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BTCC: Analyse Thruxton 2011

von DonDahlmann
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Die Hochgeschwindigkeitsorgie der BTCC in Thruxton brachte wenig Überraschungen. Die NGTC-Turbos fuhren die Siege ein, da half auch die Reduktion des Ladedrucks vor dem Rennwochenende nicht viel.

Der amtierende BTCC-Meister Jason Plato machte seinem Ärger über die Turbos mal wieder Luft, denn die bestimmten das Tempo ganz so wie sie wollten. Vor allem die Honda war selbst mit Platzierungsgewicht und Problemen an den Vorderreifen von niemanden zu schlagen. Andrew Jordan kam als einziger in den beiden ersten Rennen in die Nähe des Werksteam, der Rest konnte nur zuschauen. Die Dominanz der Honda vom Team Dynamics wird aber sicher nicht unbeantwortet bleiben, ich vermute, dass die BTCC da noch mal nachlegen wird in Sachen Ladedruck. Immerhin hatte man versprochen, dass die Rennen zwischen allen Klassen eng werden sollten. Zieht man mal die Honda ab, stimmt das auch, denn hinter Neal und Shedden ging es gut zur Sache. Auch die Cruze konnten hier mitmischen, vor allem im dritten Rennen, was Jason Plato zeigte. Völlig abgeschlagen sind nur die BMW, die Thruxton völlig untergingen.

Rennen 1

Am Start rollte Shedden leicht an, aber die Kommissare hatten da keinen Frühstart gesehen. Dementsprechend kam er sensationell weg und konnte bequem in Führung gehen. Auch hinten ging es einigermaßen ruhig zu. Plato suchte einen Weg durch die Mitte, wurde aber geblockt, während der erstaunliche Onslow-Cole Ausgangs der ersten Schikane leicht quer stand und zwei Plätze verlor. Das Feld kam ohne Kollisionen durch durch die erste Runde. Hinter Shedden bildete sich ein hübsches Paket aus Jordan, Neal, Chilton, Jackson und Plato, der erstaunlicherweise zunächst mithalten konnte.

Jordan konnte vorne den Speed von Shedden nicht halten und kam zusehends unter Druck von Neal im zweiten Honda. Der Ex-Meister setzte sich vor Cobb plötzlich auf die Innenseite von Jordan und quetschte sich mit ein wenig Lackaustausch auf P2. Jordan war wohl mehr überrascht, als dass er sich wehren konnte. Er verlor auch sofort den Anschluss an beide Honda. Dahinter klemmten Tom Chilton und Mat Jackson, die sich mit Jason Plato und Jason Boardman auseinandersetzen mussten. Plato bremste vor der Ziel-Schikane auf der allerletzten Rille und rumpelte sich an Jackson vorbei. Weil der eine andere Linie nehmen musste, rutschte auch noch Tom Boardman vorbei. Doch das harte Manöver sollte für Plato noch Folgen haben, der sich aber zunächst auf die Jagd nach Chilton machte. Der Aon-Ford konnte weiterhin nicht das Tempo der Honda oder von Jordan halten und lag ungefährdet auf Platz 4. Doch nun machte Plato von hinten Druck und nahm ihm teilweise 0,7 Sekunde pro Runde ab. Auch um P6 wurde es wieder eng, als Boardman, Jackson und Cole im Golf langsam zusammen rutschten. Cole versuchte sich mehrfach an Jackson im alten Focus, doch auf der Geraden fehlt es dem VW einfach an Leistung.

