 25.000 Dollar zahlen und stehen für vier Rennen unter Beobachtung. Wenn man bedenkt, dass die NASCAR selbst bei minimalen und kleinsten technischen Unregelmäßigkeiten sofort Strafen in einer Höhe von 100.000 Dollar und mehr verlangt und zusätzlich Teammitglieder für Monate gesperrt werden, kann man in dem Fall nur sagen, dass man solche Aktionen offenbar gerne sieht. Zu Mal man Montoya und Newman überhaupt nicht bestrafen hat. Offenbar möchte man vor dem TV-Publikum ein paar Fehden aufbauen und die Quoten nach oben zu treiben. Don

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5 Kommentare

Art Vandelay 11 Mai, 2011 - 15:37

Europa ist aber Valencia und nicht der Nürburgring.

DonDahlmann 11 Mai, 2011 - 15:38

Sorry, habe ich verwechselt, macht die Sache mit den Super Soft aber auch nicht besser :)

nona 11 Mai, 2011 - 17:00

Soft und Super-Soft in Montreal könnte sich als lustige Zirkusnummer erweisen. Nicht nur wegen kurzer Stints und vielen Boxenstops, sondern auch wegen der eher besonders grossen Menge an Reifenabrieb, der von den Pirellis gemeinhin runterkommt und abseits der Ideallinie die Strecke einsaut. Da gibt’s gerade in Montreal diverse Streckenabschnitte, wo das ein Faktor werden kann.

Gibt es irgendwo ein gutes Originalzitat von Schumacher hinsichtlich „kein Spass mehr am Fahren“? Schon kurz nach dem Rennen wurden da Stille-Post-mässig Rücktrittsgerüchte kolportiert, was nur Minuten später von Schumachers Lager sofort richtiggebogen wurde mit dem Verweis darauf, er habe etwas ganz anderes gemeint. Ich kann mich nicht ganz des Eindrucks erwehren, die britische Journaille hat da nur zu gerne irgendwas falsch verstanden.

DonDahlmann 11 Mai, 2011 - 18:03

Aus dem Kopf: Er hat sowohl bei der BBC, als auch bei sky gesagt dass ihm das „keinen Spaß“ machen würde („It is no fun“). Das Gesicht dazu war schon eindeutig, aber es kann natürlich auch sein, dass er das auf das DRS, die Reifen und die dadurch leichten Überholmanöver bezog. Etwas ähnliches hatte Webber in China auch schon gesagt, dort aber klar gestellt, dass er es wegen des DRS und den Pirelli gesagt hatte. Der Zusatz war bei Schumacher in den Interviews nicht zu hören, aber klar- kann er vergessen haben. Zu mal ich auch nicht glaube, dass Schumacher so offen über eine evtl. Demotivation reden würde.

nona 11 Mai, 2011 - 18:54

Ich nehme mal an, dogfood meinte das hier:
http://www.youtube.com/watch?v=syWVamBcnPs
Das finde ich für Schumacher-Verhältnisse jetzt ehrlich gesagt weder „abgrundtief“ noch sonstwie aussergewöhnlich frustriert (da gab’s schon ganz andere Interviews, in ganz anderen Situationen und Umständen), und die Aussage mit dem „keinen Spass mehr“ ist in meinen Augen mindestens interpretationswürdig. Schumacher ist meistens einigermassen sauer auf sich selbst wenn er sich einen entscheidenden Fehler gemacht zu haben eingestehen muss. Dass unsere britischen Freunde das mit dem Spass so auffassen als wollte er sofort alle Brocken hinschmeissen ist natürlich klar. Er spricht aber eigentlich – unabhängig von McKenzies allgemein gehaltener Frage – nur von der Action auf der Strecke in diesem Rennen und dass er eben angesichts dieses aktuellen Rennergebnisses in just diesem Moment nicht besonders happy ist, weil er eben weiter vorne hätte landen können.

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