Mittlerweile hatte Plato den Ford von Chilton vor sich, der wiederum auf Andrew Jordan aufgelaufen war. Doch bevor sich ein enger Kampf entwickeln konnte, stand Plato plötzlich mit seinem Cruze im Off. Offenbar war ihm ein Reifen geplatzt und vermutlich ist das die Konsequenz seines harten Bremsmanövers, als er sich an Jackson vorbei gequetscht hat. Nach dem Rennen meinte er sichtlich genervter Jason Plato:“Was driving above the limits to stay with the stupid turbos. It’s a joke. Absolute a joke.“

Vorne tat sich plötzlich auch etwas, denn plötzlich hing Neal seinem Teamkollegen Shedden im Nacken, der ihn auch vorbei ließ. Klare Teamorder und das ist etwas, was man in der BTCC zu diesem frühen Zeitpunkt in der Saison nicht gerne sieht. Aber Neal wollte sich nur einen Punkt für eine Führungsrunde holen und ließ Shedden wieder fair vorbei, so dass dieser seinen verdienten Sieg holen konnte.

Nach dem Ausfall von Plato tat sich vorne nichts mehr. Am Ende gewinnt Shedden vor Neal, Jordan, Chilton, Boardman, Jackson, Cole, Nash, Smith, MacD, Gilham, Collard, O’Neill, Griffin, Foster, was dann gleichzeitig auch die Startaufstellung für das zweite Rennen war.

Rennen 2

Nach dem eher ruhigen Rennen in Lauf 1 hatte ich mir etwas mehr Abwechslung im zweiten Lauf versprochen. Die Strecke ließ zwar tolle Duelle zu, aber an der Spitze blieb es sehr ruhig. Nicht starten konnte Onslow-Cole im Golf wegen eines Defektes am Motor. Shedden kam am Start wieder gut weg, Neal musste den heranstürmenden Jordan abwehren, was ihm aber gelang. Boardman versaute sich sein Rennen direkt in der ersten Runde, weil nach Church komplett quer raus kam und den Wagen bei knapp 200 km/h irgendwie auf der Strecke halten konnte. Danach waren seine Reifen hin und das Rennen gelaufen. Plato, der von ganz hinten starten musste, hatte sich schnell in Richtung der Top 10 gewühlt.

Vorne kam Shedden nicht von Neal weg, der klar schneller zu sein schien. Als Andrew Jordan im Vauxhall am Heck von Neal knabberte, schien man bei Honda eine Entscheidung getroffen zu haben. Neal ging problemlos an Shedden vorbei und setzte sich auch sofort weit ab. Shedden gelang es etwas Luft zwischen sich in Jordan zu legen, doch der Abstand variierte immer wieder, je nach dem wie die Reifen gerade funktionierten. Doch dann machte Shedden einen schweren Fehler Eingangs der Zielschikane, die er fast komplett verpasste, was Jordan erlaubte sich P2 zu schnappen. Erstaunlicherweise kam Shedden auch nicht mehr an Jordan ran, sondern musste sogar nach hinten aufpassen, wo der unauffällig fahrende Tom Chilton langsam Druck aufbaute. Chilton, Jackson und der nach vorne stürmende James Nash im Triple8 Vectra lieferten sich ein paar schöne Hochgeschwindigkeitsduelle, wobei Mat Jackson alle Hände voll zu tun hatte, weil sein Focus sehr unruhig lag und oft quer stand.

Dahinter hatte sich Rob Collard im BMW eingenistet, der jedoch mehr und mehr von Alex MacDowell unter Druck kam, der wiederum Jason Plato im Schlepptau hatte. Der Youngster und Collard lieferten sich sehr enge Windschattenduelle, leider verbremste sich der Cruze-Pilot vor Start-Ziel und schickte den BMW in einen Dreher. Damit war das Rennen mehr oder weniger gegessen, nur James Nash und Mat Jackson lieferten sich noch ein paar heftige Duelle, die der Ford-Pilot aber für sich entscheiden konnte.

Am Ende siegte Matt Neal bequem vor Shedden, Jordan, Chilton, Jackson, Nash, MacD, Plato, Boardman, Gilham, O’Neill, Smith, Neate und Collard. Andrew Jordan war zwar als zweiter durchs Ziel gekommen, aber laut Rennleitung hatte er irgendwo mal abgekürzt und wurde einen Platz zurück versetzt. Die Ziehung des reverse grid ergab dann P9, was den Seat mit Boardman auf die Pole brachte. Danach folgten Plato, MacDowell, Nash, Jackson, Chilton, Jordan, Shedden und Matt Neal.

Rennen 3

Plato hatte einen sensationellen Start und ließ Boardman komplett stehen. Noch besser muss Mat Jackson los gefahren sein, denn der tauchte aus dem Nichts auf und schnappte sich von P6 kommend auch noch Boardman, der mit wilden Manövern versuchte P2 zurück zu holen. Aber Jackson ließ sich nicht beirren und blieb vorne. Alle anderen behalten ihre Positionen. Jason Plato suchte sein Heil in der Flucht und schaffte es auch schon nach ein paar Runden einen kleinen Abstand zwischen sich und den Focus zu bringen. Dahinter hatte Boardman alle Hände voll zu tun, denn von hinten drückte James Nash im Vectra. Relativ ruhig gingen die beiden Honda-Piloten das Rennen an, die ihre Positionen (P8 Shedden, P9 Neal) erst einmal behielten. Das Rennen zeigte zwar enge Zweikämpfe, aber die Positionen blieben bestehen.

Dann flog Tom Chilton Ausgangs der ersten Kurve kräftig ab. Er war unter Druck von Andrew Jordan und es ging um P6. Jordan bedrängte Chilton, der Eingangs der Kurve den Curb leicht anschnitt und dann ausgehoben wurde. Der Focus rutschte raus, schlug in die Böschung ein rutschte wieder quer über die Strecke, wo glücklicherweise gerade viel Platz war. Das Safety Car musste trotzdem raus, was das Feld wieder dicht zusammenführte.

Plato sicherte sich den Restart, Jackson hielt Respektabstand, aber Boardman verpennte den Restart komplett und ließ eine Lücke von rund 100 Meter. Hinter ihm staute es sich dementsprechend, was zu vielen und engen Positionskämpfen führte. Vor allem um P4 wurde es zwischen Nash, MacDowell, Shedden, Jordan und Neal richtig eng. Neal schob den Chevrolet Youngster dann in der ersten Kurve sanft nach außen, was auch Shedden und Jordan erlaubte vorbei zu gehen. MacDowell versuchte wütend dagegen zu halten, konnte aber gegen die Turbos auf der Geraden nichts ausrichten.

Danach blieb das Rennen ruhig, auch wenn James Nash noch mal Tom Boardman auf die Pelle rückte. Aber am Ende waren ihm die Punkte für die Meisterschaft wichtiger und er ließ dem Seat-Piloten den wohlverdienten dritten Platz. Plato gewann souverän, Jackson holte sich P2.

In der Meisterschaft hat durch die Honda-Dominanz einiges verschoben. Allerdings ist beim momentanen Kräfteverhältnis klar, dass Plato seinen Titel nicht wird verteidigen können. Er liegt nun schon 27 Punkte hinter Matt Neal. Allerdings handelt man sich in der BTCC schnell mal einen Doppel-Nuller ein und hinter Neal ist es noch sehr eng. Die BTCC macht eine kleine Pause, das nächste Rennen ist in Oulton Park am 5. Juni.

01 – Matt Neal- 90
02 – Mat Jackson 78
03 – James Nash 75
04 – Andrew Jordan 69
05 – Gordon Shedden 65
06 – Jason Plato 63
07 – Tom Chilton 48
08 – Alex MacDowall 28
09 – Paul O’Neill 26
10 – Tom Boardman 24

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MELBOURNE GRAND PRIX CIRCUIT, AUSTRALIA - MARCH 24: Lando Norris, McLaren MCL38, leads Charles Leclerc, Ferrari SF-24, and Oscar Piastri, McLaren MCL38 during the Australian GP at Melbourne Grand Prix Circuit on Sunday March 24, 2024 in Melbourne, Australia. (Photo by Sam Bagnall / LAT Images)

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